drehrumbum schrieb:Dürfte ein Ergebnis der Beliebigkeit und Wandelbarkeit von Lebensentwürfen sein, "Selbstverwirklichung" genannt, die zu Verantwortungslosigkeit und Werteverlust geführt haben. Das muß eigentlich als Erfolg von den "fortschrittlichen" Kräften gefeiert werden, die weiterhin eifrig nach weiteren Relativierungen und Aufweichnungen klassischer Werte fahnden.
Unglückliche Ehen gab es auch vor der Emanzipation und "Selbstverwirklichung". Bloß war die Situation bei einer Scheidung so katastrophal ("Schuldfrage"), dass viele Paare nur deshalb zusammen blieben.
Die "klassischen Werte" kenne ich auch noch ... aber auch in der pervertierten Form, wo eine Frau, die den prügelnden, saufenden Mann verließ, sich vorwerfen lassen musste, dass sie das Sakrament der Ehe gebrochen habe, dass sie die Kinder ins Unglück stürze, dass sie froh sein könne, wenn sie noch ein Mann haben wolle.
Und der Mann? Führte an, dass die Frau den ehelichen Beischlaf verweigert und ihn verlassen habe und musste im Zweifelsfall nicht mal Unterhalt zahlen, wenn er es geschickt anstellte.
Und natürlich gab es ebenso Männer, die in einer unglücklichen Ehe litten.
So haben jene "klassischen Werte" auch ihre Schattenseiten gehabt, die lediglich vertuscht wurden.
Heute wird es so dargestellt, dass die Scheidungsrate ein Indikator dafür gewesen wäre, wie viele Menschen in der Ehe zufrieden waren, so wie man es heute ablesen könnte.