Zu frühe und falsche sexuelle Aufklärung an deutschen (Grund-)Schulen

@Ilvareth
und genausowenig ist es relevant das es zwei liebende tun.

merkst was?

Ilvareth schrieb:Meiner Ansicht nach gehören zum Sex auch solche Dinge wie Vertrauen, sich angenommen fühlen etc. Das bleibt beim Sexualkundeunterricht zwangsläufig außen vor, und Sex wird auf die reine Durchführung und die Funktion reduziert.

Das stimmt allerdings. Ich bin ja jetzt auch noch nicht sooo alt und kann mich noch genauestens an den Unterricht erinnern.

Auch Fragen, den GV betreffend, können zuhause besser geklärt werden, mitunter, da die Scham der Schüler, vor der Klasse zu sprechen, natürlich auch eine Rolle spielt.

Also wird der Stoff durchgezogen, man wird über die Geschlechtsteile aufgeklärt und grob, was da nun geschieht. Auch über Schwangerschaft und Verhütung lernt man das Wichtigste, was auch wichtig ist, aber alles Weitere lernt man dann wohl außerhalb der Instituation Schule. Durch eigene Erfahrungen oder eben durch das Hinzuziehen von Vertrauenspersonen.

Ilvareth schrieb:Und das, um zum Ursprung meiner Aussage zurückzukommen, ist das, was in meinen Augen zu einer "falschen Sexualisierung" führt, nämlich ein Reduzieren auf den reinen Vorgang des menschlichen Begattungsaktes an sich. Und ja, das habe ich absichtlich so abwertend formuliert.

Da liegt aber das Problem nicht in der Instituation Schule, denn so war der Sexualkundeunterricht schon immer. Es ist die allgemeine Versexualisierung der Gesellschaft daran Schuld..

Und... was Mami oder Papi vorleben...

Ilvareth schrieb:Du "unterrichtest" doch deine Kinder auch nicht in Emotionen, innerhalb einer Familie werden die doch gelebt und erlebt.

Komisch, dass einige User dich da nicht verstehen. Ich weiss schon, worauf du hinaus willst und kann hier nur zustimmen! :Y:

interrobang schrieb:und genausowenig ist es relevant das es zwei liebende tun.

Doch.

Denn es sollte primär nur geschehen, wenn Gefühle im Spiel sind. Das sollte den Kindern schon so kommuniziert werden.

@Kältezeit
falsch. Es sollte generell geschehen wen alle Beteiligten einverstanden sind. Der Rest ist Moral und die is bei jedem verschieden.

interrobang schrieb:Es sollte generell geschehen wen alle Beteiligten einverstanden sind. Der Rest ist Moral und die is bei jedem verschieden.

Du musst da aber differenzieren, denn es geht nicht darum, einem Erwachsenen zu erklären, wie Sex funktioniert und auf was es dabei ankommt, sondern einem Kind.

Und da ist es falsch, den Sex auf den reinen Akt zu beschränken, sondern da ist es durchaus wichtig, ihn als Akt der Liebe bzw. Zärtlichkeit darzustellen.

Bei mir hat das sogar gefunzt - ich kann selbst mit 31 Jahren und einer gesunden Sexualität und Verlangen danach, nicht mit dem Erstbesten ins Bett, sondern da müssen schon Gefühle im Spiel sein. Kein Verliebtsein unbedingt, aber eine gewisse Sympathie, die auch schon länger vorhanden sein muss. Deswegen bin ich keine Type für nen ONS.

Ich wäre beschämt und hätte Angst, wenn mein Kind, gerade in den Anfängen der Sexualitätsfindung, mit jedem erstbesten Heinzn ins Bett gehen würde.

Abgeilen kann ich mich auch alleine, aber Sex ist schon eine ganz besondere Form der Intimität, die eben nicht mit JEDEM geteilt werden sollte. Ich öffne mich für einen Mann nur, wenn ich weiss, dass er mir guttut. Und das nicht nur für eine Nacht.


Deswegen sollte ganz klar kommuniziert werden, dass man noch lange nicht Jeden ranlassen sollte.

Wie sich die Sexualität dann weitergehend entwickelt, ist eine andere Sache. Aber gerade die ersten Sexpartner sollten doch gut gewählt sein...

@Kältezeit
eben. Du willst den Kindern deine eigene Moral eintrichtern und ich will das sie sich frei entwickeln.

Das ist so als ob ein Muslim will das allen kindern unterrichtet wird das Schweinefleisch schlecht ist oder ein Katholik das alle beichten gehen müssen.

Es mag für sie so sein aber sie sollen damit andere Kinder in Frieden lassen.

interrobang schrieb:Du willst den Kindern deine eigene Moral eintrichtern und ich will das sie sich frei entwickeln

Erziehst du deine Kinder dann irgendwann auch, oder lässt du die irgendwann einfach machen, weil sie sich ja "frei entwickeln" sollen?

Oder muss ich mich schämen, wenn ich meinem Kind eine Erwachsenenregel auf's Auge drücke? Das Kind weiss es ja selbst besser, denn es hat all die Erfahrungen schon zigfach gemacht, also wieso dann intervenieren? :D

interrobang schrieb:Das ist so als ob ein Muslim will das allen kindern unterrichtet wird das Schweinefleisch schlecht ist oder ein Katholik das alle beichten gehen müssen.

Du tust ja so, als bestünde ein großer Nachteil darin, den GV auch auf die emotionale Ebene zu heben und ihn nicht als bloßes Rein-raus-egal-mit-wem zu deklarieren ...

Deine Beispiele kranken auch, denn vorallem im Hinblick darauf, was bei einem GV passieren kann (nicht aufgepasst - Nachwuchs gezeugt) ist doch die Verantwortung des richtigen und verantwortungsvollen Umgehens damit, hier sehr groß! Von den Krankheiten, die übertragen werden können, mal ganz abgesehen.

Deshalb sollte, für diesen intimsten Akt des menschlichen "Zusammenseins", schon auch Vertrauen eine Rolle spielen und das setzt voraus, dass man den GV-Partner schon ein wenig kennt. Und um ehrlich zu sein, bin ich mir auch zu schade, den Nächstbesten in mich reinzulassen... Das hat auch viel mit Selbstachtung zu tun und mein Kind soll sich selbst achten!

@Kältezeit
du verstehst es wohl nicht.. Ich will nicht das du oder sonst wer meine Kinder erzieht. Deswegen soll die schule nur die rein mechanischen Dinge erklären.

interrobang schrieb:Ich will nicht das du oder sonst wer meine Kinder erzieht. Deswegen soll die schule nur die rein mechanischen Dinge erklären.

Eine gewisse Erziehung ist innerhalb der Schule aber unerlässlich. Auch dort gibt es Regeln, an die sich die Schüler halten müssen.

Dass der emotionale Fokus beim Sex innerhalb der Schule nicht unterrichtet werden kann, wurde ja hier vielfach erwähnt.

Das macht das Elternhaus, denn es wird oftmals so übernommen, wie es von den Eltern vorgelebt wird.


Dass ein Kind einen kranken Bezug zu Sex und Intimität bekommt, wenn Mami alle 2 Tage nen neuen Lover nach Hause holt, ist wohl logisch ...

@Kältezeit
warum sollte das Kind dadurch einen Kranken Bezug bekommen? Das währe der Fall wen sie vor dem Kind Vögel würde unabhängig von der Anzahl der Partner.

interrobang schrieb:warum sollte das Kind dadurch einen Kranken Bezug bekommen? Das währe der Fall wen sie vor dem Kind Vögel würde unabhängig von der Anzahl der Partner.

Die Anzahl der Partner, bzw. der stetige Wechsel spielt schon eine Rolle, denn ein Kind sollte in einem festen Umfeld aufwachsen und wenn dies nicht der Fall ist, weil es eben nicht anders geht, sollten zumindest nicht andauernd die Bezugspersonen wechseln bzw. die erst vorgestellt werden, wenn ein längerfristiges Zusammensein nicht ausgeschlossen ist.

Sich mit Fickpartnern treffen, das kann man auch ohne, dass es das Kind mitbekommt.

@Kältezeit
die bezugspersob wechselt ja auch nicht den die Mutter bleibt die selbe.

siehst du. Genau diese pseudomoral will ich eben von meinen künftigen kind fernhalten.

interrobang schrieb:die bezugspersob wechselt ja auch nicht den die Mutter bleibt die selbe.

Und du meinst, nur eine Mutter kann eine Bezugsperson für ein Kind sein?

Wie sehr du doch irrst...

interrobang schrieb:Genau diese pseudomoral will ich eben von meinen künftigen kind fernhalten.

Mach das. Inwiefern der Werteverfall in der Gesellschaft fortgeschritten ist, weil Eltern genau das propagieren, was du als "freie Entwicklung des Kindes" hier darstellst, sieht man ja mittlerweile.

@Kältezeit
mir hat meine Mutter gereicht.

Und den werteverfall sehe ich eher beim Terrorismus. Aber is okay. Jeder hat andere Prioritäten.

interrobang schrieb:mir hat meine Mutter gereicht.

Das dachte ich auch 30 Jahre lang ..

Eine Mutter kann aber niemals einen Vater bzw. eine männliche Bezugsperson ersetzen, egal wie sehr sie sich bemüht.

Das Problem ist aber nicht das Fehlen einer männl. Bezugsperson an sich, auch, wenn dies auch hängenbleiben kann, sondern eher das Einbringen von immer wieder wechselnden Bezugspersonen für das Kind.

Ich bin froh, dass meine Mutter mir das erspart hat.

@Kältezeit
toll :)
trotzdem will ich nicht das du oder andere Leute welche glauben das sie eine achso tolle Moral haben mein Kind erziehen.

@interrobang

interrobang schrieb:trotzdem will ich nicht das du oder andere Leute welche glauben das sie eine achso tolle Moral haben mein Kind erziehen.

Du, ehrlich, ich will dein Kind auch nicht erziehen. Die Ehre obliegt dir und deiner Frau!

Macht was draus. :D

Mensch, was hast du denn immer mit der verbalen Kommunikation über Gefühle? i

Also entschuldige mal, du hast doch Gefühle ins Spiel gebracht und dass deshalb nur Eltern Sex erklären könnten.

Ilvareth schrieb:Wenn ein Lehrer einem Kind erklärt, wie es ist, geliebt und angenommen zu sein, das Kind das aber nicht erlebt, wird es von diesem Gefühl trotz des Unterrichtes keine Ahnung haben. Das ist etwas, was man eben in erster Linie zu Hause, als erstes von den Eltern lernt.

Richtig, soweit stimmen wir überein, aber was hat das mit Sexualkundeunterricht zu tun?

Ilvareth schrieb:Da kann der Lehrer hundert mal sagen, Sex macht man nur unter den oder den emotionalen Bedingungen,

Na, ich hoffe, genau DAS tut der Lehrer NICHT.

Sex nur mit den "richtigen" Gefühlen?
Was kommt als nächstes? Sex nur als Zeugungsakt?

wenn jemandem diese Bedingungen nicht durch Erleben bekannt sind, ist das füsse.

Dir ist bewusst, dass es - leider - sehr viele Elternhäuser gibt, wo die Kinder auch nicht gerade mit positiven elterlichen Emotionen überschüttet werden?

Ilvareth schrieb:Du "unterrichtest" doch deine Kinder auch nicht in Emotionen, innerhalb einer Familie werden die doch gelebt und erlebt.

Ja, aber was hat das alles mit Sexualkundeunterricht zu tun?

Sexualkunde ist in den Lehrplänen verankert. Das wird in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich gehandhabt, dennoch gilt, schon ab der Jahrgangsstufe 4 steht dies auf dem Plan.

Evaluationen zeigen, dass es sinnvoll ist, wenn die sexualpädagogischen Inhalte nicht von den Klassenlehrern vermittelt werden - und ganz wichtig, dass geschlechtsspezifisch gearbeitet wird. Das bedeutet, die Klasse wird aufgeteilt in eine Jungen- bzw. eine Mädchengruppe.
Dann spielt der Peinlichkeitsfaktor keine große Rolle mehr. Denn einem extra dafür ausgebildeten Sexualpädagogen bzw. Sexualpädagogin können die Kinder und Jugendlichen viel leichter Fragen zum Thema stellen, weil die sieht man danach nicht wieder jeden Tag zum üblichen Unterricht. Und darüber hinaus, erleichtert es die Sache sehr, wenn die Jungs bzw. die Mädels jeweils nicht mit in der Gruppe sind.

Es gibt mittlerweile viele Institutionen und freie Träger, die diese Aufgabe übernehmen - und die jeweiligen Sexpäd-Unterrichtsinhalte werden von den Schulreferaten und/oder Jugendämtern (kommt auf das Bundesland an) ständig überwacht und evaluiert.

Und selbstverständlich spielt nicht nur die reine Biologie dabei eine Rolle. Es wird auch über Gefühle und gesellschaftliche Normen und Erwartungen gesprochen, kindergerecht, je nach Jahrgangsstufe. Ein weiterer wichtiger Inhalt ist die Gesundheitsprävention (Verhütung, Hygiene, Geschlechtskrankheiten etc.).

Auch wichtig, es wird vor allem den älteren Mädchen und Jungen erklärt, dass Sexualität eine freiwillige Sache ist, dass es wichtig ist, nur Dinge zu tun, die man möchte - und dass man nichts mitmachen muss, was einem nicht gefällt.

Groucho schrieb:Ja, aber was hat das alles mit Sexualkundeunterricht zu tun?

Die Antwort findest du im von dir durch die Zitierung vernichteten Zusammenhang meines Posts.

Groucho schrieb:Na, ich hoffe, genau DAS tut der Lehrer NICHT.

Sex nur mit den "richtigen" Gefühlen?
Was kommt als nächstes? Sex nur als Zeugungsakt?

Es soll auch Menschen geben, die Sex tatsächlich als reinen Zeugungsakt praktizieren, vorwiegend aus religiösen Gründen. Und darin sehe ich auch überhaupt kein Problem.