Hallo
@all &
@Crusi,
ich bin ganz neu hier und dachte mir, dass ich erst einmal auf so ein einfaches Thema respektive auf eine einfache Fragen antworten sollte, bevor ich bei anderen, schweren und komplexen Themen meinen Senf -oder Erfahrung?!- mitteile.
Die Frage von Crusi scheint von 2015, aber wohl noch aktuell zu sein.
Wie folgt nur "meine" Meinung und Erfahrung.
"...Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen..."
Bei der Beantwortung der Frage "muss" man bzw. ich differenzieren.
Insofern fallen meine Antworten unterschiedlich aus.
Meines Erachtens kann man ohne Auto und auch "ohne" andere Luxusgüter (über-)leben.
Ich spreche bewusst von "Luxusgut", denn ein Auto muss nicht nur gekauft, geleast, finanziert usw., sondern auch unterhalten werden. Zwecks Unterhalt rechne ich neben den üblichen Sprit- und Verschleißkosten auch alle anderen Kostenposten (Reparaturen, TÜV usw.) an. Insofern ist es schon Luxus, wenn man sich heutzutage ein Auto leisten kann. Klar gibt es sicherlich auch viel Menschen, die auf das Auto angewiesen sind. Ich sage jetzt nicht, dass man einen Einkauf oder KInder nicht auch ohne Auto erledigen bzw. herumfahren kann, aber wenn man am Dorf lebt und der ÖPNV nur sporadisch oder gar nicht vorhanden ist, dann ist ein KFZ wohl ein Muss. Da ich alles schon selbst erlebt hatte, stellt sich dann die Frage, ob ein Umzug in die "City" klüger wäre bei gleichen Kosten für das KFZ nebst Unterhaltung usw.?
Für gelegentliche Fahrten, Umzug oder Baumarktsachen kann man sich sicherlich auch ein Auto mieten/leihen.
Diesbezüglich "meine" ich, dass man ohne Auto schon (über-)leben kann.
Nun zur anderen Sichtweise, da ich ein Mann bin und leider auch schon viele Autos hatte.
"Leider" bezieht sich auf Kosten, Investitionen und Co., die man, wenn man älter und reifer ist, wohl in andere Dinge gesteckt hätte ;-) Wobei ich ehrlich zugeben muss, dass es mit 18 wohl ein GOLF VR6/GTI usw. gewesen wäre, aber dann mit 30 oder so ein schicker Mercedes oder gar ein Audi R8 V10+ bzw. Quattro Performance (sabber). Spielzeuge werden oft im Alter größer und/oder teurer.
Kurzum: Wenn MAN(N) es sich leisten kann, warum nicht? Man(n) lebt nur einmal!
Ob etwas sinnvoll ist oder nicht, sollte man (nicht) immer hinterfragen.
Bei mir ist es so, dass ich nicht weggehe (Saufgelage usw.), nicht rauche und sonst auch recht sparsam lebe. Ich habe nur das Nötigste und wenn ich etwas kaufe, dann gebe ich einmal ordentlich Geld aus, habe dann aber richtig lange Spaß daran.
Ich stamme ursprünglich vom Dorf, sodass ich mit Bus, Bahn und Co. aufgewachsen bin. Allerdings war es in meiner KIndheit so gewesen, dass man in das nächst größere Dorf fahren/laufen musste, um die Öffentlichen 1-2x am Tag nutzen zu können, um dann in eine etwas größere Kleinstadt zu gelangen. Als Kind/Teenager war das immer recht mühsam und nervig, da durch solche Aktionen gut und gerne ein ganzer Tag "futsch" war.
Allerdings war es zu meiner Zeit (ist dennoch nicht so lange her) am Dorf auch eher ruhig und entspannter. Nicht so eine Geschiss und eine stressige Rennerei wie heute.
Als Teenager bin ich dann oft mit dem Fahrrad, Moped und Co. gefahren. Im Winter war das blöd und man war auf die Eltern nebst Auto angewiesen.
Später hatte ich mir auch ein Auto geholt und war mit 18 sozusagen frei. Klar war es cool, wenn man 24h am Tag spontan irgendwo hinfahren konnte. DIe Freundin daneben und ab ging die Post > auf in die Welt hinaus! Diese Flexibilität und Freiheit waren genial.
Allerdings gingen damals fast alle Kosten vom "Lehrgeld" drauf. Benzin, Versicherung, Tuningteile usw.
Von Berufswegen bin ich dann später in eine Großstadt gezogen und hatte mit den Kosten zwar nicht zu kämpfen, aber wollte den Kostenfaktor Auto nicht mehr länger hinnehmen. Klar war es eine Umstellung, wenn man von Mietstufe 1 in Mietstufe 6 gerät, aber in der Großstadt hatte ich auch den Stress per Auto miterlebt. Alle 2-3 Tage tanken, kaum Parkplätze, ewige Sucherei zwecks Parken, Einbahnstraßen, Radfahrer/Fußgänger usw., Beschädigungen, Diebstähle usw. Also habe ich für mich den Entschluss gefasst, dass ich die KFZ-Kosten spare und mir dafür eine Wohnung leiste. Vom Geld her war das fast identisch. Zudem wollte ich dem Stress entfliehen und wieder zu den gewohnten Dorf-Wurzeln innerhalb der STadt zurückkehren.
Unterm Strich habe ich mich bei meiner FIrma zwecks Firmen-ABO bezüglich der ÖPNV erkundigt. Da es dies bei uns gab, konnte ich ein Jahres-ABO abschließen und musste nur einen Bruchteil bezahlen, da es gut rabattiert war. Vielleicht habe ich Glück, aber der Raum München, Nürnberg, Fürth und Erlangen sind gut vernetzt. Ich möchte das nicht missen, bin schnell unterwegs und kann viel Geld sparen. Für den Umzug leihe ich mir einen LKW und für einmalige Touren oder Baumarktangelegenheiten wird ein Fahrzeug gemietet. Kostentechnisch sind solche einmaligen Aktionen sowieso kostengünstiger, als das eigene Auto.
Ja, zwecks Arbeiter, Schüler und Touristen ist es schon immer recht voll in den Öffentlichen, aber so ist das eigentlich überall zu den "Stoßzeiten". Ich bin dennoch weniger gestresst, habe kein Theater mehr zwecks Parkplatzkampf (vor der Tür hatte ich ja einen Parkplatz für 65,00 € im Monat und später eine Garage 120,00 €, aber nicht an den Zielorten!).
Ich laufe auch mehr, bin somit öfters draußen usw. Zwecks Luft und Gesundheit mag ich nichts Genaues schreiben, denn bei uns in der Stadt ist die Luft "dreckig". Am Dorf ging es mir besser.
Bezüglich der Frage, ob sich Verzicht für ein Auto lohnt, muss sich wohl jeder selbst stellen. Es wird wohl unterschiedlich sein. Heutzutage würde ich einfach so nicht "verzichten" wollen, nur um ein Auto zu haben, wenn es auch anders geht und es Alternativen gibt. Anders sehe ich es, wenn ich mir z.B. ein Auto bewusst leisten möchte und dann z.B. Geld spare, indem ich auf Urlaub, Rauchen, Party, Saufen oder andere unnütze Ausgaben "verzichte". Man hat ein Ziel vor den Augen und arbeitet darauf hin. Man "gönnt" sich dann etwas.
Vor zwei Jahren hatte ich ein sehr gutes "Finanzierungsangebot" seitens Mercedes Benz.
Es ging um einen Jahreswagen (AMG C43), der sehr wenig Kilometer hatte.
Geringe Anzahlung, kleine Raten und eine angenehme "Schlussrate".
Auch hier hatte ich kurz überlegt, ob sich ein kurzer Verzicht zwecks Anzahlung lohnt.
Spaß macht das Auto, aber ich hatte mich besonnen und blieb weiterhin dem ÖPNV treu.
Du liest, es ist einfach individuell. Ich persönlich denke, dass Verzicht, insofern dieser begründet ist, nicht schlimm sein kann. Die Frage ist halt, auf was Menchen für die Karre verzichten? Ich muss jetzt nicht Rauchen, Saufen oder einen teuren Cluburlaub haben, um glücklich oder "IN" zu sein. Wenn man sich allerdings das AUto auf Kosten der Gesundheit (Essen?) abspart und falsch verzichtet, finde ich das nicht so intelligent. Wobei das ja auch jedem selbst überlassen ist.
Ganz ehrlich, wenn ich irgendwo hinziehe, dann prüfe ich vorab alle Strukturen.
Ich ziehe doch nicht irgendwo "spontan" hin und dann fällt mir x Jahre später ein, dass die Anbindungen bescheiden sind usw., oder? Zumindest habe ich das noch nie getan!
Wenn man dort aufwächst, hat man als Kind ja noch keine Wahl, aber später!
Zumindest habe ich dann wohl das damalige KFZ bzw. die Kosten gegen die Wohnkosten getauscht! Insofern finde ich eine Wohnung "klüger", als irgendeine Bonzenkarre vor der Tür zu haben. Es geht ja auch nicht nur um die Anschaffung. DIe Folgekosten müssen auch berücksichtigt werden. INnerhalb der Stadt habe ich nicht schlecht geschaut, dass ich alle 2-3 Tage (40L Tank) tanken musste. Am Dorf waren das nur alle 7 Tage inklusive tagtäglichen Fahrten in die Arbeit (hin und zurück), Einkauf, Freundin usw.
Als sozialer Mensch begrüße ich schon, wenn diverse Dinge "unterstützt" werden, sehe da aber im Bereich KFZ usw. keinen SInn dahinter. Es geht mir dabei nicht um den Kauf des Fahrzeugs, sondern um die Folgekosten! Was bringt es, wenn ein Fahrzeugkauf bis Betrag x subventioniert wird, aber Betroffene im SGB II bzw. SGB XII von der geringen Leistung her den ganzen Unterhalt usw. nicht finanzieren können? Selbst wenn man z.B. schon x Jahre Erfahrungen gesammelt hat und für Lau eine VErsicherung abschließen kann, was ist mit den Benzinkosten, Selbstbeteiligungen im Schadensfall, Reparaturen usw.? Ein normaler Arbeiter, der laufend hohe Fixkosten hat, kann auch nicht einfach so nebenbei eine teure Reparatur bezahlen. Wie sollen dann Leute, die sehr wenig Geld haben und nicht sparen können, die monatlichen Fixkosten begleichen oder eine teure Reparatur bezahlen können?
Daher finde ich eine Förderung dahingehend "sinnfrei". Wie soll das bezahlt werden?
Wie kann ein Mensch, der sich im SGB II Bezug befindet, den Sprit bezahlen? Was ist mit einer Selbstbeteiligung im Schadensfall? Was ist mit Reparaturen oder beim Anschaffen von Ersatz-/Verschleißteilen?
Ich rede da aus Erfahrung und möchte keineswegs sozial Schwachen etwas absprechen oder nicht gönnen. Allerdings muss man das alles realistisch betrachten. Und oft ist es doch so, dass gerade dann etwas passiert, wenn man kein/kaum Geld hat. Was dann?
Also zwecks "Verschwendung" der "Lebenszeit" in den ÖPNV muss ich Dir bedingt widersprechen. Sicherlich mag das auf Pendler, die jeden Tag mit der Bahn fahren, teilweise zutreffen, aber nicht auf alle. Ich fahre z.B. nur innerstädtisch und wäre mit dem Auto keineswegs schneller. Durch den Hauptverkehr zu kommen dauert schon 45-60 Minuten und dann noch die Parkplatzsuche? Ich fahre jeden Tag eine Kombination aus Bus, Tram und U-Bahn. Das geht schnell.
Ich denke, dass das auf den Arbeitsort und die örtlichen Anbindungen ankommt.
Wobei ich mir dann die Frage stelle, ob es -egal für welchen Job auch immer- sinnvoll ist, wenn man per Auto oder den Öffentlichen mehrere Stunden pendelt. Ab Zeit x wäre ein Umzug einfach auch zeittechnisch wirtschaftlicher. Muss jeder selbst wissen.
Zeitverschwendung wäre das schon, aber alles andere nicht. Verschwendet der Mensch nicht bei vielen Dingen "Zeit"?
Das war einmal ein "kleiner" Einblick von mir. Ich denke, dass viele DInge von den Umständen abhängen. Ich habe und würde diverse Dinge anders umsetzen. Vom Auto abhängig machen sicherlich nicht, da es heute auch anders geht, wenn Möglichkeiten geboten sind. Man kann ja auch umziehen. Wenn man Geld hat und sich ein Auto zum Spaß leisten kann, warum nicht?
Das hätte ich als Mann auch schon getan, aber da kam dann doch die Vernunft wieder. Warum soll ich 600-700 € im Monat "nur" für das Auto (Finanzierung & Versicherung) bezahlen, wenn dieses unter der Woche in der Garage stehen würde? Das ist meines Erachtens -auch wenn man es sich leisten könnte- Geldverschwendung. Nur so zum Spaß? Dann noch Sprit usw.?
Ja, als Mann juckt mich Mercedes. Auch der R8 ist ein nettes SPielzeug, aber muss das sein?
Als "gebildeter" Mann denke ich mir immer, dass man nicht immer alles haben muss, nur weil man es sich leisten könnte oder mag. Da gebe ich z.B. lieber Geld für eine Eigentumswohnung aus^^
Aber, jeder wie er mag. Der Beitrag soll nur andere Sichtweisen aufzeigen und ist natürlich durch meine Erfahrung her gefärbt. Ich weiß ja nicht, wie es mit anderen Leuten in der Stadt x ausschaut bezüglich Pendelfahrten, Lärm, Anbindung usw.