@zidane @kofi @aseria23 Es ging nicht nur um die Beiträge hier, die gelöscht werden mussten.
Ich finde es auch sehr schade.
Es könnte auch mal auffallen, dass ich mir Mühe gebe, so sachlich wie irgend möglich zu schreiben, und nicht diejenige bin, die eine Diskussion eskalieren lässt. Warum dann solche heftigen Angriffe kommen müssen, auch anderen gegenüber, die nicht bereit sind, den Islam an und für sich in allen Facetten und so weiter zu verdammen, und alle Muslime zu Anbetern eines pädophilen perversen Mörders zu erklären, das werde ich nie verstehen.
Ich betrachte Religionen nicht nur als abstrakte Ideologie, sondern ich betrachte, wie Menschen damit umgehen. Folgen sie irgendwelchen Büchern Wort für Wort, setzen sie sich mit allen Einzelheiten der Grundlagen auseinander, vergleichen sie mit anderen Religionen, denken sie darüber nach, wie falsch man welches Zitat interpretieren könne, welche kranken Gedanken wer auslösen und für was nutzen könnte?
Nein.
Die aller-allermeisten Menschen nehmen eine Religion aus der Kultur an, nehmen die wichtigsten moralischen Grundlagen an, die Religionen vorgeben (nicht töten, nicht stehlen, kein Arschloch sein) und befassen sich ansonsten höchstens mal zu religiösen Festen mit irgendwas, zum Beispiel was auf den Tisch kommen soll.
Diesen Leuten vorzuwerfen, dass sie potentielle Kriminelle sind, die durch das Wort eines Mullahs jederzeit ihre Töchter mit 12 an einen alten Sack verheiraten, den christlichen Nachbarn umbringen und so weiter... könnten, das werde ich nicht zulassen.
Wenn man sich all die Kriege und Gemetzel anschaut, die im Namen von dieser oder jener Religion gerade geführt werden: Sie sind alle nicht entstanden, weil sich irgendwelche Religiösen über die Auslegung eines Koranverses nicht einigen konnten.
Sie sind entstanden und entstehen, weil Machtgier, lang unterdrückte soziale Konflikte und über Generationen angestautes Gefühl von Ungerechtigkeit in einem Machtvakuum ausbechen, das abgesetzte Diktatoren hinterlassen. Völlig wurst, welche spezielle Auslegung des Korans da vertreten wird: Es wird aus rein wirtschaftlichen und politischen Interessen der jahrzehntelang unterdrückte Konflikt geschürt.
Jede Ideologie kann ins Verderben führen, jede Religion missbraucht werden, wie wir wissen.
Demokratien können Diktatoren an die Macht bringen ...
"Volkes Wille" kann Folter, Todesstrafe, Diskriminierung, Ausgrenzung, ... sein.
Im Namen der Demokratie wurden die Diktatoren vertrieben, und nun herrschen überall Bürgerkriege, die weitaus mehr Opfer fordern, als die Diktatoren je zu verantworten hatten.
Wir blicken mit einigem Hochmut auf den Rest der Welt, und fühlen und moralisch überlegen, kulturell höher entwickelt, können auf unseren Erfolg und Reichtum verweisen.
Aber an den Quellen all der Rohstoffe, die wir dafür brauchen, und den Orten, wo die von uns konsumierten Waren hergestellt werden, unterstützen wir sang- und klanglos Unterdrückung, Korruption, Ausbeutung, Umweltverschmutzung, Folter und Mord ...
und wundern uns dann, wenn die Völker dort sich anderen Ideologien zuwenden, die versprechen, dem Unheil ein Ende zu machen. Oder wenigstens Macht und Wohlstand anders zu verteilen.
Und die, die versuchen, dem entfliehen, die empfangen wir mit Besserwisserei über ihre Religion, Kritik an der Rückständigkeit der Grundlagen und Auslegung, klären sie darüber auf, dass wir die letzten religiösen Konflikte im 30jährigen Krieg hatten.
Als wären nicht vor ca. 70 Jahren ein paar Millionen Menschen
aufgrund ihrer Religion bei uns umgebracht worden.
Was den Sinn der Diskussion angeht: Kein Muslim wird seinen Glauben ablegen, weil eine von uns Kartoffeln ihm erklärt, dass er einen perversen, unmenschlichen Glauben hat.
Man könnte wenigstens mal darüber nachdenken, was man eigentlich bei wem erreichen möchte.
Hetze, mag sie auch auf noch so vielen Zitaten und Auslegungen, Videos und pfiffigen Argumenten beruhen, bleibt Hetze, und ist in einem gesellschaftlichen Konflikt IMMER kontraproduktiv.