@DreamDiary Mir ist dabei einiges aufgefallen.
Einerseits, dass die meisten Kinder- und Jugendpsychologen und Therapeuten völlig nutzlos und desinteressiert sind.
Andererseits, dass sie die Probleme gar nicht erkennen, oder sie schlichtweg ignorieren.
Von welchen Problemen redest du da? Es gibt nunmal Probleme, die behandlungswürdig sind und solche, die es nicht sind. Diejenigen, die nicht behandlungswürdig sind sollte man daher auch ignorieren, selbst wenn es für den Patienten subjektiv als ein wichtiges Problem erscheint. Es ist nicht die Aufgabe des Therapeuten alle Probleme eines Patienten zu lösen, sondern gezielt auf die Symptomatik der Erkrankung einzugehen.
Zum Beispiel wird grundsätzlich den Eltern Recht gegeben, worum auch immer es geht. Bemerkung: ich war schon bei genügend Psycho-Docs, um das beurteilen zu können.
Daher prangere ich an:
-Kindern wird viel zu schnell zu einem Aufenthalt in der Klinik geraten
Bei einem bloßen AD(H)S sicherlich nicht. Allenfalls dann wenn schwere Depressionen und eine gewisse Suizidgefährdung mit der Grunderkrankung vergesellschaftet sind.
ADHS ist immer noch ein gültiger Grund, ein Kind ohne dessen Einverständnis einweisen zu lassen.
Generell geht das viel zu schnell.
Zum Beispiel durfte ich ein Gespräch belauschen, in dem meine damalige "Ärztin' meiner Mutter
mitteilte ich sei schon aufgrund meiner "Krankheit" unbeschulbar. Oh tut mir Leid, aber mitlerweile gehe ich als Einserschülerin auf ein Gymnasium, verzeihung, dass ich Ihren Ansprüchen nicht gerecht wurde,
"Unbeschulbar" ist ein unorthodoxes Wort, wenn ich ehrlich sein soll. Allerdings ist die Frage immer noch, was die Argumente für diese Beurteilung deiner Ärztin waren. Ich denke nicht, dass Psychiater in irgendeiner Weise dazu neigen Patienten mit ADHS mangelnde Intelligenz zu unterstellen. Ganz davon abgesehen wird eigentlich gemäß der Leitlinien der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie bei Schulkindern immer im Rahmen der Diagnostik eine orientierende Intelligenzdiagnostik empfohlen. Bei Kindern mit schulischen Problemen ist es sogar nach den Leitlinien notwendig.
Bei Schulkindern ist immer dann eine ausführliche testpsychologische Untersuchung der Intelligenz und
schulischer Teilleistungen notwendig, wenn Hinweise auf Leistungsprobleme (Noten, Klassenwiederholung, Sonderbeschulung) oder schulische Unterforderung vorliegen. Neuropsychologische Verfahren können ergänzend hilfreich sein.Quelle:
http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/028-019l_S1_Hyperkinetische_Stoerungen_ADHS_01.pdf (Archiv-Version vom 16.06.2015)Ich gehe also davon aus, dass deine Ärztin deiner Mutter nicht aufgrund der Tatsache, dass du leistungsmäßig nicht mithalten kannst, davon abgeraten hat dich weiterhin auf die Schule zu schicken. Vermutlich ging es da um andere Aspekte wie etwa deine Schwierigkeiten in sozialen Interaktionen, vielleicht auch mit Lehrern, Mitschülern, die dich mobben, etc. Ich kenne deinen Zustand zu dem Zeitpunkt jetzt nicht, aber solltest du zu dem Zeitpunkt eine Depression gehabt haben und währenddessen sozial in deiner Schule isoliert bzw. Opfer von Mobbing gewesen sein, so sehe ich ehrlich gesagt auch die unbedingte Notwendigkeit dich aus dieser akuten Belastungssituation herauszuholen und erstmal in einen stationären Aufenthalt zu bringen. Liegt ganz einfach daran, dass so eine Situation in der ein ADHS diagnostizierter Patient, der Depressionen entwickelt hat und unter Mobbing leidet (und dann womöglich noch mit schwachen Schulleistungen zu kämpfen hat, die eine Folge der Konzentrationsschwierigkeiten sind) zu den absoluten Hochrisikogruppen für Suizid bzw. Suizidversuche gehört. Und jeder gute Psychotherapeut/Psychiater würde in dem Moment vordergründig im Sinn haben das Leben des Patienten erstmal zu stabilisieren. Da du noch lebst, scheint das ja zumindest funktioniert zu haben.
-Probleme ausserhalb des Radiuses des Elternhauses werden von Psychologen nicht (an)erkannt
Da die Diagnose meistens im Kindesalter gestellt wird, werden die Aussagen der Eltern als valider betrachtet als die des Kindes. Nichts desto trotz stimmt deine Behauptung nicht. Die Ärzte, die die Diagnose stellen, sind gemäß der Leitlinien für die Diagnostik, angehalten Informationen von den Lehrern bzw. Erzieherinnen einzuholen. Das bedeutet Informationen aus dem schulischen Umfeld, welches sich durchaus dem Radius des Elternhauses entzieht. Außerdem ist
immer auch die Exploration des Kindes Teil der Diagnostik. Je älter das Kind ist, umso stärker ist natürlich auch die Einbeziehung in die Diagnosestellung.
In meiner "Depri"-Phase vor über einem Jahr bestand mein Leben nur noch aus Weinen und Mobbing. Ob DAS jemals ein Psychologe oder Therapeut mitbekommen hat? Gewiss nicht. Da hieß es nur: Depression. Was mir aber letztendlich wirklich geholfen hat, war, dass meine Mutter die Reißleine zog und mich die Schule wechseln ließ.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob du denkst Therapeuten hätten einen Röntgenblick oder könnten Gedanken lesen. In der Regel erkundigen sich diese nämlich schon nach den Problemen. Aber letzten Endes muss man ihnen von den Sachen natürlich etwas erzählen. Wie soll man das sonst mitbekommen?
-Kinder und deren Probleme werden nicht ernstgenommen
Mein lieber Herr Therapeut glsubt mir nicht, dass ich in meiner Freizeit schreibe. Er glaubt es nicht sondern tut es als bloßes Produkt meiner Phantasie ab. Ach, verstehe. Mein Laptop voller Geschichten ist also reine Phantasie. Genau wie mein Account bei Fanfiktion.de und Myfanfiktion.
Tja.
Ahja. Das klingt eher so als würdest du ihm das unterstellen.
-Psychiatrien sind keine Orte für Kinder und Jugendliche, und in den seltensten Fällen ist die Behandlung erfolgreich
Ein Mädchen, dass ich sehr gut kannte, wurde fast drei Monate zu unrecht in der Psychiatrie festgehalten, aus Gründen, die man ihr nicht nannte.
Ich hielt mit ihr während dieser Zeit den Kontakt, und als sie wiederkam, war sie ein anderer Mensch. Sie war vorher eine aufgeweckte Persaon voller Lebensfreude, und begann plötzlich, sich zu ritzen.
Nicht nur das: man erwartet von Kindern, die oftmals gegen ihren Willen an diese Orte gebracht wurden, dass sie sich auf die Behandlung einlassen.
Da wird mal wieder ein wunderbar verqueres Bild von den Leistungen der Psychiatrie gezeichnet.
:Y:"Festgehalten" wird man nicht ohne Grund. Was aber stimmt ist, dass die Therapie immer dann zum Scheitern verurteilt ist wenn die Patienten es nicht zulassen möchten.
Trotzdem erachte ich diese Geschichte mit Verlaub als eine Verzerrung von Tatsachen. Natürlich.... ein Mädchen ist lebensfroh und aufgeweckt, kommt dann grundlos in eine Psychiatrie und als sie entlassen wird ritzt sie sich und ist depressiv. Eine Unverschämtheit wie du den Eindruck zu erwecken versuchst, dass in einer Psychiatrie aus lebenslustigen Menschen, seelische Wracks gemacht werden. Nicht zu fassen....