Gruppen-/ Vergewaltigungen in Deutschland - Wie dem entgegenwirken?

Laut Bundeskriminalstatistik gab es in Deutschland in den Jahren 2018 - 2022 folgende Anzahl an Gruppenvergewaltigungen:

2018: 659
2019: 710
2020: 704
2021: 677
2022: 789

Quelle:

https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-951476

Das bedeutet, daß es in Deutschland im Jahr 2022 pro Tag (!) durchschnittlich mehr als 2 Gruppenvergewaltigungen gab.

Jede Vergewaltigung ist eine Vergewaltigung zuviel.

Ich stelle mir und Euch die Frage: Wie kann man dem entgegenwirken? Was wären aus Eurer Sicht wirksame Präventionsmassnahmen? Insbesondere für die in meinen Augen besonders verwerflichen Gruppenvergewaltigungen. Wie lässt sich der Anstieg der Gruppenvergewaltigungen von 2021 auf 2022 begründen? Was sind die Hintergründe? Sollen die Gesetze verschärft werden? Was meint ihr?

Der zitierte Beitrag von ayashi wurde gelöscht. Begründung: Hätte Dir klar sein müssen, dass der Spruch gelöscht wird.

Die Traumatisierung des Opfers und die erhöhte Chance der Übertragung von Geschlechtskrankheiten sowie einer Schwangerschaft.

Bei einer Gruppenvergewaltigung werden eine oder mehrere Personen von einer größeren Gruppe vergewaltigt. Die Täter sind in der Regel jünger als bei Einzelvergewaltigungen und vorwiegend männlich, wenngleich es auch schon Fälle von Mittäterschaft von Frauen gegeben hat.[88] Meist handelt es sich um Täterkollektive mit hierarchischer Struktur. Mehrheitlich ist die Tat geplant.[89] In der Kriminologie wird die kollektive Verantwortungslosigkeit betont: Die Gruppe verübt gemeinsam ein schweres Verbrechen, zu dem der Einzelne alleine nicht fähig wäre. Wichtig sind die Gruppendynamik sowie spezifische Wert- und Normvorstellungen, die Männlichkeit, Macht, Gewalt und Aggressivität enthalten können. Die Anpassung an die Gruppennorm gilt als ein Hauptaspekt der Motivation des einzelnen Täters.[88][90]

!!!! Stärker als bei einer Einzelvergewaltigung werden die Opfer zusätzlich gedemütigt und erniedrigt, sie werden in einem hohen Maß deindividualisiert und zum Objekt degradiert, an dem „Experimente“ vorgenommen werden. !!!

Das durch die zahlenmäßige Überlegenheit verstärkte Ohnmachtsgefühl des Opfers wird von den Tätern genossen, die Tat als Form der Unterhaltung verstanden. Je höher der Bekanntschaftsgrad der Täter ist, desto brutaler wird die Tat begangen.[89] Eine Gruppenvergewaltigung verursacht bei dem Opfer schwerere physische und psychische Schäden als eine Vergewaltigung durch einen Einzeltäter.[88]

Quelle:

Wikipedia: Vergewaltigung#Gruppenvergewaltigung

Der zitierte Beitrag von ayashi wurde gelöscht. Begründung: Hätte Dir klar sein müssen, dass der Spruch gelöscht wird.

Nicht verwerflicher, aber möglicherweise folgenreicher.
Ich meine mal gelesen zu haben das die Prognose für Opfer von Gruppenvergewaltigungen schlechter ist.
Desweiteren sind Gruppenvergewaltigungen geeignet das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung stärker zu beeinflussen weil das Entsetzen größer ist imo. Das kann weitreichende Folgen haben auf die Stimmung im Land.
Weiters kosten natürlich mehrere verurteilte Täter dem Land mehr als weniger.

schnüffelnase schrieb:Die Traumatisierung des Opfers und die erhöhte Chance der Übertragung von Geschlechtskrankheiten sowie einer Schwangerschaft.

Danke, das meine ich.

schnüffelnase schrieb:Die Traumatisierung des Opfers und die erhöhte Chance der Übertragung von Geschlechtskrankheiten sowie einer Schwangerschaft.

Dazu kommt noch, das die betroffene Person i. d. R. länger diesem Martyrium ausgesetzt sein dürfte.
Ob einzeln oder von einer Gruppe, schrecklich.

behind_eyes schrieb:möglicherweise folgenreicher.

Damit kann ich umgehen, aber verwerflicher als die Tat eines Einzelnen ist wohl eher falsch ausgedrückt. Ich glaube nicht, dass man die Verwerflichkeit von Vergewaltigungen gegeneinander aufwiegen kann, egal ob Gruppen oder Einzeltäter. Die Tat ist schon ohne Kategorisierung an Verwerflichkeit nicht zu überbieten

Im Umkehrschluss würde das nämlich bedeuten, dass ein Opfer weniger Qualen erlitten hat als ein anderes.

ayashi schrieb:Im Umkehrschluss würde das nämlich bedeuten, dass ein Opfer weniger Qualen erlitten hat als ein anderes.

sachlich gesehen spricht die schlechtere Prognose der Opfer von Gruppenvergewaltigungen für diese Aussage. Lies oben.

Ich weiß nicht ob es juristisch einen Unterschied macht.

Wie bei Mord.

Mord
Mord aus Heimtücke
Morgen aus niederen Beweggründen…

Tot ist man im Endeffekt generell.

behind_eyes schrieb:sachlich gesehen spricht die schlechtere Prognose der Opfer von Gruppenvergewaltigungen für diese Aussage. Lies oben.

Nun ja, ich werde mich hier nicht an Begriffen aufhängen. Lassen wir das. Btt

@sindbad82
Und genau das meinte ich, wie will man da in einer Diskussion differenzieren, wenn es hier um den Straftatbestand Vergewaltigung an sich geht?

ayashi schrieb:Im Umkehrschluss würde das nämlich bedeuten, dass ein Opfer weniger Qualen erlitten hat als ein anderes.

Und genau dieses Problem sehe ich hier kommen, da leider auch unglücklich im Eingangsthread erwähnt.
Kategorisierungen in einem sehr sensiblen Thema.

ayashi schrieb:Im Umkehrschluss würde das nämlich bedeuten, dass ein Opfer weniger Qualen erlitten hat als ein anderes.

Das ist anscheinend in der Regel auch so, jedenfalls, wenn man dem auf Wikipedia publizierten Eintrag folgt, den ich ja oben ausführlich zitiert habe.

schnüffelnase schrieb:Stärker als bei einer Einzelvergewaltigung werden die Opfer zusätzlich gedemütigt und erniedrigt, sie werden in einem hohen Maß deindividualisiert und zum Objekt degradiert, an dem „Experimente“ vorgenommen werden.

Quelle: Wikipedia

Wikipedia: Vergewaltigung#Gruppenvergewaltigung

Fellhase schrieb:Dazu kommt noch, das die betroffene Person i. d. R. länger diesem Martyrium ausgesetzt sein dürfte.

Nur in manchen Fällen. Grundsätzlich zeigt sich bei der Diskussion um das Thema schnell, dass viele bei dem Begriff ein Szenario im Kopf haben, was mehr der Darstellung in Filmen und anderen Medien als der Realität entspricht. Auch der Griff in die Hose und die Penetration per Hand durch mehrere Personen gilt als Gruppenvergewaltigung. Das kann innerhalb von wenigen Minuten vorbei sein und ist trotzdem stark traumatisierend.

schnüffelnase schrieb:Wie kann man dem entgegenwirken? Was wären aus Eurer Sicht wirksame Präventionsmassnahmen? Insbesondere für die in meinen Augen besonders verwerflichen Gruppenvergewaltigungen. Wie lässt sich der Anstieg der Gruppenvergewaltigungen von 2021 auf 2022 begründen? Was sind die Hintergründe? Sollen die Gesetze verschärft werden? Was meint ihr?

Dafür müsste man mal genauer auf die Täter schauen.
In dem Link steht jetzt nur, dass der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger in den letzten Jahren zwischen 46-50 Prozent lag. (2022 ~ 50%)
Klar, wollte die AfD natürlich wissen, der Rest interessiert die ja nicht.
Gibt's da noch detailliertere Informationen zur (gesamten) Täterklientel?

Hanne_Lore schrieb:Dafür müsste man mal genauer auf die Täter schauen.

nicht auf die Motive?

@Tussinelda
Doch, auch das würde dazu gehören.
Ich denke, dass die zum Beispiel je nach Alter variieren könnten.
Mir ist die Info "nichtdeutsche Tatverdächtige" jedenfalls zu wenig, da geht's relativ schnell doch nur wieder um rechten Scheiß* und die anderen 50% laufen Gefahr negiert zu werden.

*auch wenn ich durchaus finde, dass man auch kritisch über die Migrationspolitik reden können sollte, und auch Zustände die da sind, benennen dürfen sollte, ohne direkt den rechts-Stempel zu bekommen.

@Hanne_Lore
Man muss sich auch fragen, ob es sinnvoll ist bei solchen Verbrechen lediglich auf Staatszugehörigkeiten, praktizierten Religionen etc. abzustellen. Es sei denn, man kann die kausale Verknüpfung nachweisen.

@Heide_witzka
Ja eben, deshalb ja 🤷‍♀️
Ich finde die Pressemitteilung vom Bundestag diesbezüglich ein wenig schmal als Grundlage.

So schwer ist das aber nicht mehr Material zu finden

4.5 Besonderheiten bei jungen Tatverdächtigen
Ein auffälliger Befund ist, dass die ermittelten Tatverdächtigen gemeinschaftlich begangener Ver-
gewaltigungen häufig jung sind, also einen – auch im Vergleich zu anderen schweren Sexualstrafte-
ten – hohen Anteil an Minderjährigen und Heranwachsenden aufweisen. Aus diesem Grund soll
nun betrachtet werden, ob sich diese Tatverdächtigen von älteren Tatverdächtigen unterscheiden –
hinsichtlich anderer Tatverdächtigenmerkmale, hinsichtlich der Merkmale ihrer Opfer und hin-
sichtlich der Fallmerkmale. Alle hier angestellten Vergleiche beruhen daher auf Tatverdächtigen-
Opfer-Kombinationen. Das bedeutet, dass nur Tatverdächtige in die Betrachtung einfließen, für die
auch Informationen zu Fall und Opfer vorliegen. Das bedeutet weiterhin, dass Tatverdächtige, deren
Tat sich gegen mehrere Opfer richtete, in mehreren dieser Tatverdächtigen-Opfer-Kombinationen
berücksichtigt sind (z.B.: Eine Fall mit zwei Opfern und zwei ermittelten Tatverdächtigen führt zu
vier Tatverdächtigen-Opfer-Kombinationen).
Tatsächlich unterscheiden sich die minderjährigen Tatverdächtigen merklich von den älteren Al-
tersgruppen. Sie waren mehrheitlich deutsche Staatsbürger und standen selten bei der Tatausübung
unter Alkoholeinfluss. Die Tat fand meistens am Wohnort der Tatverdächtigen statt (Tabelle 24). Die
Opfer stammten in aller Regel aus dem sozialen Umfeld der Tatverdächtigen (Freunde und Bekann-
te). Sie waren ebenfalls meist minderjährig und vergleichsweise häufig männlich (Tabelle 25). Die
Taten erfolgten nur in Ausnahmefällen überfallartig und waren weniger als bei älteren Tatverdäch-
tigen auf Wochenenden beschränkt (Tabelle 26).
Demgegenüber hatten ältere Tatverdächtige meist keinen deutschen Pass. Sie waren häufiger bei
der Tatausübung alkoholisiert. Sie begingen die Taten vermehrt abseits ihres eigenen Wohnorts und
eher an Wochenenden. Die Tat erfolgte häufiger überfallartig, richtet sich gegen etwas ältere, in aller
Regel weibliche Opfer, die häufig in keiner Beziehung zu den Tatverdächtigen standen, also den
Tatverdächtigen vorher nicht bekannt waren.
Insgesamt erwecken die Zahlen den Eindruck, dass gemeinschaftlich begangene Vergewaltigungen
unter Minderjährigen im Schwerpunkt ein Phänomen hochgradig delinquenter (polizeilich stark
vorbelasteter) Jugendgruppen sind, die im Rahmen ihrer alltäglichen räumlichen und sozialen Um-
gebung Gewalt gegen Mitglieder der eigenen Peergroup richten. Bei älteren Tatverdächtigen hinge-
gen scheinen gemeinschaftlich begangene Vergewaltigungen eher im Kontext des großstädtischen
„Nachtlebens“, außerhalb der alltäglichen Lebensumwelt der Tatverdächtigen, begleitet von Alko-
holkonsum und gerichtet gegen Opfer, die häufig nur zufällig zugegen waren, stattzufinden

.

Quelle

https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Publikationsreihen/Forschungsergebnisse/2019KKFAktuell_GemeinschaftlichBegangeneVergewaltigung.pdf?__blob=publicationFile&v=5


Mit der Grafik wo Fälle vorkommen:

Großstädte respektive Berlin meiden