Wieso halten so viele Menschen Homosexualität für unnormal?

Zerox schrieb:Ausgrenzung beginnt nicht dort, wo man sie einordnet sondern dort wo man beginnt sie auszuschließen.

Das sehe ich auch so. Dinge und Personen einordnen macht man ja ganz automatisch.

@wichtelprinz

Du kannst moralisch bewertende Begriffe wie "falsch" und "richtig" nicht mit reiner Klassifizierung gleichsetzen.
Die Statistik interessiert sich nicht für falsch oder richtig. Sie ermittelt Häufigkeiten und über Kennwerte wie Standardabweichung, Mittelwert, Varianz usw. kann man dann den Bereich bestimmen, der als "normal" gilt. Das sind nur Zahlen, nüchterne Mathematik und kann gar keine Wertung enthalten.
Was ein Mensch subjektiv mit dem Merkmal verbindet, nach dem klassifiziert wurde ist eine ganz andere Sache.

6 Wochen Sonne mit über 30°C sind objektiv unnormal. Viele werden es ziemlich geil finden, der Bauer bezüglich seiner Felder aber z.B. ganz sicher nicht.
Ein Mensch mit 2.30m Körpergröße ist ganz sicher unnormal ... aber ich habe bislang mit keinem Wort etwas darüber ausgesagt, was ich von Menschen mit so einer Körpergröße halte.

@Zerox

Weil du slider zugestimmt hast, der behauptet hat, es gäbe eine wertfreie Einteilung in normal und unnormal, was nunmal nicht so ist.

Zerox schrieb:Ausgrenzung beginnt nicht dort, wo man sie einordnet sondern dort wo man beginnt sie auszuschließen.

Man sieht ja in der Geschichte, was mit dem passiert, was "die Wissenschaft" zum unnormalen erklärt. Im schlimmsten Fall wurden diese Menschen maschinell vernichtet.

nananaBatman schrieb:Das sehe ich auch so. Dinge und Personen einordnen macht man ja ganz automatisc

Nur reflektieren viele die albernen Zuschreibungen nicht und übernehmen ganz selbstverständlich irgendwelche identitären Klischees.

@nananaBatman
Ja,
und jeder der das bestreitet hat noch nicht ordentlich seine Gedanken refelktiert.
Schubladendenken ist zwar schlecht wenn es dazu führt, dass Menschen ausgeschlossen werden, aber wir haben es nun einmal alle.
Wenn wir durch die Stadt laufen und zB einen sehr aufällig gekleideten Gothic sehen denkt sich jeder so seinen Teil - jeder denkt was anders, aber so eine Person nun einmal auf.


@Draiiipunkt0

Draiiipunkt0 schrieb:Ausgrenzung beginnt, wenn man Menschen in Kategorien einordnet.

Zerox schrieb:Ausgrenzung beginnt nicht dort, wo man sie einordnet sondern dort wo man beginnt sie auszuschließen.

Draiiipunkt0 schrieb:Man sieht ja in der Geschichte, was mit dem passiert, was "die Wissenschaft" zum unnormalen erklärt. Im schlimmsten Fall wurden diese Menschen maschinell vernichtet.

Du schmeißt 2 Dinge zusammen, die nicht zusammen gehören.
Menschen für sich selbst in Kategorien einzuordnen und sie offiziell mit dem Etikett "Normal" oder "unnormal" zu betiteln sind 2 ganz verschiedene Paar Schuhe.
Jeder Mensch steckt jeden Menschen in eine oder mehrere Kategorien, alleine wenn er sie ansieht oder sich mit ihnen befasst. Früher oder später zumindest. Es gibt keinen Menschen der Personen nicht völlig wert- oder schubladenlos behandelt und ihnen so gegenübertritt.
Das heißt ja nicht automatisch, dass man unfair, fremdenfeindlich oder unhöflich sein muss.




Edit:
Es gibt nur unzählige Schubladen mehr als nur "normal" oder "unnormal", man kann Menschen auch sehr facettenreich beurteilen.

@nananaBatman

nananaBatman schrieb:Das sehe ich auch so. Dinge und Personen einordnen macht man ja ganz automatisch.

Ja aber die Menschen passen nun mal nicht in diese kleinen Boxen in die wir sie stecken. Es ist wohl praktisch aber hier beginnt man eben schnell Leute die nicht in diese Schubladen passen auszugrenzen.

Insofern hat @Draiiipunkt0 Recht. Wenn man nun beginnt in Kategorien wie normal und unormal zu denken ist man bereits dabei auszugrenzen.

Nur das Homosexualität eine ganz normale sexuelle Orientierung darstellt wie es auch andere sexuelle Orientierungen es sind.

@slider
Oh doch bei Menschen (auch wenn Du sie gern mit einem Sommer vergleichst oder Staristisch einteilst) kann ich die Norm benennen wo sie sich darin zu bewegen haben bis sie vom der Gesellschaft als unnormal klassifiziert werden. Wie zig mal erwähnt Verfassung und Gesetz.
Und selbst da ist die moral noch nicht abegearbeitet doch mit dem heute geltenden GG ist man wohl sehr nah dran alle Menschen als gleich normal zu betrachten, unabhängig ihrer Ethnie, Religion, Herkunft oder sexuellen Orientierung.

@wichtelprinz

Verfassung und Gesetz sind hoch moralische Definitionen. Da haben sich Menschen zusammengesetzt und entschieden was RICHTIG ist (bzw. zu sein hat), nicht, was normal ist !

Zumal an dieser Stelle immernoch nicht meine Frage nach einer offiziellen Definition des Begriffes der Normalität geklärt wäre. Aber ich denke, dass jeden den begriff anders verwendet und wir daher, wenn wir über so etwa sstreiten, auf keinen gemeinsamen Nenner kommen.

slider schrieb:Verfassung und Gesetz sind hoch moralische Definitionen. Da haben sich Menschen zusammengesetzt und entschieden was RICHTIG ist (bzw. zu sein hat), nicht, was normal ist !

Korrekt, das sehe ich auch so.

@slider
Aber sicher bestimmt das Gesetz wie man sich normal in der Gesellschaft zu verhalten habe.

@wichtelprinz

wichtelprinz schrieb:doch mit dem heute geltenden GG ist man wohl sehr nah dran alle Menschen als gleich normal zu betrachten, unabhängig ihrer Ethnie, Religion, Herkunft oder sexuellen Orientierung.

Dumm nur das dass keiner mehr tut. jeder schreibt sich auf die fahne man sei ja ach so akzeptanz bereit und was weiß ich nicht noch alles aber das gegenteil ist der fall.

Im Grundgesetzt steht drinn : die würde des menschen ist unastbar. ja von wegen. das geht schon bei den kleinsten kleinigkeiten los . wie zerox es schon schrieb allein das aussehen wird beurteilt und sehr oft auch verurteilt.

wichtelprinz schrieb:Aber sicher bestimmt das Gesetz wie man sich normal in der Gesellschaft zu verhalten habe.

Nein, nicht wie man sich "normal" verhält, sondern wie man sich generell verhält, vor allem, wie man sich nicht verhält. Das hat nichts mit "normalität" zu tun.

@Zerox

Zerox schrieb:Menschen für sich selbst in Kategorien einzuordnen und sie offiziell mit dem Etikett "Normal" oder "unnormal" zu betiteln sind 2 ganz verschiedene Paar Schuhe.
Jeder Mensch steckt jeden Menschen in eine oder mehrere Kategorien, alleine wenn er sie ansieht oder sich mit ihnen befasst.

Aber doch nicht in "normal" und "unnormal"...
Wenn ich bspw. einen gehbehinderten Menschen sehe, denke ich doch nicht: "der ist unnormal, weil es mehr nicht-gehbehinderte Menschen gibt"
Die Person im Beispiel könnte auch ein Homosexueller, Ausländer , Linkshänder oder was auch immer sein.

Wer Menschen nach den beiden Kategorien "normal" und "unnormal" klassifiziert, verfügt über einen bemitleidenswerten Intellekt, da er nicht in der Lage ist zu differenzieren und zu erkennen, dass einen Menschen mehr ausmacht als seine Sexualität, Herkunft usw..

ich persönlich denken es wie mit allem was der mensch weder versteht noch erklären kann mit seiner super wissenschaft.

der mensch hat vor allem angst was er nicht versteht und erklären kann.
aus angst wird wut dann hass und dann wirds gefährlich den dann kommt oft die gewaltbereitschaft durch. also viel zum thema respekt und achtung und akzeptanz . passt irgendwie nicht zusammen das allgemeine verhalten der gesellschaft und das was sie sich alle auf die fahne schreiben .....

@Zerox
Doch weil Norm nur ein menschliches Konstrukt einer Idee darstellt.
Jede technische Norm bestimmt über Einhaltung oder nicht einhaltung dieser und die daraus folgende Konsequenz. Genau so verhält es sich mit den Gesellschaftlichen Normen, den Gesetzen einer Gesellschaft.

Draiiipunkt0 schrieb:Aber doch nicht in "normal" und "unnormal"...

Nein, das natürlich nicht. Wobei ich durchaus denke, dass gewisse Verhaltensmuster von Menschen (zB öffentliches rumschreien) als normal ode runnormal bezeichnet werden.

Wer Menschen nach den beiden Kategorien "normal" und "unnormal" klassifiziert, verfügt über einen bemitleidenswerten Intellekt, da er nicht in der Lage ist zu differenzieren und zu erkennen, das einen Menschen mehr ausmacht als seine Sexualität, Herkunft usw..

Da stimme ich dir auch vol und ganz zu. Ich würde niemals einen Menschen als "unnormal" bezeichnen, weil er homosexuell ist, oder eine andere Hautfarbe hat als ich.
Wobei, wenn mir ein grün-karierter Mensch entgegen käme würde ich durchaus sagen "Ganz schön unnormal", weil es das so einfach nicht gibt. Dies ist dann aber auch ohne Wertung sondern nur ein Ausdruck dessen, wie unwahrscheinlich es ist einem grün-kariertem Menschen zu begegnen.

Zumal an dieser Stelle immernoch nicht meine Frage nach einer offiziellen Definition des Begriffes der Normalität geklärt wäre. Aber ich denke, dass jeden den begriff anders verwendet und wir daher, wenn wir über so etwa sstreiten, auf keinen gemeinsamen Nenner kommen.

Jo. Das ist immer da Problem bei diesen Diskussionen. Jeder hat so seine vorstellung, was der Begriff bedeutet und das passt dann jemand anderen wieder nicht usw.

@Zerox

Zerox schrieb:Ich würde niemals einen Menschen als "unnormal" bezeichnen, weil er homosexuell ist, oder eine andere Hautfarbe hat als ich.

Hätte ich auch nicht erwartet, aber es gibt eben solche Leute (wie Alienpenis, die Schwarze in Deutschland unnormal finden) und denen sollte man argumentativ nicht noch unter die Arme greifen.

@Draiiipunkt0

Draiiipunkt0 schrieb:aber es gibt eben solche Leute (wie Alienpenis, die Schwarze in Deutschland unnormal finden) und denen sollte man argumentativ nicht noch unter die Arme greifen.

Das sind sie statistisch aber nunmal. Genauso, wie hellhäutige Menschen in z.B. Zentralafrika unnormal sind.