Der Preppers Thread

@Bishamon
Sorry, ich meinte eher öffentlichkeitswirksam und medial. Dass der Staat Krisenvorsorge betreibt, ist klar. Ob die im worst-case je nach Lage zeitnah zu einem selbst kommt, ist ein anderer Aspekt, daher finde ich eigenes Preppen als "Erste-Hilfe" sehr adäquat.

Natürlich kann jeder auf die entsprechenden Seiten gehen und sich informieren. Das macht man aber nur, wenn man überhaupt Kenntnis davon hat, das Thema im Kopf quasi.

Wer wird ohne gegebenen Anlass als "Ottonormal" die Seiten des BBK und Co besuchen und sich informieren, was empfohlen wird?

Ich glaube, man muss es einem Großteil der Bevölkerung im wahrsten Sinne vorhalten (Plakate, Banner, Einwürfe, Radio) damit die Sensibilität erst entsteht, sich weiter zu informieren oder das umzusetzen.

Ich will hier wirklich nicht den Panikmacher oder Marktschreier spielen. Da ich aber beruflich mitbekommen habe wie unterschiedlich moderne Infrastruktur einknicken bzw. diese Ziel von Angriffen sein kann, so nehme ich das Thema weitaus ernster als vor einigen Jahren.

Mir haben in der (Groß-?)Stadt in der ich wohne, schon die letzten paar Sommer gereicht um mir praktisch vor Augen zu führen was los ist, wenn der Strom im Viertel ausfällt: Nämlich nichts. Die Supermärkte gegenüber und Imbisse machen alle dicht, man kann nicht mehr abrechnen und verkaufen bzw. Essen zubereiten. Keine Information via Rechner oder Fernsehen. Empfang war glaube ich auch weg. Man fühlt sich für den Zeitraum ein wenig in die Steinzeit zurückversetzt.

Dabei war der Strom "nur" bis zu einer Stunde weg. Höchstens. Das ist nicht viel, das überlebt man, und doch zeigt es wie "lahmgelegt" alles in der Nähe war. Ich will mir nicht ausmalen was los ist, wenn es über Tage gehen würde und die Leute ihre Vorräte langsam aufgebraucht haben.

Ehe ich mich wiederhole oder im Kreis Argumente anbringe, will ich kurzerhand sagen: Ein bisschen preppen sollte jeder, dann ist man im Notfall entspannter und muss sich nicht, sinngemäß, einscheißen. Naja, vielleicht hilft halt noch mehr Klopapier!

@all
Ich lebe von AlgII in Berlin in einer Einraumwohnung.
Und jetzt erklärt mir mal wie jemand wie einer wie ich das finanziell und Platztechnich machen soll.?

@Warden
Völlig richtig.

Man muss nicht irgendwelche Katastrophenszenarien im Kopf haben, sondern die alltäglichen Vorkommnisse wie Stromausfall.

Falls der Strom ausfällt (was wesentlich wahrscheinlicher als die Alieninvasion ist), möchte ich warm, satt und halbwegs sinnvoll beschäftigt zu Hause sitzen. Das ist mein Ziel, nicht Vorbereitung für den Atomkrieg.

Wir haben in Keller genug, um das zu schaffen. Plus Brettspiele, Bücher, Handarbeits- und Bastelkram damit man nicht kirre wird.

@BerlinerLuft
3 Tage schaffst du.

6 1,5l Flaschen Wasser - also 1 Sixpack
Paket Nudeln
Paket Reis
Paket Mehl
Tomatenmark
6 Eier
Paket getrocknete rote Linsen
Currypulver
Liter H Milch
Butter/Öl

Das meiste wirst du wahrscheinlich sogar schon da haben. 3 Tage sind auch nur verlängertes Wochenende und das schafft man Ostern, Pfingsten oder so ja regelmäßig.

Warden schrieb:Dass der Staat Krisenvorsorge betreibt, ist kla

naja, vergleichbare Staatsreserven gibt es in der EU nur in Ungarn und Tschechien.

Warden schrieb:Plakate, Banner, Einwürfe, Radio

das hat schon bei Aktion Eichhörnchen nicht funktioniert.

Warden schrieb:sich weiter zu informieren

wer das machen will, wird von Infos überflutet. Da muss sich niemand staatliche Seiten raussuchen.

Wepermädchen schrieb:3 Tage schaffst du.

yep. das kriegt man hin.

Wepermädchen schrieb:Paket Nudeln
Paket Reis

das klappt aber nur, wenn man es auch kochen kann. sonst wird das eine Pampe mit Stärkewasser.

@Bishamon

[

Bishamon schrieb:das klappt aber nur, wenn man es auch kochen kann. sonst wird das eine Pampe mit Stärkewasser.

Ja, aber das ist lernbar. Und eigentlich muss man nicht über prepping reden wenn es an basic life skills fehlt. Sich einen Satz Überlebensfähigkeiten anzutrainieren kann auch im Normalbetrieb nicht schaden.

Wepermädchen schrieb:Ja, aber das ist lernbar.

nein.
ohne heißes Wasser wird Reis und Nudeln nur zu Pampe und Stärkewasser (weil das Zeug stundenlang im Wasser liegt und die Stärke auswäscht).

du kannst ja mal einen Selbsttest machen: leg mal für ein paar Stunden Nudeln in kaltes Wasser

Falls der Strom komplett ausfällt, erinnern wir uns an den Kerzenofen aus der 4. Klasse oder guckt im Ausverkauf im Herbst, ob es günstig einen Campingkocher gibt (gab es im Obi für 10 Euro letztens)

Ich habe einen Dreifuss mit Feuerschale - weil wir gern grillen und Chili vom Feuer großartig schmeckt.

BerlinerLuft schrieb:Ich lebe von AlgII in Berlin in einer Einraumwohnung.
Und jetzt erklärt mir mal wie jemand wie einer wie ich das finanziell und Platztechnich machen soll.?

Ich kam mit dem Satz ca. 2012 relativ gut hin und hatte noch Geld für Hobbies über. Natürlich kann man von sich nicht immer auf andere schließen, jede Lebenslage ist unterschiedlich, aber ich denke, das es jemandem möglich sein sollte, zumindest langfristig Vorräte anzulegen. Finanziell gesehen.

Eine kleine Wohnung macht das natürlich schwieriger, als eine größere. Da ich das Layout nicht kenne und nur grob durch "1-Zimmer-Wohnung" abschätzen kann, würde ich dann den Umständen entsprechend schauen wie / wo man die zusätzlichen Vorräte lagern kann. Es müssen nicht 2 Wochen sein, einige Tage sollten aber angepeilt werden.

Da Kochen angesprochen wurde, nimm von mir aus alternativ jeden Monat eine Dose hinzu. Das Zeug gibts für ca. 1,50 - 2,00 Euro, ggf. billiger. Nach einigen Monaten hat man dann ein paar Dosen, mit denen man auch einige Tage klarkommen könnte. Mit Dosen spart man sich die Kochproblematik. Alternativ kann man irgendwie die Dose erwärmen und umrühren, aus der Dose essen und sie dann wegwerfen. Dann muss man kein zusätzliches Geschirr spülen, wenn die Leitung trocken bleibt und Wasser abgepackt herhalten muss.

Wepermädchen schrieb:Kerzenofen

und genau das meinte ich mit "wenn man es auch kochen kann".
in deiner Liste sind nur Eier und Milch direkt verwendbar.

Warden schrieb:kleine Wohnung

würde ich sehr energiereiche Sachen lagern. zB Studentenfutter und Schokolade.
Platzsparend und leicht.

Warden schrieb:Da Kochen angesprochen wurde,

War ja weiter vorn schon mal ein Thema...
Das einfachste wäre ein Wikipedia: Rechaud (Kocher), mit Brennspiritus betrieben. Ab ca. 20€ aufwärts.
Dazu ein Camping-Kochgeschirr, komplett mit Töpfen, Pfannen, Wasserkessel usw. für ca. 20€ https://www.ebay.de/itm/8-teilig-Aluminium-Camping-Kochset-Kochtopf-Set-Kochgeschirr-Topfset-2-3-Person/202832477941?hash=item2f39c1fef5:g:B~UAAOSwcdtd3mkr
Sowas nehme ich mit, wenn ich mir bei längeren Wanderungen was zu Essen und zu trinken heiß machen will.
Dazu ein paar Flaschen Brennspiritus einlagern, kosten auch nur paar €, und man kann damit etliche Dosen heiß machen, sich was braten und auch Wasser kochen, ohne Gaskocher oder Feuer machen zu müssen. Und sollte man die Wohnung verlassen müssen, ist das Ganze schnell in nem Rucksack zu verpacken und mitgenommen und man kann sich auch irgendwo draußen was warm machen.
Vorteil bei Spiritus ist, das man den auch in der Wohnung benutzen kann.

@Bishamon
Man muss wahrscheinlich differenziert dran gehen.

Bei Glatteis kann ich problemlos kochen - Das hatten wir schon. 2 Tage zu Hause weil sie Straße spiegelglatt war und Seitenstraßen keine Priorität hatten. Gärten waren sicher, aber alles mit Asphalt war schlicht nicht zu betreten.
Wir haben in der Nachbarschaft Vorräte ausgetauscht und am Abend Glühwein am Zaun getrunken. Eigentlich war es ziemlich nett.

Wenn ich mit dem Szenario "Strom weg, alles kalt und dunkel" überlege, würde ich wahrscheinlich Haferflocken und H Milch empfehlen - rohe Eier mag ich nicht schlürfen.

Hier ist letztens wegen Bauarbeiten das Wasser abgedreht gewesen. Da war es nett, Wasser im Keller zu haben.
Statt knapp 170 Liter Wasser im Keller zu lagern weiß ich lieber, wo in der Umgebung ich Wasser finde und wie ich es trinkbar machen kann. Das ist in der Großstadt schwieriger, aber die Großstädte werden auch schneller versorgt als ländliche Gebiete.

Das ist eibe ziemlich komplexe Sache..

@Vomü62
und wenn man es abenteuerlicher haben möchte: Brandkalk mit Wasser mischen.

Wepermädchen schrieb:Das ist eibe ziemlich komplexe Sache..

yep.
Persönliche Präferenzen, persönliche Notwendigkeiten, Lage des Heims und ob man unterwegs ist (da ist zB Studentenfutter prima).

Wepermädchen schrieb:Wasser

ist die allerletzte Bastion der Zivilisation. Die wird der Staat mit allen Mitteln erhalten.
Wenn das WC nicht mehr spült, gibt es ein gewaltiges Fäkalienproblem. Und damit auch Krankheiten.

Bishamon schrieb:Brandkalk mit Wasser mischen.

Sag sowas nicht! Irgendjemand machts noch. Die Dummen sterben nie aus! Möchte nicht wissen, wie viele Leute herumlaufen, die noch nicht mal mit Streichhölzern ein Feuer ankriegen, oder im Wohnzimmer ein Lagerfeuer anmachen, wenn die Heizung nicht mehr funktioniert...

Bishamon schrieb:ist die allerletzes Bastion des Zivilisation. Das wird der Staat mit allen Mitteln erhalten.
Wenn das WC nicht mehr spült, gibt es ein gewaltiges Fäkalienproblem. Und damit auch Krankheiten.

Wer die Möglichkeit hat, Wasser aus der Regentonne zu holen, wird das tun.

Es gab bis vor ein paar Jahren öffentliche Wasserstellen. Die sind soweit ich weiß mittlerweile abgeschafft nachdem sie seit dem 60ern weitgehend ignoriert worden sind. Die sind sozusagen sanft entschlafen.

Vielleicht sollte man die wieder einrichten: die Sommer werden extremer und in einer überhitzten Innenstadt kurz den Kopf unter Wasser halten zu können oder Wasserflasche auffüllen können wäre nachhaltige Vorsorge.

Vomü62 schrieb:Irgendjemand machts noch.

völlig abwegig ist das nicht, da so selbsterhitzende Fertignahrung funktioniert.
Sacki hat das mal probiert:

Experiment: Flammenloses Kochen mit Branntkalk (Teil 2)

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Wepermädchen schrieb:Wer die Möglichkeit hat, Wasser aus der Regentonne zu holen, wird das tun.

Aber nur mit entsprechenden Filtern oder anderer Wasseraufbereitung! Was in meinen Regentonnen lebt, möchte ich nicht trinken!

Vomü62 schrieb:Aber nur mit entsprechenden Filtern oder anderer Wasseraufbereitung! Was in meinen Regentonnen lebt, möchte ich nicht trinken!

Zum Toilette spülen würde es wohl reichen - Toilette mit GrauWasser spülen ist im vielen Ländern üblich.

Trinken sollte man das wahrlich nicht

Bishamon schrieb:völlig abwegig ist das nicht,

Naja, welcher Städter weiß schon, was Branntkalk ist? Ich hab damit meinen Hühnerauslauf desinfiziert...
Wäre ich Großstadtbewohner geblieben, hätte ich davon keine Ahnung ;)

Wepermädchen schrieb:Es gab bis vor ein paar Jahren öffentliche Wasserstellen

Bei uns im Dorf gibt es noch 3 Brunnen, die von einer Quelle gespeist werden. Sind von 1880 und wurden früher u.a. zum Tränken des Viehs benutzt. Heute sind sie nur noch Deko. Einige Leute holen sich da Wasser zum Blumen gießen.

Die Brunnen könnte man hier also gut auch in Notsituationen verwenden. Da hab ich noch gar nicht dran gedacht, da wir auch 2000 Liter Regenwasser sammeln können, also danke für den Gedankenanstoß 😀