Wieso halten so viele Menschen Homosexualität für unnormal?

@cesare
Kommst Du denn in die Bedrängnis Dich als wertvolles Mitglied der Gesellschaft zu beweisen?
Im ersten Sinne sollte es gar nicht darum gehen welche sexuelle Präferenz Du hast.
Ist auch Blödsinn, dass man jedermanns Schatz sein muss....
Aber trotzdem sollte man langsam anfangen den "Otto-Normal-Hetero mit dem Thema bekannt zu machen.
Würde besser funktionieren als alles auf ein Mal zu wollen.

Das Homosexuelle benachteiligt sind habe ich auch nie bestritten. Es geht nur um den Umgang mit dem Thema.

Ich kann Dir auch nicht einfach an den Kopf hauen: So, ich liebe meinen Flipperautomaten (steht grade neben mir :D) will den heiraten und mit dem ein Kind adoptieren.
Merkst was?

@BungaBunga


Schlimmer noch, ich komme in Bedrängnis zu Beweisen dass ich kein schädliches Ärgernis bin.

Und das mit dem Flipperautomaten-Vergleich… das enttäuscht mich gerade ehrlich.

@BungaBunga
Äh nun muss also mehr auf Menschen rücksicht genommen werden welche die Grundrechte anderer Menschen nicht kapiert haben als auf diejenigen Menschen welche durch die Grundrechte eigentlich vor Diskriminierung geschützt werden?

@cesare
Vergiss den Flipper (sollte als Beispiel dienen wie es ist, wenn man mit etwas fremden/ungewöhnlichen in Kontakt kommt). Da denkt man im ersten Sinne: Das kann doch wohl nicht wahr sein, sowas gibt's?

Also ich komme damit nicht in Bedrängnis daher die Frage. Ich bin und war nach dem Outing immer noch der selbe Mensch und wurde auch so behandelt.
Ist doch latte wen ich liebe.

@wichtelprinz
Stichwort: Gegenseitige Rücksichtnahme. Das kann doch nicht so schwer sein. -,-

BungaBunga schrieb:Stichwort: Gegenseitige Rücksichtnahme. Das kann doch nicht so schwer sein. -,-

Ich würde keine Rücksicht auf intolerante Menschen nehmen, die andere evtl. auch noch diskriminieren. Solche haben keine Rücksicht verdient. Meiner Meinung nach.

@Bone02943
Nennen wir sie mal die ganz extremen Fälle. Da scheiß was drauf. Sehe ich genau so wie Du.

Aber wenn man als Homosexueller in eine Runde von Menschen kommt, die damit nie wirklich was zu tun hatten und darum skeptisch sind. Wie verhält man sich dann?
Da ist für mich folgendes Rücksicht: Ich überfalle die Menschen nicht mit dem Thema sondern lasse sie sich langsam dran gewöhnen.
Denn auch ich wurde nach de Outing komisch beäugt und wenn ich mit dem Partner unterwegs war wurde genau geguckt was wir machen. Da ist es für mich Rücksicht da nicht rumzuknutschen oder so etwas.
Vielleicht versteht ihr das ja so besser

@BungaBunga


Ja. Du schreibst Outing. Das ist ein Wort, das benutze ich gar nicht, weil ich mich nicht outen musste /konnte. Ich wurde schon als "Schwuchtel" oder "Mädchen" diffamiert, da hatte ich noch gar keine Körper-Sexualität. Ich sage "Ich habe aufgehört es zu leugnen". Ich hatte das Glück dass ich recht liberale Eltern habe, die mich niemals gefragt haben (weil sie es immer schon wussten), sondern es einfach zur Kenntnis nahmen, als ich den ersten Freund mit 17 mitbrachte. Die haben niemals das Wort "schwul" benutzt. Nie.

Du entscheidest also, wer das weiß. Gut, auf der Arbeit spricht sich das vielleicht rum, da hast du da keine Kontrolle drüber, das weiß ich nicht- aber auf der Straße ruft dir niemand unvermittelt "Leckschwester" hinterher, oder?

Zumal- und das sage ich als jemand, der sich damit viel auch wissenschaftlich (also im Uni-Kontext) auseinander gesetzt hat; Homophobie gibt es eigentlich nicht, das meint eigentlich Sexismus. Und der richtet sich gegen homosexuelle Frauen anders, als gegen homosexuelle Männer. Homosexuelle Frauen sind in der sexistischen Annahme verfügbar für heterosexuelle Männer. Als Lustobjekt. Homosexuelle Männer sind aber eine Bedrohung.

Andererseits auch Rücksicht, wenn ich etwas sehe was mir fremd ist oder mit dem ich nichts anfangen kann. Da denkt man sich seinen Teil und hält die Klappe.
Ganz einfach.

@kakaobart

kakaobart schrieb:In dieser Debatte diskutieren wir aber momentan darüber, ob es darum auch sinnvoll ist Kinder durch die Adoptiv-Vermittlung bewusst in solche Strukturen zu bringen

Also in dem Beitrag aus dem ich zitiert habe ging es dir darum das Kinder jemanden gleichgeschlechtlichen brauchen, von Adoption hast du dann später geschrieben.

Das Geschlecht dessen der ein Kind aufklärt, scheint keine Rolle zu spielen, ja sogar ein aussenstehender bringt das zu Stande.
Das war zusammengefasst das was ich in meinem Beitrag schrieb. Eine Antwort auf meine Fragen kann ich in deinem Beitrag nicht finden. :ask:

kakaobart schrieb:Und dann geht es wieder los. Ich habe nirgends behauptet, daß homosexuelle Paare keine guten Eltern sein können

Bist du sicher?
Was ist hiermit:

kakaobart schrieb:In dieser Debatte diskutieren wir aber momentan darüber, ob es darum auch sinnvoll ist Kinder durch die Adoptiv-Vermittlung bewusst in solche Strukturen zu bringen...obwohl es viele Antragsteller gibt, die dem Kind eine intakte Familie bieten können. Warum sollte man das wollen?

Hier schreibst du ja eigentlich das Homosexuelle keine Intakte Familie zu bieten in der Lage sind.

@cesare
Sage mal, was hast Du für Erfahrungen gemacht. :( Ist ja schlimm.
Meine Alten gucken mich seitdem sie es wissen nicht mehr mit dem Arsch an. Na gut, wenn sie das wollen und das ein Grund ist, sollen sie.
Die Arbeitskollegen wissen es und machen auch ihre Witze darüber. Leckschwester bekam ich auch schon zu hören. Aber ich weiß wer es sagt und sie meinen das nicht böse. Ich stehe da auch drüber und mache selber die Witze mit. Bin da eher härterer Natur.
In dem Kaff hier hat nie irgendwer was dazu gesagt und hier kennen mich alle. Ob sie es wissen? Keine Ahnung. Ich binde es ihnen nicht auf die Nase und hänge auch nicht leckend mit meinem Partner auf der Straße rum.

@BungaBunga


Hm. Na ja, ob jetzt Diskriminierungserfahrungen schlimmer sind, als ein Bruch mit den Eltern sei mal dahingestellt.

Ich kenne deine Lebenswelt nicht, ich wohne in der Großstadt, ich weiß nicht mal wer in der Wohnung über mir wohnt und würde die Person nicht erkennen. Aber würde er oder sie mit mir sprechen, würde er oder sie mich vermutlich als "schwul" kategorisieren.

Und- was ich dir auch sagen muss- als Frau bist du im Kontext von sogenannter Homophobie weniger gefährdet von körperlicher Gewalt aus Motiven des Hasses. Heterosexistische Männer würden zumeist keine fremden Frauen schlagen, auch nicht wenn sie als Homosexuelle erkennbar ist, weil das unter ihrer Würde als überlegener Teil ist. Homosexuelle Männer jedoch schon, aus dem Wunsch diese zu dominieren und unterzuordnen, um die echte Männlichkeit deutlicher zu machen.

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:und wenn die Mutter solche Probleme auch nie hatte? Du wirst NIE die exakt gleichen Probleme haben wie Dein Kind, denn Du empfindest ganz anders als Dein Kind, schliesslich sind Muttter/Vater/Kind alles Individuen....so ein Argument ist bekloppt, sorry........wenn man Einfühlungsvermögen hat, Vertrauen da ist dann bekommt man das hin, das Wichtigste ist, dass das Kind darüber REDET, wie man das dann löst steht auf einem ganz anderen Blatt und reden kann ein Kind mit einer Vertrauensperson, egal welches biologisches Geschlecht

Es ist bekloppt anzunehmen, daß eine Mutter eher ein Gespür für die komplexen Sorgen eines Teenie-Mädchens hat als der Vater...? Also wenn hier eine Frau und Mutter nicht kompetenter ist als jeder Mann...dann disqualifiziert sich so eine Frau schon selbst als GUTE Mutter.

Ich weiß nicht, welche Erfahrungen zu euren Ansichten führten...aber wenn man den eigenen Vater bei Unsicherheiten wegen dem Wachstum der Brust und der Reaktion der Mädchen in der Schule für kompetenter hält als die Mutter liegt das Problem in einem privaten Bereich, der hier nicht Teil der Diskussion sein kann.

@cesare
Ich hab doch gar nicht gesagt wessen Erfahrungen schlimmer sind. Scheiß was auf meine Eltern. Das ist kein Thema.
Mein Lebensumfeld. Landei in nem mehr oder weniger kleinen Kaff.

Also dass es wirklich so schlimm ist ein homosexueller Mann zu sein ist mir nicht bekannt. Ich kenne niemanden der deswegen vermöbelt oder angegriffen wurde.
Tut mir leid wenn Du solche Erfahrungen machen musstest.

@BungaBunga
Das hat nichts mehr mit Rücksichtnahme zu tun auf sein Grundrecht ein wenig zu verzichten nur damit man andere nicht vor den mittelalterlichen Dickschädel stösst.

@kakaobart
es geht nicht um Kompetenz, sondern um Vertrauen, das verstehst Du offenbar nicht......

@wichtelprinz
Sehe ich anders. Denn wenn sie die Menschen dran gewöhnt haben gehen sie damit anders um.
Jeder muss die Chance haben sich auf Veränderungen einzustellen.

Lesetipp zum Thema Antischwule gewalt:

http://www.sueddeutsche.de/panorama/gewalt-gegen-homosexuelle-von-wegen-toleranz-1.490456

@BungaBunga
Nochmals es ist ein Grundrecht nicht die Hausfarbe des Nachbarn an die man sich gewöhnen muss.

@BungaBunga

In der Großstadt wohnen auch zahlreiche Lebensweisen. Es gibt hier z.B. einen Kiez, da weiß jedes Kind dass da ein bestimmtes Milieu von queeren Menschen anzutreffen ist, die noch als Wehrdienstflüchtlinge nach Westberlin kamen. Da gibt es z.B. gezielte Übergriffe. Es gibt extra Überfalltelefone und Selbsthilfegruppen. Das sind keine unmittelbaren Erfahrungen, das ist die Realität.

@wichtelprinz
Und ich bin eben nicht der Mensch, der mit aller Macht sein Recht fordert.
Fertig aus.

@cesare
So genau weiß ich das alles nicht. Bin halt Dorfkind und auch sehr ungern in einer Großstadt.