@LOleander Viel liest man da leider nicht raus, außer dass der gesellschaftliche Fortschritt der letzten 150 Jahre offensichtlich an dir vorbei gegangen ist.
Eine Kindertagesbetreuung ist vor allem für die Entwicklung der Kinder sehr wichtig. Das bestätigt dir jeder mit Kind. Man kann natürlich auch wie zu Zeiten der Industrialisierung gebären wie aus dem Maschinengewehr. Dann entwickelt sich dein Kind auch unter Gleichaltrigen. Aber die Notwendigkeit dazu ergibt sich in Zeiten gesunkener Kindersterblichkeit und effektiver Verhütungsmittel nun mal nicht mehr. Warum auch mehr Kinder zur Welt bringen, als du möchtest?
Sieh es ein, es gibt Dinge, die du als Erwachsener selbst einem 2-jährigen Kind nicht bieten kannst. Es ist wichtig, dass das Kind sich mit anderen Kindern entwickeln kann. Meine Tochter ist mit 2 Jahren noch zu Hause, ihre Cousine schon seit dem dem 12. Monat in der Kindertagesstätte. Dass das die Bindung zu den Eltern schwächt, ist völliger Unsinn. Ganz im Gegenteil … das Kind hat sich wahnsinnig entwickelt. Und freut sich dennoch wie Bolle, wenn Mama oder Papa kommen.
Dass die Arbeitswelt sich auch verändert hat und es vielen gar nicht möglich ist, auf ihren Job langfristig zu verzichten ist dir auch klar oder? Wir haben nun schon einen massiven Fachkräftemangel. Soll jetzt jede Pflegekraft nur aus ideologischen Gründen 10 Jahre pro Kind zu Hause bleiben, um dann eventuell noch ihre Eltern die letzten 10 Jahre vor der Rente pflegen zu müssen? Wie soll da ein ordentlicher Rentenanspruch für die Mutter entstehen?
Bei denen, die es sich „leisten“ können, auch mal einige Jahre auf den Job zu verzichten … da ist es fachlich meistens gar nicht möglich. Eine Bekannte ist in der Biologie tätig, wenn die 2 Jahre Pause einlegt, ist faktisch alles, was sie sich beruflich aufgebaut hat im Eimer. Das liegt auch nicht an einem „scheiss Arbeitgeber“, sondern weil es ihre Position erfordert am Ball zu bleiben. Daher werden die sehr früh auf ein „Au pair“ angewiesen sein. Das ist auch nicht meine Wunschvorstellung. Aber wer bist du, diesen Menschen ihren Lebensweg vorzuschreiben?
Noch als kleiner Zusatz. Meine Mum war alleinerziehend, 3 Kinder, voll berufstätig (weil es gar nicht anders ging). Da kam’s im Leben halt anders als ausgemalt, passiert sehr häufig übrigens … dass deine Pläne nicht aufgehen. Sich dann erhoben hinzustellen, und zu behaupten, dass sie keine Kinder hätte bekommen dürfen … findest du das nicht auch vermessen?
Wir lieben sie besonders, für die wahnsinnige Leistung, die sie erbracht hat. Und du kannst mir eins glauben, da wird sich niemand im Alter „rächen“.