Was geht in solchen Köpfen nur vor?

@Frau.N.Zimmer

Es soll niemand seine Unsitten bewahren, sondern einfach nicht Leute für die Unsitten anderer bestraft werden.

@Fierna

Jetzt nenn doch einfach Deine Alternative :) Eine Einzelfallbehandlung war offensichtlich nicht möglich, auch wenn Du das nicht glauben magst. Also, wie hättest Du auf die Situation reagiert?

@Frau.N.Zimmer

Weil du willkürlich Prämissen aufstellst und dann schlußfolgerst "Ne, geht nicht"? Es wurde hier schon mehrfach dargelegt und das ist alles, was dem entgegengebracht wurde, ein logischer Fehlschluß.
Dagegen steht eine Lösung, die juristisch nichtmal zulässig ist, komischerweise gilt da das Argument "Ne, geht nicht" natürlich nicht.
Das ist alberner Quatsch.

Wenn es immer nur ein paar % schwarze Schafe unter den Flüchtlingen bei Schwimmbadbesuchen gibt, bin ich mir sicher, dass sich von den restlichen 90% der "anständigen" Flüchtlinge immer ein paar finden würden, die man als Begleitung ins Schwimmbad mitschicken kann.

@Frau.N.Zimmer
Du bist ja gestern auch schon darauf zu sprechen gekommen, dass es bei Fussballveranstaltungen Ausschlüsse von bestimmten Personengruppen / Fussballclubs gab. Kann ich nur bestätigen, dass es so etwas gibt, soweit ich weiss betrifft das auch Leute, die bei den Ausschreitungen nicht dabei waren, dem Fussballclub aber angehören und dennoch nicht ins Stadion gelassen werden für eine Saison. Man kennt die Leute ja.

Gab es hier, in Kaiserslautern, definitiv schon.

Kollektivstrafen tangieren übrigens auch das eigene Gewissen, da man nicht verantwortlich dafür sein mag, dass Andere einen Schaden davontragen, nur weil man sich falsch verhält. Eine Strafe für sich selbst, ist vielleicht noch hinnehmbar. Besteht aber die Möglichkeit, dass auch Unschuldige unter dem eigenen Fehlverhalten "leiden müssen", ist ein "in sich Gehen" und Verhalten Überdenken / reflektieren, viel wahrscheinlicher. Und die Gruppendynamik, die @emz hier ansprach, also das Einschreiten und Einreden auf Personen, die sich falsch verhalten / verhielten, darf nicht unterschätzt werden.

@Fierna

Fierna schrieb:Weil du willkürlich Prämissen aufstellst und dann schlußfolgerst "Ne, geht nicht"?

Nö, es wurde so berichtet. Und warum soll ich das bezweifeln? Nur, weil ich mir dann erdichten kann: " Das wäre doch anders gegangen" ?
Man muss schon bei den bekannten Fakten bleiben, meine ich. .

@Frau.N.Zimmer

Frau.N.Zimmer schrieb:Eine Einzelfallbehandlung war offensichtlich nicht möglich, auch wenn Du das nicht glauben magst. Also, wie hättest Du auf die Situation reagiert?

ich sehe das pragmatisch. wenn zehn buben aus der ringelstrumpfstraße sich im bad aufführten, bekam das ganze rudel kinder aus der ringelstrumpfstraße eine ausladung für einen oder mehrere tage.

ich wuchs allerdings in multinationaler umgebung auf. das bedeutet, es gab nach nationen getrennte rudeln. traf es morgen die blondköpfe aus der erdbeerstraße, weil sie die schwarzköpfe aus der selleriestraße traktiert hatten, wurde wieder das kollektiv bestraft.
was war die folge? weniger, dass man die bösen in der gruppe isolierte und bestrafte, als dass man bald zu zweien oder dreien im bad rumhing, statt in fünfzigerrudeln.

an der kasse lautete der dialog mit der kassierin:
"bist du nicht der zwergi vom ringelstrumpfrudel?"
kind: "nein, ich bin der einsame zwergi!
"kassierin. "ja, einsame zwergi dürfen rein, wenn sie brav sind!"
schwups war man trotzdem im bad drin.
aber nahe beim badewaschl. damit er sehen konnte, wie man sich aufführte.

Kältezeit schrieb:Kollektivstrafen tangieren übrigens auch das eigene Gewissen, da man nicht verantwortlich dafür sein mag, dass Andere einen Schaden davontragen, nur weil man sich falsch verhält. Eine Strafe für sich selbst, ist vielleicht noch hinnehmbar. Besteht aber die Möglichkeit, dass auch Unschuldige unter dem eigenen Fehlverhalten "leiden müssen", ist ein "in sich Gehen" und Verhalten Überdenken / reflektieren, viel wahrscheinlicher. Und die Gruppendynamik, die @emz hier ansprach, also das Einschreiten und Einreden auf Personen, die sich falsch verhalten / verhielten, darf nicht unterschätzt werden.

Völlig richtig, was Du sagst. Ich kenne das noch aus der Schulzeit. Gestern hat ein User genau das, aus seiner Bundeswehrzeit berichtet.

@Frau.N.Zimmer

Fakt ist das AGG, also wie wär's wenn du dir jetzt eine andere Alternative einfallen lässt?
Und eure Fußball und Militärvergleiche (das ist eh der Wahnsinn) und was weiß ich sind dafür nicht zielführend. Wenn ich bspw ein Cafe besitze, kann ich sagen "Die kommen nicht rein, die hören dämliche Musik, die da hinten auch nicht, die Schuhe sehen doof aus", das kann man aber nicht aufgrund von Status Asylbewerber, oder weil jemand schwarz ist oder Jude, homosexuell etc etc.

@Fierna
du überliest die ganze zeit, dass in bädern und saunen schon vorher ein hausrecht herrschte.
menschen durften des bades verwiesen werden.
das wurde nicht nur für asylanten erfunden.

@Fierna

Hast Du eigentlich noch nicht begriffen, dass es eine REAKTION war? Niemand hat von vornherein gesagt: " Flüchtlinge bleiben draussen " weil es SEIN KÖNNTE, dass Frauen belästigt werden. Sie hatten einen Vertrauensvorschuss, der missbraucht wurde. Danach kam es zu dieser Reaktion. Du bist doch völlig am Fall vorbei ;)

@vielefragen
Ja aber es wurden nicht kollektiv alle Kinder zB. verwiesen.
Ich sehe da schon einen Unterschied.

Und weil manche Leute nur dadurch ihr Verhalten reflektieren können, wenn sie Unschuldige mit rein ziehen würden, rechtfertigt das dann Kollektivstrafen oder wie?! :D Leute, Leute..

liaewen schrieb:Ja aber es wurden nicht kollektiv alle Kinder zB. verwiesen.
Ich sehe da schon einen Unterschied.

in der praxis wurden jeweils die kinder einer herkunft des bades verwiesen, da sie auch im rudel rumhingen. wiewohl nur ein wilder kern etwas angestellt hatte.

mit dem erfolg, dass die großgruppen bald aufbrachen, und sich die kinder nicht mehr nach herkunft separierten.

ahri schrieb:Und weil manche Leute nur dadurch ihr Verhalten reflektieren können, wenn sie Unschuldige mit rein ziehen würden, rechtfertigt das dann Kollektivstrafen oder wie?! :D Leute, Leute..

Man könnte wie gesagt den Unschuldigen eine wertvolle Aufgabe zukommen lassen und damit den Badespaß durch eine ganz einfache Maßnahme für alle mehr oder weniger sichern - ganz ohne Kollektivstrafe und Security:

dh_awake schrieb:Wenn es immer nur ein paar % schwarze Schafe unter den Flüchtlingen bei Schwimmbadbesuchen gibt, bin ich mir sicher, dass sich von den restlichen 90% der "anständigen" Flüchtlinge immer ein paar finden würden, die man als Begleitung ins Schwimmbad mitschicken kann.

Man tut gerade so, als hätte eine dramatische Einschränkung im Leben der erwachsenen, männlichen Flüchtlinge stattgefunden. So als wäre es ein elementarer Bestandteil der deutschen Kultur, täglich im Hallenbad zu planschen.

Eine Stadt hat sich entschieden, den Flüchtlingen zu ermäßigten Preisen den Zugang zum Hallenbad zu ermöglichen. Eine an sich freundliche Geste, ein Geschenk.

Wenn nun die Stadt meint, den erwachsenen, männlichen Flüchtlingen ein einwöchiges Planschverbot zu verordnen, dann sehe ich darin nicht unbedingt eine Strafe, sondern eine zeitlich begrenzte Wegnahme von Privilegien.

@Fierna
@ahri
ihr geht von der vorstellung aus, ein bad sei ein freizeitort, wie ein cafe.

aus der sicht der betreiber, bzw. der angestellten, ist es ein gefahrenreicher ort, an dem sie primär sicherheit garantieren sollen.

die ist bei rudelverhalten der badegäste bald nicht mehr gegeben.

@ahri
Ich sehe ein ein- (oder zweiwöchiges) Badeverbot nicht als Strafe an. Vorallem nicht, wenn diese Zeit genutzt wird, um Aufklärungsarbeit zu leisten (siehe Cosmiq s Artikel). Das kommt Allen zugute, Flüchtlingen, sowie Einheimischen.

Leider wurde dies scheinbar erst nach den Vorfällen für nötig befunden, aber besser spät, als nie.


Benehmen sollte sich Jeder können, der an solchen öffentlichen Aktivitäten teilnimmt. Wer's nicht kann, muss es eben lernen und einsehen, dass das Frauenbild hier ein gänzlich Anderes ist (das unterscheidet sich nunmal, is'n Fakt, deshalb ja die Aufklärungsarbeit) und die Schandall am tiefen Becken, nicht betatscht werden will, nur weil sie Bikini trägt und sich in der Sonne räkelt.

@ahri

Wer wurde denn bestarft? Jetzt bleibt doch auf dem Teppich. Es gab eine Sanktion, es wurde von Anbeginn mitgeteilt, dass man einem " Aufklärungsauftrag" nachkommen will.
Die Leute, welche belästigt wurden und jetzt nicht mehr ins Bad wollen, sind nicht gestraft? Oder, sollen die sich nicht so haben?

die pause war eine sicherheitspause. zur abklärung und schulung, wie die sicherheit im bad weiterhin garantiert werden könne.

wenn leute in rudeln gesperrte bereiche rennen; durch das bad rasen; über saunawände lugen, weil sie fleisch sehen wollen; auf die bademeisterInnen nicht hören, muss man sich was überlegen.
eine oder zwei läppische wochen lang.