@Schadow360 Ich habe eine kurze Frage. Ich hatte bis hier hin recht interessiert mitgelesen und du schriebst gerade, dass du es nicht nachempfinden kannst und deswegen das Verständnis fehlt.
Wenn es zu persönlich ist, musst du natürlich nicht antworten:
Gab oder gibt es in deinem Leben eine Situation, in der du in Not warst? Eine wirklich schwerwiegende? In der es etwas gegeben hätte, dass dein Leid beendet? Geld, Einfluss, Hilfe von Außerhalb?
Ich will darauf hinaus, dass ich selbst nie verstehen werde, was in einer transexuellen Person oder einem Transgender vor sich geht. Ich weiß, es hängt mit einer Leidensgeschichte zusammen, mit der ich mich nicht konfrontieren musste. Und wo Leid Einzug hält, da muss Verständnis entgegenkommen, denn sonst ist der Schaden an besagter Person unausweichlich.
Da ich aber eben nicht verstehe, was genau in diesen Menschen vor sich geht, versuche ich an Verständnis anders zu kommen. Ich denke über mein Leben nach und was ich in meinen schlimmsten Situation gebraucht hätte. Wonach ich mich sehne und was ich in meinem Leben an gewissen Punkten vermisst habe.
Ich nehme dieses Gefühl und übertrage es - und es gefällt mir nicht.
Ich weiß ganz genau, dass es niemals das selbe Leid sein könnte, aber es hilft mir, eine gewisse Empathie zu entwickeln, die ich in allen Lebenslagen brauche. Es ist ein gravierender Unterschied, ob ich nun damals etwas vermisste, oder ob das Geschlecht, mit dem ich geboren wurde, das falsche ist und ich mich generell immer unwohl fühle. Aber Leid ist nie schön - das sollte man zumindest in 19 Jahren gelernt haben. Und kein Mensch verdient es, zu leiden.
Ich akzeptiere deine Meinung, bin nicht der selben, wollte dir aber in all dem Kuddelmuddel der Thematik einen Denkanstoß geben. Was du damit tust, bleibt natürlich deine Sache.