So, nun bin ich richtig on. Sorry, aber mit dem Handy lange tippen ist nicht mein Ding.
Als erstes möchte ich mich nochmal bei euch allen für den Zuspruch bedanken. Das tut unheimlich gut und eigentlich baut es auf, das da ein paar Leute sind, die sich immerhin die Zeit nehmen und einem antworten. Sogar recht ausführlich. Bitte entschuldigt, das ich nicht direkt auf jeden von euch eingehe, aber ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Ich versuch es, so gut ich kann.
Das alles hier hilft, die Sache besser zu verstehen. Als Erklärung: Ich bin Asperger, ich habe also meine Schwierigkeiten gewisse Handlungsweisen zu verstehen.
Irgendwie stimmt es schon, das wir uns auf die konzentrieren sollen, die wirklich für uns da sind. Die Liste ist kurz: Schwiegermutter. Sonst ist da keiner mehr. Nur seine Mutter hält eisern zu uns.
Was unser Verhältnis zu den Nachbarn angeht, das war immer gut. Man redete miteinander, man half sich, aber ohne jedes Wochenende miteinander zu grillen, um es überspitzt zu sagen. Man half sich gegenseitig. Wir haben schon immer große Hunde gehabt und waren somit ein gern gesehener "Wachschutz", wenn in den anderen 3 Häusern der Straße Urlaub anstand. Garten wässern, Blumen im Haus gießen, Fische füttern. Uns wurde bereitwillig der Hausschlüssel überlassen. Das Verhältnis war also gut. Keiner meckerte über unseren eigenwilligen Garten oder unsere Katzen. Hundegebell störte auch nie.
Wie mein Verhalten in so einer Situation aussieht, wurde ich auch gefragt. Nun, ich mag Asperger sein, aber nicht so schlimm, das ich nicht auf andere zugehen kann. Der Mann der Nachbarstochter hatte einen schweren Unfall. Wir haben ihr und ihm gleich Hilfe angeboten. Wir würden sie fahren, ihnen was holen oder auch einfach nur da sein, wenn sie reden wollen. Für uns war es selbstverständlich da einzuspringen. Und ja, wir haben auch gefragt, wie es geht. Mut gemacht, so gut es ging. Das gehört sich doch einfach so.
Ich will uns jetzt nicht als die tollen Kerle hinstellen. Wir haben auch unsere Fehler und sicher auch das ein oder andere übersehen. Aber so wenig Kontakt wie im Moment gab es noch nie.
Mein Mann möchte auch gerne offen auf andere zugehen, ihnen eben sagen, was los ist und damit ist es gut. Wir haben auch schon um Hilfe gebeten. Unser Auto musste in den Hof gefahren werden, Männe konnte es nicht mehr. Da hat uns ein Nachbar ausgeholfen, die Erklärung warum wollte er aber nicht wirklich hören. Man merkte, wie er abblockte und sich höflich aber schnell verzog.
Wir rennen hier jetzt nicht mit Leidensmiene rum und erzählen jedem, wie schlecht alles geht, im Gegenteil. Wir stellen das positive raus. Erklären dem, der es hören will, das wir nicht aufgeben, versuchen, so normal wie möglich zu leben. Das mein Mann im Moment ein paar Einschränkungen durch das Cortison hat, nun, sowas solls geben. Aber es wird abgesetzt und es wird besser.
Was das Wort Kampf angeht. Mein Mann möchte das als Kampf bezeichnen. Das ist seine Art, damit umzugehen. Er war schon immer so. Eine Krankheit (und wenn es nur ein Schnupfen ist), hat in seinem Körper nichts zu suchen, der wird "rausgeboxt" und fertig. Daher hat er dem Krebs erklärt, das er gefälligst zu verschwinden hat.
Und bitte, macht nicht den Fehler, meinen Mann schon abzuschreiben. Beileidsbekundungen braucht ihr noch nicht zu schreiben
:) Er ist noch voll da. Die Kondition hat jetzt gelitten, er kann sich das ein oder andere schlecht merken, aber er hat immernoch Kraft.
Und eins noch
@IlviVielen Dank für Dein Angebot. Das war wirklich einfach nur herrlich zu lesen. Wir haben uns riesig gefreut. Allerdings..wir wohnen in Karlsruhe, das wäre ein bisschen weit weg. Aber Du hast uns mit dem Angebot eine riesen Freude gemacht.