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Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

961 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Auto, Kosten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

18.03.2019 um 16:25
Zitat von NereideNereide schrieb:Hat da jemand schon Erfahrung mit so einer Strecke?
Ich hatte das mal - sehr kurze Zeit - versucht.
Die Frage ist zunächst: E-Bike oder S-Pedelec. Also 25 km/h oder 45 km/h Höchstgeschwindigkeit. Bzw. eben Fahrrad oder Mofa.

Aber davon abgesehen ist es nur was, wenn man sehr enthusiastisch ist und sich dauerhaft motivieren kann.
20 Kilometer einfach sind mit einem E-Bike nun auch knappe 2 Stunden Fahrt am Tag (Du schaffst ja in der Regel keinen Schnitt von 25 km/h). Und zwar bei jedem Wetter. Du fährst morgens und es ist trocken und sonnig und abends regnet es und ist kalt.
Eine Stunde Fahrt bei miesem Wetter ist halt schon lang. Das kann man mal machen - aber ständig? Wie viele schöne Fahrradtage gibt es denn pro Jahr?

Und ein S-Pedelec ist mir persönlich zu schnell in Relation zur Schutzkleidung und zum Reifenquerschnitt. Zwei Bekannte sind damit gestürzt (Split bzw. Nässe) und haben sich das Schlüsselbein bzw. beide Handgelenke gebrochen. Die vergleichsweise dünnen Reifen, die "normale" Kleidung und die hohe Geschwindigkeit sind eben unfallträchtig und Unfälle auf dem Fahrrad sind schnell folgenreich.

Kurz: Meins ist es nicht. Bei mir läge die Schmerzgrenze vielleicht bei 10 Kilometer einfach.
Aber wenn Du Dich da motivieren kannst, ist das sicher eine feine Sache.

Ich würde dann aber an Deiner Stelle erst mal ein E-Bike leihen und erst nach einigen Wochen, wenn de erste Enthusiasmus vorüber ist, eines kaufen.


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18.03.2019 um 16:38
Danke für den Erfahrungsbericht.

Würde mir auf jeden Fall erst mal nur ein E-Bike leihen und die Strecke mal abfahren.

Ein S-Pedelec kommt für mich nicht in Frage. Das ist mir schon wieder zu viel Gedöns mit Zulassung und so und man darf damit keine Radwege nutzen.


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18.03.2019 um 16:49
Zitat von NereideNereide schrieb:Würde mir auf jeden Fall erst mal nur ein E-Bike leihen und die Strecke mal abfahren.
E-Bike ist gut und schön.....aber gerade wenn man damit regelmäßig weitere Strecken fahren will brauchts Disziplin bezgl. Akku-Kontrolle und regelmäßigen Laden....und Verschleiß hab man auch bei einem E-Bike.

Nachbar unter mir hat schon mehr als einmal teuflisch geflucht weil er am Vorabend vergessen hat den Akku zu laden - und am nächsten Tach durfte er dann "seine" 15 KM einfach gut treten.


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18.03.2019 um 18:17
@Funzl

Hier im hohen Norden, wo Regen und Wind bzw. Sturm immer von vorne kommen, ist das Rad einfach keine Alternative.


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19.03.2019 um 08:57
Zitat von DoorsDoors schrieb:Hier im hohen Norden, wo Regen und Wind bzw. Sturm immer von vorne kommen, ist das Rad einfach keine Alternative.
Ich fahre n Smart. Wie mein Vater immer zu pflegen sagt: Eleonore, das ist nur ein besseres Fahrrad. :D

Aber bei dem Wetter hier im Norden muss ich langfristig umsteigen. Gerade jetzt ist eine Fahrt bei dem Wind echt abenteuerlich.


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19.03.2019 um 09:03
Zitat von EleonoreEleonore schrieb:Aber bei dem Wetter hier im Norden muss ich langfristig umsteigen. Gerade jetzt ist eine Fahrt bei dem Wind echt abenteuerlich.
Ist es wirklich so, dass der Smart dann droht umzukippen, oder wie kann man sich abenteuerlich vorstellen? xD


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19.03.2019 um 09:12
Zitat von Ninchen1984Ninchen1984 schrieb:Ist es wirklich so, dass der Smart dann droht umzukippen, oder wie kann man sich abenteuerlich vorstellen? xD
Nein, der kippt nicht um. Aber er wackelt ganz schön. Ich fahre meinen Smarti seit vielen Jahren und habe mich dran gewöhnt, aber die erste Zeit habe ich ihn bei so einem Wetter stehen gelassen. Damit der Wind das Auto nicht weg drückt, muss man schön gegenlenken. :D


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19.03.2019 um 09:47
Zitat von DoorsDoors schrieb:Hier im hohen Norden, wo Regen und Wind bzw. Sturm immer von vorne kommen, ist das Rad einfach keine Alternative.
Im Grunde hier auch nicht.....weil wir hier doch ziemlich bergige Landschaft haben - Steigungen von bis zu 16% auf 1,5 KM Länge sind hier durchaus gegeben^^

Ich habe das Glück das ich hauptsächlich in die andere Richtung muß - und da isses bis auf wenige Ausnahmen flach...also relativ flach, bevorzuge aber trotzdem Kraftfahrzeuge, meist welche mit zwei Rädern.


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19.03.2019 um 09:52
Ich bin in erster Linie erstaunt, dass es doch relativ viele Leute gibt, die kein Auto fahren/haben, das hätte ich so nicht gedacht. In meinem Umfeld hat eigentlich jeder ein Auto, zumindest aber einen Führerschein. Ich selbst habe keinen Führerschein, das ist glaube ich so ein Kopfding, hab Angst vorm Autofahren, auch als Beifahrer ^^ Zudem wohne ich in Berlin, wie schon oft hier angemerkt, benötigt man dann nicht zwingend ein Auto, wenn man in einer großen Stadt wohnt mit guten Öffis. Allerdings ist es in der Tat so, dass es für Großeinkäufe und/oder Ausflüge mit der Familie doch um einiges praktischer und stressfreier ist, als mit Öffis. Von der Warte aus finde ich es schon schade, dass ich mich nicht traue den Führerschein zu machen...


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19.03.2019 um 09:57
Zitat von Ninchen1984Ninchen1984 schrieb:Von der Warte aus finde ich es schon schade, dass ich mich nicht traue den Führerschein zu machen...
Ich hatte früher auch Angst und habe es meinen Fahrlehrer gesagt. Er ist da echt behutsam angefangen. Man fängt klein an, ich sollte zuerst auf irgendwelchen Kuddelwegen lenken üben. Schritt für Schritt. :Y:


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19.03.2019 um 09:58
Zitat von Ninchen1984Ninchen1984 schrieb:Ist es wirklich so, dass der Smart dann droht umzukippen, oder wie kann man sich abenteuerlich vorstellen? xD
Der wird weggeweht. Wurde doch schon erfolgreich verfilmt:


bild19446


Clark Gable als Gelber ADAC-Engel rettet Vivien Leigh als verwehte Smart-Fahrerin.


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19.03.2019 um 12:58
Autos sind für mich nichts weiter als Gebrauchsmittel, mit denen man von A nach B kommt. Hier in Berlin brauche ich definitiv kein Auto, auch wenn die BVG oftmals ziemlicher Mist ist, was Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit betrifft aber immerhin kann ich so in Ruhe lesen, im Internet surfen, für die Uni lernen oder mich einfach bei geschlossenen Augen ausruhen. Außerdem ist meine ABC Monatskarte ohnehin schon Teil meines Studentenausweises.
Fazit: Autos sind mir egal, zu teuer, verlangen, dass ich meine Konzentration auf etwas richte, das mir keinen großen Spaß macht(Auto fahren) und brauchen tu ich sie hier in meiner Heimatstadt auch nicht.
Und das ständige suchen nach einem Parkplatz würde mich auf Dauer tierisch nerven.


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19.03.2019 um 14:07
@Redan

In einer Stadt wie Berlin, Hamburg o. ä. kann man eigentlich prima ohne Auto auskommen. Sollte man hin und wieder eines brauchen, sind Car-Sharing-Angebote immer eine gute Option.

Auf dem platten Land gibt es allerdings weder Nahverkehr noch Car-Sharing. Da ist ein Auto, oft sogar zwei, wenn beide berufstätig sind, ein Muss - so blöde das auch ist.


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Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

19.03.2019 um 17:22
Hallo @all & @Crusi,

ich bin ganz neu hier und dachte mir, dass ich erst einmal auf so ein einfaches Thema respektive auf eine einfache Fragen antworten sollte, bevor ich bei anderen, schweren und komplexen Themen meinen Senf -oder Erfahrung?!- mitteile.

Die Frage von Crusi scheint von 2015, aber wohl noch aktuell zu sein.


Wie folgt nur "meine" Meinung und Erfahrung.


"...Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen..."

Bei der Beantwortung der Frage "muss" man bzw. ich differenzieren.
Insofern fallen meine Antworten unterschiedlich aus.
Meines Erachtens kann man ohne Auto und auch "ohne" andere Luxusgüter (über-)leben.
Ich spreche bewusst von "Luxusgut", denn ein Auto muss nicht nur gekauft, geleast, finanziert usw., sondern auch unterhalten werden. Zwecks Unterhalt rechne ich neben den üblichen Sprit- und Verschleißkosten auch alle anderen Kostenposten (Reparaturen, TÜV usw.) an. Insofern ist es schon Luxus, wenn man sich heutzutage ein Auto leisten kann. Klar gibt es sicherlich auch viel Menschen, die auf das Auto angewiesen sind. Ich sage jetzt nicht, dass man einen Einkauf oder KInder nicht auch ohne Auto erledigen bzw. herumfahren kann, aber wenn man am Dorf lebt und der ÖPNV nur sporadisch oder gar nicht vorhanden ist, dann ist ein KFZ wohl ein Muss. Da ich alles schon selbst erlebt hatte, stellt sich dann die Frage, ob ein Umzug in die "City" klüger wäre bei gleichen Kosten für das KFZ nebst Unterhaltung usw.?
Für gelegentliche Fahrten, Umzug oder Baumarktsachen kann man sich sicherlich auch ein Auto mieten/leihen.

Diesbezüglich "meine" ich, dass man ohne Auto schon (über-)leben kann.

Nun zur anderen Sichtweise, da ich ein Mann bin und leider auch schon viele Autos hatte.
"Leider" bezieht sich auf Kosten, Investitionen und Co., die man, wenn man älter und reifer ist, wohl in andere Dinge gesteckt hätte ;-) Wobei ich ehrlich zugeben muss, dass es mit 18 wohl ein GOLF VR6/GTI usw. gewesen wäre, aber dann mit 30 oder so ein schicker Mercedes oder gar ein Audi R8 V10+ bzw. Quattro Performance (sabber). Spielzeuge werden oft im Alter größer und/oder teurer.

Kurzum: Wenn MAN(N) es sich leisten kann, warum nicht? Man(n) lebt nur einmal!
Ob etwas sinnvoll ist oder nicht, sollte man (nicht) immer hinterfragen.
Bei mir ist es so, dass ich nicht weggehe (Saufgelage usw.), nicht rauche und sonst auch recht sparsam lebe. Ich habe nur das Nötigste und wenn ich etwas kaufe, dann gebe ich einmal ordentlich Geld aus, habe dann aber richtig lange Spaß daran.

Ich stamme ursprünglich vom Dorf, sodass ich mit Bus, Bahn und Co. aufgewachsen bin. Allerdings war es in meiner KIndheit so gewesen, dass man in das nächst größere Dorf fahren/laufen musste, um die Öffentlichen 1-2x am Tag nutzen zu können, um dann in eine etwas größere Kleinstadt zu gelangen. Als Kind/Teenager war das immer recht mühsam und nervig, da durch solche Aktionen gut und gerne ein ganzer Tag "futsch" war.

Allerdings war es zu meiner Zeit (ist dennoch nicht so lange her) am Dorf auch eher ruhig und entspannter. Nicht so eine Geschiss und eine stressige Rennerei wie heute.

Als Teenager bin ich dann oft mit dem Fahrrad, Moped und Co. gefahren. Im Winter war das blöd und man war auf die Eltern nebst Auto angewiesen.

Später hatte ich mir auch ein Auto geholt und war mit 18 sozusagen frei. Klar war es cool, wenn man 24h am Tag spontan irgendwo hinfahren konnte. DIe Freundin daneben und ab ging die Post > auf in die Welt hinaus! Diese Flexibilität und Freiheit waren genial.
Allerdings gingen damals fast alle Kosten vom "Lehrgeld" drauf. Benzin, Versicherung, Tuningteile usw.

Von Berufswegen bin ich dann später in eine Großstadt gezogen und hatte mit den Kosten zwar nicht zu kämpfen, aber wollte den Kostenfaktor Auto nicht mehr länger hinnehmen. Klar war es eine Umstellung, wenn man von Mietstufe 1 in Mietstufe 6 gerät, aber in der Großstadt hatte ich auch den Stress per Auto miterlebt. Alle 2-3 Tage tanken, kaum Parkplätze, ewige Sucherei zwecks Parken, Einbahnstraßen, Radfahrer/Fußgänger usw., Beschädigungen, Diebstähle usw. Also habe ich für mich den Entschluss gefasst, dass ich die KFZ-Kosten spare und mir dafür eine Wohnung leiste. Vom Geld her war das fast identisch. Zudem wollte ich dem Stress entfliehen und wieder zu den gewohnten Dorf-Wurzeln innerhalb der STadt zurückkehren.

Unterm Strich habe ich mich bei meiner FIrma zwecks Firmen-ABO bezüglich der ÖPNV erkundigt. Da es dies bei uns gab, konnte ich ein Jahres-ABO abschließen und musste nur einen Bruchteil bezahlen, da es gut rabattiert war. Vielleicht habe ich Glück, aber der Raum München, Nürnberg, Fürth und Erlangen sind gut vernetzt. Ich möchte das nicht missen, bin schnell unterwegs und kann viel Geld sparen. Für den Umzug leihe ich mir einen LKW und für einmalige Touren oder Baumarktangelegenheiten wird ein Fahrzeug gemietet. Kostentechnisch sind solche einmaligen Aktionen sowieso kostengünstiger, als das eigene Auto.

Ja, zwecks Arbeiter, Schüler und Touristen ist es schon immer recht voll in den Öffentlichen, aber so ist das eigentlich überall zu den "Stoßzeiten". Ich bin dennoch weniger gestresst, habe kein Theater mehr zwecks Parkplatzkampf (vor der Tür hatte ich ja einen Parkplatz für 65,00 € im Monat und später eine Garage 120,00 €, aber nicht an den Zielorten!).

Ich laufe auch mehr, bin somit öfters draußen usw. Zwecks Luft und Gesundheit mag ich nichts Genaues schreiben, denn bei uns in der Stadt ist die Luft "dreckig". Am Dorf ging es mir besser.

Bezüglich der Frage, ob sich Verzicht für ein Auto lohnt, muss sich wohl jeder selbst stellen. Es wird wohl unterschiedlich sein. Heutzutage würde ich einfach so nicht "verzichten" wollen, nur um ein Auto zu haben, wenn es auch anders geht und es Alternativen gibt. Anders sehe ich es, wenn ich mir z.B. ein Auto bewusst leisten möchte und dann z.B. Geld spare, indem ich auf Urlaub, Rauchen, Party, Saufen oder andere unnütze Ausgaben "verzichte". Man hat ein Ziel vor den Augen und arbeitet darauf hin. Man "gönnt" sich dann etwas.

Vor zwei Jahren hatte ich ein sehr gutes "Finanzierungsangebot" seitens Mercedes Benz.
Es ging um einen Jahreswagen (AMG C43), der sehr wenig Kilometer hatte.
Geringe Anzahlung, kleine Raten und eine angenehme "Schlussrate".
Auch hier hatte ich kurz überlegt, ob sich ein kurzer Verzicht zwecks Anzahlung lohnt.
Spaß macht das Auto, aber ich hatte mich besonnen und blieb weiterhin dem ÖPNV treu.
Du liest, es ist einfach individuell. Ich persönlich denke, dass Verzicht, insofern dieser begründet ist, nicht schlimm sein kann. Die Frage ist halt, auf was Menchen für die Karre verzichten? Ich muss jetzt nicht Rauchen, Saufen oder einen teuren Cluburlaub haben, um glücklich oder "IN" zu sein. Wenn man sich allerdings das AUto auf Kosten der Gesundheit (Essen?) abspart und falsch verzichtet, finde ich das nicht so intelligent. Wobei das ja auch jedem selbst überlassen ist.

Ganz ehrlich, wenn ich irgendwo hinziehe, dann prüfe ich vorab alle Strukturen.
Ich ziehe doch nicht irgendwo "spontan" hin und dann fällt mir x Jahre später ein, dass die Anbindungen bescheiden sind usw., oder? Zumindest habe ich das noch nie getan!
Wenn man dort aufwächst, hat man als Kind ja noch keine Wahl, aber später!

Zumindest habe ich dann wohl das damalige KFZ bzw. die Kosten gegen die Wohnkosten getauscht! Insofern finde ich eine Wohnung "klüger", als irgendeine Bonzenkarre vor der Tür zu haben. Es geht ja auch nicht nur um die Anschaffung. DIe Folgekosten müssen auch berücksichtigt werden. INnerhalb der Stadt habe ich nicht schlecht geschaut, dass ich alle 2-3 Tage (40L Tank) tanken musste. Am Dorf waren das nur alle 7 Tage inklusive tagtäglichen Fahrten in die Arbeit (hin und zurück), Einkauf, Freundin usw.

Als sozialer Mensch begrüße ich schon, wenn diverse Dinge "unterstützt" werden, sehe da aber im Bereich KFZ usw. keinen SInn dahinter. Es geht mir dabei nicht um den Kauf des Fahrzeugs, sondern um die Folgekosten! Was bringt es, wenn ein Fahrzeugkauf bis Betrag x subventioniert wird, aber Betroffene im SGB II bzw. SGB XII von der geringen Leistung her den ganzen Unterhalt usw. nicht finanzieren können? Selbst wenn man z.B. schon x Jahre Erfahrungen gesammelt hat und für Lau eine VErsicherung abschließen kann, was ist mit den Benzinkosten, Selbstbeteiligungen im Schadensfall, Reparaturen usw.? Ein normaler Arbeiter, der laufend hohe Fixkosten hat, kann auch nicht einfach so nebenbei eine teure Reparatur bezahlen. Wie sollen dann Leute, die sehr wenig Geld haben und nicht sparen können, die monatlichen Fixkosten begleichen oder eine teure Reparatur bezahlen können?

Daher finde ich eine Förderung dahingehend "sinnfrei". Wie soll das bezahlt werden?
Wie kann ein Mensch, der sich im SGB II Bezug befindet, den Sprit bezahlen? Was ist mit einer Selbstbeteiligung im Schadensfall? Was ist mit Reparaturen oder beim Anschaffen von Ersatz-/Verschleißteilen?

Ich rede da aus Erfahrung und möchte keineswegs sozial Schwachen etwas absprechen oder nicht gönnen. Allerdings muss man das alles realistisch betrachten. Und oft ist es doch so, dass gerade dann etwas passiert, wenn man kein/kaum Geld hat. Was dann?

Also zwecks "Verschwendung" der "Lebenszeit" in den ÖPNV muss ich Dir bedingt widersprechen. Sicherlich mag das auf Pendler, die jeden Tag mit der Bahn fahren, teilweise zutreffen, aber nicht auf alle. Ich fahre z.B. nur innerstädtisch und wäre mit dem Auto keineswegs schneller. Durch den Hauptverkehr zu kommen dauert schon 45-60 Minuten und dann noch die Parkplatzsuche? Ich fahre jeden Tag eine Kombination aus Bus, Tram und U-Bahn. Das geht schnell.

Ich denke, dass das auf den Arbeitsort und die örtlichen Anbindungen ankommt.
Wobei ich mir dann die Frage stelle, ob es -egal für welchen Job auch immer- sinnvoll ist, wenn man per Auto oder den Öffentlichen mehrere Stunden pendelt. Ab Zeit x wäre ein Umzug einfach auch zeittechnisch wirtschaftlicher. Muss jeder selbst wissen.
Zeitverschwendung wäre das schon, aber alles andere nicht. Verschwendet der Mensch nicht bei vielen Dingen "Zeit"?

Das war einmal ein "kleiner" Einblick von mir. Ich denke, dass viele DInge von den Umständen abhängen. Ich habe und würde diverse Dinge anders umsetzen. Vom Auto abhängig machen sicherlich nicht, da es heute auch anders geht, wenn Möglichkeiten geboten sind. Man kann ja auch umziehen. Wenn man Geld hat und sich ein Auto zum Spaß leisten kann, warum nicht?
Das hätte ich als Mann auch schon getan, aber da kam dann doch die Vernunft wieder. Warum soll ich 600-700 € im Monat "nur" für das Auto (Finanzierung & Versicherung) bezahlen, wenn dieses unter der Woche in der Garage stehen würde? Das ist meines Erachtens -auch wenn man es sich leisten könnte- Geldverschwendung. Nur so zum Spaß? Dann noch Sprit usw.?
Ja, als Mann juckt mich Mercedes. Auch der R8 ist ein nettes SPielzeug, aber muss das sein?

Als "gebildeter" Mann denke ich mir immer, dass man nicht immer alles haben muss, nur weil man es sich leisten könnte oder mag. Da gebe ich z.B. lieber Geld für eine Eigentumswohnung aus^^

Aber, jeder wie er mag. Der Beitrag soll nur andere Sichtweisen aufzeigen und ist natürlich durch meine Erfahrung her gefärbt. Ich weiß ja nicht, wie es mit anderen Leuten in der Stadt x ausschaut bezüglich Pendelfahrten, Lärm, Anbindung usw.


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19.03.2019 um 17:40
@Wissbegier

Wer hier auf dem platten Land eine Ausbildung machen will oder irgendwo einen schlecht bezahlten Job machen muss, kommt um ein Auto nicht herum. Die "Mobilitätsbeihilfe" für Arbeitssuchende oder ALG-II-Empfänger erfolgt im Ermessensspielraum des Sachbearbeiters und nur dann, wenn sie unmittelbar für die Arbeitsaufnahme erforderlich ist. Der hier gewährte Maximalsatz für die Anschaffung eines KfZ beträgt 1.000 EUR, und das auch nur als Darlehn.

Ist also nicht so, dass der Hartzer im Bentley mal eben Austern kaufen fährt, um seine üppigen Bezüge hinterher im Puff oder im Casino zu verjubeln - und das alles von MEINEM Geld!


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20.03.2019 um 06:04
Zitat von DoorsDoors schrieb:Nahverkehr noch Car-Sharing.
dafür gibts doch da jede Menge Schaf-Scheering..buahahaha, ich lach mich eckig!


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20.03.2019 um 16:43
ohne Auto bin ich aufgeschmissen ;)


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24.03.2019 um 15:16
Im letzten Jahr habe ich mir wieder ein Auto gekauft, welches ich allerdings selten nutze.
Da ich in einer mittleren Großstadt mit gut ausgebautem Nahverkehr lebe, komme ich überall hin, sogar zum Baumarkt und Gartencenter. Selbst Weihnachtsbäume fahren mit mir Bahn. Den ÖPNV nutze ich nur in den Wintermonaten, da ich sonst grundsätzlich das Rad genutze. Natürlich auch für die Etappe des Arbeitsweges bis zum Bahnhof, um den Zug in die nächte Stadt zu erreichen. Schon morgens etwas Sport und dann entspannt im Zug fahren. Das gefällt mir.
Wenn alles wunderbar klappt, ist der Arbeitsweg in 50 min zu schaffen. Großartig!
Leider wird der Idealfall immer häufiger ausgehebelt, entweder der Zug fährt später bzw. gar nicht oder das Rad hat sich zwischenzeitlich ein neues zu Hause gesucht. :(
So komme ich auf monatlich 204EUR Fahrtkosten (Jahresabo) für die Bahn, zuzüglich der Kosten für eine ÖPNV-Monatskarte (60EUR) bei Bedarf.
Was an Kosten für das Rad (Abschreibung, Diebstahl, Reparaturen) hinzukommt, kann ich nicht genau beziffern.
Selbst Urlaubsreisen habe ich schon mit Bahn und Rad unternommen.

Zuvor bin ich viele Jahre mit PKW zur Arbeitsstelle gependelt, da es keine andere Möglichkeit gab.
Ich bin froh darüber, mir nicht mehr den alltäglichen Wahnsinn während des Berufsverkehrs in der Innenstadt und auf der Autobahn antun zu müssen. Mal sehen was die Zukunft bringt.


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25.03.2019 um 19:52
Schöner, ausführlicher Beitrag @Wissbegier
Vor allem, wie sehr du im Detail abwägst und alle möglichen Verknüpfungen und Szenarien darstellst. Nachvollziehbar, was du schreibst.
Ich denke, Du kaufst im passenden Moment den Mercedes, der auch ein gewisses Gefühl, einen Anspruch erfüllt, der mehr als nur Nutz und Zweck ist.
Zitat von WissbegierWissbegier schrieb am 19.03.2019:Ja, als Mann juckt mich Mercedes.
Mir gefallen diese Autos auch am besten. Hätte ich eins, dann eins mit Stern. Ansonsten muss ich auch kein Auto haben.

Meine Lebensumstände sind sogar so, dass ich mit dem Fahrrad schneller am Ziel bin, als mit Auto, oder öffentlichem Nahverkehr. Also im Umkreis von bis zu 6,7,8 Kilometern zumindest.

Mir fehlt manchmal die Möglichkeit mit dem Auto herum zu Cruisen, Musik zu hören und auch an manchen kalten und windigen Tagen, regennassen Wintertagen ist es eine Herausforderung. Vor allem mit 25 Kilo Kind hinten drauf. Es ist einfach noch zu gefährlich für mein Kind, selbst in der Stadt Fahrrad zu fahren. In dieser verrückten Stadt vor allem...

Meine Beine sind von daher proportional mit gewachsen. Ich freue mich über mein neuestes Fahrrad-Accessoire: USB aufladbare Lichter. Super grell.
Ja, irgendwo gilt auch unter Fahrradfahrern, Pimp my ride!
742E12A4-3052-4CE3-9CCB-3A595DBA60C4Original anzeigen (0,4 MB)


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02.04.2019 um 19:49
Ob man ohne Auto leben kann?
Ja.(wenn man muß)
Alles hat Vor- und Nachteile.

Ich bin jetzt seit 8 Jahren auto-los.
Wurde Mutter, arbeitete nicht mehr und lebte mitten in der Stadt, wo es Anbindungen in jede Richtung gab, sowie ein riesiges Parkproblem (wir lebten in der einzigen kostenfreien Straße)

Als ich wieder zu arbeiten begann, wurde es etwas schwieriger , alles musste zeitlich besser organisiert werden, klappte ganz gut.

Meine Kinder und ich mussten wegen einer Komplettsanierung aus unserer Wohnung ausziehen.

Man kennt die Wohnungsnot, vor allem, was das bezahlbare angeht und nicht zuletzt , weil Aufstocker vom Jobcenter, Kinder und dann auch noch Haustiere nicht gerne gesehen werden:-(

Unsere fast bezahlbare ,vernünftige Wohnung ist ca. 1km von der benötigten Zugverbindung entfernt.
Ich hatte keine Wahl.

Ich arbeite 11km von zuhause entfernt-luftlinie.
Bis zur Arbeit muß ich 2km laufen und eine halbe Stunde Zug fahren.

Ich muß immer hetzen, daß ich den Zug bekomme, oder daß ich pünktlich bin, wenn er mal wieder Verspätung hat.
Wäre besser mit Auto, ist aber als Alleinerziehende nicht möglich:-(

Im Sommer-ohne Jacke- hab ich von meinen schweren einkaufstaschen striemen auf der Schulter.

Es ist auch schwierig, überhaupt ohne Auto einen Job zu finden....die meisten Firmen sind in gewerbegebieten, die ich auch mit Bus nicht erreichen kann.


Auch ärgert mich, daß immer angenommen wird, jeder habe ein Auto.
So werden z.b. schulische Angelegenheiten gerne in an andere Städte gelegt.
Da fehlt dann ein Auto.

Ich sehe auch Vorteile:
Ich brauch öfters neue Schuhe:-) ......okay, seh ich jetzt mal zwangsläufig als Vorteil.

Mit meiner Zugkarte sind meine Fahrkosten beglichen.

Ich mal es mir einfach schön, da es momentan keine Möglichkeit gibt, eins zu kaufen und zu unterhalten.

Das Arbeitsamt gibt zwar irgendwelche Hilfestellung, was die Finanzierung angeht, nutzt aber nichts, da die Kosten dennoch zu hoch sind.


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