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Habt ihr ein erfülltes Leben?

665 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Glück, Sinn ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Habt ihr ein erfülltes Leben?

20.03.2023 um 14:29
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Im Falle von Brötchen ginge das aber nicht ohne Bäcker und Verkaufspersonal. Je nachdem werden dazu auch noch Lieferanten (Fahrer) benötigt.
Es ist eben dieses Bewusstsein, welches vielen Menschen fehlt. Zu einem erfüllten Leben gehören eben auch Grundbedürfnisse.
Zitat von flufffluff schrieb:aber eine handwerkliche reparatur zb kann man auch um 15 uhr durchführen, genau wie eine ärztliche untersuchung.
Viele Ärzte haben schon bis 20 Uhr ihre Praxis am laufen. Allerdings wird das dann für die Mitarbeiter mit Kindern zum Problem, denn die brauchen Essen und müssen um diese Zeit womöglich schon ins Bett.

Ähnlich beim Handwerker. Der hat vielleicht keine Lust, deine Heizung um 20 Uhr zu reparieren, weil er da vielleicht schon lieber mit seinen Freunden im Pub sitzt.
Zitat von flufffluff schrieb:was machst du denn nach feierabend noch großartig? die meisten gehen doch zum feierabend nach hause, und dann wars das, eben weil man oftmals k.o. ist. wenn man am nächsten tag später zur arbeit muss, könnte man ja wiederum die freizeit länger nach hinten ausdehnen. es wäre nur eine verlagerung.
Ich kann verstehen, dass du in deiner Lebenssituation vielleicht gut damit fahren würdest, aber es gibt wohl viele Menschen, die das anders sehen. Ich würde es auch nicht begrüßen, erst spät heim zu kommen. Ich möchte nach der Arbeite in den Garten oder mit dem Hund in den Wald, im Sommer noch schwimmen gehen. Würde ich um 20 Uhr heim kommen, wäre mir das alles zu blöd, da hätte ich dann auf nichts mehr Bock.


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20.03.2023 um 15:06
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ich finde, das sollten die Arbeitnehmer selbst entscheiden, individuell, und eben nicht derart rigide von den Arbeitgebern vorgegeben werden. Es gibt auch Gleitzeitmodelle. Und irgendwann sollte auch Karriere damit vereinbar sein. Das ist doch ein sehr veraltetes Denken, diese starren Strukturen der Zeiten, Arbeitsorte und Vorgaben.
@Laura_Maelle

Ich habe da nichts gegen, aber spätestens wenn Kinder da sind, wird es mit einem Teilzeitgehalt erfahrungsgemäß unspaßig.

Und natürlich würde ich Vollzeit MA, die engagiert sind, in Sachen Karriere immer den Vorzug vor Teilzeit MA geben, besonders relativ am Anfang der Berufstätigkeit. Der 100% MA hat in der gleichen Zeit ja auch doppelt so viel Erfahrung gesammelt und ist somit der erfahrenere MA.

Und in vielen Berufen jenseits von Doofmannsgehilfe gibt es ja auch Weiterbildungszeiten. In Teilzeit sind es zB 12 Jahre zum Facharzt statt 6.

Solange man relativ ungebunden ist, sagen sich manche Sachen noch relativ leicht.


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20.03.2023 um 15:08
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Zu einem erfüllten Leben gehören eben auch Grundbedürfnisse.
Ja na klar. Und geht es sogar nur um Grundbedürfnisse, also um absolut Notwendiges (täglich frische Brötchen zähle ich jetzt nicht dazu, lach) dürfte das auf jeden Menschen zutreffen.
Darüber hinaus ist es doch sehr individuell welche Bedürfnisse oder anders was alles für ein erfülltes Leben benötigt wird oder nicht.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Ähnlich beim Handwerker. Der hat vielleicht keine Lust, deine Heizung um 20 Uhr zu reparieren, weil er da vielleicht schon lieber mit seinen Freunden im Pub sitzt.
Da stehen wir ja oder fairerweise sollen wir mittlerweile immer mehr vor der Problematik stehen, ob dieser oder jener Handwerker (ist ja ein weites Feld das Handwerk) überhaupt einigermaßen zeitnah zur Verfügung steht oder man mit sehr langer Wartezeit rechnen muss.

Das beeinflusst dann auch unser Leben wieder und Unternehmen aber auch Privatleute können nicht so agieren bzw. Ziele umsetzen oder auch nur Reparaturen erledigen lassen wie sie wollen.


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20.03.2023 um 15:34
@Laura_Maelle

Aber insgesamt finde ich die vielen verschiedenen möglichen Blickwinkel auf das Thema Leben und auch Arbeit als Teil des Lebens interessant.

Erst mal wird ja jeder für sich selbst recht haben, sonst würde er es ja anders sehen.

Mir ist zB bei einer Arbeit neben Geld und genügend Restzeit wichtig, dass es mich auch fordert. Ich wäre unglücklich, wenn ich eine Arbeit hätte, die mich nicht herausfordert. Überfordern sollte sie auch nicht. Puh, das ist gar nicht so leicht, habe da wohl Glück. Ich hatte mich auch lange gefragt, ob ich mich wirklich selbständig machen will und mich am Ende dafür entschieden mit der Grundidee 'Du lebst nur einmal, versuchs doch und gib Dir Mühe'.

Im Privaten ganz ähnlich. Ich wäre nicht mit einer vor sich hinplätschernden Beziehung glücklich, in der sich nur noch Gewohnheit und gegenseitige Abneigung die Waage halten. Wenn Liebe, dann auch Liebe. Damit meine ich keine Dauerschmetterlinge, aber eine PArtnerschaft, in der beide glücklich sind. Das wiederum würde ich nicht nur durch 'himmelhochjachzend' erfüllt sehen, sondern dadurch, dass man gerne und freiwillig zusammen ist.

Bei Reisen sind für mich die meisten Sehenswürdigkeiten eher lästiges Pflichtprogramm. Ich möchte die Menschen und ihre Leben kennelernen. Von Machu Pichu sind die Videos oft genausogut wie das live Erleben, manchmal sogar besser. Aber einen Abend in einer Spelunke am Hafen von Callao mit dem Wirt, ehemaliger Seemann, zu verbringen und zu plaudern, das ist für mich Reisen. Oder an einem Tanz Event im Park in Lima teilzunehmen, wo sich einmal in der Woche alle treffen, die gerade Lust haben oder eine Bootstour im Dschungel und 2 Nächte in einem Indio Dorf zu bleiben, ja da lernt man etwas über das Leben.


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20.03.2023 um 15:42
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich möchte die Menschen und ihre Leben kennelernen.
Eben. Ich fand und finde Menschen, ihre Lebensbedingungen, ihre Erfahrungen immer deutlich interessanter und faszinierender als "irgendwelche ollen Kirchen oder Ruinen" - wie meine Kinder bestimmte Sehenswürdigkeiten mal bezeichneten.


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20.03.2023 um 15:52
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Bei Reisen sind für mich die meisten Sehenswürdigkeiten eher lästiges Pflichtprogramm.
Was Reisen betrifft: die offiziellen Sehenswürdigkeiten sehe ich nicht als lästiges Pflichtprogramm, da sie schon zum Teil wirklich interessant und sehenswert sind. Und sie stellen für mich auch gewissermaßen Ankerpunkte auf einer Reise dar, um eine Reiseroute zu gestalten. Die eigentlichen Reiseerinnerungen speisen sich jedoch später aus dem "Dazwischen" und aus den vielen kleinen Erinnerungen, an den alltäglichen Begebenheiten und Vorfällen, die die Reise im Nachhinein interessant und unverwechselbar machen.


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20.03.2023 um 17:14
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Arbeitnehmer selbst entscheiden, individuell, und eben nicht derart rigide von den Arbeitgebern vorgegeben werden. Es gibt auch Gleitzeitmodelle.
Das ist so einfach nicht..je nach Beruf.

Arbeiten sind Prozesse, die kann man nicht beliebig teilen und aufstückeln.

Gleitzeit, nicht so easy an dem Produktionsprozess selbst oder anderswo.

Teilzeit bedeutet halt auch nur Teilgeld.


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20.03.2023 um 19:20
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Ähnlich beim Handwerker. Der hat vielleicht keine Lust, deine Heizung um 20 Uhr zu reparieren, weil er da vielleicht schon lieber mit seinen Freunden im Pub sitzt.
wie kommst du auf 20 uhr? zwischen sieben uhr morgens und acht uhr abends sind schon noch ein paar stündchen. :-)

es geht ja nun bei den wenigsten nach lust, sondern es gibt kernarbeitszeiten. mein ansatz war lediglich der, dass die nicht überall gleich sein müssen. mehr flexibilität, da wo es geht, würde auch einiges entkrampfen und entzerren. zum beispiel die berühmten stoßzeiten, berufsverkehr, dass alle zur gleichen zeit zum einkaufen oder in freizeiteinrichtungen rennen, etc.

ich fände das erstrebenswert.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Ich kann verstehen, dass du in deiner Lebenssituation vielleicht gut damit fahren würdest, aber es gibt wohl viele Menschen, die das anders sehen. Ich würde es auch nicht begrüßen, erst spät heim zu kommen.
mit mir hat das nun eigentlich gar nichts zu tun. ich hinterfrage aber durchaus auch mal sachen, die mich nicht direkt betreffen.
es gibt genügend jobs wo die zeiten andere sind als die üblichen. damit leute freizeitangebote wahrnehmen können, müssen andere wiederum arbeiten, zb am nachmittag oder abend. von schichtdienst ganz zu schweigen.

man kann in bestimmten berufen auch grundsätzlich mal von der zeitarbeit wegkommen, und mehr aufs arbeitspensum fokussieren. also eine bestimmtes kontingent, was erledigt werden muss, und dann ist feierabend. dafür ein fester lohn, der sich nicht mehr nach stunden berechnet.

das führt jetzt aber wohl hier zu weit.

mehr flexibilität in vielen bereichen, statt nullachtfuffzehn programm, würde ein erfüllteres leben für viele bedeuten.


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20.03.2023 um 19:33
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wobei Teilzeit natürlich auch finanziell die Möglichkeiten, alternative Träume zu leben, deutlich einschränkt.
Teilzeit ist doch gerade auch für Mütter mit kleinen Kindern sehr wichtig, zumindest in der Schweiz, wo das Drittbetreuungsangebot nicht so gut ausgebaut ist wie in Schweden. Aber wenn Teilzeit allgemein etabliert wäre als Option, könnten auch Väter in Teilzeit arbeiten und so viel mehr von der Kleinkindzeit ihrer Kinder haben.

Außerdem gäbe es z. B. die Möglichkeit, neben einer Teilzeit-Stelle mit einer nebenberuflichen Selbständigkeit zu beginnen, bis diese ausreichend tragfähig wäre für mehr.

Oder jemand lebt bewusst frugalistisch bzw. minimalistisch, bemüht sich um Selbstversorgung in seinem Garten und kann so seine Lebenshaltungskosten niedrig halten, sodass er mit einer Teilzeit-Stelle auskommt.


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20.03.2023 um 20:28
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:kann so seine Lebenshaltungskosten niedrig halten, sodass er mit einer Teilzeit-Stelle auskommt.
Spätestens im Alter rächt sich das dann aber mit einer Miniatur-Rente.


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20.03.2023 um 20:42
Zitat von DoorsDoors schrieb:Spätestens im Alter rächt sich das dann aber mit einer Miniatur-Rente.
Auch da gibt es Lösungen, gerade wenn jemand sowieso eher alternativ lebt. Viele gehen dann ins billige Ausland, wo sie für die kleine Rente mehr erhalten.

Viele Frugalisten arbeiten in jungen Jahren sehr viel, bis sie genug Reserven haben, um später in Teilzeit oder sogar in die Frühberentung zu gehen.


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21.03.2023 um 04:40
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Wir hatten eine Mitarbeiterin, die nach Corona auf Langzeitkrankenstand abgezielt hat.
Es gibt aber doch Leute, die mit Long Covid/Post Covid zu tun haben. Die sind zum Teil tatsächlich gar nicht mehr arbeitsfähig oder sehr lange nicht.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Sie arbeitet seither noch immer nicht. Dafür erzählt sie jedem, wie schön es ist, um 11h Vormittags in der Sonne zu sitzen und es sich gut gehen zu lassen. Habe ich eben nicht viel Verständnis für.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Sie bekommt Arbeitslosengeld, sie bekommt Kindergeld und sie hat einen Lebensgefährten, der arbeitet.
Wenn sie das mit ihrem Partner so ausgemacht hat und dadurch nun mehr Zeit für die Kinder und Hunde da ist hat das ja auch Vorteile.
Einen Hundesitter muss man ja auch bezahlen.
Wir zahlen z.B. für die Hundepension, wenn wir den Hund zur day-care bringen, 35 Euro am Tag.
Natürlich wird es sich negativ auf die spätere Rente der Betreffenden auswirken, wenn sie das reguläre Einkommen nicht mehr hat. Ich glaube, darum machen sich viele nicht ausreichend Gedanken. Bei den Pfandsammlern, die mir so begegnen, sind auch einige ältere Frauen dabei.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:ein Freund von ihm mit 55 noch eine Ausbildung zum Fotographen begonnen hat. Das war immer sein Traumjob, seinen alten Job hätte er ohnehin verloren, da das Unternehmen, wo er beschäftigt war, kurz vor dem Konkurs stand, also hat er die Gelegenheit beim Schopf gepackt
Tolle Sache, aber ohne die Schieflage seiner alten Firma hätte er es wahrscheinlich nicht umgesetzt?
Zitat von martenotmartenot schrieb:Neulich habe ich von einer Frau gelesen (Details habe ich leider vergessen), die noch mit über 60 eine Lehre begonnen hat. Solche Menschen sind für mich derzeit Vorbilder, an denen ich mich orientieren mag.
Da kenne ich auch eine, die immer wieder irgendwelche Kurse und Ausbildungen gemacht hat. Das alles bringt unterm Strich aber wenig ein.
Es ist im Grunde Liebhaberei und dass sie beschäftigt ist, da die zwei Kinder schon einige Jahre aus dem Haus sind, und geht auch nur, weil sie seit ca. 30 Jahren verheiratet ist und sie vom Beamtengehalt ihres Mannes gut leben können.
Als Vorbild würde ich diese Frau nicht unbedingt ansehen, da sie im Grunde nur stundenweise herumjobbt und auch nicht zielgerichtet bei einer Sache bleibt. Aber natürlich ist es besser, als würde sie um 11 Uhr auf der Terrasse sitzen und sich den ganzen Tag langweilen, da sie mit der Hausarbeit längst durch ist!
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Herzlichen Glückwunsch, das ist wunderschön
Danke. Heute Nachmittag werde ich ihn hoffentlich zum ersten Mal sehen können. Meine Mittagspause wird drauf gehen, um Sachen einzuholen, die meine Tochter benötigt.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Mein Eindruck ist eher, dass sich Homeoffice nicht voll durchgesetzt hat.
Dieser Eindruck täuscht nach meiner Ansicht. Viele junge Arbeitnehmer wollen ganz selbstständig auch homeoffice machen können, und Arbeitgeber müssen dies heutzutage anbieten, um attraktiv zu bleiben.
Meine Tochter hat vor 2,3 Jahren ihre Bachelorarbeit über das Thema geschrieben und dazu vieles recherchiert.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Das mit Sicherheit und sei es nur der Gang zum Bad oder einkaufen zu gehen.
Genau. Wir treffen täglich Entscheidungen, manche völlig frei, andere als Notwendigkeiten heraus.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ich finde den Trend nicht in jeder Hinsicht positiv - nicht so positiv, wie er oft dargestellt wird.
Es kommt darauf an. Auf die Person selbst, die Art der Arbeit, die Bedingungen zu Hause.
Zitat von flufffluff schrieb:die arbeitswelt könnte auch hinsichtlich zeiten mal gründlich umstrukturiert werden.
Durch Gleitzeit konnte da schon einiges erreicht werden. Wenn man die Möglichkeit hat, zwischen 6 und 19 oder 20 Uhr zu arbeiten, ist das doch ein recht großes Zeitfenster. Ich kenne jemanden, der gerne lange schlief und erst um 11 Uhr anfing zu arbeiten (in einem Archiv, öffentlicher Dienst).
Jemand, der schon gleich um 6 Uhr die Arbeit aufnimmt hat um 14.30/15.00 Uhr hingegen schon Feierabend.
Zitat von flufffluff schrieb:mehr flexibilität in vielen bereichen, statt nullachtfuffzehn programm, würde ein erfüllteres leben für viele bedeuten.
Definitiv. Auch, weil die Menschen dann mehr nach ihrem persönlichen Rhythmus leben können.
Der eine ist um 7 Uhr voll leistungsfähig, der andere ist erst um 12 Uhr voll "da".
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:die Falle, dann nie Feierabend zu haben. Ich bin jedenfalls froh, dass Beruf und Privat getrennt stattfinden. Wenn weg, dann weg.
So habe ich früher auch gedacht. In der vorigen Wohnung hat mein Partner immer seinen Krempel (Laptop, Tastatur, Maus, Monitor) im Wohn-Esszimmer am Esstisch aufgebaut. Er saß da auf einem normalen Esszimmerstuhl. Die Sachen standen danach immer in einer Ecke, was nicht so schön aussah.
Jetzt haben wir extra ein technisch gut ausgestattetes Arbeitszimmer, so dass das gut trennbar ist. Dass man in einer Bildschirmpause vielleicht eine Maschine Wäsche aufhängt, den Müll raus bringt oder an den Briefkasten geht, ist ja nicht verboten.
Man kann das auch lernen, das bewusst zu trennen.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:. Je nachdem werden dazu auch noch Lieferanten (Fahrer) benötigt
Manchmal war ich schon sehr früh mit dem Hund unterwegs und habe dabei mitbekommen, dass z.B. Bäckereifilialen um kurz nach 5 schon beliefert wurden. Für die Anwohner stellt das schon eine gewisse Lärmbelästigung dar.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Viele von den jungen Arbeitnehmern wollen gar keine Karriere mehr.
Auch da liegst Du glaube ich falsch.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Viele Ärzte haben schon bis 20 Uhr ihre Praxis am laufen.
Das kenne ich ehrlich gesagt kaum. Dass ein Arzt bis 20 Uhr geöffnet hat ist in meiner Gegend extrem selten. Viele Praxen haben Mittwoch und Freitag nur bis mittags auf.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Aber wenn Teilzeit allgemein etabliert wäre als Option, könnten auch Väter in Teilzeit arbeiten und so viel mehr von der Kleinkindzeit ihrer Kinder haben.
Vätern steht es in Deutschland seit Langem offen, Erziehungsurlaub zu nehmen und Teilzeit zu arbeiten.
Die jüngeren Väter machen davon auch zunehmend Gebrauch, allerdings in deutlich geringerem Umfang, als Mütter dies tun.
Bei mir auf der Dienststelle nehmen sehr viele junge Väter zumindest die 2 Monate in Anspruch.
Leider gab es das, als meine Kinder klein waren, noch nicht.
Im Jahr 2021 waren 66,5 % aller Eltern mit Kin­dern unter sechs Jahren aktiv erwerbs­tätig. Dabei waren 92,4 % der er­werbs­tä­ti­gen Väter voll­zeit­be­schäf­tigt, wäh­rend nur 7,6 % einer Teil­zeit­tätigkeit nach­gin­gen. Bei den Müttern war das Ver­hält­nis um­ge­kehrt und fiel ins­ge­samt weni­ger dras­tisch aus: von ihnen gingen 28,1 % einer Voll­zeit- und 71,9 % einer Teil­zeit­be­schäf­ti­gung nach. Mit stei­gen­der Kinder­zahl wächst auch der An­teil der Väter in Teil­zeit­jobs, wenn auch nur leicht. Wäh­rend 7,5 % der Väter mit einem Kind im Vor­schul­al­ter eine Stelle mit re­du­zier­tem Stun­den­um­fang haben, ar­bei­teten 9,4 % der Väter mit drei und mehr Kindern Teilzeit.
Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Qualitaet-Arbeit/Dimension-3/eltern-teilzeitarbeit.html#:~:text=Teilzeit%20ist%20bei%20berufst%C3%A4tigen%20M%C3%BCttern,einer%20Teilzeitt%C3%A4tigkeit%20nachgingen.
hervor.Als das Elterngeld 2007 eingeführt wurde, entschieden sich rund 20 Prozent der Väter für die Leistung. Seither verdoppelte sich ihr Anteil und liegt heute bei 43 Prozent.
Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/vaetermonate-elternzeit-familie-101.html
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Viele gehen dann ins billige Ausland, wo sie für die kleine Rente mehr erhalten.
Das ist aber auch nicht so einfach bzw. nicht jedem möglich. Ich würde das z.B. gar nicht wollen.


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Do-X ehemaliges Mitglied

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21.03.2023 um 05:16
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Es geht rein darum, dass unser aller Leben völlig zum erliegen kommen würde, wenn jeder sagen würde: och, ich will nicht mehr, ich bleibe ab jetzt zu Hause.
Anhand einiger Kommentare wird das eher nicht eintreten.

Ich gönne es dieser Frau und Mutter. Sie wird nach ihrer C-Erkrankung sehr bewusst die Reißleine gezogen und für sich und ihre Familie/Kinder (Hunde) die beste Entscheidung getroffen haben, dein AG hat ihr ohne ihr Zutun sozusagen sogar noch unter die Arme gegriffen. Denn kein Arbeitgeber hat etwas davon, wenn ein Long- oder Post-C-Erkrankter dauerhaft ausfallen würde UND die Familie auch nicht.

Eindeutig die beste Lösung für diese Frau! Besser zu Hause regenerieren, zu Kräften kommen, ausgeglichen für die Kinder und den Ehemann da sein und die Hunde freut es ebenso. Sie wird sicher einen durchstrukturierten Tag zu Hause haben, das erfordert auch ein Stück weit Leistung - nach ihren momentanen gesundheitlichen Möglichkeiten. Unterschätze nicht die Langzeitprobleme nach einer Coronaerkrankung. Die gibt es tatsächlich und das Problem ist, dass das wieder eine Erkrankung ist, die in der "Arbeits"-Gesellschaft rein gar nicht existieren darf, weil man sie den AN nicht ansieht.


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21.03.2023 um 07:23
Zitat von nairobinairobi schrieb:Wenn sie das mit ihrem Partner so ausgemacht hat und dadurch nun mehr Zeit für die Kinder und Hunde da ist hat das ja auch Vorteile.
Wird sie wohl gemacht haben, aber ihr jüngstes Kind ist mittlerweile 17. Also die Kinder waren sicher nicht die Motivation dahinter.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Ich gönne es dieser Frau und Mutter. Sie wird nach ihrer C-Erkrankung sehr bewusst die Reißleine gezogen und für sich und ihre Familie/Kinder (Hunde) die beste Entscheidung getroffen haben
Da sieht man, wie Menschen eine Geschichte ausbauen :D Wie oben schon erwähnt, sind ihre Kinder schon groß bzw erwachsen. Und sie hatte auch nicht Corona sondern eine Zerrung in der Schulter(weil sie beim Spazierengehen mit dem Hund gestürzt ist). Weiterspielen war sie davor mit 20 Stunden angemeldet (5 Std a 4 Tage) und sie hatte am Schluss über 20 Minusstunden stehen (die wir ihr geschenkt haben)
Also überarbeitet war sie auch nicht wirklich.


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21.03.2023 um 07:26
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:bekommt Arbeitslosengeld, sie bekommt Kindergeld und sie hat einen Lebensgefährten, der arbeitet. Nein, ich gönne ihr das nicht, aber nicht aus Neid, sondern weil ich diese Lebenseinstellung einfach egoistisch finde.
Das mag egoistisch sein, aber ich für mich finde, wegen einiger arbeitsunwilliger Zeitgenossen rege ich mich nicht auf.

Von dem Geld kann man keine großen Sprünge machen umd wer da neidisch ist, kann sich ja selbst auch arbeitslos melden. Ich weiß, du schreibst nicht von Neid, aber es ärgert dich wohl schon.


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Do-X ehemaliges Mitglied

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21.03.2023 um 08:44
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Und sie hatte auch nicht Corona sondern eine Zerrung in der Schulter(weil sie beim Spazierengehen mit dem Hund gestürzt ist). Weiterspielen war sie davor mit 20 Stunden angemeldet (5 Std a 4 Tage) und sie hatte am Schluss über 20 Minusstunden stehen (die wir ihr geschenkt haben)
Also überarbeitet war sie auch nicht wirklich.
Wo hast du das bereits erwähnt und selbst wenn, wie alt ist die denn? Ab einem bestimmten Alter kann die Knochendichte schon bröselhaft sein, da muss man aufpassen, wenn man stürzt. Zu viel Sport kann auch ungesund sein. Fazit: Du ärgerst dich vielleicht zu doll, denn genau weißt du eig. gar nichts über den Gesundheitszustand dieser Frau.
Na gut, dass mit den erw. Kindern hab ich nicht gelesen.


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21.03.2023 um 08:52
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Wird sie wohl gemacht haben, aber ihr jüngstes Kind ist mittlerweile 17
Ach so, ich dachte, die wären noch jünger, dann hätte ich es nachvollziehen können. Ein 17jähriges "Kind" sollte man nicht mehr groß beaufsichtigen müssen 😉
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Und sie hatte auch nicht Corona sondern eine Zerrung in der Schulter(weil sie beim Spazierengehen mit dem Hund gestürzt ist).
Okay, dann hatte ich das falsch verstanden. Das war ja dann ein Unfall im privaten Bereich.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:(5 Std a 4 Tage
Und das ist ihr noch zuviel? Dann dürfen der Lebensgefährte und sie sich aber nicht trennen, denn sie ist ja von ihm abhängig. Dann bröckelt das Konstrukt.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Ab einem bestimmten Alter kann die Knochendichte schon bröselhaft sein, da muss man aufpassen, wenn man stürzt
Das ist erst bei sehr alten Menschen der Fall, da muss man schon gut über 70 sein im Normalfall, oder älter.


Ein Nachbar von uns ist bereits seit Oktober 2022 krank geschrieben, er hat etwas mit dem Rücken. Merkwürdigerweise hat ihn das nicht davon abgehalten, eine Garage zu bauen und so.
Keine Ahnung, wie das alles mit Krankengeld funktioniert. Die Frau ist derzeit in Elternzeit, sie haben ein Baby von 8 Monaten.

Manche Leute sind wohl nicht so "zum Arbeiten geboren", oder setzen ganz andere Prioritäten...


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21.03.2023 um 11:29
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Das mag egoistisch sein, aber ich für mich finde, wegen einiger arbeitsunwilliger Zeitgenossen rege ich mich nicht auf.
Naja, es ärgert mich jetzt nicht der Umstand, dass sie zu Hause sitzt sondern die Tatsache, dass sie dennoch auf alle Annehmlichkeiten des Lebens nicht verzichtet, was aber nur geht, weil andere Menschen eben nicht so denken wie sie und weiter arbeiten gehen.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Wo hast du das bereits erwähnt und selbst wenn, wie alt ist die denn? Ab einem bestimmten Alter kann die Knochendichte schon bröselhaft sein, da muss man aufpassen, wenn man stürzt.
Ich hab es gar nicht erwähnt, weil es auch nicht relevant ist. Und nein, an ihrer Knochendichte liegt es auch nicht, sie schreibt ja ihrer ehemaligen Kollegin immer wieder mal, dass sie immer noch keine Lust hat zu arbeiten und das auch nicht mehr vor hat.

Ist aber wirklich interessant, wie viele hier die Gesinnung und die Erfüllung dieser Frau, nie wieder arbeiten zu gehen, verteidigen :D Da muss man sich über den Arbeitskräftemangel, der überall herrscht, nicht mehr wundern.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Und das ist ihr noch zuviel? Dann dürfen der Lebensgefährte und sie sich aber nicht trennen, denn sie ist ja von ihm abhängig. Dann bröckelt das Konstrukt.
Ich habe keine Ahnung, wie ihre Beziehung zu dem Mann ist und ich will es auch gar nicht wissen. Aber ja, natürlich macht sie sich von ihm abhängig, scheint ihr aber im Moment egal zu sein.


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21.03.2023 um 11:38
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Ist aber wirklich interessant, wie viele hier die Gesinnung und die Erfüllung dieser Frau, nie wieder arbeiten zu gehen, verteidigen :D Da muss man sich über den Arbeitskräftemangel, der überall herrscht, nicht mehr wundern.
Meinst du denn, es ändert sich was am Fachkräftemangel, wenn ich mich über die Frau aufrege?
Sie wird das ja schon selber auslöffeln müssen.
Mit Abhängigkeit vom Mann, weniger Rente, Kindergeld hört ja auch mal auf, Jobchancen werden auch nicht besser.


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21.03.2023 um 11:41
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Meinst du denn, es ändert sich was am Fachkräftemangel, wenn ich mich über die Frau aufrege?
Natürlich nicht, aber ihr Handeln zu verteidigen (was hier ja von mehreren Seiten passiert ist), zeigt, wie es dazu kommt.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Mit Abhängigkeit vom Mann, weniger Rente, Kindergeld hört ja auch mal auf, Jobchancen werden auch nicht besser.
Natürlich, aber noch mal: Es geht mir hier nicht um ihre Lebensumstände sondern darum, dass ich es egoistisch finde, zu sagen: ich will nicht mehr, macht ihr mal, aber macht es gut, damit es mir auch ja an nix fehlt!

Mir ist schon klar, dass es für viele Menschen die Erfüllung schlecht hin wäre, nie wieder arbeiten zu gehen, aber ein paar Leute müssen das eben machen, sonst läuft nix mehr.


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