@Heide_witzkaTja, da haben wir halt verschiedene Ansichten.
Tatsache ist, dass an der Fleischindustrie, nicht nur im Kongo ( http://www.topagrar.com/news/Markt-News-Indien-ueberholt-USA-beim-Rindfleischexport-576555.html ) viele Arbeitsplätze (und damit auch Leben) hängen und dein Argument
shionoro schrieb:
Es entstehen schließlich auch anderweitig neue Jobs wenn man vegane alternativprodukte herstellt.
erscheint mir auch nicht griffig.
Laut deiner Aussage muss bei Verzicht auf Fleisch wesentlich weniger pflanzliche Nahrung angebaut werden, so dass wohl kaum alle Beschäftigten nach und nach in die Landwirtschaft übernommen werden können. Jute-Handies sind noch nicht marktreif und werden wohl auch noch eine gewisse Zeit brauchen.
Da hängen viele Arbeitsplätze dran, aber wir reden, nach wie vor, von einer langfristigen Veränderung.
Fakt ist, dass weniger Landwirtschaftlich angebaut werden muss wenn man mehr veganer hat.
Dieser Wandel vollzieht sich aber extrem langsam.
Dass eine Sparte langsam immer weniger Nachfrage hat und sich verkleinert ist doch nichts neues.
Dass man immer weniger Arbeitskräfte überhaupt braucht und viele Dinge reine Beschäftigungsmaßnahmen sind ist auch nichts neues.
Wenn sich über 100 Jahre hinweg die nachfrage nach fleisch und anderen tierprodukten nunmal stark verringert in Europa, dann ist das etwas, wa sman in diese rZeitspanne durchaus auffangen kann.
Gerade bei den Nationen von wo wir importieren kann allein die Binnennachfrage das ganze auffangen (gerade in Südamerika), und unsere Importe von dort sind jetzt nicht so riesig als dass die dadurch plötzlich von jetzt auf gleich pleite machen.
So zu tun als würde man dafür sorgen dass plötzlich in solchen Regionen die Armut starka nsteigt ist ganz einfach falsch.
Heide_witzka schrieb:Jeder Mensch, auch die Veganer, nutzen tierische Produkte, es wird ja nicht nur das Fleisch verwertet, sondern das ganze Tier. Das heisst, es reduziert sich letztendlich auf einen Schwanzvergleich: Wer ist denn jetzt für mehr Tierleid verantwortlich?"
Die Frage lässt sich allerdings mit der Menge des Fleischverzehrs allein nicht beantworten, da spielen noch diverse andere Faktoren rein. Interessant fand ich zum Beispiel den Gag mit dem ökologischen Fussabdruck, bei dem ein Veganer/Vegetarier hier (oder in einem anderen Thread) schlechter abschnitt als ich.
Nein. Darum geht es ja schließlich nicht.
Es geht um 'so wenig wie möglich'.
Das heißt, wo es ein Alternativprodukt gibt, welches erschwinglich und verfügbar ist, da soll man ersetzen.
Das ist kein schwanzvergleich und da gibt es auch kein großes Spektrum.
Veganismus und Umweltverschmutzung halte ich im übrigen für zwei paar schuhe.
Jemand der sich vegan ernährt kann ein schlimer umweltverschmutzer sein, daraus lässt sich aber nicht folgern, dass es besser wäre, würde er sich nicht vegan ernähren in tierethischen Gesichtspunkten.
Heide_witzka schrieb:Die Reduzierung des Tierleid auf den einen Aspekt, der hier so gerne in den Vordergrund geschoben wird, ist in meinen Augen eher dümmlich und wird dem Thema nicht ansatzweise gerecht.
Die Inkonsequenz der V-Fraktion, wenn es um ihnen genehmen Luxus geht, führt den Thread hier sowieso ad absurdum, daher ist ein grosser Teil, der hier postenden User für mich nicht ganz ernst zu nehmen.
Das fokussieren auf einen Aspekt der Tierleid zwingend und notwendig vorraussetzt und diesen abschaffen zu wollen ist alles andere als dümmlich.
So zu tun, als müsse man diesen aspekt nicht beenden, der eben einfach mal die Bedingung dafür ist, gegen tierleid vorzugehen, das ist Verschleierung.
Ich weiß immer noch nicht genau was du mit Luxus meinst.
Ein Handy ist kein Luxus, das ist heutzutage eine Notwendigkeit, zumindest Elektrogeräte im allgemeinen sind das.
Und damit schadet man auch niemandem.
Niemandem in der dritten welt ist geholfen wenn man sich kein Handy kauft, ansonsten kannst du gern nen thread dazu aufmachen der genau erklärt wie man konsumieren soll um da leid abzuwenden.
Ich würde es tun, aber ein solches konsumverhalten gibt es nicht.
Es gibt andere mittel und wege, sich gegen leid in der dritten welt einzusetzen.
So zu tun als würde man was dafür tun wenn man kein iphone kauft ist keiner dieser wege, sondern ebenfalls Verschleierung.
Heide_witzka schrieb:Ich gedenke mich, wie jeder andere Mensch, weiter an diesem Leid zu beteiligen. Ich praktiziere eine ausgewogene Ernährung mit pflanzlichen und tierischen Produkten, gehe aber noch einen weiter und befürworte Tierversuche zu medizinischen Zwecken, und zwar im Rahmen "So viele wie nötig, aber so wenige wie möglich".
Das mag mich jetzt in den Augen Einiger zum "Veganeräquivalent" des Antichristen machen, aber damit kann ich leben.
Mit Antichrist hat das doch gar nix zu tun, was du machst is mir relativ egal, mir geht es gerade nur um die argumenation.
Auch Tierversuche sind ein Thema, was gesondert zu betrachten ist, meiner Ansicht nach.
Heide_witzka schrieb:Natürlich sollen Tierhaltung und Tierversuche so durchgeführt werden, dass kein überflüssiges Leid produziert wird, aber deswegen gleich zur Fleischaskese greifen? Nichts für mich.
Wird der Fleischkonsum auf ein vernünftiges Mass zurückgefahren, so sollte sich da eine erhebliche Besserung erreichen lassen.
Sollte es irgendwann Laborfleisch und Laborgemüse geben, ich würde es probieren und sofort umsteigen, wenn es mir schmeckt. Bis dahin halte ich dir "ethische Schuld" aus für Tierleid verantwortlich zu sein, wie jeder andere Mensch auch.
Einige scheinen lediglich Probleme zu haben, es (sich) einzugestehen.
Schuld ist ebenfalls etwas, wa sman meiner Ansicht nach aus dem Thema raushalten sollte.
Schuldkomplexe einreden ist etwas für kleingeister