Demenz-Hölle - wäre es doch "nur" Honig im Kopf
06.01.2015 um 01:05Hallöchen, ich mische mich mal dezent ein und erzähle auch mal ein bisschen, auch wenn ich euch hier in eurer schönen Diskussion unterbreche ;)
Einer meiner Verwandten wurde in ihren letzten Lebensmonaten immer mehr dement. Es ging "nur" so weit, dass sie beispielsweise alle paar Minuten nach dem Wochentag, der Uhrzeit oder sonst was fragte. Sie war lange Zeit im Krankenhaus und vergaß dann häufig auch, wo sie war und wer sie besuchte (deshalb hatte sie dann auch stark das Gefühl, niemand würde sich um sie kümmern. Es war jeden Tag zwei mal jemand für mehrere Stunden bei ihr.).
Die schlimmste Szene war, glaube ich, dass sie ganz furchtbar über ihre "Bettnachbarin" herzog (in der Anwesenheit eben jener), und es eine Stunde später vergessen hatte und sich dann wunderte, warum die Andere ihr beleidigt war. ;)
Sie erkannte uns eigentlich immer, nur bei Fotos hatte sie dann Probleme. Die Demenz steigerte sich relativ schnell, aber sie verstarb kurz darauf, im November 2013.
Wir haben damals leider im Umgang mit ihr sehr sehr viel falsch gemacht, wie ich finde - also oftmals auf ihre Fragen gereizt reagiert und so weiter. Für uns war die gesamte Situation sehr belastend, aber heute bereue ich wirklich, mich nicht mehr mit Demenz beschäftigt zu haben. Wir haben oft nicht richtig reagiert.
Sie wollte eigentlich immer nur nach Hause (sie war wegen eines Bruchs im Krankenhaus, ihr wurde dann, so viel ich weiß, ein Knochenstück im Bein entfernt oder so, ich habe das nicht so genau mitbekommen) und als sie dann nach ca. zehn Wochen Aufenthalt im KH genug hatte, drohte sie immer damit, aus dem Fenster zu springen. Sie wäre selbstverständlich nicht mal dorthin gekommen, gescheige denn hätte sie hinausspringen können. Aber auf diese Aussagen haben wir immer ganz blöd reagiert und auch allgemein auf ihre Situation. Blöder Fehler.
Nun ja, gestorben ist sie letztendlich Zuhause, also ... Hat sich ihr letzter Wunsch doch irgendwie erfüllt und darüber bin ich ganz froh. Mir haben damals diese Demenz-Anfänge schon gereicht und ich hoffe, es bei niemandem verstärkt erleben zu müssen.
Meine Verwandte hat übrigens auch noch bemerkt, wie ihr Gedächtnis langsam nachließ und manchmal sogar versucht, es zu trainieren, zum Beispiel indem sie die Wochentage aufzählte oder Ähnliches.
Einer meiner Verwandten wurde in ihren letzten Lebensmonaten immer mehr dement. Es ging "nur" so weit, dass sie beispielsweise alle paar Minuten nach dem Wochentag, der Uhrzeit oder sonst was fragte. Sie war lange Zeit im Krankenhaus und vergaß dann häufig auch, wo sie war und wer sie besuchte (deshalb hatte sie dann auch stark das Gefühl, niemand würde sich um sie kümmern. Es war jeden Tag zwei mal jemand für mehrere Stunden bei ihr.).
Die schlimmste Szene war, glaube ich, dass sie ganz furchtbar über ihre "Bettnachbarin" herzog (in der Anwesenheit eben jener), und es eine Stunde später vergessen hatte und sich dann wunderte, warum die Andere ihr beleidigt war. ;)
Sie erkannte uns eigentlich immer, nur bei Fotos hatte sie dann Probleme. Die Demenz steigerte sich relativ schnell, aber sie verstarb kurz darauf, im November 2013.
Wir haben damals leider im Umgang mit ihr sehr sehr viel falsch gemacht, wie ich finde - also oftmals auf ihre Fragen gereizt reagiert und so weiter. Für uns war die gesamte Situation sehr belastend, aber heute bereue ich wirklich, mich nicht mehr mit Demenz beschäftigt zu haben. Wir haben oft nicht richtig reagiert.
Sie wollte eigentlich immer nur nach Hause (sie war wegen eines Bruchs im Krankenhaus, ihr wurde dann, so viel ich weiß, ein Knochenstück im Bein entfernt oder so, ich habe das nicht so genau mitbekommen) und als sie dann nach ca. zehn Wochen Aufenthalt im KH genug hatte, drohte sie immer damit, aus dem Fenster zu springen. Sie wäre selbstverständlich nicht mal dorthin gekommen, gescheige denn hätte sie hinausspringen können. Aber auf diese Aussagen haben wir immer ganz blöd reagiert und auch allgemein auf ihre Situation. Blöder Fehler.
Nun ja, gestorben ist sie letztendlich Zuhause, also ... Hat sich ihr letzter Wunsch doch irgendwie erfüllt und darüber bin ich ganz froh. Mir haben damals diese Demenz-Anfänge schon gereicht und ich hoffe, es bei niemandem verstärkt erleben zu müssen.
Meine Verwandte hat übrigens auch noch bemerkt, wie ihr Gedächtnis langsam nachließ und manchmal sogar versucht, es zu trainieren, zum Beispiel indem sie die Wochentage aufzählte oder Ähnliches.