@Bone02943 Bone02943 schrieb:Viele leben so schon seit über 2 Jahren, ich glaube kaum das du dir vorstellen kannst was das bedeutet.
Doch kann ich. Jedoch wenn ich die Aussicht hätte - mittels eines gerechten Systems (z.B. Wartemarken) irgendwann dran zu kommen - würde ich dort aushalten anstatt mich einer Lebensgefahr auszusetzen und auf eigen Faust zu reisen.
Optimist schrieb:
Zurück zu meiner Wohnung:
Ehe NOCH MEHR kommen und bei mir Schlange stehen müssen (Situation z.B. in Berlin),
lasse ich denjenigen ausrichten, welche noch nicht vor meiner Tür stehen (entspricht den sicheren Drittländern z.B. Jordanien), sie möchten mal bitte noch eine Weile warten, sich gedulden, bis ich wieder freie Kapazitäten habe.
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Und wenn sie aber nicht brav warten, so wie du dir das wünschst?
Das taten sie doch - z.B. in Jordanien - solange sie dort noch genug zu Essen hatten, BEVOR nämlich irgendjemand zu geizig war und die Gelder für das Flüchtlingslager gekürzt hatte.
Bone02943 schrieb:Es ist ja alles schön und gut was du da schreibst, doch geht es nun mal an der Realität vorbei.
Nein, finde ich nicht. Wenn wieder mehr Gelder dort hin fließen würden und wenn zudem NICHT das ALLumfassende Welcome-Signal seitens Merkel gekommen wäre (in andere Länder fühlen sich doch die Flüchtlinge auch nicht eingeladen?), dann wären sie sicher noch länger dort geblieben.
Wie gesagt, man hätte Ihnen sagen können (durch Publikationen), harrt mal bitte noch etwas aus, wir holen Euch Etappenweise (wenn denn schon D nur fast das einzige Land ist, was aufnimmt). Dann hätten sie auch nicht mit "Nussschalen" übers Meer schippern müssen und auf diesem Wege viele sterben müssen.
Aber so - weil sie sich sicher auch sagten, wer weiß wie lange D noch "die Arme ausbreitet" - wollten noch so viele wie möglich diese Chance nutzen, deshalb kommen so Viele auf einmal.
Wie gesagt - vorher (als es noch genug Lebensmittel gab usw..) sahen sich eben NICHT so Viele veranlasst, Jordanien zu verlassen.
Zudem kommt ja noch hinzu, dass dieser "Willkommensruf "seitens D ja auch noch einige Menschen anlockte, welche nicht verfolgt waren, aber in prekären Verhältnissen lebten. Es gab einen Zeitpunkt, da stellten sie den größten Anteil. Wie es derzeit ist, weiß ich nicht.
Bone02943 schrieb:Die Menschen stehen nun mal "vor" der Grenze bzw. sie kommen über diese. Da kannst du nicht sagen, "sry wartet erstmal ein paar Wochen".
SO meinte ich das auch gar nicht, sondern so wie ich es gerade beschrieben hatte.
Wenn sie einmal vor der Deutschen Grenze stehen ist es natürlich zu spät. Dann hätte man wirklich nur noch die Wahl zwischen Unmenschlichkeit, so wie es die Ungarn machen oder chaotische Einreisen und überforderte Helfer in vielen Kommunen.
Bone02943 schrieb:Das man mehr Hilfe in große Flüchtlingslager z.B. nach Jordanien schicken sollte ist korrekt. Damit wirst du aber kaum Menschen von der weiteren Flucht abhalten können.
Genau das ist der Punkt, den ich eben bezweifle (sh weiter oben) Im Fernsehen kamen diesbezüglich in den vergangenen Monaten viele Berichte, welche meinen Standpunkt unterstützten.
Bone02943 schrieb:Denn es reicht nicht einfach nur ein dach über dem Kopf und essen zu haben.
Das ist klar. Aber sie hatten es nun schon jahrelang ausgehalten, weshalb hätten sie das nicht noch paar mehr Monate aushalten sollen, wenn sie wissen, dass sie DANN geordnet "abgeholt" werden und sich keiner Gefahr aussetzen müssen?
Man hätte in diesem Lager z.B. - je nach Priorität (wer schon am längsten da war...) wie eine Art Wartemarken verteilen können, damit es gerecht zugeht.
Was würde dagegen sprechen?
Bone02943 schrieb:Dein Beispiel mit der Wohnung hinkt auch denn Deutschland ist keine so kleine Wohnung, sondern eine Wohnung mit viel Platz für neue Bewohner
In meiner Metapher ging es mir gar nicht so sehr um den Platz, sondern um den Umstand dass zu VIELE und auf EINMAL reinwollen. Da muss es doch zwangsläufig organisatorische Probleme geben oder nicht?
Es ist ja auch nicht nur Essen und Dach übern Kopf was gemanagt werden muss, sondern all die Anträge und Sprachkurse usw...