EnyaVanBran schrieb:Wir hatten eine Mitarbeiterin, die nach Corona auf Langzeitkrankenstand abgezielt hat.
Es gibt aber doch Leute, die mit Long Covid/Post Covid zu tun haben. Die sind zum Teil tatsächlich gar nicht mehr arbeitsfähig oder sehr lange nicht.
EnyaVanBran schrieb:Sie arbeitet seither noch immer nicht. Dafür erzählt sie jedem, wie schön es ist, um 11h Vormittags in der Sonne zu sitzen und es sich gut gehen zu lassen. Habe ich eben nicht viel Verständnis für.
EnyaVanBran schrieb:Sie bekommt Arbeitslosengeld, sie bekommt Kindergeld und sie hat einen Lebensgefährten, der arbeitet.
Wenn sie das mit ihrem Partner so ausgemacht hat und dadurch nun mehr Zeit für die Kinder und Hunde da ist hat das ja auch Vorteile.
Einen Hundesitter muss man ja auch bezahlen.
Wir zahlen z.B. für die Hundepension, wenn wir den Hund zur day-care bringen, 35 Euro am Tag.
Natürlich wird es sich negativ auf die spätere Rente der Betreffenden auswirken, wenn sie das reguläre Einkommen nicht mehr hat. Ich glaube, darum machen sich viele nicht ausreichend Gedanken. Bei den Pfandsammlern, die mir so begegnen, sind auch einige ältere Frauen dabei.
EnyaVanBran schrieb:ein Freund von ihm mit 55 noch eine Ausbildung zum Fotographen begonnen hat. Das war immer sein Traumjob, seinen alten Job hätte er ohnehin verloren, da das Unternehmen, wo er beschäftigt war, kurz vor dem Konkurs stand, also hat er die Gelegenheit beim Schopf gepackt
Tolle Sache, aber ohne die Schieflage seiner alten Firma hätte er es wahrscheinlich nicht umgesetzt?
martenot schrieb:Neulich habe ich von einer Frau gelesen (Details habe ich leider vergessen), die noch mit über 60 eine Lehre begonnen hat. Solche Menschen sind für mich derzeit Vorbilder, an denen ich mich orientieren mag.
Da kenne ich auch eine, die immer wieder irgendwelche Kurse und Ausbildungen gemacht hat. Das alles bringt unterm Strich aber wenig ein.
Es ist im Grunde Liebhaberei und dass sie beschäftigt ist, da die zwei Kinder schon einige Jahre aus dem Haus sind, und geht auch nur, weil sie seit ca. 30 Jahren verheiratet ist und sie vom Beamtengehalt ihres Mannes gut leben können.
Als Vorbild würde ich diese Frau nicht unbedingt ansehen, da sie im Grunde nur stundenweise herumjobbt und auch nicht zielgerichtet bei einer Sache bleibt. Aber natürlich ist es besser, als würde sie um 11 Uhr auf der Terrasse sitzen und sich den ganzen Tag langweilen, da sie mit der Hausarbeit längst durch ist!
FerneZukunft schrieb:Herzlichen Glückwunsch, das ist wunderschön
Danke. Heute Nachmittag werde ich ihn hoffentlich zum ersten Mal sehen können. Meine Mittagspause wird drauf gehen, um Sachen einzuholen, die meine Tochter benötigt.
Laura_Maelle schrieb:Mein Eindruck ist eher, dass sich Homeoffice nicht voll durchgesetzt hat.
Dieser Eindruck täuscht nach meiner Ansicht. Viele junge Arbeitnehmer wollen ganz selbstständig auch homeoffice machen können, und Arbeitgeber müssen dies heutzutage anbieten, um attraktiv zu bleiben.
Meine Tochter hat vor 2,3 Jahren ihre Bachelorarbeit über das Thema geschrieben und dazu vieles recherchiert.
rhapsody3004 schrieb:Das mit Sicherheit und sei es nur der Gang zum Bad oder einkaufen zu gehen.
Genau. Wir treffen täglich Entscheidungen, manche völlig frei, andere als Notwendigkeiten heraus.
martenot schrieb:Ich finde den Trend nicht in jeder Hinsicht positiv - nicht so positiv, wie er oft dargestellt wird.
Es kommt darauf an. Auf die Person selbst, die Art der Arbeit, die Bedingungen zu Hause.
fluff schrieb:die arbeitswelt könnte auch hinsichtlich zeiten mal gründlich umstrukturiert werden.
Durch Gleitzeit konnte da schon einiges erreicht werden. Wenn man die Möglichkeit hat, zwischen 6 und 19 oder 20 Uhr zu arbeiten, ist das doch ein recht großes Zeitfenster. Ich kenne jemanden, der gerne lange schlief und erst um 11 Uhr anfing zu arbeiten (in einem Archiv, öffentlicher Dienst).
Jemand, der schon gleich um 6 Uhr die Arbeit aufnimmt hat um 14.30/15.00 Uhr hingegen schon Feierabend.
fluff schrieb:mehr flexibilität in vielen bereichen, statt nullachtfuffzehn programm, würde ein erfüllteres leben für viele bedeuten.
Definitiv. Auch, weil die Menschen dann mehr nach
ihrem persönlichen Rhythmus leben können.
Der eine ist um 7 Uhr voll leistungsfähig, der andere ist erst um 12 Uhr voll "da".
sacredheart schrieb:die Falle, dann nie Feierabend zu haben. Ich bin jedenfalls froh, dass Beruf und Privat getrennt stattfinden. Wenn weg, dann weg.
So habe ich früher auch gedacht. In der vorigen Wohnung hat mein Partner immer seinen Krempel (Laptop, Tastatur, Maus, Monitor) im Wohn-Esszimmer am Esstisch aufgebaut. Er saß da auf einem normalen Esszimmerstuhl. Die Sachen standen danach immer in einer Ecke, was nicht so schön aussah.
Jetzt haben wir extra ein technisch gut ausgestattetes Arbeitszimmer, so dass das gut trennbar ist. Dass man in einer Bildschirmpause vielleicht eine Maschine Wäsche aufhängt, den Müll raus bringt oder an den Briefkasten geht, ist ja nicht verboten.
Man kann das auch lernen, das bewusst zu trennen.
rhapsody3004 schrieb:. Je nachdem werden dazu auch noch Lieferanten (Fahrer) benötigt
Manchmal war ich schon sehr früh mit dem Hund unterwegs und habe dabei mitbekommen, dass z.B. Bäckereifilialen um kurz nach 5 schon beliefert wurden. Für die Anwohner stellt das schon eine gewisse Lärmbelästigung dar.
Laura_Maelle schrieb:Viele von den jungen Arbeitnehmern wollen gar keine Karriere mehr.
Auch da liegst Du glaube ich falsch.
EnyaVanBran schrieb:Viele Ärzte haben schon bis 20 Uhr ihre Praxis am laufen.
Das kenne ich ehrlich gesagt kaum. Dass ein Arzt bis 20 Uhr geöffnet hat ist in meiner Gegend extrem selten. Viele Praxen haben Mittwoch und Freitag nur bis mittags auf.
Laura_Maelle schrieb:Aber wenn Teilzeit allgemein etabliert wäre als Option, könnten auch Väter in Teilzeit arbeiten und so viel mehr von der Kleinkindzeit ihrer Kinder haben.
Vätern steht es in Deutschland seit Langem offen, Erziehungsurlaub zu nehmen und Teilzeit zu arbeiten.
Die jüngeren Väter machen davon auch zunehmend Gebrauch, allerdings in deutlich geringerem Umfang, als Mütter dies tun.
Bei mir auf der Dienststelle nehmen sehr viele junge Väter zumindest die 2 Monate in Anspruch.
Leider gab es das, als meine Kinder klein waren, noch nicht.
Im Jahr 2021 waren 66,5 % aller Eltern mit Kindern unter sechs Jahren aktiv erwerbstätig. Dabei waren 92,4 % der erwerbstätigen Väter vollzeitbeschäftigt, während nur 7,6 % einer Teilzeittätigkeit nachgingen. Bei den Müttern war das Verhältnis umgekehrt und fiel insgesamt weniger drastisch aus: von ihnen gingen 28,1 % einer Vollzeit- und 71,9 % einer Teilzeitbeschäftigung nach. Mit steigender Kinderzahl wächst auch der Anteil der Väter in Teilzeitjobs, wenn auch nur leicht. Während 7,5 % der Väter mit einem Kind im Vorschulalter eine Stelle mit reduziertem Stundenumfang haben, arbeiteten 9,4 % der Väter mit drei und mehr Kindern Teilzeit.
Quelle:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Qualitaet-Arbeit/Dimension-3/eltern-teilzeitarbeit.html#:~:text=Teilzeit%20ist%20bei%20berufst%C3%A4tigen%20M%C3%BCttern,einer%20Teilzeitt%C3%A4tigkeit%20nachgingen.
hervor.Als das Elterngeld 2007 eingeführt wurde, entschieden sich rund 20 Prozent der Väter für die Leistung. Seither verdoppelte sich ihr Anteil und liegt heute bei 43 Prozent.
Quelle:
https://www.tagesschau.de/inland/vaetermonate-elternzeit-familie-101.htmlLaura_Maelle schrieb:Viele gehen dann ins billige Ausland, wo sie für die kleine Rente mehr erhalten.
Das ist aber auch nicht so einfach bzw. nicht jedem möglich. Ich würde das z.B. gar nicht wollen.