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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

455 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Film, Demenz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

13.01.2015 um 17:56
Zitat von DieSacheDieSache schrieb:Gerade deswegen beharre ich auf Patientenverfügung und Generalvollmacht und bin für das Recht (wenn alle relevanten medizinische Aspekte bedacht sind!) auch des selbstbestimmten Sterbens, dass man das Recht darauf hat auf lebensverlängernde Maßnahmen zu verzichten, wenn diese Verlängerung keine Qualität mehr hat!
Seh ich alles auch so, der Verzicht auf lebensverlängernde Maßnahmen ist passive Sterbehilfe und heute schon grundsätzlich legal, wenn gewisse Gegebenheiten vorhanden sind.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

13.01.2015 um 18:01
@DieSache
@hallo-ho

Schließe mich meinem Vorredner an.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

13.01.2015 um 18:02
@RoseHunter
Was oder wen genau meinst du?


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

13.01.2015 um 18:05
@hallo-ho

Na dich.
Passive Sterbehilfe auf eigenen Wunsch ist okay, aktive Sterbehilfe ist ein sehr heikles Thema und sollte es auch bleiben.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

13.01.2015 um 18:05
@RoseHunter
Ups... lange Leitung, sorry :D Ich dachte, du meinst Carla oder so.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

13.01.2015 um 18:17
@hallo-ho
@RoseHunter
ich stimme euch ebenfalls zu.
@hallo-ho in welchem bereich konntest du deine erfahrungen sammeln, bzw. deine meinung festigen?
im medizinischen oder theologischen bereich?


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

13.01.2015 um 18:19
@DieSache

Findest du nicht, dass eine Patientenverfügung manchmal so verkauderwelscht wird, das daraus eine Ermessenssache erwächst?


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

13.01.2015 um 18:20
@LIncoln_rhyME
In beiden. Meine Großmutter lag wegen eines hypertrophen Schlaganfalls ein halbes Jahr im Wachkoma, hatte aber keine Patientenverfügung.
Ethisch bin ich das auch schon durchgegangen. Meine Meinung steht ja oben.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

14.01.2015 um 02:39
@Bauli

deswegen sollte eine solche mit dem behandelnden Arzt (Hausarzt, oder gegebenenfalls Facharzt) besprochen und individuell aufgesetzt werden, damit man weiß was man da formuliert!


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

14.01.2015 um 02:44
@RoseHunter

wobei ich sagen muss, selbst eine aktive Sterbehilfe sollte, wenn sie nötig wird (Lähmungen, oder neurologischer Ausfälle wegen, sodass der Patient nicht mehr in der Lage ist, sich selbst das Sterbehilfe-Medikament zu verabreichen!), ermöglicht werden!


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

14.01.2015 um 02:51
In der Schweiz gibt es eine Organisation die sich lifecircle nennt, diese berät individuell und will mit dieser Beratung auch aufklären, dass es eben nicht dazu kommt, dass man zu vorschnell Sterbehilfe in Anspruch nimmt. Sie wollen keine Hilfe zum Suizid sein, sondern wirklich da helfen, wo es eben keine Heilung und Verbesserung der Lebensqualität mehr gibt!

Bin selbst am überlegen dort Mitglied zu werden, wenn es hier in Deutschland keine zeitnahe legale Gesetzesgrundlage geben sollte!


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

14.01.2015 um 12:54
@hallo-ho
Ja, wie schlimm! Ich weiß, man sagt mir öfter, ich sei zu sensibel für diese Welt...:(

@RoseHunter
Bei Rollstuhlfahrern ist das etwas anderes als bei einem Mann mit 90% tiger Hirnschädigung, Demenz, Parkinson, Inkontinenz, etc. . Was hätte da ein Alt/Jung-Wohnprojekt genutzt? Man kann niemandem zumuten auf einen geistig- und körperlich schwerbehinderten Mann aufzupassen, geschweige denn ihn zu versorgen.

Du kannst dir sicherlich vorstellen, wieviele Alten-und Pflegeheime wir in 15 Jahren "ausprobiert" haben. Ich kann sie nicht mehr zählen. Richtig zufriedenstellend war keins, nur "Ok, da ist es nicht ganz so schlimm, denn die sind lieb zu ihm und wickeln ihn." Ich will nicht bestreiten, dass es ganz tolle Pflegeheime gibt, aber wenn, dann sind die für normal-sterbliche nicht bezahlbar. Viele Heime waren für meinen Stiefvater ja auch nicht geeignet, da sie über eine geschlossene, bzw. halbgeschlossene Station verfügen und, im besten Fall, dementen-gerecht ausgestatten sein mussten.

@Bauli
Dass man sogar einen Rechtsanwalt beauftragen muss, ist ja wohl die Oberhöhe. Bei allem Verständnis für die Arbeitsbelastungen für das Pflegepersonal!

Eine aktive Sterbehilfe fällt für schwerstgeschädigte Demenzkranke in sofern ja schonmal weg, da sie nicht mehr Vertragsfähig sind. Im Falle meines Stiefvaters auch indiskutabel, denn sterben war das Letzte was er wollte. Er hatte geradezu panische Angst davor...er musste sogar nachts deswegen IMMER das Licht anhaben. Wir mussten ihn unzählige Male stundenlang Nachts beruhigen, weil er meinte, er wird jetzt geholt. Ich kenne allerdings Eltern von Freunden, die, als sie noch alle Sinne beisammen hatten, selbst vorgesorgt und sich übers Internet die passenden Medikamente besorgt hatten.

Eine Patientenverfügung ist ja schön und gut, aber dazu muss man dann auch Glück haben und Ärtze in dem Moment haben, die sich nach der Patientenverfügung richten. Hatten wir, Gott sei Dank, zum Schluss! Erst wollten sie meinen Stiefvater noch am Hirn operieren und dachten über eine Chemo nach (Leukämie). Ich habe den behandelnden Arzt heulend angefleht, diesen armen Mann bitte endlich in Ruhe sterben zu lassen! (Am Hirn wollten sie ihn operieren, da er ein, noch nicht erkanntes altes Hämatom im Kopf hatte, wohl durch einen Sturz, welches durch die Leukämie zu bluten begonnen hatte und sein Hirn weiter zerstört hat.) Der Arzt hat dann "nur noch", 2 Tage vor seinem Tod, eine Rückenmarkspunktion durchgeführt, von der wir bis heute die Ergebnisse nicht haben.
Als mein Stiefvater seinen Herzinfarkt hatte, haben sie ihn sage und schreibe 6 Mal wieder belebt. Er war insgesammt 40 min tot. Ich meine, einem Mediziner dürfte dann doch klar sein, dass da im Kopf nicht mehr viel übrig bleiben kann! Wenn man mal eine geschlossene Rehastation für erworbene Hirnschädigungen von innen gesehen hat, schaut man diesem Problem wirklich mal direkt ins Gesicht! Der blanke Horror! So will NIEMAND leben, auch die ohne Patientenverfügung nicht!
So blöd sich es anhört, aber mir fällt da Michael Schuhmacher ein. Ich persönlich habe mich nie für Rennsport interressiert und sein Unfall hat mich jetzt auch nicht übermässig betroffen gemacht, aber meine Mutter und ich mussten sehr an seine Familie denken und vermuten beide, dass er in einem ähnlichen Zustand ist, wie es mein Stiefvater zuerst war.

Dieses ganze Thema ist so ein Elend!


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

14.01.2015 um 16:14
@carla_______

hallo erst Mal!

Die Geschichte mit deinem Stiefvater macht einen ganz schön betroffen, wenn man so hört was ihr als Familie so mit ihm und seiner Erkrankung durch habt!

Ich denke wirklich, dass man sich schon im jungen Erwachsenenalter mehr mit diesen Themen befassen sollte und Vorsorge trifft, gibt nen sinnigen Spruch "Handle, sonst wirst du behandelt!"...

Wir haben Krankheit und Alter aus den Familien und somit aus unserem Bewusstsein outgesourcht und Themen wie Krankheit und Alter sind noch immer irgendwie tabuisiert. Viele sind sich dessen gar nicht bewusst wie wichtig es sein wird, sich selbst um gewisse Dinge zu kümmern, die Pflege und Sterben betreffen, man verdrängt es solange man fit und gesund ist!


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

14.01.2015 um 19:00
@carla_______

Ja. das Thema gehört nicht zu den angenehmsten Situationen.

Ich habe Bezug auf die Patientenverfügung genommen, weil das eine Auslegungssache sein kann.

Wenn ich die nächsten Tage Zeit habe, schicke ich dir die Patientenverfügung, die meine Eltern damals so formuliert haben wollten, -in gutem Glauben-, per PN. Obwohl alle anderen Verfügungen und Vollmachten eindeutig sind. Bei der Patientenverfügung stolperst du ein ums andere Mal.

Du musst Glück haben, mit dem Krankenhaus, das ist alles. Die katholischen Krankenhäuser respektieren meines Wissens die Patientenverfügung.


@DieSache

Ein Arzt sagt dir was drin stehen muss. Der Notar verklausuliert das auch nur im guten Glauben. Zum Zweiten ändert sich der Gesetztestext der Patientenverfügung auch alle paar Jahre und wird stets neu allgemeinverbindlich "anerkennend" erklärt, also auf die neuere Zeit angepasst. Deswegen solltest du sie ja alle 4 - 5 Jahre prüfen.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

14.01.2015 um 19:05
@Bauli

empfehle, wenn man denn Mal eine gemacht hat, die sogar jährlich zu aktualisieren. Kann sich ja auch immer Mal befund und diagnosebezogen was bei einem ändern. Ich habe die von lifecircle ;)


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

14.01.2015 um 19:24
@DieSache

Naja, da gehört ja noch mehr dazu, um alles abzudecken und gesamtheitlich zu sehen. Die Patientenverfügung, die Betreuungsvollmacht, die Patientenvollmacht und nicht zu vergessen, die Vorsorgevollmacht. Bei letzerem gibt es eine große und eine kleine.

Ich bin eher der Auffassung, das, wenn du das jedes Jahr machst, eine Patientenverfügung zu ändern, das dann die Ärzte davon ausgehen, das du nicht gefestigt warst und sich Ermessensspielraum einräumen, obwohl dann die letzte Verfügung ausschlaggebend sein soll. Ist nur meine Meinung. Ich halte es mehr mit dem Notar.

Eine Frage am Rande: Sind Lifecircle-P-Verfügungen hier zugelassen oder nur anerkannt? Ich habe gerade gesehen, das die in der Schweiz ansässig sind. Oder bist du Schweizerin?


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

14.01.2015 um 19:28
@Bauli

bin deutsch und du hast Recht um Alles in trockenen Tüchern zu haben reicht eine PV nicht aus, muss selbst noch einiges klären, was du so angesprochen hast. Mit aktualisieren meinte ich einfach die vorhandene mit neuem Datum zu unterschreiben und gegebenenfalls weitere Befunde mit ein zu beziehen!

Soviel ich weiß ist die von lifecircle anerkannt, wenn vollständig ausgefüllt und den behandelnden Ärzten bekannt.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

15.01.2015 um 11:41
@DieSache
Zitat von DieSacheDieSache schrieb:wobei ich sagen muss, selbst eine aktive Sterbehilfe sollte, wenn sie nötig wird (Lähmungen, oder neurologischer Ausfälle wegen, sodass der Patient nicht mehr in der Lage ist, sich selbst das Sterbehilfe-Medikament zu verabreichen!), ermöglicht werden!
Puh.
Nach 10 Stunden Diskussion würde ich da vielleicht zustimmen, aber ich bin strikt dagegen, dass die Hürden gesenkt werden. Tödlich oder chronsich schwerst erkrankt, ohne Ausschicht auf Heilung oder Linderung, bei Ausschluss einer Depresssion (wenn nicht, muss erst die Depression behandelt werden) und bei klarem Verstand geäußert, ja, da würde ich zustimmen, aber meine Sorge ist, dass das zum billigen Weg der Schnellentsorgung von "nutzlosen Essern" wird und da bin ich maximal dagegen.


@carla_______
Zitat von carla_______carla_______ schrieb:Bei Rollstuhlfahrern ist das etwas anderes als bei einem Mann mit 90% tiger Hirnschädigung, Demenz, Parkinson, Inkontinenz, etc. . Was hätte da ein Alt/Jung-Wohnprojekt genutzt?
Es gibt sicher in allen Fällen Grenzen, aber längst nicht jede Demenz ist so schwer.
Zitat von carla_______carla_______ schrieb:Du kannst dir sicherlich vorstellen, wieviele Alten-und Pflegeheime wir in 15 Jahren "ausprobiert" haben. Ich kann sie nicht mehr zählen. Richtig zufriedenstellend war keins, nur "Ok, da ist es nicht ganz so schlimm, denn die sind lieb zu ihm und wickeln ihn." Ich will nicht bestreiten, dass es ganz tolle Pflegeheime gibt, aber wenn, dann sind die für normal-sterbliche nicht bezahlbar.
Ja, ich glaube die Zahl der guten Heime ist gering, leider.
Allein als ich hörte, dass das irgendwelche Finanzfonds in die Pflege einsteigen, war klar, wo das Problem liegt. Das sind Wirtschaftsunternehmen, verdammt dazu schwarze Zahlen zu schreiben und Gewinne zu machen. Wir sollten uns den Umgang mit unseren Alten (und Kranken), zu denen wir dann auch bald gehören, nicht von den Mechanismen des Marktes vorschreiben lassen, aber der Trend geht ganz eindeutig und immer mehr in disese Richtung.

Und ja, es gibt bei uns in der Nähe Altenresidenzen (und in den Krankenhäusern de luxe Stationen), da ist man mit 9000 Euro im Monat dabei.


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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

15.01.2015 um 12:05
@DieSache
Ich sehe das mit der Sterbehilfe ähnlich wie Rosehunter.
Um noch einen Schwank aus unserem Leben dazu beizutragen:). Mein Stiefvater "haute" gerne mal ab und war dann, einmal sogar über Nacht, verschwunden. Wir mussten ihn dann öfter von der Polizei suchen lassen und die haben grundsätzlich (!) erstmal auf dem Speicher und/oder im Keller geschaut um einen Suizid auszuschließen und anschließend wurden wir eingehend verhört. Ein Beamter erklärte uns mal, dass nicht selten überforderte Angehörige Ursprung des Verschwindens seien. Daher würden sie versuchen zuerst Suizid und Mord auszuschließen.
Ich bin aber grundsätzlich für Sterbehilfe, aber mit einer entsprechenden wasserdichten Regelung.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf

15.01.2015 um 12:07
Nur, weil jemand demenzkrank ist, muss man ihm ja nicht gleich beim Sterben nachhelfen.


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