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Sollen die Bundesjugendspiele abgeschafft werden?
25.06.2015 um 15:27Aloha Sportskanonen und Bewegungslegastheniker,
vielleicht habt ihr es schon mitbekommen: Zur Zeit läuft eine Petition (höhö), in der eine Mutti fordert, die Bundesjugendspiele abzuschaffen.
Hintergrund ist folgender, ihr Sohn ist von der Schule heulend heimgekommen. Seine Leistungen bei den BJS hatten gerade mal für eine Teilnehmerurkunde (wer sich nimmer erinnern kann: Es gab drei Urkunden - Ehren-, Sieger- und Teilnehmerurkunde) ausgereicht, was der Zwerg anscheinend als Demütigung mit tränenreicher Garnitur empfand.
Wie man nun im Petitionstext lesen kann, argumentiert die Dame wie folgt:
SpoilerDie Bundesjugendspiele sind nicht mehr zeitgemäß: Der Zwang zur Teilnahme und der starke Wettkampfcharakter sorgen bei vielen Schülern für das Gefühl, vor der Peergroup gedemütigt zu werden. Daran hat auch die Einführung der "Teilnahmeurkunde" für diejenigen, die am schlechtesten abschneiden, nichts geändert.
Sport sollte Spaß machen und nicht nur für ein gutes Körpergefühl, sondern auch für Selbstbewusstsein sorgen, unabhängig vom Talent und Können des Einzelnen. Die Bundesjugendspiele in ihrer jetzigen Form (ursprünglich auf die Reichsjugendwettkämpfe zurückgehend) konterkarieren dieses Ziel, sie demotivieren Schüler und setzen sie unter sozialen Druck.
Häufig werden die Ergebnisse der Wettkämpfe beim Austeilen der Urkunden sogar öffentlich im Unterricht verlesen, als würde es nicht reichen, dass auf dem Sportplatz die Peergroup hautnah mitbekommt, wer besonders gut und besonders schlecht ist. Dabei werden die individuellen körperlichen Voraussetzungen (Körperbau, Größe, Konstitution) der einzelnen Kinder nicht berücksichtigt, gleichzeitig aber, obwohl dies wissenschaftlich nicht haltbar ist, völlig unnötige Geschlechterunterschiede bei den Leistungen von Kindern unter 11 Jahren gemacht.
Das Argument, gerade die schwächeren Schüler könnten bei den Bundesjugendspielen Erfolge verbuchen, darf nicht über den Schutz derjenigen Schüler gestellt werden, die im Sport keine guten oder schlechte Leistungen erbringen. Ein Wettkampf, bei dem Einzelne schon vorher wissen, dass sie chancenlos sind, ist sinnlos und unfair.
Die vom Kuratorium für die Bundesjugendspiele postulierten Ziele Freude an Bewegung, Gemeinschaftsgeist und positive Werte werden durch die Bundesjugendspiele nur einigen wenigen, im Sport guten Schülern vermittelt. Für viele weniger sportliche Schüler hingegen bedeuten diese Spiele eine alljährlich wiederkehrende öffentliche Demütigung. Viele glauben bis ins Erwachsenenalter, sie seien unsportlich, was fatal ist, denn eine positive Einstellung zum Sport und zum eigenen Körper dient nicht nur dem psychischen Wohlbefinden, sondern beugt auch langfristig Bewegungsarmut und körperlichen Erkrankungen vor.
Deswegen sollten die Bundesjugendspiele entweder abgeschafft oder auf Freiwilligkeit umgestellt werden.
Darum fordert sie die Abschaffung oder eine Umstellung auf freiwillige Teilnahme. Darüber hinaus erläutert sie ihre Forderung noch im Interview mit Spon.
Wie ich den ersten Reaktionen entnehmen konnte, stößt die Forderung beim breiten Publikum auf nicht all zu viel Gegenliebe (was ich persönlich bestens nachvollziehen kann). Daher nun die Preisfrage: Was haltet ihr davon?
vielleicht habt ihr es schon mitbekommen: Zur Zeit läuft eine Petition (höhö), in der eine Mutti fordert, die Bundesjugendspiele abzuschaffen.
Hintergrund ist folgender, ihr Sohn ist von der Schule heulend heimgekommen. Seine Leistungen bei den BJS hatten gerade mal für eine Teilnehmerurkunde (wer sich nimmer erinnern kann: Es gab drei Urkunden - Ehren-, Sieger- und Teilnehmerurkunde) ausgereicht, was der Zwerg anscheinend als Demütigung mit tränenreicher Garnitur empfand.
Wie man nun im Petitionstext lesen kann, argumentiert die Dame wie folgt:
SpoilerDie Bundesjugendspiele sind nicht mehr zeitgemäß: Der Zwang zur Teilnahme und der starke Wettkampfcharakter sorgen bei vielen Schülern für das Gefühl, vor der Peergroup gedemütigt zu werden. Daran hat auch die Einführung der "Teilnahmeurkunde" für diejenigen, die am schlechtesten abschneiden, nichts geändert.
Sport sollte Spaß machen und nicht nur für ein gutes Körpergefühl, sondern auch für Selbstbewusstsein sorgen, unabhängig vom Talent und Können des Einzelnen. Die Bundesjugendspiele in ihrer jetzigen Form (ursprünglich auf die Reichsjugendwettkämpfe zurückgehend) konterkarieren dieses Ziel, sie demotivieren Schüler und setzen sie unter sozialen Druck.
Häufig werden die Ergebnisse der Wettkämpfe beim Austeilen der Urkunden sogar öffentlich im Unterricht verlesen, als würde es nicht reichen, dass auf dem Sportplatz die Peergroup hautnah mitbekommt, wer besonders gut und besonders schlecht ist. Dabei werden die individuellen körperlichen Voraussetzungen (Körperbau, Größe, Konstitution) der einzelnen Kinder nicht berücksichtigt, gleichzeitig aber, obwohl dies wissenschaftlich nicht haltbar ist, völlig unnötige Geschlechterunterschiede bei den Leistungen von Kindern unter 11 Jahren gemacht.
Das Argument, gerade die schwächeren Schüler könnten bei den Bundesjugendspielen Erfolge verbuchen, darf nicht über den Schutz derjenigen Schüler gestellt werden, die im Sport keine guten oder schlechte Leistungen erbringen. Ein Wettkampf, bei dem Einzelne schon vorher wissen, dass sie chancenlos sind, ist sinnlos und unfair.
Die vom Kuratorium für die Bundesjugendspiele postulierten Ziele Freude an Bewegung, Gemeinschaftsgeist und positive Werte werden durch die Bundesjugendspiele nur einigen wenigen, im Sport guten Schülern vermittelt. Für viele weniger sportliche Schüler hingegen bedeuten diese Spiele eine alljährlich wiederkehrende öffentliche Demütigung. Viele glauben bis ins Erwachsenenalter, sie seien unsportlich, was fatal ist, denn eine positive Einstellung zum Sport und zum eigenen Körper dient nicht nur dem psychischen Wohlbefinden, sondern beugt auch langfristig Bewegungsarmut und körperlichen Erkrankungen vor.
Deswegen sollten die Bundesjugendspiele entweder abgeschafft oder auf Freiwilligkeit umgestellt werden.
Darum fordert sie die Abschaffung oder eine Umstellung auf freiwillige Teilnahme. Darüber hinaus erläutert sie ihre Forderung noch im Interview mit Spon.
Wie ich den ersten Reaktionen entnehmen konnte, stößt die Forderung beim breiten Publikum auf nicht all zu viel Gegenliebe (was ich persönlich bestens nachvollziehen kann). Daher nun die Preisfrage: Was haltet ihr davon?