Zippy
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Ist es unanständig, aus Problemvierteln zu fliehen?
10.08.2014 um 18:01Neulich hatte ich eine sehr interessante Unterhaltung mit einem ehemaligen Lehrer von mir. Er wohnt in Duisburg, in direkter Nachbarschaft zu einem mittlerweile wohl auch in den Medien bekannten Haus, wo sich viele Einwanderer aus Rumänien einquartiert haben. Wie ich das aus den Medien mitbekommen habe, gibt es dort wohl diverse Schwierigkeiten mit den rumänischen Einwanderern.
Ich habe ihn gefragt, warum dort immer noch wohnt. Mal unabhängig davon, dass auch ein Umzug als gesetzter Familienvater nicht so locker von heute auf morgen möglich ist, gab er mir die überraschende Antwort, dass er mit voller Absicht dort wohnen bleibt. Um die Sache zu verkürzen: Sein Gedankengang ist, dass den Rumänen nicht geholfen wird, wenn alle "Deutschen" oder "integrierten Ausländer" dort wegziehen. Wer, so seine Argumentation, sollte den Einwanderern dann helfen und sie integrieren?
Das hat mich sehr verwundert. Ist das Altruismus? Oder vielleicht sogar Egoismus? Egoismus nicht nicht negativ behaftet, sondern eher im Sinne eines gesamtgesellschaftlichen Nutzens. Die Amerikaner nennen das "Community Building", sprich: Zusammen erreicht man mehr. Sicher wäre es einfacher, sich zurückziehen. Doch das "Problem" von schlecht integrierten Einwanderern bleibt dann nicht nur, sondern verstärkt sich noch.
Ein einfaches Beispiel: Eine rumänische Familie kommt nach Deutschland, hat keine Ahnung, was eine Hauptschule ist und schickt ahnungsloserweise ihr sehr begabtes Kind darauf. Ein einfacher Rat eines Deutschen, der in dieser Umgebung geblieben ist, hätte das verhindern können.
Kann man daraus eine gesellschaftliche Pflicht ableiten? Ist es unanständig, wenn sich Deutsche oder gut integrierte Ausländer aus Problemvierteln zurückziehen, um ihr eigenes Fortkommen nicht zu gefährden? Kann man etwa einer deutschen Familie einen Vorwurf machen, wenn sie ihre Kinder absichtlich nicht auf Schulen schickt, die einen hohen Migrantenanteil haben? Ich weiß es nicht. Aber ich persönlich hätte nicht die Geduld oder Tugend meines Lehrers. Ich wäre gegangen, ohne Zweifel.
Ich habe ihn gefragt, warum dort immer noch wohnt. Mal unabhängig davon, dass auch ein Umzug als gesetzter Familienvater nicht so locker von heute auf morgen möglich ist, gab er mir die überraschende Antwort, dass er mit voller Absicht dort wohnen bleibt. Um die Sache zu verkürzen: Sein Gedankengang ist, dass den Rumänen nicht geholfen wird, wenn alle "Deutschen" oder "integrierten Ausländer" dort wegziehen. Wer, so seine Argumentation, sollte den Einwanderern dann helfen und sie integrieren?
Das hat mich sehr verwundert. Ist das Altruismus? Oder vielleicht sogar Egoismus? Egoismus nicht nicht negativ behaftet, sondern eher im Sinne eines gesamtgesellschaftlichen Nutzens. Die Amerikaner nennen das "Community Building", sprich: Zusammen erreicht man mehr. Sicher wäre es einfacher, sich zurückziehen. Doch das "Problem" von schlecht integrierten Einwanderern bleibt dann nicht nur, sondern verstärkt sich noch.
Ein einfaches Beispiel: Eine rumänische Familie kommt nach Deutschland, hat keine Ahnung, was eine Hauptschule ist und schickt ahnungsloserweise ihr sehr begabtes Kind darauf. Ein einfacher Rat eines Deutschen, der in dieser Umgebung geblieben ist, hätte das verhindern können.
Kann man daraus eine gesellschaftliche Pflicht ableiten? Ist es unanständig, wenn sich Deutsche oder gut integrierte Ausländer aus Problemvierteln zurückziehen, um ihr eigenes Fortkommen nicht zu gefährden? Kann man etwa einer deutschen Familie einen Vorwurf machen, wenn sie ihre Kinder absichtlich nicht auf Schulen schickt, die einen hohen Migrantenanteil haben? Ich weiß es nicht. Aber ich persönlich hätte nicht die Geduld oder Tugend meines Lehrers. Ich wäre gegangen, ohne Zweifel.