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Zu frühe und falsche sexuelle Aufklärung an deutschen (Grund-)Schulen

344 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mensch, Kinder, Schule ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Zu frühe und falsche sexuelle Aufklärung an deutschen (Grund-)Schulen

19.11.2015 um 18:19
Die Antwort findest du im von dir durch die Zitierung vernichteten Zusammenhang meines Posts. nach
Nöö, wie die nachfolgende Diskussion gezeigt hat, findet man den dort gerade nicht.
Das war ja das Problem mit dem Beitrag. ;-)
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Es soll auch Menschen geben, die Sex tatsächlich als reinen Zeugungsakt praktizieren, vorwiegend aus religiösen Gründen. Und darin sehe ich auch überhaupt kein Problem.
DAS ist natürlich kein Problem.
Ein Problem wird es aber dann wenn man Kindern erzählt, Sex habe man nur zum Kinder machen (oder nur mit Gefühlen ;-) )


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Zu frühe und falsche sexuelle Aufklärung an deutschen (Grund-)Schulen

19.11.2015 um 18:33
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Und du meinst, nur eine Mutter kann eine Bezugsperson für ein Kind sein?
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:immer wieder wechselnden Bezugspersonen für das Kind.
An der Stelle hat inter aber recht. Die Bezugsperson wechselt nicht. Wenn die Mutter pro Woche drölf Kerle mit nach Hause bringt, dann wird keine davon Bezugsperson für das Kind.


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Zu frühe und falsche sexuelle Aufklärung an deutschen (Grund-)Schulen

19.11.2015 um 19:11
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ein Problem wird es aber dann wenn man Kindern erzählt, Sex habe man nur zum Kinder machen (oder nur mit Gefühlen ;-) )
Grundsätzlich gehen mich deine Vorstellungen bezüglich Sex und den Kontext, in den Sex gehört, nichts an, aber ich halte es doch für bedenklich, Kindern (nicht Jugendlichen!) zu vermitteln, dass man Sex auch einfach so praktizieren kann, wenn beide da Bock drauf haben, und das durchaus auch so völlig ohne persönlichen Bezug zueinander passieren kann. Genau das führt meiner Ansicht nach zu dem, was ich unter "falscher" Sexualisierung verstehen würde.
Ebenso erklärt man Grundschulkindern doch auch nicht, dass es Frauen gibt, die Sex für Geld anbieten, und Männer, die dafür bezahlen, sich dabei eine Frau aussuchen wie eine neue Jacke und dann loslegen. Auch wenn es die Wahrheit und, wenn das alles in der Form freiwillig geschieht, überhaupt nicht schlimm ist.
Das halte ich in einer solchen Form für nicht kindgerecht und würde, denke ich, auch etwas ungehalten, wenn man das meinem Kind in der Grundschule so vermitteln würde.
Die ganzen Fragen zur Aufklärung, die ein Kind stellt, fangen doch in den allermeisten Fällen mit der Frage an, wo die Babies herkommen und nicht mit Sex und Lust und der Frage, ob man mit dem Schniepel noch mehr machen kann als Pipi. Und das, was Kinder dann zur Antwort bekommen, beziehen sie doch auch auf sich selbst und ihre eigene Entstehung. Auch wenn es vielleicht die Wahrheit ist, sollte man doch einem Kind nicht mit seinen Antworten vermitteln, dass es aus reiner sexueller Lust und vielleicht auch verplinster Verhütung unverbindlich auf dem Rücksitz des Autos entstanden ist.


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Zu frühe und falsche sexuelle Aufklärung an deutschen (Grund-)Schulen

19.11.2015 um 19:34
Üblicherweise wird den Kindern im Sexpäd-Unterricht erklärt, dass ein Baby entstehen kann, wenn Mama und Papa sich lieb haben - und eben nicht mit der Erklärung, dass wenn Mama und Papa ein Baby haben wollen, sie sich lieb haben.

Nebenbei, was Kinder im Sexpäd-Unterricht in der vierten Klasse so alles fragen, geht oft weit über das hinaus, was man von neun- bzw. zehnjährigen Mädels und Jungs erwartet. Das Thema Prostitution kommt da gar nicht so selten auf.

Auch kein Wunder, die Kinder können lesen, Zeitungsständer gibt es überall, viele haben schon Zugang zu den elterlichen Computern und im Fernsehen gibt es bereits im Vorabendprogramm Werbung für Sextoys und viele Serien, die bestimmt nicht immer kindergerecht sind - aber von vielen Kiddies gesehen werden.


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Zu frühe und falsche sexuelle Aufklärung an deutschen (Grund-)Schulen

19.11.2015 um 19:37
Zitat von ahriahri schrieb:An der Stelle hat inter aber recht.
Dass ich das noch erleben darf ... :troll:
Zitat von ahriahri schrieb:Die Bezugsperson wechselt nicht. Wenn die Mutter pro Woche drölf Kerle mit nach Hause bringt, dann wird keine davon Bezugsperson für das Kind.
"Alle 2 Tage" war übertrieben. Der... Kontakt müsste natürlich schon etwas länger und intensiver sein.


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Zu frühe und falsche sexuelle Aufklärung an deutschen (Grund-)Schulen

19.11.2015 um 19:50
@Kältezeit
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Dass ich das noch erleben darf ... :troll:
Er war auch selbst ganz verwundert über meine Aussage :troll:
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:"Alle 2 Tage" war übertrieben. Der... Kontakt müsste natürlich schon etwas länger und intensiver sein.
Naja gut, das ist dann aber schon ein immenser Unterschied.

Denn wenn der "Kontakt" jetzt über längere Zeit geht, dann gehe ich mal nicht davon aus, dass bei der Mutter im Bezug auf den Mann wirklich absolut keinerlei Gefühle eine Rolle spielen (muss ja nicht zwangsläufig Liebe sein) und das impliziert ja dass der Geschlechtsverkehr auch irgendwo auf die emotionale Ebene gehoben wird. Also im Prinzip nichts, was man im Bezug auf Aufklärung anprangern könnte nach deinen letzten Aussagen, oder täusch ich mich?! :ask:

Und in dem Fall bekommt das Kind dann ja auch keinen kranken Bezug zur Sexualität, es wird wohl kaum mitbekommen, wie die zwei jede Nacht in die Kiste steigen, sondern vielleicht eher einen Teil von seinem Alltag mit dem Mann verbringen, wenn überhaupt. Problematisch wirds da eher, weil das Kind den Mann dann nach ner Weile tatsächlich als Bezugsperson sieht und wenn diese (und das dann auch noch mehrmals mit diversen Männern hintereinander) dann gehen und somit wohl auch aus dem Leben des Kindes treten, das Kind wohl eher ein Problem mit Verlustängsten bekommen wird, als eines mit seiner Sexualität.

Wenn der Mann dann allerdings nur "für ein paar Mal vorbei kommt, knickknack", dann wird das Kind auch keinen Bezug zu ihm aufbauen. In so nem Fall hoff ich auch immer, dass die Mütter so schlau sind das so zu machen, dass das Kind damit gar nicht in Berührung kommt. Aber wenn da keine Gefühle sind, dann denke ich nicht, dass der Mann viel Zeit mit dem Kind verbringen wird und großartig Kontakt zu ihm aufbauen wird.

Was ich allerdings nicht bestreiten möchte ist, dass es für ein Kind nicht gerade förderlich ist ständig wechselnde Bezugspersonen zu haben. Nur passt das für mich irgendwie nicht so recht als Begründung für "man sollte den Kindern nahelegen, dass Sex ein Akt der Liebe und Zärtlichkeit sein sollte".

So, nach langer Zeit mal wieder der erste Post, bei dem ich hoffen muss, dass er nicht zu wirr ist :D


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Zu frühe und falsche sexuelle Aufklärung an deutschen (Grund-)Schulen

19.11.2015 um 20:08
Zitat von ahriahri schrieb:Problematisch wirds da eher, weil das Kind den Mann dann nach ner Weile tatsächlich als Bezugsperson sieht und wenn diese (und das dann auch noch mehrmals mit diversen Männern hintereinander) dann gehen und somit wohl auch aus dem Leben des Kindes treten
Ja.
Zitat von ahriahri schrieb:das Kind wohl eher ein Problem mit Verlustängsten bekommen wird, als eines mit seiner Sexualität.
Verlustangst und die Sexualität hängen enger zusammen, als du vielleicht auf Anhieb denkst ... ;) Vorallem, wenn es um das jeweils andere Geschlecht geht..

Aber das wäre jetzt OT.
Zitat von ahriahri schrieb:Was ich allerdings nicht bestreiten möchte ist, dass es für ein Kind nicht gerade förderlich ist ständig wechselnde Bezugspersonen zu haben. Nur passt das für mich irgendwie nicht so recht als Begründung für "man sollte den Kindern nahelegen, dass Sex ein Akt der Liebe und Zärtlichkeit sein sollte".
Weil es Menschen gibt, die ihre ONS nach Hause nehmen, so dass das Kind das auch mitbekommt. Da Sexualität stark verwoben ist mit der Erziehung und den Erfahrungen / Eindrücken, die es durch das Elternhaus sammelt, kann da ja nur etwas schiefgehen.

Ich finde einfach, dass Kindern schon nahegelegt werden sollte, dass beim Sex auch Gefühle eine Rolle spielen sollten. Wie gesagt, hat viel mit Selbstachtung zu tun, aber auch mit Verantwortung, sich selbst und dem Partner gegenüber.


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Zu frühe und falsche sexuelle Aufklärung an deutschen (Grund-)Schulen

19.11.2015 um 22:36
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Da Sexualität stark verwoben ist mit der Erziehung und den Erfahrungen / Eindrücken, die es durch das Elternhaus sammelt, kann da ja nur etwas schiefgehen.
Schon klar. Nur mit Bezugsperson hat das dann bei nem ONS halt einfach wenig zu tun und das war ja die Argumentation.
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Ich finde einfach, dass Kindern schon nahegelegt werden sollte, dass beim Sex auch Gefühle eine Rolle spielen sollten. Wie gesagt, hat viel mit Selbstachtung zu tun, aber auch mit Verantwortung, sich selbst und dem Partner gegenüber.
Seh ich persönlich auch nicht anders, wollte im Prinzip - wie gesagt - nur begründen, warum das mit der Bezugsperson so wie es geschrieben wurde nicht ganz passend ist. Denn entweder der Mann bleibt lange genug um einen Bezug zum Kind aufzubauen, dann sind im Falle der Mutter aber wohl schon zumindest irgendwelche Gefühle mit im Spiel, oder aber er ist nur ein paar Mal (oder einmal) da gewesen und so entsteht eh kein Bezug.

Dass es für das Kind negative Folgen haben kann, wenn die Mutti jede Woche nen anderen Kerl mit heimschleppt und es das mitbekommt, wollte ich auch nicht in Frage stellen.


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Zu frühe und falsche sexuelle Aufklärung an deutschen (Grund-)Schulen

19.11.2015 um 22:58
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Ich finde einfach, dass Kindern schon nahegelegt werden sollte, dass beim Sex auch Gefühle eine Rolle spielen sollten.
@Kältezeit

Würde ich jetzt ein Kind erziehen, dann wäre ich geneigt, dem Kind das auch so nahezulegen, wie du es sagst.

Aber bei genauerem Nachdenken sehe ich es doch nicht so.

Sex ist eines der elementarsten Dinge eines jeden Lebewesens, und man sollte da nicht versuchen, hineinzupfuschen. Es wird schon jeder von selbst drauf kommen, was beim Sex wichtig ist.

Wenn man Kindern von vornherein einredet, wie sie beim Sex zu Denken und zu Fühlen haben, bekommen sie später irgendwelche Probleme.


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Zu frühe und falsche sexuelle Aufklärung an deutschen (Grund-)Schulen

20.11.2015 um 07:30
Zitat von AlikiAliki schrieb:Nebenbei, was Kinder im Sexpäd-Unterricht in der vierten Klasse so alles fragen, geht oft weit über das hinaus, was man von neun- bzw. zehnjährigen Mädels und Jungs erwartet. Das Thema Prostitution kommt da gar nicht so selten auf.
Wie Du sagst, der Unterricht findet statt wenn die Kinder im zehnten Lebensjahr sind. Es mag ja Eltern geben die es schaffen, ihre Kinder bis dahin von allen Medien fernzuhalten. Diese Kinder bekommen dann halt auf dem Pausenhof erklärt was "Sache" ist. Ob das dann besser ist? Keine Ahnung.

Gefühle lebt doch das eigene Elternhaus schon in den Jahren davor als gutes oder schlechtes Beispiel. Mit 10 weiss ein Kind schon ganz genau ob sich die eigene Mama und der Papa " liebhaben" oder tagtäglich zoffen .Ob überhaupt noch Mama UND Papa vorhanden sind.
Ob Papa nicht durch eine neue Mama ausgetauscht wurde, oder die Mama durch einen Papa?

Wenn die Schule das jetzt ALLES vermitteln soll? Nee.. nach den Grundzügen, so wie es heute in der 4. Klasse ist, bleibt den Eltern schon noch jede Menge zu vermitteln.


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20.11.2015 um 09:27
Zitat von ahriahri schrieb:Nur mit Bezugsperson hat das dann bei nem ONS halt einfach wenig zu tun und das war ja die Argumentation.
Ich habe nirgens geschrieben, dass ich einen ONS mit einer Bezugsperson für das Kind gleichsetze.


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Zu frühe und falsche sexuelle Aufklärung an deutschen (Grund-)Schulen

20.11.2015 um 09:39
Ich denke was die sexuelle Aufklärung angeht, so muss man alles immer auf einem didaktisch angepassten Level entsprechend der Altersklasse sehen.

Für mich (ich studiere Biologie auf Lehramt für die Sek. I und II) wäre es in der Grundschule wichtig die Schüler über den eigenen Körper aufzuklären. Halt so Sachen wie "Mein Körper gehört mir", es gibt die berühmten Unterschiede zwischen Mann und Frau und auch es ist ok das mein Körper so ist wie er ist. Dazu gehört auch, dass es man den eigenen Körper kennen lernt und versteht das es bestimmte Stellen gibt, an denen man vlt. gerne berührt wird und das solche Sachen sehr persönlich sind und das niemand eben eine Erlaubnis hat die Kinder zu berühren, wenn sie es nicht wollen.
Ich denke nicht, dass man ungefragt über diesen Bereich hinausgehen sollte. Anders sieht es aus, wenn die Schüler von selbst aus Fragen stellen. Diese sollte man schon beantworten, wenn aber auch in einem entsprechenden Rahmen, sprich es wird kindgerecht beantwortet.

Ab der Sek. I wird es dann Zeit für biologische Fakten. Die Schülerinnen und Schüler müssen über die grundsätzlichen biologischen Fakten kennen lernen. Sie müssen verstehen, wie ein Geschlechtsorgan aufgebaut ist, wie Sex biologisch funktioniert, wie eine Schwangerschaft abläuft und eine Aufklärung über die gängigen Verhütungsmittel und Krankheiten.
Damit wäre der biologische Teil abgehakt. Reicht in meinen Augen nicht.
Die emotionale bzw. menschliche Komponenten darf nicht vergessen werden. Zusätzlich muss den Schülern klar gemacht werden, dass mit Sex eine Verantwortung einhergeht. Sie müssen am Ende der Einheit verstehen, dass Sex nicht nur Spaß ist, sondern eben auch mehr bedeuten kann. Wer einen One Night Stand eingeht, der muss auch damit rechnen, dass er sein Gegenüber nicht in allem ehrlich ist und das einer der Beiden den Anderen verletzen kann.
Sex ohne Liebe ist in Ordnung, wenn man die Konsequenzen versteht und ertragen kann und die nötige Verantwortung trägt. Schule sollte moralische Denkanstöße geben, nicht aber eine Moral vorschreiben. Warum nicht mal mit den Schülern darüber diskutieren? Man stellt die Frage in den Raum und schaut einmal wie die Schüler dazu stehen. Das geht nicht in der 7. Klasse, aber in höheren Stufen.
Ein weiteres wichtiges Thema ist für mich auch Aufklärung zur Vielfalt. Schülerinnen und Schüler müssen lernen dass es mehr als ein Konzept von Sexualität gibt. In der Grundschule sollte man deutlich machen, das es auch Familien mit zwei Vätern/Müttern, oder eben sogar nur einer Mutter/einem Vater gibt
In höheren Stufen kann man das Thema dann tiefer behandeln. Was bedeutet Homosexualität? Was ist Trans- und was ist Intersexualität? Was unterscheidet beispielsweise Homosexualität von eindeutig negativen Neigungen wie Nekrophilie? Was bedeutet in dem Kontext aus Diskriminierung? Weg dabei mit Vorurteilen wie "Schwule kriegen nur Aids" und "Lesben brauchen nur mal einen richtigen Kerl".

Abschließend würde ich jetzt gerne noch zu den Eltern kommen.
Selbstredend liegt die hauptsächliche Aufgabe der Aufklärung bei den Familien, aber hier haben wir auch schon ein Problem. Nicht jede Familie ist dazu bereit. Auch Eltern kann es gegenüber ihren Kindern schwer fallen über Sexualität zu reden und manchen Eltern ist es dann auch einfach egal, da muss man sich nichts vor machen.
Wichtig ist hier die Kommunikation zwischen Schule, Eltern und Lehrern. Bevor die UE startet, sollte man in einem Elternabend über das genaue Vorgehen mit den Eltern sprechen. Die Eltern sollten sehen und hören was auf ihre Kinder zukommen wird und können auf der Basis des Unterrichts auch im privaten weiter aufklären. Am einfachsten ist es wohl, wenn die Lehrer die ganze Einheit in Ausschnitten auch mal zusammen mit den Eltern simulieren. Bedenken der Eltern sollten offen ausgesprochen werden und im besten Fall aus der Welt geschaffen werden. Ist dem nicht der Fall, sollte man das Zweiergespräch suchen und gemeinsam eine Lösung finden, die dem entsprechenden Problem gewachsen ist.

Das ist soweit meine Meinung zu dem Thema als jemand, der sich mit dem "Problem" Aufklärung zwangsweise in ein paar Jahren praktisch vor einer Tafel beschäftigen muss.


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Zu frühe und falsche sexuelle Aufklärung an deutschen (Grund-)Schulen

20.11.2015 um 10:17
@Kronprinz

Stimme Dir zu, so sollte Sexpäd-Unterricht aussehen. Habe nur ein paar Anmerkungen, wie folgt:
Zitat von KronprinzKronprinz schrieb:Was unterscheidet beispielsweise Homosexualität von eindeutig negativen Neigungen wie Nekrophilie?
Eine krankhafte Ausprägung als Unterscheidung bzw. Erklärungsansatz für Homosexualität in einem Satz zu nennen, finde ich problematisch.
Zitat von KronprinzKronprinz schrieb:Das ist soweit meine Meinung zu dem Thema als jemand, der sich mit dem "Problem" Aufklärung zwangsweise in ein paar Jahren praktisch vor einer Tafel beschäftigen muss.
Ich hoffe sehr, dass Du nur mit den Jungs diesbezüglich arbeiten wirst - und nicht mit den Mädchen, da es zielführender ist, geschlechtsspezifisch zu arbeiten. Natürlich mit dem Queer-Ansatz im Hinterkopf, denn es kann ja immer sein, dass in der Jungen- bzw. Mädchengruppe eine Teilnehmer_in sitzt, die sich möglicherweise eher zum anderen Geschlecht zugehörig fühlt.

Elternabende sind wichtig, aber da wirst Du erleben, dass es Eltern gibt, die Sexualpädagogik ablehnen und dies auch oftmals offen aussprechen - und dann letztendlich ihre Kinder zu Hause lassen, wenn die Unterrichtseinheit ansteht.

@Frau.N.Zimmer

Es stimmt, Kindern wissen sehr genau, wie ihre Eltern miteinander leben - und zumindest atmosphärisch können sie in der Regel sehr gut einschätzen, wie die Verhältnisse sind. Übrigens sind Kinder in Regenbogenfamilien lt. Studien nicht im Nachteil.
Ganz sicher kann die Schule nicht alles leisten, was zum Thema wichtig ist.


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20.11.2015 um 10:28
Zitat von AlfioAlfio schrieb:Sex ist eines der elementarsten Dinge eines jeden Lebewesens, und man sollte da nicht versuchen, hineinzupfuschen. Es wird schon jeder von selbst drauf kommen, was beim Sex wichtig ist.

Wenn man Kindern von vornherein einredet, wie sie beim Sex zu Denken und zu Fühlen haben, bekommen sie später irgendwelche Probleme.
Also... ich finde, und so haben wir es auch gemacht in der Erziehung unserer beiden Töchter damals, dass man die Kinder schon aufklären sollte... Kondome nehmen wegen ungewollter Schwangerschaften und ähnliches... aber wie die Sexualität gelebt werden soll, darüber haben wir niemals mit ihnen geredet.

Denn das ist so individuell wie der Daumenabdruck eines jeden Menschen. Es hilft überhaupt nix, wenn ich ihnen meine Werte diesbezüglich vermittele, denn erstens, geht das nur mich etwas an, wie ich meine Sexualität auslebe und lebe und zweitens, wollen die Kinder das auf keinen Fall hören.

Aber man kann ihnen natürlich seine eigenen Werte vorleben und das habe ich/wir auch getan... bei mir ist eben Treue ein sehr wichtiger Aspekt in einer Partnerschaft. Das haben sich die Kinder ansehen können aber ob sie es dann selber leben wollen, ist völlig ihre Sache... ich denke schon, dass meine ältere Tochter da sehr viel Wert drauf legt, aber meine jüngere Tochter (jetzt bald 18) ist da vielleicht etwas freier im Denken und Handeln, wie ich vermute.


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20.11.2015 um 11:48
@Kältezeit

Dann von mir aus halt nicht ONS, sondern "alle 2 Tage nen Neuen", so wie du es geschrieben und gemeint hast. Kommt aber aufs Selbe raus.

Und eben, dass man dem Kind vermitteln sollte, dass Sex mit Gefühlen zusammenhängen sollte und das tut es ja zu einem bestimmten Teil, wenn der Kontakt zumindest etwas längerfristiger und intensiverer ist.

Das Problem mit den Bezugspersonen haste dann aber trotzdem noch.


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20.11.2015 um 13:17
Zitat von ahriahri schrieb:Dann von mir aus halt nicht ONS, sondern "alle 2 Tage nen Neuen", so wie du es geschrieben und gemeint hast. Kommt aber aufs Selbe raus.


Um es abzukürzen, da ich keine Lust habe auf eine ellenlange Diskussion über etwas, das wir (wenn ich es richtig verstanden habe) prinzipiell gleich sehen:

ONS bzw. zu häufig wechselnde GV-Partner, die nach Hause mitgeschleppt werden (aber natürlich nicht zu Bezugspersonen für das Kind werden können) sind scheiße.

Zu häufig wechselnde Bezugspersonen für das Kind bzw. das andauernde "Herausreißen" von bestehenden Bezugspersonen ist scheiße.

Nichts anderes habe ich gesagt...


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20.11.2015 um 13:34
@Kältezeit

Bist ja nicht gezwungen zu antworten ;) Und nein, ausgedrückt hast du dich da schon etwas anders auch wenn du vielleicht was anderes meintest. Und "ist scheiße" ist jetzt halt oberflächlich richtig.

Aber joa, ansonsten sehen wir das wohl prinzipiell gleich.


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20.11.2015 um 13:57
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Grundsätzlich gehen mich deine Vorstellungen bezüglich Sex und den Kontext, in den Sex gehört, nichts an
Das freut mich, das wir hier einer Meinung sind.
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:, aber ich halte es doch für bedenklich, Kindern (nicht Jugendlichen!) zu vermitteln, dass man Sex auch einfach so praktizieren kann, wenn beide da Bock drauf haben, und das durchaus auch so völlig ohne persönlichen Bezug zueinander passieren kann.
Man muss das mal deutlich formulieren: Du hältst es für bedenklich wenn man Kindern die Wahrheit erzählt.
Warum du das bedenklich findest, ist mir ein Rätsel.
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Genau das führt meiner Ansicht nach zu dem, was ich unter "falscher" Sexualisierung verstehen würde.
Du nennst also die Wahrheit eine "falsche Sexualisierung"!
Ich nenne deine "richtige" Sexualisierung eine moraltriefende Lüge.

Wenn ich mir schon die Begriffswahl ansehe: Sexualisierung
Was soll das bedeuten, bei Kindern die Aufklärungsunterricht bekommen?

Glaubst du die fangen dann an auf dem Schulhof Doktorspiele zu machen, während es bis dahin immer hieß (wenn doch mal ein Kind darauf kam): Sorry, erst wenn ich verheiratet bin?

Also die Frage: was meinst du konkret mit "falsche Sexualisierung"?
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Ebenso erklärt man Grundschulkindern doch auch nicht, dass es Frauen gibt, die Sex für Geld anbieten, und Männer, die dafür bezahlen, sich dabei eine Frau aussuchen wie eine neue Jacke und dann loslegen. Auch wenn es die Wahrheit und, wenn das alles in der Form freiwillig geschieht, überhaupt nicht schlimm ist.
Das halte ich in einer solchen Form für nicht kindgerecht und würde, denke ich, auch etwas ungehalten, wenn man das meinem Kind in der Grundschule so vermitteln würde.
Ich wüsste nicht, warum das Teil des Aufklärungsunterrichtes in der Grundschule sein sollte, aber wenn von einem Kind so eine Frage (was sind Nutten bspw.) aufkommen würde, und der Lehrer/die Lehrerin das dan erklärt, hätte ich als Vater damit null Problem.
Warum auch, wo ist das Problem?
(Nebenbei: Meine Kinder wissen schon spätestens seit der Vorschule wie das "Kindermachen" geht. Meine Frau hat es ihnen auf Nachfrage erklärt)
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Auch wenn es vielleicht die Wahrheit ist, sollte man doch einem Kind nicht mit seinen Antworten vermitteln, dass es aus reiner sexueller Lust und vielleicht auch verplinster Verhütung unverbindlich auf dem Rücksitz des Autos entstanden ist.
Also, jetzt wird es entweder infam oder abstrus: Man kann Kindern doch erklären, dass man Sex auch einfach nur zum Spaß haben kann, ohne einem konkretem Kind zu sagen DU bist nur ein Unfall.

Bleib bitte sachlich.


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20.11.2015 um 14:26
@ahri
Zitat von ahriahri schrieb:Bist ja nicht gezwungen zu antworten ;)
Wenn man etwas so darlegt, was da aber nie stand, muss ich darauf wohl eingehen...

Das habe ich geschrieben:
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Die Anzahl der Partner, bzw. der stetige Wechsel spielt schon eine Rolle, denn ein Kind sollte in einem festen Umfeld aufwachsen und wenn dies nicht der Fall ist, weil es eben nicht anders geht, sollten zumindest nicht andauernd die Bezugspersonen wechseln bzw. die erst vorgestellt werden, wenn ein längerfristiges Zusammensein nicht ausgeschlossen ist.
Ich weiss nicht, was man daran nicht verstehen kann...

Die Sache mit dem ONS stand in einem ganz anderen Absatz bzw. Post.

Und jetzt RUHE! :troll:


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20.11.2015 um 14:35
@Groucho
Zu 1: schön
Zu 2: warum ich das für bedenklich halte, habe ich erklärt
Zu 3: ich nenne nicht die Wahrheit eine falsche Sexualisierung, ich habe den Effekt, den ich hinter einigen Wahrheiten und deren Auswirkung auf Kinder sehe, durchaus erläutert
Der Begriff "Sexualisierung" kommt nicht von mir, der steht da im Thread ganz oben. Und zu der Frage am Ende: habe ich mehrfach erklärt.
Zu 4: du möchtest es unbedingt missverstehen, oder?
Und zu 5: genau das, was du da anführst, meine ich NICHT. Ich habe auch hier den Zusammenhang erklärt, den du mit Begeisterung entfernst.


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