RoseHunter schrieb:Ganz kurz dazu: Habe mal ne Fernsehdoku (nicht bei RTL II) über einen holländischen Familienvater gesehen, der vorher völlig friedlich und unbescholten, seine beiden Kinder ermordet hat, die er liebte.
Der Hintergrund war, dass es bei ihm zu einer Komplikation kam, im Zusammenhang mit einem Antidepressivum aus der SSRI Gruppe. Die Richterin hatte eigens eine Untersuchung in Auftrag gegeben, ob es möglich ist, dass diese Medikamente schwere Aggressionsschübe auslösen und das gilt inzwischen als wissenschaftlich bestätigt. Also keine Bagatelle.
Na, da hat aber dann auch der behandelnde Arzt total versagt, oder? Ach so... zu dem Zeitpunkt, als diese Komplikation auftrat, war das noch nicht wissenschaftlich bestätigt... dann kann man das natürlich auch als Arzt nicht wissen... eine Tragödie, dieser Fall, kann man nicht anders nennen.
Ich denke aber gerade über die Signalwirkung dieses Falles der jungen, jetzt gerade verstorbenen Frau nach...
Denken jetzt nicht viele, dass sie bei einer solch auftretenden Situation im Alltag besser nicht dazwischen gehen? Eben weil dann in einem diese Bilder hochkommen, es könnte ja dein Ende bedeuten?
Ich meine... ich war mir schon vorher im Zweifel, ob ich genügend Courage aufbringen würde, da alleine dazwischen zu gehen. Jetzt haben sich meine Sorgen dahingehend irgendwie noch verdoppelt, befürchte ich.
Ich bin halt nicht der Mutigste, das weiß ich einfach... irgendwie kennt man sich nach so ein paar Jahrzehnten Eigenkörperbetrachtung doch ein wenig, oder?
Also... dennoch... ein paar Tipps, die ich, bei solchen auftretenden Extrem-Situationen in Verbindung mit drohender Gewalt, gelesen habe, könnten mir schon dabei weiterhelfen, mich coragiert zu verhalten.
Dazu zählte beispielsweise sehr der Ratschlag, sich eben NICHT alleine ins Getümmel zu stürzen, sondern andere mit dabei stehende ins Boot zu holen und zu sagen: "Komm bitte mit, wir gehen da gemeinsam hin."
Und wenn man nur ein oder zwei mit dazu holen kann... wenn man zu dritt da auftaucht, dann sieht es schon ganz anders aus mit der Wirkung.
Aber im vorliegenden Fall war es ja so, dass die Frau ja erst Mal die Lage bereinigt hatte, also die jungen Männer von den jungen Frauen auf Grund der Intervention abgelassen hatten.
Aber später wurde der Frau ja aufgelauert (und da war sie dann alleine) und durch den hefitgen Faustschlag niedergestreckt.
Also müssten man eigentlich erst Mal schauen, direkt nach der Intervention, wenn sie denn erfolgreich ablief, auch nicht alleine irgendwo rumzutapsen, sondern sich vielleicht abholen lassen und in der Nähe von Menschen verweilen.
Es gibt da wirklich eine Menge zu bedenken und dazu braucht man eigentlich Zeit... die man wahrscheinlich nicht haben wird.
Jedenfalls finde ich auch den Tipp gut, den ich in einem Radiobeitrag von einer Polizeihauptkommissarin hier aus Köln gehört habe.
Sie sagte ganz klar, dass sobald Waffen im Spiel sind (wie Messer und ähnliches) man auf GAR KEINEN FALL dazwischen gehen soll, denn am Ende gäbe es dann statt einem wohl 2 Opfer... in diesem Fall Polizei rufen und andere darum bitten, die Sache im Auge zu behalten.
Im konkreten Fall hatte über Telefon (bei der Sendung WDR 5 Tagesgespräch) sich eine Dame gemeldet, die eben in der Straßenbahn beobachtet hatte, wie eine Frau von einem Mann belästigt wurde... und dieser hatte ein Messer in der Hand... die Dame hat dann einen Mann gebeten, er solle rufen, die Frau in Ruhe zu lassen, ging selber bei der nächsten Station zum Fahrer der Straßenbahn, der daraufhin sofort die Polizei rief und mit der Bahn wohl auch stehen blieb.