@KältezeitKältezeit schrieb:Ganz im Gegenteil, empfand ich die ältere Generation der Frauen (Kriegs- und Nachkriegsgeneration) stets als sehr dominant. Sie hatten zuhause einfach das Sagen.
In dem Dorf wo ich groß wurde kam mir das auch so vor.
Hab lange überwiegend bei meinen Großeltern die beide noch im Krieg aufgewachsen sind gelebt und dem entsprechend auch Einblick in das Leben gleichaltriger Familien gehabt. Bei meinen Großeltern war das so: Mein Opa hat viel gearbeitet, Industrie und ein Getränkevertrieb hatte er auch noch, der wollte lediglich sein Abendessen auf dem Tisch wenn er nach Hause kam und Abends in Ruhe Fußball gucken können. Am Wochenende hat er sich dann seine Hühnerzucht, seinem Garten oder dem Haus zugewendet. Lebensmitteleinkäufe wurden aber auch von Ihm abgewickelt. Ich hab so ab etwa acht oder neun die Straße und den Hof gekehrt, vorher hat das auch Opa gemacht.
Meine Oma hat die Finanzen verwaltet, sich um Ihren Garten gekümmert (die hatten zwei
;) ), sich um mich gekümmert, Abends für Opa gekocht und sich dem Nähen und Stricken gewidmet oder hat auch mal die Nachbarn besucht. In die Stadt shoppen ist Sie auch ab und an. Für`s Putzen hatten wir ne Putzfrau. Bei streitereien hatte jetzt auch keiner die Oberhand und von Unterdrückung war da nichts. Meine Großmutter hatte ein beschaulicheres und entspannteres Leben, wenn man von Ihrer Jugend absieht, als so einige Frauen es heute haben.
Im direkten Umfeld war das in den Familien nicht so viel anders, soweit ich das mitbekam. Ist natürlich aber auch nur ein überschaubarer Personenkreis über den ich da berichten kann.
Frauen die Vollzeit arbeiteten hatten im Dorf die Bäckereien & Konditoreien, Friseursalons und Einkaufsläden am Start, die Männer waren überwiegend im Handwerk oder der Industrie tätig.
Ich mochte diese dörfliche Welt von damals...