Meinungsfreiheit ohne Einschränkung!?

Rho-ny-theta schrieb:Die Zahlen dazu kann es für Deutschland zumindest von offizieller Stelle nicht geben, da in den statistischen Erhebungen nicht nach "Deutschen" und "Deutschen mit Migrationshintergrund" unterschieden wird. Mögliche Datenquelle wären evtl. Befragungen von Verbänden, aber das bringt eigene Probleme mit sich, v.a. Selektionsprozesse.

Also Erhebungen von offizieller Seite bei denen zwischen Migrationshintergrund und Staatsangehörigkeit unterschieden wird, gibt's durchaus, insbesondere vom Bundesamt für Statistik.
Für die konkrete Fragestellung von so "interethnischen Ehen" (so der offzielle Terminus) hab ich die jetzt auch nicht gefunden, aber das liegt mMn nicht an einem prinzipiellen Problem, sondern daran, dass es eben niemand durchgeführt hat ;)

Rho-ny-theta schrieb:Mikrozensus ist auch schon wieder wegen der Stichprobenmethodik problematisch.

Dann ist jede Umfrage problematisch. Laut BFS ist Mikrozensus "repräsentativ" also nicht einfach Zufallsbefragung.

@z3001x

Die Migrationshintergrundsbefragung gibt es für die Statistik der Eheschließungen soweit ich weiß nicht explizit. Spätestens beim Migrationshintergrund in Folgegenerationen ist definitiv Schluss.

z3001x schrieb:Dann ist jede Umfrage problematisch. Laut BFS ist Mikrozensus "repräsentativ" also nicht einfach Zufallsbefragung.

Ganz so einfach ist es nicht, die Representativität wird über ein Verfahren hergestellt, dass Representativität für die Gesamtbevölkerung herstellt (hier: geschichtete Klumpenstichprobe) was nicht notwendigerweise heißt, dass Representativität auch für einzelne spezifische Fragestellungen gewährleistet ist - im Prinzip ein ad-hoc-Verfahren, das gute Erfolgsaussichten hat, diese aber nicht garantiert.

@Rho-ny-theta

Rho-ny-theta schrieb:Die Migrationshintergrundsbefragung gibt es für die Statistik der Eheschließungen soweit ich weiß nicht explizit. Spätestens beim Migrationshintergrund in Folgegenerationen ist definitiv Schluss.

Ja ok, das leuchtet sogar mir ein :)
Was die statistischen Verfahren angeht, OK, das ist interessant, das wusst ich auch nicht.
Allerdings dürfte das dann dennoch ein grundlegendes Problem bei Umfragen sein, das somit vielen Erhebungen und Befagungen zugrunde liegt. Nicht speziell diesen Mischehen-Umfragen. Erklärt aber u.a die oft widersprüchlichen Ergebnisse vermeintlich gleichartiger Fragestellungen bei unterschiedlichen Umfragen.

Rho-ny-theta schrieb:Merkst du es noch?

Was merk ich denn noch bzw doch nicht?
Hab ich gar Angela Merkel missverstanden?

@z3001x

Umfragen sind generell schwierig, man kommt da in Probleme, die man im Vorfeld nicht erwartet hätte. Kleines Beispiel aus der Praxis: führe ich Telefonumfragen durch, habe ich tendenziell zu viele Rentner und Alleinstehende in der Stichprobe, einfach aus dem Grund, dass:

1. Viele junge Menschen keinen Festnetzanschluss mehr haben
2. Jeder Haushalt meist nur eine Festnetznummer hat, egal, ob da 1 oder 5 Personen leben
3. Rentner eher die Zeit übrig haben, mal eben 30 Minuten Fragen zu beantworten.

Die Herstellung representativer Umfragen für eine Bevölkerung, deren Eigenschaften ich im Vorfeld nicht kenne, ist nicht so einfach.

z3001x schrieb:Was merk ich denn noch bzw doch nicht?
Hab ich gar Angela Merkel missverstanden?

Wenn man mit Flüchtlingsfreundlichkeit "Wählerstimmen fangen" kann, muss doch die Mehrheit der Bevölkerung flüchtlingsfreundlich sein. Was ist in dem Fall dann falsch daran, dass Politiker sich flüchtlingsfreundlich zeigen - wenn doch die Mehrheit es will?

das ist immer so eine Sache, mit Meinungsfreiheit. Ich könnte auch ein paar Kollegen erzählen, der Chef ist aber ein dummer Mensch und sie erzählen es weiter. Meinungsfreiheit gibt es nur in den eigenen 4 Wänden. In der heutigen Zeit sowieso.

@Allesforscher

Das ist aber keine Meinung, sondern eine Beleidigung.

@Yotokonyx
auch wenn ich sage, der Chef ist führungsmäßig ungeeignet wäre es Meinungsfreiheit, könnte aber trotzdem den Job kosten. Nicht unbedingt aus rechtlicher Sicht aber dafür wird dann Vitamin B sorgen.

@Allesforscher

Du musst immer unterscheiden zwischen Kritik, die durchaus eine Meinung sein kann sowie eine Beleidigung, die keine Meinung ist. Eine Meinung bildet man sich aus Fakten und drückt diese in sachlicher Form aus. Eine Beleidigung beruht meistens aus schlechten Erfahrungen, oder schlechter Laune je nach dem. Man achtet nicht darauf, ob es sachliche Kritik ist sondern ignoriert einfach Fakten.

@Yotokonyx
ja deswegen sagte ich bereits, man muss aufpassen was man sagt. Wegen Mobbing, nicht aus rechtlicher Sicht. Die Leute haben Angst den Job zu verlieren, in der heutigen Zeit. Ich habe mal in der Ausbildung auf dem dienstlichen PC in der Pause im Internet gesurft, das ist auch ausdrücklich erlaubt gewesen, und die haben eine Software, mit der man alle PC überwachen konnte. Und dann hat der Vorgesetzte meinem Vater erzählt, der hat nach diesem und jenem gegoogelt, nach irgendwelchem Verhalten von Frauen (kein Schweinkram oder sonstiges ungewöhnliches). Ich hatte zuvor ein Disput mit einer Kollegin und deswegen habe ich sowas mal gegoogelt. Und dieses Beispiel zeigt, passt auf Leute, Überwachung und Stasi-Methoden sind in deutschen Betrieben an der Tagesordnung.

@Rho-ny-theta
Ist die Auswertung des Zensus 2011 eigentlich schon draußen?

@Allesforscher

Allesforscher schrieb:auch wenn ich sage, der Chef ist führungsmäßig ungeeignet wäre es Meinungsfreiheit, könnte aber trotzdem den Job kosten. Nicht unbedingt aus rechtlicher Sicht aber dafür wird dann Vitamin B sorgen.

Der Staat hindert Dich doch nicht daran, diese Meinung zu äußern. Und mit den Folgen Deiner Taten musst Du als mündiger Bürger selber zurecht kommen.

@Pan_narrans

"Die Auswertung" gibt es nicht, aber ja, das meiste ist draußen - wobei es da kein einzelnes, großes Dokument gibt, das alles abdeckt.

@Rho-ny-theta
Ah, okay. Ich dachte, dass man die erhobenen Daten auch irgendwie ausgewertet hätte. Mich interessiert, ob es wirklich eine Korrelation zwischen einem Migrationshintergrund und der Nichtangabe der Religion gibt, wie anfangs mal behauptet wurde.

@Pan_narrans

Korrelation heißt ja nicht Kausalität. Zu der Frage solltest du was finden, nur leider ist die Website des statistischen Bundesamtes faktisch unbenutzbar.

@Rho-ny-theta

Rho-ny-theta schrieb:Korrelation heißt ja nicht Kausalität.

Ja, das ist mir bewusst. Aber wenn keine Korrelation besteht, brauchen wir ja gar nicht mehr auf Kausalität prüfen.

Rho-ny-theta schrieb: Zu der Frage solltest du was finden, nur leider ist die Website des statistischen Bundesamtes faktisch unbenutzbar.

Das ist mir auch schon einmal aufgefallen, als ich da etwas gesucht hatte.

@Pan_narrans

Die GENESIS-Datenbank ist echt die schlimmste Website, die ich kenne - selbst wenn man genau weiß, was man sucht, findet man es nur mit Mühe, und wenn man sich dann seine Tabelle zusammengestellt hat, stürzt das Applet ab und man kann von vorne anfangen.

@Rho-ny-theta
Mir ist halt aufgefallen, dass etwa tausend Hits kamen, von denen geschätzte 10 % wirklich etwas mit den Suchbegriff zu tun hatten (kann etwas übertrieben sein ;) ).

Deschain schrieb:
Die Zahlen dazu kann es für Deutschland zumindest von offizieller Stelle nicht geben, da in den statistischen Erhebungen nicht nach "Deutschen" und "Deutschen mit Migrationshintergrund" unterschieden wird. Mögliche Datenquelle wären evtl. Befragungen von Verbänden, aber das bringt eigene Probleme mit sich, v.a. Selektionsprozesse.


Also Erhebungen von offizieller Seite bei denen zwischen Migrationshintergrund und Staatsangehörigkeit unterschieden wird, gibt's durchaus, insbesondere vom Bundesamt für Statistik.
Für die konkrete Fragestellung von so "interethnischen Ehen" (so der offzielle Terminus) hab ich die jetzt auch nicht gefunden, aber das liegt mMn nicht an einem prinzipiellen Problem, sondern daran, dass es eben niemand durchgeführt hat ;)

In der ZEIT online Ausgabe stand im Tagesrätsel vom 31.12.14:

"Frage 2: Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund lebten im Jahr 2013 in Deutschland?

Richtige Antwort: 16,5 Millionen"

Rho-ny-theta schrieb:Umfragen sind generell schwierig, man kommt da in Probleme, die man im Vorfeld nicht erwartet hätte. Kleines Beispiel aus der Praxis: führe ich Telefonumfragen durch, habe ich tendenziell zu viele Rentner und Alleinstehende in der Stichprobe, einfach aus dem Grund, dass:

1. Viele junge Menschen keinen Festnetzanschluss mehr haben
2. Jeder Haushalt meist nur eine Festnetznummer hat, egal, ob da 1 oder 5 Personen leben
3. Rentner eher die Zeit übrig haben, mal eben 30 Minuten Fragen zu beantworten.

Das gilt umgekehrt auch für Online-Umfragen (z.B. von YouGov), weil viele Menschen nicht sonderlich im Internet aktiv sind oder gar nicht damit zurechtkommen, vor allem in der Gruppe der Senioren.

@RoseHunter

Ja, die 13.5 Mio. dürften wohl aus dem Zensus stammen - das ändert aber nichts daran, dass andere Statistiken nur auf Ausländerstatus abstellen, nicht jedoch auf Migrationshintergrund oder gar Migrationshintergrund der Elterngeneration.

@Issomad

Den ganzen Problemkomplex fasst man unter Selektion zusammen.

@Rho-ny-theta

16,5 Millionen.
Wenn man weit genug zurück geht, sind wir alle Migranten.
Ist aber ohnehin ein Thema für die, die auf Lösungen und Entspannung eher nicht so stehen.