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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

300 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krebs, Ausschluss ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

17.12.2015 um 15:24
@Cerberus_

Ich wünsche dir viel Kraft und alles erdenklich Gute für dich und deinen Mann in dieser schweren Zeit. Wenn ihr auch von eurem Umfeld verlassen seid, hier auf Allmy denken ganz viele Menschen an euch.


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

17.12.2015 um 21:18
Danke für eure netten Worte und die Erklärungsversuche. Ich nehmen es halt hin, das nicht Mal unser aeltesster Freund den Arsch in der Hose hat, um sich von meinem Mann zu verabschieden. Ja ich weiss, der Tod ist ein Tabuthema. Bloße nicht dran denken. Schon klar.

Die einzige, die sich kümmert ist eine Onlinebekannte....

Es ist traurig, das ich hier mehr Unterstützung erfahre, als im real life. Danke.


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

20.12.2015 um 22:30
Ich denk auch oft an euch und eure Situation.
Wenn auch unbekannterweise.
Alles Gute wünsch ich euch. Ehrlich.


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

21.12.2015 um 00:47
@Cerberus_
Nein, es ist gut, dass Du hier mehr Unterstützung erfährst.
Früher waren viele in einer solchen Situation ganz auf sich alleine gestellt, ohne Information und Unterstützung aus dem Netz.
Und ich weiß, wovon ich rede, denn als ich meine Tante pflegte, erzählte mir eine Frau, dass sie ihrem Mann in den 70ern gepflegt habe, als es das Wort "Palliativ" nichtmal gab. Es gab aber auch keine Station im Krankenhaus dafür, und die Sterbenden Rüden einfach nach Hause geschickt, ohne dass ein Arzt oder die Angehörigen darauf vorbereitet gewesen wären.
Man schämte sich noch für Krebs, und Frauen schämten sich dafür, unter der Krankheit ihres Mannes zu leiden- auch wenn sie dafür alles andere aufgeben mussten.

Das Netz ist die Möglichkeit, viel offener mit solchen Problemen umzugehen, und auch dann Unterstützung zu finden, wenn die direkte Umgebung sie nicht gibt. Nutze das, wenn Du irgendwie kannst.
Denn es finden sich immer auch Menschen, die genau von Deinen Fragen und Problemen angesprochen werden.

Aber ich weiß, wie schwer es trotzdem ist.
Bitte nutze jede Hilfe, die Dir angeboten wird.


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

21.12.2015 um 14:13
@Twinni
Danke.

@FF
Ich versuch es ja zu nutzen. Fällt mir zwar schwer, aber da muss ich wohl durch. Ich bin auch froh, das es Möglichkeiten gibt, obwohl..letztendlich will er nur noch sterben, darf aber nicht..aber das ist eine andere Diskussion.

Palliativstation..davon habe ich die Nase voll. Jedenfalls hier im städt. Klinikum. Dort hat man uns regelrecht rausgeworfen, weil wir eine etwas andere Idee hatten, wie man einen Aspergerautisten bei Aggressionsschüben durch Morphin abfängt. Entweder Haldol und Valium oder raus. Naja..Haldol hätten wir zähneknirschend genommen, bei Valium wollte er nicht mehr weil er den Verstand nicht komplett an der Haustür abgeben wollte..da waren wir dann raus, obwohl ich versucht habe zu erklären, das ich ihn ruhig kriege (was auch geklappt hat). War wohl zuviel Aufstand *seufz

Naja, nun ist er zuhause, es wird immer schlimmer und seit heute Nacht hat er auch noch Fieber. Ichgebs zu, ich geh auf dem Zahnfleisch. Ich bin kein Krankenpfleger und 24/7 ist gewöhnungsbedürftig. Darf man das so offen zugeben?


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

21.12.2015 um 14:26
@Cerberus_
Natürlich darf man das zugeben. Niemand ist auf sowas vorbereitet, und es ist höllisch anstrengend.
Habt ihr einen Palliativdienst zu Hause?
Die können Dir auch noch mehr als nur die Pflege abnehmen.


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

21.12.2015 um 14:29
Zitat von Cerberus_Cerberus_ schrieb: Darf man das so offen zugeben?
Natürlich! Wenn nicht hier, wo sonst?
Das Gefühl, nicht zugeben zu dürfen, dass man sich manchmal überfordert fühlt, macht das Ganze für die Angehörigen ja nur noch schlimmer.

Euer Krankenhaus verstehe ich nicht. Wenn du es schaffst, ihn zu beruhigen, müssten die doch froh sein!
Aber gut möglich, dass er sich zu Hause sowieso wohler fühlt. Habt ihr denn wenigstens ambulante Hilfe bekommen? Sonst frag noch mal nach! Die müsste euch nämlich zustehen.

Und auch da muss man manchmal nachhaken. Mein Opa bekam damals schmerzstillende Spritzen, die ihm aber wehtaten, weil sie sehr groß waren. Er selbst traute sich nicht, etwas zu sagen. Als mein Vater nachfragte, ging es auf einmal auch mit kleineren Spritzen. Auch die denken eben nicht immer an alles.


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

21.12.2015 um 14:32
@Cerberus_

Hallo, zunächst einmal alles an guten Wünschen was ich Euch geben kann. Ich habe vor ein paar Jahren meinen besten Freund durch ein schwarzes Melanom verloren und kann nachempfinden wie's Euch geht.

Nun aber zum konkreten Problem: Habt Ihr wirklich alles versucht, auch Behandlungen, welche in letzter Zeit erst aufgetaucht und noch im klinischen Versuchs - Stadium sind?

Ich will Euch nicht unbegründet Hoffnung machen, aber ich erinnere mich, etwas über Bestrahlung mit langsamen Protonen gelesen zu haben, womit Tumore mit nur geringer Belastung des gesunden Gewebes behandelt werden können und die sehr gute Erfolge gezeigt haben.

Wenn Ihr/Du es noch nicht getan habt, dann fragt doch einmal beim Deutschen Krebsforschungs - Zentrum an, die sind da auf dem neuesten Wissensstand und antworten sehr rasch
https://www.dkfz.de/de/index.html
Die Kontaktadresse ist:
https://www.dkfz.de/de/kontakt.php
Fragt nach Protonenbestrahlung bei Gehirn - Tumor. Schaden kann's auf keinen Fall. Möglichst genaue Fallbeschreibung nicht vergessen

Alles Liebe :)

P.S. hier http://www.medaustron.at/ könnt Ihr vielleicht auch noch näheres erfahren


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21.12.2015 um 14:36
@AlteTante
Es gibt auch die Möglichkeit, einen Zugang unter die Haut zu legen (subkutan), dann lassen sich Schmerzmittel sehr leicht und sogar im Schlaf verabreichen.


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

21.12.2015 um 16:38
Danke an euch, das ihr euch alle noch Gedanken macht.

Inzwischen ist sein Gehirn an mind. 5 Stellen vom Tumor befallen, eine Stelle davon sieht aus wie dichter Nebel...Bestrahlung hat er noch bekommen, die hat nichts mehr genutzt.

Der Protonenstrahler steht in Heidelberg, eigentlich nicht weit weg, aber aufgrund der Verteilung kam das nicht mehr in Frage.

Was die Schmerzmittel angeht, ist er gut eingestellt. Einen Port wollen wir ihm nicht mehr legen lassen, es geht mit Pflastern sehr gut.

Uns betreuen die "Brückenschwestern" http://www.vincentius-kliniken.de/pflegedienst/brueckenschwestern.html . Kann ich empfehlen. Sie nehmen einem vel Papierkram ab, haben auch das ein oder andere zur Hand, bilden gleichzeitig ein Palliativ Care Team und haben auch Ärzte im Team. Reden kann man natürlich auch mit ihnen. Was die alles auf die schnelle organisiert haben war toll. Unser Hausarzt hat eine Menge Ahnung und ist ein Goldstück (ich glaube zwar nicht, das er hier mitliest, aber das geht an Sie, Doc B.) und sein Praxisteam sind spitze. Von daher sind wir also gut versorgt.


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

21.12.2015 um 16:59
@Cerberus_
Das tut gut zu lesen, dass ihr in guten Händen seid.
Zum Glück ist der Umgang mit Sterbenden und den Angehörigen inzwischen sehr viel besser, als es noch vor 20 Jahren war.


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

21.12.2015 um 17:35
Zitat von Cerberus_Cerberus_ schrieb:. Darf man das so offen zugeben?
Natürlich darf man das, alles andere wäre in sich reingefresse und und letztendlich allein dastehend mit seinen Problemen. Du machst das richtig und wie Du schon gelesen hast stehst Du nicht ganz allein da. Auch wenns "nur" User hier sind von denen Du die meißten gar nicht kennst denke ich das Du Dich hast von einigen schon inspirieren lassen hast und Dein Optimismus auch gestiegen ist.
Es tut mir leid zu lesen das es Deinem Mann nicht so so gut geht, aber denk immer daran das ein Funken Hoffnung besteht, so wie bei mir. Der Hodenkrebs hat mich nicht dahingerafft, ich hab Ihn besiegt :)
Ich wünsche Euch alles gute :)


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

21.12.2015 um 18:42
Zitat von FFFF schrieb:Das tut gut zu lesen, dass ihr in guten Händen seid.
Dem schließe ich mich an.


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

21.12.2015 um 18:45
Auch wenn das vielleicht nicht ganz ins Thema passt, aber wie sieht es denn mit Marijuana aus. Ist sowas nach einer solchen Diagnose zur medizinischen Anwendung erwerbbar, oder bleibt einem auch das in Deutschland noch verboten?


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

21.12.2015 um 19:29
@Laucott
Der Funken verglüht grad bei 39,7°C im Fieber :(

@Bone02943
Nur auf Rezept mit viel Hichhack, soweit ich weiß..und für meinen Mann zu spät...dafür schmeißen sie einen mit Morphin zu.

Immerhin, Schmerzen scheint er keine zu haben, er reagiert aber auch kaum noch......


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

21.12.2015 um 19:33
@Cerberus_

Ok das tut mir leid.
Wäre auch eher für die Zeit gedacht, in der man noch etwas unternehmen kann. Aber schön zu wissen, dass es an sich möglich ist.


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

21.12.2015 um 19:36
@Cerberus_

Das ist nicht schön zu lesen, da ist es auch schwer passende Worte zu finden.
Ausser: Ich drücke Euch die Daumen!!!


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

21.12.2015 um 19:40
Was mich auch noch ein wenig beschäftigt. Die letzte Zeit meinen Onkel so zu sehen war echt schlimm, und ich muss wirklich zugeben, das ich froh war als es "endlich" vorbei war. :/

Auch denke ich, hat man es auch meiner Oma und meinen Eltern angesehen, dass sie zwar anfangs traurig waren(war es eigentlich die ganze Zeit), es dann doch stetig wieder besser ging. Es war wie eine Erleichterung für alle.


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21.12.2015 um 22:03
@Cerberus_
Zitat von Cerberus_Cerberus_ schrieb:Der Funken verglüht grad bei 39,7°C im Fieber
Es tut sehr weh, das zu hören. Abschied nehmen müssen ist immer ein wenig selbst sterben.
Einen kleinen Trost kann ich Dir vielleicht aus 70 Jahren Lebenserfahrung noch mitgeben:

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass solche sehr schmerzhaften Erlebnisse in der Erinnerung die tiefsten Spuren hinterlassen, Diese bleiben, aber sie werden, wie Spuren im Schnee, immer weicher und hören irgendwann auf, weh zu tun. Was bleibt, ist wie Lichter und Stimmen im Nebel. Ich wünsch Dir von Herzen, dass Du jetzt den Kummer akzeptieren kannst und dieser im Lauf der Zeit sogar zu einer Bereicherung wird, zwar wehmütig, aber sanft.

Alles Gute Dir und einen sanften Abschied Euch beiden


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Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

22.12.2015 um 10:28
giphy
Hekate Soteira - begleite ihn, bis er da ist.

Bis bald, @Bruder_Khalid


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