Warum will niemand mehr einen handwerklichen Beruf erlernen?
20.03.2016 um 06:41Kommt drauf an was man studiert...
Zustimmung.DerBobo schrieb:Studium ist kein Garant für das spätere Leben....
Nein, wirklich nicht.Sebascho schrieb:Kommt drauf an was man studiert...
Das kommt auf den Berufszweig, bzw. das Handwerk an.so.what schrieb:Leider ist ein Meister nicht mehr zwingend nötig um einen Handwerksbetrieb zu führen.
Ich arbeite heute auch überwiegend am PC und wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, bin ich teilweise geschaffter als früher, als ich selbst noch richtig zupacken und handwerklich arbeiten musste.Adipompöös schrieb:2. teils körperlich schwere Arbeit.. na ne is klar, am PC rumhacken und neben den JOB ein bisserl chatten is cooler.
Klar, Bäcker haben schon miese Arbeitszeiten, aber im "normalen" Handwerk sind die Arbeitszeiten ziemlich human. Ab und an mal Überstunden.Adipompöös schrieb:3. Arbeitszeiten und Samstagsarbeit, in vielen Berufen muss man früh aufstehen, ZB Bäcker und Metzger, damit die Kunden nach Geschäftsöffnung das volle Warenprogramm kaufen können. Die Bäcker fangen teils schon um 01:00 oder 02:00 Uhr an...
JEDEN Morgen. Auch in der Nacht von Freitag auf Samstag, in der die meisten junge Leute "Party" machen wollen.
Im Büro ist meistens Freitags um 13-14 Uhr Wochenende.
Man kann wohl keinem Elternteil verübeln, dass sie sich eine gute berufliche Zukunft für ihre Sprösslinge wünschen.Adipompöös schrieb:3. Die Eltern.. sie möchten das aus ihren Kindern mal was "Besseres" wird, die eben nicht schwer arbeiten müssen.
Deshalb zwängen heutzutage sehr viele Eltern ihre Kinder dazu Abitur zu machen.
Das versuche ich auch, aber das mit den Plänen ist immer so eine Sache. Bauen ist sehr komplex geworden, gesetzliche Auflagen, Anwendung von DIN-Normen, die sich teilweise widersprechen, wenn man alles 1:1 umsetzen soll usw. Dazu kommt, dass die Bauherren während der Bauphase Änderungswünsche haben, die umgesetzt werden sollen/müssen usw. Und das betrifft nicht nur den Architekten, der für den normalen Häuslebau von Lieschen Müller eigentlich ausreichen sollte. Bei komplexen, großen Immobilien arbeiten pro Gewerk teilweise mehrere Fachplaner zusammen, aufgeteilt in Bauabschnitte, Bereiche, Funktionen usw. Wenn da Änderungswünsche in der Bauphase kommen, hat das oft auch Auswirkungen auf andere Bereiche.NothingM schrieb:Zudem würde ich meine Baustellen-Erfahrung nutzen, um korrektere Pläne zu zeichnen, bei denen die Handwerker nicht zu Berge stehen :P: (Die Pläne bei uns waren tatsächlich alle falsch, was umbauten zu Folge hatte) , weil ich dann weiß wie ne korrekte Wechselschaltung aussehen muss usw.
Ingenieure und Techniker in Planungsbüros sind i.d.R. auch "Büroheinis". Da möchtest du doch auch mal hin.NothingM schrieb:Die Büroheines machen von allen Berufstätigen das wenig sinnvollste: Sitzen nur rum, tun nix und durch ihre notorische Beamten-Schneckentempo wird vieles unnötig ausgebremst. Und die Leute, die tatsächlich dort arbeiten heulen dann rum wegen der (verständlicher) Langeweile und Trott, die dieser Bürojob bringt.
Stimmt, es wird nicht langweilig. Monotonie ist tödlich für einen Job. Ich arbeite mittlerweile zwar auch überwiegend im Büro, komme aber immer noch oft genug raus und habe den Kontakt zu Kunden und Nachunternehmern.Gwyddion schrieb:Ich bin selbst Handwerker mit Gesellen- u. auch Meisterbrief, sowie einigen Zusatzqualifikationen.
Klar ist das ein harter Job, jedoch interessant. Kein staubiges, muffiges Büro dafür viel Umgang mit Materialien und Kunden und zudem ständig wechselnde Arbeitsplätze. Gut bezahlt sogar dazu.
Weil solche Berufe immer mehr von Maschinen erledigt werden und in Zukunft von Robotern erledigt werden. Die Zeiten ändern sich.....Wollte ich gestern auch schon schreiben. Da hat wohl vorher jemand Handwerk mit industrieller Fertigung verwechselt ;)
Eine Maschine oder Roboter werden Dir nicht Dein Badezimmer errichten, Dir nicht das Dach decken und Dir auch nicht die Elektroleitungen verlegen. Es dauert noch einige Jahrzehnte wenn nicht noch länger, bis Deine Prognose eintritt.
Sehe ich ähnlich, aber eine gute Schulbildung ist nie von Nachteil. Wichtiger sehe ich allerdings die berufliche Qualifikation, das Engagement und berufliche Fort-und Weiterbildungen. Das zeugt von Ehrgeiz und wird gern gesehen, da sich Wille und Erfahrung dann nach Möglichkeit ergänzen. Viel hängt auch davon ab, wie man sich gibt und verhält, Kommunikation ist auch ein wichtiger Faktor.Suppenhahn schrieb:Es kommt weniger auf die Schulbildung an, sondern darauf, wie ehrgeizig man seine (beruflichen) Ziele verfolgt.
Bei mir ist es wiederum so, dass ein familärer, aber kein persönlicher Handwerksbezug da war. Meine halbe Familie besteht aus Elektrikern, wir selbst hatten so gut wie nie Handwerker im Haus, weil mein Vater fast alles selber machen konnte.mostellaria schrieb:Also, in meinem Fall ist es halt so, dass ich aus einer Akademikerfamilie komme. Ein Bezug zum Handwerk war nie da
Das schon, aber ein Studium ohne Engagement ein berufliches Ziel zu erreichen bringt gar nix.Sebascho schrieb:@Suppenhahn
Selbstverständlich existiert ein kausaler Zusammenhang zwischen Studienwahl und den anschließenden Berufsaussichten.
Klar bringt ein gute Schulbildung Vorteile, aber z.B. war es zu meiner Zeit (ich bin Jahrgang 1969) ein völlig üblicher Weg für eine Handwerkslehre "nur" einen Hauptschulabschluß zu machen. Riesenvorteil dabei: mit 18 hatte man schon seinen Gesellenbrief in der Hand und konnte beruflich gasgeben. Ich kenne viele erfolgreiche selbstständige Handwerker die "nur" Hauptschulabschluß haben, mich eingeschlossen. Wobei ein Realschulabschluß im kaufmännischen Bereich für die Meisterschule doch ein gewisser Vorteil gewesen wäre. Ich musste mich im Meisterkurs in der Hinsicht deutlich mehr anstrengen als andere.OddThomas schrieb:Sehe ich ähnlich, aber eine gute Schulbildung ist nie von Nachteil. Wichtiger sehe ich allerdings die berufliche Qualifikation, das Engagement und berufliche Fort-und Weiterbildungen. Das zeugt von Ehrgeiz und wird gern gesehen, da sich Wille und Erfahrung dann nach Möglichkeit ergänzen. Viel hängt auch davon ab, wie man sich gibt und verhält, Kommunikation ist auch ein wichtiger Faktor.
Das ist ja gerade das Gute, dass es so viele verschiedene Möglichkeiten für unterschiedliche Interessen, Begabungen und Bedürfnisse gibt.barbieworld schrieb:Büroarbeit is auch nicht für jedermann was.
ich kannte da auch mal jemanden aus nem bewerberkurs der könnte nie im büro arbeiten. der wollt was in der richtung "förster" machen :)hallo-ho schrieb:Ich hör auch immer wieder mal Aussagen in der Art "Den ganzen Tag im Büro wär nix für mich." Für mich wäre es wiederum eine Qual, ständig draußen zu sein. Unabhängig vom Wetter, ich bin einfach lieber in geschlossenen Räumen. Für andere ist genau das ein Problem.
Also : warum nicht ? Eure Gründe gegen eine Ausbildung in einem solchen BerufWeil ich zwei linke Hände habe. :D
Krumme Wirbelsäule, Trichterbrust, Asthma bei Sägespännen Staub, kein Muskelaufbau, trotz regen Trainierens und guter Ernährung, weswegen Muskelmasse fehlt, ziternde Hände weswegen auch feinarbeitende Elektronik Beruf ausfallen.Libertin schrieb: warum nicht ? Eure Gründe gegen eine Ausbildung in einem solchen Beruf :
Mech schrieb:Das man dann selbst dann kaum noch Aufträge hat ist dann manchmal ein Ruin für manche Firmane.
Und jetzt begeben wir uns mal alle gemeinsam auf die Suche nach dem Widerspruch in diesen Aussagen. Ist ja bald Ostern - da sucht man gern.Mech schrieb:Ich sehe es bei meine nSchwager der seine eigene Handwerkliche Firma aufgemacht hat und selbst Samstag und Sonntags schufftet um gewisse aufträge fertig zu kriegen.
Dir is tschon klar es es sowohl schwarz, als auch weiß gibt oder? ;)Doors schrieb:Und jetzt begeben wir uns mal alle gemeinsam auf die Suche nach dem Widerspruch in diesen Aussagen. Ist ja bald Ostern - da sucht man gern.