Wieso halten so viele Menschen Homosexualität für unnormal?

@ahri

ahri schrieb:dass Homosexualität von der Norm der Gesellschaft abweicht.

Die Normalität von Heterosexualität ist ja keine gesellschaftliche Norm. Sie ist eine natürlich Norm, die für nahezu alle Lebewesen gilt.

@ahri
@slider
Aus meiner Sicht sollte man das Wort "abnormal" keinesfalls dafür benutzen, sonst kann man ja genauso sagen, dass beispielsweise seltene Tiere und Pflanzen abnormal sind, usw.

@Venom

Na ich kann doch nichts dafür, dass dir der Begriff unangenehm ist, nur, weil du dort eine "gut/schlecht"-Bewertung reininterpretierst, die ich wenn ich ihn nutze gar nicht treffe.

@slider

Was ich damit meinte sollte doch klar geworden sein.

@Venom

Und wo ist nun das Problem?! Ich hab doch nun mehrfach geäußert, dass ich den Begriff so auch nicht für Homosexualität verwenden würde..

@ahri
Das Problem ist bei den Menschen die das so sehen und Homosexuelle als Straftäter oder Kranke betrachten, von dir war jetzt doch garnicht die Rede.

@Venom

Es ging doch gerade um den Begriff abnormal oder nicht? Wenn Leute es nicht schaffen das nicht mit krankhaft oder kriminell zu vermischen und es stattdessen in einen Topf werfen, dann läuft da beim Denken eh nicht viel mehr als zwei Meter Feldweg.

ahri schrieb:Ich denke aber statistisch gesehen ist es nunmal so, dass Homosexualität von der Norm der Gesellschaft abweicht. Sozial und gesellschaftlich gesehen ist der Begriff unpassend.

Für mich ist nur das wichtig... Definitionen sind mir da völlig wurscht... herrlich, wenn man einen Konsens findet, oder nicht? :-)

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Ah... ich kann aber nicht anders, als noch zu bemerken, dass mir immer noch keiner eine offizielle Statistik zeigen konnte, wo Homosexualität (von mir auch aus einen prozentualen Anteil an der deutschen Gesamtbevölkerung) mit dem Begriff "Abnormal" einen Header/Titel hat.

Also... ungefähr so:

Homosexualität, abnormer Anteil an der deutschen Gesamtbevölkerung x%.

@Venom

Ja, ganz ehrlich. Deine Argumentationen sind desöfteren ziemlich seltsam.

Erst sollte man den Begriff "abnormal" nicht nutzen, weil man sonst auch seltene Pflanzen so bezeichnen müsste und plötzlich ist das Problem, dass es Leute gibt, die Homosexuelle als krank bezeichnen.

slider schrieb:Die Normalität von Heterosexualität ist ja keine gesellschaftliche Norm. Sie ist eine natürlich Norm, die für nahezu alle Lebewesen gilt.

Häh... wo steht das?

Heterosexualität ist eine sexuelle Orientierung, die demografisch gesehen eine Mehrheit innerhalb der jeweiligen Bevölkerungsgruppe (und der diversen Kategorien der sexuellen Orientierungen) darstellt.

@slider
Ich definiere es so:

Wenn Homosexualität ein Spleen oder anerzogen wäre, wäre es unnormal. Ist es jedoch nicht.
Und sie erfüllt(e) ja sogar noch einen Nutzen.

Deswegen finde ich den Begriff hier falsch verwendet und ja, da störe ich mich nunmal dran, auch wenn ich weiter denken kann als

ahri schrieb: zwei Meter Feldweg

.

@moric

moric schrieb:Heterosexualität ist eine sexuelle Orientierung, die demografisch gesehen eine Mehrheit innerhalb der jeweiligen Bevölkerungsgruppe (und der diversen Kategorien der sexuellen Orientierungen) darstellt.

Genau .. und das definiert eine natürliche Norm.

@slider
@ahri

Ich habe mal aus Wikipedia diese Frage nach der Norm herausgesucht.

Es ist jetzt ein etwas längerer Text, aber man sollte ihn schon bis zu Ende lesen, Quelle folgt im Anschluss:

Heteronormativität ist ein gesellschaftliches Ordnungssystem, welches davon ausgeht, Heterosexualität sei der Natur des Menschen immanent. Somit gilt eine heterosexuelle Vorannahme, welche die Abweichung von der Norm als unnatürlich betrachtet. Die Entwicklung zur Heterosexualität wird nicht hinterfragt und nicht erforscht. Es ist der Standard, an dem alles andere gemessen wird. Dagegen betrachtete beispielsweise schon Sigmund Freud jeden Menschen als prinzipiell “polymorph pervers”, billigte also jedem eine vielschichtige, komplexe, nicht eindeutig gegengeschlechtlich festgelegte Sexualität zu.[6]

Diese Ordnung strukturiert nicht nur das Zusammenleben von Menschen, z. B. mit der Untergliederung in Kleinfamilie und der Definitionsmacht von monogamer Liebe und Begehren (Monogamie dabei nicht ausschließlich auf den Sexualakt bezogen), sondern strukturiert die gesamte Vorstellungswelt. (Beispielsweise in Form von binären Denkmodellen wie An/Aus, Mann/Frau)

Die Heteronormativität durchzieht dadurch alle wesentlichen gesellschaftlichen und kulturellen Bereiche, sowie die Subjekte selbst. Die gesunde Körperlichkeit wird heterosexuell definiert, auch bei der Betrachtung und Beschreibung anderer Kulturen.

Dieses System lässt keinen Raum für die Akzeptanz von:
Intersexualität
Homosexualität, Bisexualität, Pansexualität
Asexualität
Transgender

Dies schließt aber eine Toleranz gegenüber (einzelnen) Menschen dieser Kategorien nicht unbedingt aus. Sie sollen sich aber so weit wie möglich der geltenden Norm anpassen und möglichst nicht auffallen. Die Norm braucht sogar die von ihr abweichenden Anderen, um sich als Norm zu etablieren.


Quelle: Wikipedia: Heteronormativität

@moric

moric schrieb:Ah... ich kann aber nicht anders, als noch zu bemerken, dass mir immer noch keiner eine offizielle Statistik zeigen konnte, wo Homosexualität (von mir auch aus einen prozentualen Anteil an der deutschen Gesamtbevölkerung) mit dem Begriff "Abnormal" einen Header/Titel hat.

Wie gesagt, ich denke auch nicht, dass man den Begriff im Zusammenhang mit Homosexualität überhaupt noch irgendwo erwähnt. Einfach weil es sozial und gesellschaftlich gesehen eben absolut unpassend wäre. Mir ging es eher um die Definition der Norm an sich.

@ahri

Ich habe etwas zu der Norm-Definition gepostet oben.

@slider

slider schrieb:Ja, ganz ehrlich. Deine Argumentationen sind desöfteren ziemlich seltsam.

Wenn du meinst ;)

slider schrieb:Erst sollte man den Begriff "abnormal" nicht nutzen, weil man sonst auch seltene Pflanzen so bezeichnen müsste und plötzlich ist das Problem, dass es Leute gibt, die Homosexuelle als krank bezeichnen.

Das Wort abnormal wird tatsächlich aber öfter mit Krankheiten, Störungen oder einfach etwas was nicht mehr im gesunden Bereich ist verbunden:
abnormale Neigungen=Krankheit, Störung
abnormales Verhalten=Krankheit, Störung
abnormale Blutzuckerwerte, usw., usw.

slider schrieb:Genau .. und das definiert eine natürliche Norm.

Nein, das definierst du mit deinem Vorstellungsbegriff über Norm.

Es gibt Normgrößen, es gibt die DIN-Normen und ähnliches...

Es gibt keine Sexuelle-Orientierungsnorm...

Das, was ich beschrieb, ist zu unterteilen in Minder- und Mehrheiten und bezeichnet nur eine Mengenangabe aufgrund von statistischen Zahlenangaben.

Siehe dazu, zu dem Vorstellungsbegriff der Heteronormativität meinen Post oben.

Diese Adjektive liest man leider sehr oft in Zusammenhang mit Homosexualität:

Bizarr, merkwürdig, pervers, abweichend, abnormal, unnatürlich und falsch.

Abnormal bedeutet für mich immer, dass etwas nicht natürlich ist. Abnorm halt. Außerhalb der Norm. Homosexualität ist natürlich und daher kann es nicht abnormal sein. Zumindest nach meiner Definition.

@moric

Du willst es nicht verstehen, oder?

Es gibt nunmal verschiedenen Definitionen des Begriffes "Norm".

Eine Norm kann künstlich entstehen indem man beschreibt welche Merkmale man als Ziele definiert. Das ist dann z.B. sowas wie unser Grundgesetz oder von mir aus eine DIN-Norm. Hier wird ein SOLL-Zustand beschrieben.
Es gibt aber auch in der Natur ganz von selbst entstehende Normen, die sich einfach aus Häufigkeitsverteilungen ergeben. Es ist für eine mitteleuropäische Frau einfach die Norm (oder normal), dass sie irgendwo zwischen 1,60m und 1,70m ist. Das beschreibt einen IST-Zustand. Ist nun eine Frau 1,95m, kann ich das völlig berechtigt als unnormal oder abnormal bezeichnen. Habe ich jetzt irgendetwas darüber gesagt, wie ich so große Frauen finde, NEIN!


@Kältezeit

Abnormal bedeutet fpr mich immer, dass etwas nicht natürlich ist. Homosexualität ist natürlich und daher kann es nicht abnormal sein. Zumindest nach meiner Definition.

Aber für Dinge, die nicht natürlich sind gibt's doch schon den Begriff "unnatürlich". Wieso sollte man etwas unnatürliches pauschal abnormnal nennen? Es gibt viele unnatürliche Dinge, die völlig normal sind.

Ohne Sexualität keine menschliche Reproduktion und Evolution und zu letzterer gehört eben auch die Vielfallt dieser!

@Kältezeit

Wieso genau sollte man die Begriffe "abnormal" und "unnatürlich" vermischen? :ask:
Die Frage ist ernst gemeint und zur Abwechslung mal nicht ironisch :D