Habt ihr ein erfülltes Leben?

Syringa schrieb:Ich weiß nicht wirklich, was ich mir unter einem erfüllten Leben vorstellen soll. Aber wenn ich darüber nachdenke, wenn ich nun abtreten müsste, dann wäre es okay für mich in Bezug auf Wünsche, Träume, Ziele. Was nicht bedeutet, dass ich keine mehr habe und dass ich nicht noch mehr erleben möchte. Doch ich hätte nicht das Gefühl, dass irgendetwas fehlt, bzw. dass ich noch etwas bestimmtes unbedingt erlebt haben wollte oder ich es bereuen würde, irgendetwas nicht getan zu haben. In der Hinsicht bin ich mit mir im reinen und zufrieden. Wenn das bedeutet ein erfülltes Leben zu haben, dann habe ich es.

Ja, das klingt für mich schon lebenserfüllt. Nicht lebenssatt, aber lebenserfüllt.

Obwohl ich es im Prinzip ähnlich empfinde, merke ich schon noch, dass mir gewisse Erlebnisse gut tun würden, weil ich in meinem Leben darauf verzichtet habe bzw. es nur selten zuließ, diesem Drang nach Abenteuer und neuen Erlebnissen nachzugehen. Einem Teil davon kann ich bald nachgehen, sobald ich im Herbst mein mobiles Leben wieder aufnehme und reise. Und dann werde ich daran denken, wie wenig dies selbstverständlich ist, ich dies auch nicht ewig machen kann wegen meiner angeschlagenen Gesundheit, und ich es deshalb ganz bewusst genießen werde, dass ich derzeit wieder reisefähig bin.

Außerdem habe ich noch berufliche Ziele, bin ja selbständig und könnte das ewig weitermachen. Das habe ich auch noch nicht aufgegeben, sondern hoffe, da noch etwas erreichen zu können und den Weg in diese Richtung für meinen Neffen zu ebnen, der eine beruflich ähnliche Richtung hat, aber im Moment mehr körperlich arbeitet, dies aber eventuell nicht mehr tun kann, denn er liegt gerade mit einem Nierenversagen im Krankenhaus.

Laura_Maelle schrieb:er liegt gerade mit einem Nierenversagen im Krankenhaus.

Oh je! Ich wünsche ihm gute Besserung 😳

Laura_Maelle schrieb:bin ja selbständig und könnte das ewig weitermachen

Hast Du denn ein Ziel, bis wie lange Du arbeiten möchtest?

@nairobi
Danke für Dein Mitgefühl wegen meinem Neffen. Ich muss sagen: Wenn etwas mit ihm ist, dann sacke ich in mich zusammen. Ich muss mich richtig zusammenreißen und mich selbst ins Lot bringen, um vernünftig und ruhig zu bleiben. Er ist meine Achilles-Ferse in meinem Gefühlshaushalt.

Meine Selbständigkeit war nie 100%, da ich schon lange nicht mehr voll arbeitsfähig bin, aber ich möchte sie nicht ganz aufgeben, auch nicht wenn ich meine Altersrente habe, weil ich mit meiner geistigen Arbeit über Internet auch weitermachen kann, wenn ich im Krankenhaus liege. Deshalb bleibt das so lange bestehen, bis ich sterbe. Offiziell vielleicht etwas weniger lang. Ich kann auch ohne offizielle Selbständigkeit damit weitermachen, dann nur noch als Nebenverdienst zur Altersrente.

Mein Ziel ist es hauptsächlich, meinem Neffen damit eine Tür in meiner Branche möglichst lange offen zu halten und ihn zu ermutigen, in diese Richtung zu gehen, er hat die Ausbildung dafür. Aber er hat im Moment noch keinen Ehrgeiz diesbezüglich, er exponiert sich nicht gern, was er müsste. Er arbeitet gern im Team und deshalb jetzt mehr körperlich, was ihm jedoch offensichtlich zu schaden scheint.

Dass er derzeit noch nicht den Weg seiner eigentlichen Stärken geht, hat bei ihm viel mit seiner Selbstunsicherheit zu tun. Er möchte sich nicht exponieren und nicht Verantwortung übernehmen, sondern sozusagen im Anonymen untertauchen und einfach ein Teammitglied sein. Deshalb versuche ich, ihm einen Zugang in eine solche Teamarbeit als geistiger Arbeiter zu ermöglichen, wofür ich aber selbst genug lange in der Branche bleiben muss.

SuiGeneris schrieb am 09.08.2023:Wenigstens arbeite ich daran, dass ich meine Ziele erreiche
und gebe nicht auf.

Ich finde es gut und hilfreich, sich Ziele zu setzen. Es verschafft mir ein positives Gefühl, wenn ich ein Ziel erreicht habe. Das gibt Befriedigung.
Manchmal kann es besser sein, sich nicht ein riesengroßes Ziel zu erreichen, nach dem man sich vergeblich streckt, sondern lieber kleinere, aber realistische Ziele anzupeilen.

SuiGeneris schrieb am 09.08.2023:Ich könnte beruflich schon längst viel mehr "angekommen" sein,

SuiGeneris schrieb am 09.08.2023:Trotzdem wird man nicht jünger und ich würde sehr
gerne viel mehr "ankommen" und mein Potenzial ausschöpfen.

SuiGeneris schrieb am 09.08.2023:ich fühle mich momentan
auch viel zu unattraktiv, um großartig auf Dates zu gehen und um sich in irgendwelchen
Portalen zu präsentieren

Du wirkst sehr selbstkritisch. Bist Du sehr streng mit Dir selbst?

Was meinst Du, Du seist "momentan" viel zu unattraktiv?

SuiGeneris schrieb am 09.08.2023:Abgesehen davon, dass ich auch hier gar nicht so richtig weiß, was ich für einen
Partner will oder was für eine Form der Beziehung. Offen? Fest und in Richtung Heirat
schauen? Welche Spielarten? Ich interessiere mich für vieles, aber meistens passen
die, die man so kennenlernt, nicht dazu. Und ich fühle mich so, als hätte ich nicht
mehr so viel Zeit, um noch die "tollen" Männer abzukriegen, die Single sind und
noch nicht verheiratet waren und keine Kinder wollen

Oft ergibt sich so etwas auch, wenn man in eine Beziehung geht. Das kann man nicht immer schon gleich am Anfang wissen, und außerdem hat der Partner ja auch noch ein Wörtchen mitzureden.

SuiGeneris schrieb am 09.08.2023:Ehrlich gesagt sehe ich mein Leben aktuell nicht als erfüllt an.

SuiGeneris schrieb am 09.08.2023:Aber es ist nicht so, wie ich es mir wünschen würde

Ich habe gelernt, dass im Leben nicht alles von A bis Z planbar ist und dass der Zufall manchmal auch eine Rolle spielt.
Es geht manchmal nicht anders, als von einem Plan abzuweichen. Eine gewisse Flexibilität ist schon wichtig, um gut durchs Leben zu kommen.
Dass man auf unvorhergesehene Veränderungen reagieren kann. Denn die gibt es immer wieder und wir können das nicht vollständig steuern.

SuiGeneris schrieb am 09.08.2023:Es könnte deutlich schlechter sein, ja. Es geht mir besser als
vor wenigen Jahren, ja.

Das ist doch nicht verkehrt. Ist doch positiv. Oder?
Es ist wichtig, sich auch das Erreichte, Gute bewusst zu machen.
Nicht nur das Negative. Es ist eine Frage der Betrachtung.

@nairobi
@SuiGeneris

Hallo erstmal, 😀

Der thread Titel geht mir seit einiger Zeit im Kopf herum.

Und ja, mein Leben empfinde ich als sehr erfüllt. Lange Beziehung, in der die Tiefen mich belehrten, die Hochs noch mehr zu schätzen.

Mein Beruf macht viel Freude... mein Glaube trägt mich.

Kinder, Enkel mein Glück...

Ich bin dankbar. Und nehme nichts als selbstverständlich. Gesundheitlich einige Baustellen... aber das schaff ich schon. Also mache ich positiv weiter....

martenot schrieb am 14.08.2023:Mit solchen Gedanken versuche ich auch, mit negativen Ereignissen klarzukommen. Mir hilft es oft schon, wenn ich mitbekomme, dass es nicht nur mir so geht, sondern dass auch andere mit ganz ähnlichen Dingen zu tun haben.

Das habe ich auch schon des öfteren gedacht. Darum ist auch der Austausch so wichtig, um über diese Dinge zu erfahren.

LiliXy schrieb am 15.08.2023:Mutter zu werden hat auch geklappt

Das ist gut, wenn es klappt, wenn man sich das wünscht. Manchmal kann ja auch "nachgeholfen" werden.
Für manche erfüllt sich der Traum jedoch leider nicht. Das ist bitter. Dann muss man Wege finden, damit umzugehen und das zu verarbeiten.

Yotokonyx schrieb am 16.08.2023:Sollte eigentlich nächstes Jahr zum Abteilungsleiter befördert werden, aber denke das werde ich wohl knicken können.

Möchtest Du das denn?

Yotokonyx schrieb am 16.08.2023:da meine soziale Situation dafür sorgt das ich innerlich komplett leer bin und keine Kraft mehr habe, neue Herausforderung so anzugehen wie es ein ausgeglichener Mensch tun kann.

Es kann auch vom Beruflichen ablenken, wenn man privat sehr ausgefüllt und belastet ist. Nicht alle können da Kraft schöpfen, sondern sind geradezu ausgelaugt.

Yotokonyx schrieb am 16.08.2023:Jedoch gibt es bei mir eben leider nicht die Option das jemand anderes mitkommen könnte, um etwas gemeinsam zu unternehmen und das ist eben das was auf Dauer zermürbt, da alleine machen keine Option ist sondern die Regel.

Dabei gibt es so viele Singles...
Es gibt doch Freizeittreffs und so. Wo sich Personen treffen für gemeinsame Unternehmungen. Single-Stammtische usw.
Auch werden spezielle Reisen für Singles angeboten.

Do-X schrieb am 16.08.2023:Sind das nur positive Erlebnisse oder ist das die gesamte Bandbreite an Erlebnissen - positive und Erlebnisse, die man eigentlich nicht erleben möchte?

Ich finde, dass man durch nicht so schöne Erfahrungen das Positive besonders zu schätzen lernt.

Do-X schrieb am 16.08.2023:Leben ist eine Form Kunst, jeden Tag ein Drahtseilakt

Eine interessante Formulierung. Und absolut wahr 👍

MaraiAngela schrieb:Gesundheitlich einige Baustellen

Das ist natürlich nicht so schön. Ich hoffe, die Prognose ist nicht hoffnungslos?

@nairobi

Danke fürs Nachhaken. Nein, zum Glück nicht hoffnungslos. Jedoch chronische Schmerzen. Seit 21 Jahren. Habe mich daran gewöhnt.

Die andere Baustelle wird jährlich untersucht, das belastet mich wenig.

Wie ich auf meinem Profil schrieb: immer einmal mehr aufstehen als fallen... LG ma

MaraiAngela schrieb:Wie ich auf meinem Profil schrieb: immer einmal mehr aufstehen als fallen..

Da muss ich mal schauen. Ich gehe eher selten auf Profile von User:innen 😉
Mir gefällt der Spruch jedenfalls 👍


Ich habe nochmal das Eingangsposting überflogen:

DanBo schrieb am 15.12.2015:Ich persönlich denke daran, mindestens ein Jahr ins Ausland zu gehen

Am Dienstag traf ich zufällig meine ehemalige Physiotherapeutin, eine junge Frau von jetzt 31 Jahren. Sie hat sich den Traum erfüllt und war ein halbes Jahr in Australien und Neuseeland unterwegs. Hatte gespart, geplant und mit ihren Chefs alles genau besprochen und vertraglich festgehalten.
Einige Jahre zuvor hatte sie schon mal so etwas in der Art gemacht, aber dann kam Corona und alles wurde dann doch anders als geplant und sie musste abbrechen.
Sie erzählte mir jetzt, dass es gut gewesen sei und sie sehr froh sei, dass sie das gemacht habe.
Jetzt habe sie aber keinen Drang, so etwas nochmal zu machen.
Ich finde es klasse, wenn man sich solche Träume wie einen längeren Auslandsaufenthalt wirklich erfüllen kann. Zur Umsetzung gehört ja auch Mut dazu, und viel Planung
Kann man das nicht, ist da dann vielleicht das Gefühl, etwas verpasst und versäumt zu haben.
Das kann Traurigkeit hervorrufen oder auch Verbitterung.
Und wenn man etwas erst sehr viel später nachholt, ist es vielleicht auch nicht mehr dasselbe? Ich denke da z.B. an Pensionäre/Rentner, die studieren gehen.

nairobi schrieb:Jetzt habe sie aber keinen Drang, so etwas nochmal zu machen.

Das finde ich echt so beneidenswert! Ich bin immer der Typ, der an Abreise Tag am Flughafen steht und heult, weil ich nicht zurück will. Oder heftige Fantasien hat, wo man jetzt lieber hinfliegen würde. Die Tafel mit Departures hat für mich immer den Geschmack von Freiheit. Ich liebe es auch, koffer zu packen und auspacken dauert bei mir dann 2 Wochen.

nairobi schrieb:Ich denke da z.B. an Pensionäre/Rentner, die studieren gehen.

Ich kenne allerdings einige RentnerInnen, die ein Studium begonnen haben. Grund: "Jetzt habe ich endlich mal Zeit für mich - und für ein Studium." Warum auch nicht.

Doors schrieb:Ich kenne allerdings einige RentnerInnen, die ein Studium begonnen haben.

Wenn ich bis dahin noch fit genug bin, werde ich das vielleicht auch machen. Eigentlich hätte ich ja immer gern ein Fach in einem ganz anderen Themenbereich studiert, aber damals hieß es, das wäre wegen der schlechten Berufsaussichten nicht sinnvoll. Als Rentner muss einem das zum Glück nicht mehr wichtig sein.

Wenn ich ein erfülltes Leben hätte, würde ich hier wahrscheinlich nicht schreiben. Ich leide seit ich Kind bin an einer Zwangsstörung und habe regelmäßig Panikattacken. Die meisten Medikamente habe ich bereits ausprobiert, keins hat geholfen. Ich nehme ein Medikament dass starke Nebenwirkungen hat und immer wenn ich versuche davon wegzukommen, erlebe ich einen schweren Rückfall. Das Leben läuft an mir vorbei, ich bin isoliert, ich kenne das nicht anders. Wenn man mich sieht, würde man aber denke ich nie darauf kommen, was für ein Leben ich führe.
Wenn ich gefragt werde was ich mache muss ich natürlich immer lügen, irgendwas erfinden und ich darf natürlich nie erwähnen dass ich psychische Probleme habe, sonst denkt jeder ich wäre bekloppt. Oft gehe ich nicht raus, weil ich es einfach nicht ertrage ständig lügen zu müssen.
Hilfe für Menschen mit psychischen Problemen ist leider nicht sehr gut in Deutschland, man bleibt krasser Außenseiter. Das Arbeitsamt weißt einen regelrecht ab oder lässt einen einfach warten. Verwandte halten es für eine Spinnerei. Ich habe deshalb mächtig Wut im Bauch. So oft versucht, ich hoffe ich schaffe es mal da "raus".

Eigentlich nicht. Bin Krankenschwester kurz vorm Burnout.

Viel hab ich nicht zu verlieren. Ich hab schon alles verloren.

Live or die...ich möchte so gerne leben.

Do-X schrieb am 16.08.2023:Woran bemisst sich eigentlich ein erfülltes Leben?

Ich finde spannend wie die Menschen das für sich definieren. Für mich ist ein großer Teil der Erfüllung auch die Akzeptanz mit dem "gut zu sein, was gerade ist"

Do-X schrieb am 16.08.2023:Sind das nur positive Erlebnisse oder ist das die gesamte Bandbreite an Erlebnissen - positive und Erlebnisse, die man eigentlich nicht erleben möchte?

Wenn man auf die negativen Erlebnisse bezogen, in der Rückschau von sich sagen kann, im Rahmen der Möglichkeiten bestmöglich durch die Zeit gegangen zu sein, nicht daran zerbrochen zu sein, dann gehören sie ebenfalls dazu, finde ich. Daran wachsen wir doch.
Trotzdem wird es Situationen geben in oder an denen wir scheitern, das ist dann wohl weniger erfüllend.

Do-X schrieb am 16.08.2023:Leben ist eine Form Kunst, jeden Tag ein Drahtseilakt

So sehe ich das auch. Manchmal hab ich das Gefühl, ich tanze nicht nur auf dem Drahtseil, sondern wohne da. Das ist mitunter nicht erfüllend, manchmal schwierig und mit Anstrengungen, Ängsten und Unsicherheiten verbunden. Aber auch das gehört zur Kunst wohl irgendwie dazu und ich glaube daran, dass es am Ende einen Sinn hat, auch wenn der nicht immer sofort sichtbar ist.

martenot schrieb am 25.08.2023:Als Rentner muss einem das zum Glück nicht mehr wichtig sein

Warum nicht?
Das sehe ich anders und finde deine Aussage irgendwie traurig 😔

@Unerwünschte
Ich wünsche dir die nötige Kraft, damit dir eine Wendung deiner Situation gelingt.
🍀❤️

Doors schrieb am 25.08.2023:RentnerInnen, die ein Studium begonnen haben. Grund: "Jetzt habe ich endlich mal Zeit für mich - und für ein Studium." Warum auch nicht.

Ich finde es auch gut, wenn jemand so etwas macht und sich so einen vielleicht lange gehegten Traum erfüllen kann.
Das ist aber eine andere Perspektive, als wenn man in jungen Jahren studiert, um danach ins Berufsleben einzusteigen. Da besteht ein gewisser Druck, den man als Rentner/Pensionäre in der Form nicht mehr hat. Man kann das "just for fun" machen und notfalls auch wieder aufhören, wenn es einem keinen Spaß mehr macht oder nicht so funktioniert, wie man gedacht hatte.

martenot schrieb am 25.08.2023:Als Rentner muss einem das zum Glück nicht mehr wichtig sein.

Bitte überlege nochmal diesen Satz. Warum ist Glück an ein Alter gebunden?
Ist Glück nicht etwas, das für alle Menschen wichtig ist?
In der amerikanischen Verfassung ist sogar das Recht auf das "Streben nach Glück" gesetzlich verankert.

Kies-Richard schrieb am 25.08.2023:Ich leide seit ich Kind bin an einer Zwangsstörung und habe regelmäßig Panikattacken. Die meisten Medikamente habe ich bereits ausprobiert, keins hat geholfen. Ich nehme ein Medikament dass starke Nebenwirkungen hat

Machst Du auch Psychotherapie?

Unerwünschte schrieb:Bin Krankenschwester kurz vorm Burnout.

Ich wünsche Dir, dass Du Deine Situation verbessern kannst. Ich glaube, wichtig ist, dass Du es erkannt hast, dass Du so nicht ewig weiter machen kannst.

Hanne_Lore schrieb:Für mich ist ein großer Teil der Erfüllung auch die Akzeptanz mit dem "gut zu sein, was gerade ist"

Ich denke, vieles ist auch eine Sache der Betrachtung und Einstellung und ob man Dinge annehmen kann.

Ich sehe mich quasi wie ein Puzzleteil. Ich bin Tochter, Schwester, Mutter, Oma, Cousine, Partnerin, Kollegin, Nachbarin, Bekannte, Freundin, Vereinskameradin, Frauchen, Patientin usw.
Bestimmt habe ich noch was vergessen.
Jeder Mensch steht ja in gewissen Beziehungen zu anderen.

Vor vielen Jahren hatte ich mal einen Kollegen, der sehr sympathisch war. Er war in einer Beziehung und ich war es auch. Ich wusste, dass ihm Kinder sehr wichtig waren. Er hat eine Kollegin geheiratet, mit der er aber keine Kinder hatte. Er wechselte irgendwann in die Politik, man verlor sich aus den Augen. Vor Jahren traf ich ihn im Schwimmbad mit seinen drei kleinen Kindern. Die erste Ehe ging nach etlichen Jahren schief und er hat danach nochmal geheiratet. Vater wurde er dann auch erst mit über 50 Jahren. Aber sein Lebenstraum ging in Erfüllung. Das hat mich sehr für ihn gefreut.

nairobi schrieb:Bitte überlege nochmal diesen Satz. Warum ist Glück an ein Alter gebunden?

Das habe ich ja gar nicht geschrieben. Ich hatte geschrieben, dass man sich als Rentner nicht mehr so wie früher an den Kriterien Berufsaussichten und Verdienstmöglichkeiten orientieren muss, was einem gewisse Freiheiten geben kann.

nairobi schrieb:Machst Du auch Psychotherapie?

Ja, habe ich schon zigmal gemacht. Dort werden aber Probleme eher zerredet. Psychotherapie ist häufig wenig praxisorientiert und eher theoretisch (so ein bisschen wie in der Schule und mit Hausaufgaben), das mag ich nicht so. Außerdem ist Psychotherapie unglaublich soft und (wie so vieles) eher auf die Bedürftnisse von Frauen ausgelegt.

Junge Männer (und bestimmt auch einige junge Frauen) mit psychischen Problemen bräuchten eher ein Boot-Camp im Dschungel als eine softe Psychotherapie.

@Kies-Richard
Das kommt aber auf die Form an.
Es.gibt inzwischen jede Menge sn körperorientierten Traumatherapien, die man auch sehr gut bei Zwangsstörungen anwenden kann.

Allerdings ist der Nachteil, dass wenige niedergelassene Psychotherapeuten so arbeiten, das bedeutet, man muss es leider selber zahlen

martenot schrieb:Das habe ich ja gar nicht geschrieben. Ich hatte geschrieben, dass man sich als Rentner nicht mehr so wie früher an den Kriterien Berufsaussichten und Verdienstmöglichkeiten orientieren muss, was einem gewisse Freiheiten geben kann.

Stimmt, Du hast Recht, ich habe es heute Nacht komplett falsch falsch gelesen und zwar "als Rentner ist einem Glück nicht mehr wichtig".
Anscheinend hatte @Hanne_Lore das ähnlich (miss)verstanden:

Hanne_Lore schrieb:Warum nicht?
Das sehe ich anders und finde deine Aussage irgendwie traurig 😔

Kies-Richard schrieb:Psychotherapie ist häufig wenig praxisorientiert und eher theoretisch (so ein bisschen wie in der Schule und mit Hausaufgaben), das mag ich nicht so. Außerdem ist Psychotherapie unglaublich soft und (wie so vieles) eher auf die Bedürftnisse von Frauen ausgelegt.

Das kann ich nicht beurteilen, denke aber nicht, dass das generell so ist.
Ich denke nur, dass ewiges Medikamentenschlucken nicht die ultimative Lösung sein kann.

Kies-Richard schrieb:Junge Männer (und bestimmt auch einige junge Frauen) mit psychischen Problemen bräuchten eher ein Boot-Camp im Dschungel als eine softe Psychotherapie.

Hast Du mal versucht, so etwas zu machen? Wenn Du der Meinung bist, dass das für Dich das Richtige ist?

Hanne_Lore schrieb:Warum nicht?
Das sehe ich anders und finde deine Aussage irgendwie traurig 😔

Was genau findest Du traurig? Dass man als Rentner sich nicht mehr so sehr am beruflichen Erfolg und finanziellen Verdienstmöglichkeiten orientieren muss und sich stärker an seinen Interessen orientieren kann? Mich macht das nicht traurig, sondern gibt mir eine gewisse Hoffnung, dass ich als Rentner beispielsweise ein Studium beginnen kann, bei dem es mir schnuppe ist, ob man damit später einen Job bekommen würde oder nicht. Ich könnte mich dann ganz allein an meinen Interessen orientieren.

nairobi schrieb:Stimmt, Du hast Recht, ich habe es heute Nacht komplett falsch falsch gelesen und zwar "als Rentner ist einem Glück nicht mehr wichtig".

Das stand wie gesagt auch nicht da. Ich hatte nicht geschrieben "als Rentner ist einem Glück nicht mehr wichtig", sondern "als Rentner ist einem das zum Glück nicht mehr wichtig", und war auf die obige Beschreibung bezogen, also auf die Tatsache, dass einem dann das Thema "werde ich später einen Job finden?" nicht mehr wichtig zu sein braucht.