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Der Mann von heute

1.637 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frau, Mann, Bild ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Mann von heute

07.10.2023 um 16:37
@phenomena
Wie lange wart ihr denn zusammen?
Langt es dir, wenn jemand etwas behauptet, oder schaust du nochmal hin, ob sich solche Darstellung dann auch im Alltag verifizieren. Sagen kann man vieles…
Sei doch froh, wenn sich jemand von dir trennt. In dem Moment hat Dich diese Person der ultimativen Wahrheit ein Stück näher gebracht. Und du hast davor in einer Illusion gelebt. Man sollte diesen Menschen dankbar sein.


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Der Mann von heute

07.10.2023 um 16:40
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Ich will von mir aber gar nicht behaupten, dass ich zu den extremsten Fällen gehöre. Ich hatte auch schon Partnerschaften. Nur scheiterten sie immer wieder daran, dass ich den Anforderungen nicht gerecht werden konnte.
Bist du dir tatsächlich sicher, dass es an nicht erfüllten Anforderungen lag? Ich hab auch so einige Beziehungen in den Sand gesetzt, wie vermutlich jeder. Aber das lag nie an irgendwelchen Anforderungen, sowas erscheint mir bestenfalls vorgeschoben.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Und anstatt, wie es sich für ein Mannsbild gehört, alles mögliche und unmögliche zu unternehmen, diesen Ansprüchen gerecht zu werden
Wer macht das denn? Niemand kann allen Ansprüchen genügen, entweder man lebt so wie man es selbst für richtig hält oder wie andere erwarten, das man leben sollte. Okay - in der Realität ist wohl meist eine Mischung aus beidem. Aber beides ist auch grundsätzlich erstmal nix Schlechtes.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Das Thema scheint die Männerwelt ja nach wie vor zu beschäftigen, und deswegen lässt mich das auch nicht ganz unberührt.
Pick Up Artist und Redpiller sind Begriffe aus dem Sumpf toxischer Männlichkeit - die bei dir auch harte Spuren hinterlassen hat. Wenn du geistig gesund bleiben willst - halt dich fern von diesem ganzen Müll. Und nein, das beschäftigt die Männerwelt sicher nicht, das beschäftigt „Männer“ die als Ursache ihrer ureigenen Probleme Frauen vorschieben. Davon halte ich mal garnix. Deswegen: wenn du im Sprech der Manosphere laberst, wundere dich nicht übers Echo. Das ist erwartbar und 90% der Frauen (und ziemlich viele Männer) sind da ziemlich angewidert von.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Was sollen solche Anmerkungen ?
Ist die Realität. Du verallgemeinerst Erfahrungen, die mir nie, nie, nie untergekommen sind. Und das liegt sicher nicht an meinem dicken Geldbeutel oder meinem Adoniskörper.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Was willst du mir jetzt sagen ?
Das du deine eigenen Probleme externalisierst. Eine Frau wird deine Vergangenheit nicht für dich bewältigen (können).
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Wenn du deprimiert bist, lass es einfach sein und alles wird toll ?
Wenn du deine Depression thematisieren willst, ist das der falsche Thread. Es ist sogar das falsche Forum. Aber es ist die Stelle wo dir mal selbst ein Licht aufgehen könnte. Werde erstmal mit dir selbst fertig, bevor du noch nen Partner in dein Leben holst.


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Der Mann von heute

07.10.2023 um 16:52
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Wie lange wart ihr denn zusammen?
In ca. 6 Monaten hat sie sich völlig umgedreht. Daher brach es dann auch auseinander, auch wenn wir noch mehrere Anläufe hatten, die immer wieder an dem gleichen Thema scheiterten. Sie hatte wohl immer die Hoffnung, dass ich mich nun endlich bekehrt habe.
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Langt es dir, wenn jemand etwas behauptet, oder schaust du nochmal hin, ob sich solche Darstellung dann auch im Alltag verifizieren. Sagen kann man vieles…
Da ich schon vorher ähnliche (nicht gleiche) Erfahrungen im Laufe meines lebens gemacht habe, dachte ich, dass ich inzwischen übervorsichtig war. Ich kannte sie natürlich schon vorher und auch wenn ich zwar schon recht schnell Interesse an ihr hatte, war sie es, die den eigentlichen Schritt machte. Ich bin einfach gar nie davon ausgegangen, dass sie Interesse an mir haben könnte. Ich hab sie wirklich auf Herz und Nieren geprüft und nicht alles war perfekt, aber ich war im Endeffekt igendwas zwischen viel zu kritisch und nicht kritisch genug. Wer mir was vorwerfen will, findet immer einen Anlass dafür.

Warum sie dann Interesse für mich entwickelte, kann ich mir bis heute nicht erklären. Wahrscheinlich hat sie aus irgendeinem Grund eine völlige Illusion über mich aufgebaut. Vielleicht dachte sie sowas wie : "Das arme Schwein kann ich mit meiner Liebe schon wieder zu nem richtigen Kerl machen." Ich weiss es nicht...
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Sei doch froh, wenn sich jemand von dir trennt. In dem Moment hat Dich diese Person der ultimativen Wahrheit ein Stück näher gebracht. Und du hast davor in einer Illusion gelebt. Man sollte diesen Menschen dankbar sein.
Ultimative Wahrheit ? Dass Frauen, die vorgeben, anders zu sein, es dann eben doch nicht sind ? Ja, in dieser traurigen Gefühlsgewissheit lebe ich jetzt seit Jahren schon. Ob es anders ist, könnte ich bestenfalls nur raus finden, indem ich mich wieder auf Risiken einlasse. Mir ist aber einfach nicht mehr danach. Ich bin zwar zufriedener als vorher, aber nur zufriedener ist ja auch nicht ultimativ.


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Der Mann von heute

07.10.2023 um 17:03
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Ultimative Wahrheit ?
Ich würde eher Schlussfolgern und sagen, Du bist glücklicher allein. Jetzt nicht gerade der Typ Mann, der sagt, ich brauche keine Frau, oder Beziehung um glücklich zu sein. Aber trotzdem besser Solo, als in einer schlechten Beziehung. Trotzdem arrangieren sich andere und sind happy.


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Der Mann von heute

07.10.2023 um 17:23
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Ich habe natürlich auch vor vielen vielen Jahren mal in der Pickpup Scene mein Heil gesucht.
Von der Szene habe ich noch nie was gehört. Wo findet das statt? Online? Ist das eine Community in der man lernen kann wie man Frauen kennenlernt?
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Nur scheiterten sie immer wieder daran, dass ich den Anforderungen nicht gerecht werden konnte. Und anstatt, wie es sich für ein Mannsbild gehört, alles mögliche und unmögliche zu unternehmen, diesen Ansprüchen gerecht zu werden
Du hast ja schon was drüber geschrieben, aber was meinst damit konkret mit diesen Ansprüchen? Was sollte sie von dir? Was hättest du ändern müssen?
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Wenn du deprimiert bist, lass es einfach sein und alles wird toll ? Oder der ganze tolle Tipp : "Geh doch mal zur Therapie ! (damit du endlich weniger nervig für andere wirst)"
Glaubst du wirklich, dass das so ein schlechter Ratschlag ist? Wenn du dich oft so fühlst, dann wäre es doch nicht die schlechteste Idee das zu probieren.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Dennoch ist der wirtschaftliche Status des Mannes den Frauen alles andere als egal. Oder sieht das jemand anders ?
Mir ist der wirtschaftliche Status eines Mannes wirklich egal. Ich habe mein eigenes Geld, meine eigenen Wohnung, kann mir selber kaufen was ich will. Was mich stören würde wäre wahrscheinlich ein Mann der gar keine Interessen hat, keine Leidenschaften, keine Lust am Leben.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Es ging dabei um die klassischen Rollenvorstellungen.
Besonders tragisch wenn diese von einer Frau an einen heran getragen werden, die zuvor noch weit und groß bekennt, dass sie davon doch überhaupt gar nichts hält und das schon immer doof fand. Sonst wäre ich gar nicht mit ihr zusammen gekommen.
Meinst du damit, dass sie heiraten wollte, eine Familie gründen und du der Hauptverdiener sein solltest? Möchtest du eine Familie mit Kindern?

Ich falle aus dem Raster komplett raus, weil ich weder Heirat noch Kinder will. Damit kommen sehr viele Männer für mich gar nicht in Frage. Viele Männer wollen Familie und Kinder und das ist auch völlig ok. Diese Männer sind dann eben keine potentiellen Partner für mich. Das ist eben so. Das nehme ich auch niemanden übel. Ich lege immer Wert darauf in dieser Hinsicht ehrlich zu sein bevor Gefühle ins Spiel kommen.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Ultimative Wahrheit ? Dass Frauen, die vorgeben, anders zu sein, es dann eben doch nicht sind ?
Was meinst du mit anders? Wie anders geben die Frauen vor zu sein? Was meinst du konkret damit?


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Der Mann von heute

07.10.2023 um 18:01
Zitat von paxitopaxito schrieb:Bist du dir tatsächlich sicher, dass es an nicht erfüllten Anforderungen lag? Ich hab auch so einige Beziehungen in den Sand gesetzt, wie vermutlich jeder. Aber das lag nie an irgendwelchen Anforderungen, sowas erscheint mir bestenfalls vorgeschoben.
Ich bin ehrlich gesagt nicht nur nicht sicher, dass es daran lag, sondern sehr sicher, dass es eigentlich gar nicht daran lag. Ich muss aber die an mich gerichteten wörtlichen Vorwürfe schon ernst nehmen, die alle dergestalt waren. Natürlich gab es auch Fälle, in denen ich mich wirklich selber falsch benommen habe, so weit kann ich das inzwischen reflektieren.

Meine Vermutung hingegen ist, dass eigenes Fehlverhalten der Damen wiederum auf mich projiziert und so mir unterstellt wurde. Als meine körperliche Fitness schwand, klappte das auch mit der Sexualität nicht mehr so, wie man es von mir erwartet hätte. Oberflächlich angesehen hat man mir nämlich nichts, was das Problem aber nur hoch schaukelt, wie ich im Nachhinein begriffen habe. Man möchte natürlich weiterhin nach außen möglichst normal und gesund erscheinen und sein Leiden verstecken. Und auch wenn man sein Leid mündlich kommuniziert, was man ja spätestens bei Behörden und vor dem Arzt muss, so eignet man sich im Alltag ein gewisses Tarnverhalten an. Und wenn einem im Bett dann vor Schmerz und Anstrengung schnell die Puste ausgeht, schließt die im Umgang mit kranken Männern unerfahrene und ansonsten recht verwöhnte Frau : "Der findet mich wohl nicht attraktiv genug." Beteuerungen nützen da auch nicht viel und werden eher als Ausrede aufgefasst. Und wenn der Kerl dann noch nicht mal alle Anstrengung für die Holde in Richtung Erwerbsarbeit fasst, dann ist wohl der Beweis erbracht, dass er gar nicht liebt, sondern nur ein Opfer zum Blutaussagen sucht. Diese meine Vermutung wird teils durch direkte Aussagen, teils durch zwischen den Zeilen interpertieren gedeckt, aber in den Auseinandersetzungen dominierten die rationalisierten Vorwürfen auf Basis der Anforderungen an das klassische Rollenbild. Und nur damit keine Missverständnisse aufkommen : Ich rede nicht von Teenagern, sondern von Frauen zwischen Anfang 30 und Mitte 40.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Wer macht das denn? Niemand kann allen Ansprüchen genügen, entweder man lebt so wie man es selbst für richtig hält oder wie andere erwarten, das man leben sollte.
Dann gibts ja noch die, die mit externen Ansprüchen keine besonderen Probleme haben, weil sie diese mit Leichtigkeit dann auch gerne erfüllen können und irgendwoher dafür auch die Basis haben. Sei es genetisch, sei es ökonomisch.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Pick Up Artist und Redpiller sind Begriffe aus dem Sumpf toxischer Männlichkeit - die bei dir auch harte Spuren hinterlassen hat. Wenn du geistig gesund bleiben willst - halt dich fern von diesem ganzen Müll. Und nein, das beschäftigt die Männerwelt sicher nicht, das beschäftigt „Männer“ die als Ursache ihrer ureigenen Probleme Frauen vorschieben. Davon halte ich mal garnix. Deswegen: wenn du im Sprech der Manosphere laberst, wundere dich nicht übers Echo. Das ist erwartbar und 90% der Frauen (und ziemlich viele Männer) sind da ziemlich angewidert von.
Ich hab diesen Sumpf toxischer Männlichkeit dieser Scene selber kritisiert. Was du meinst, was ich davon übernommen habe, das sind schon längst eigene Erfahrungen gewesen, bevor ich davon wusste, dass es das gibt. Aber genau deswegen wurde ich eben auf diese Bewegung aufmerksam, weil ich es einst dann als Lösung sah. Es dauerte aber nicht lang, bis ich den Schwindel erkannte. Ich distanziere mich ganz klar von dieser Scene, kann aber deswegen meine eigenen Erfahrungen nicht leugnen. Die sind doch nur deswegen erfolgreich, weil sie an negative Erfahrungen der Männer anknüpfen, nicht weil sie diese selber herbei führen oder herbei reden.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ist die Realität. Du verallgemeinerst Erfahrungen, die mir nie, nie, nie untergekommen sind. Und das liegt sicher nicht an meinem dicken Geldbeutel oder meinem Adoniskörper.
Ja, ist doch ok. Ich spreche dir gar nichts ab. Aber was ziehst du denn für Schlüsse daraus bezüglich mein Leben ? Ich kenn deinen Adoniskörper nicht. Ich würde von mir auch nicht sagen, dass ich einen habe. Aber wenn man schon anhand der Verpackung den Inhalt erahnen kann, hat das Einfluss auf die Erwartungen. Ich habe oben erwähnt, dass man mir weitgehend oberflächlich keine Handicaps ansieht. Entsprechend hält mich erst mal ziemlich jeder für gesund und weitgehend der Norm entsprechend. Das ist ein Nachteil, den ich leider durch mein Tarnverhalten noch unterstütze. Nur wenn man mir dann näher kommt, mich besser kenen lernt, die Verpackung aufmacht, sieht man, was außen viellicht noch halbwegs hui war, innen eigentlich doch pfui ist. Nur mal als Veranschaulichung beschrieben. Möglicherweise erweckt ein oberflächlicher Eindruck bei dir keine falschen Erwartungen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das du deine eigenen Probleme externalisierst. Eine Frau wird deine Vergangenheit nicht für dich bewältigen (können).
Die Vergangenheit kann niemand ungeschehen machen. Aber wieso soll man sich nicht gegenseitig unterstützen ? Ich sehe eine Partnerschaft eigentlich gerade dafür gemacht. Wer die Parnerschaft nur als gelingend sieht, wenn zwei Problemlose aufeinander treffen, der wird die Beziehung auch beenden, wen sich Probleme danach ergeben.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Wenn du deine Depression thematisieren willst, ist das der falsche Thread. Es ist sogar das falsche Forum.
Nein, will ich eigentlich nicht. Du hast das in den Raum geworfen und ich habe darauf wahrheitsgemäß reagiert. Ich habe selber keine entsprechende Diagnose und finde mich selbst in dieser Diagnose auch nicht wieder. Depression ist an dieser Stelle für mich weniger als Diagnose gemeint, sondern als Synonym für miese Laune und Unzufriedenheit.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Aber es ist die Stelle wo dir mal selbst ein Licht aufgehen könnte. Werde erstmal mit dir selbst fertig, bevor du noch nen Partner in dein Leben holst.
Also du bist dir 1. ganz sicher, dass es daran liegt, dass ich nicht mit mir selber fertig werde und 2. dass ich nicht mit mir selber fertig werde ? Woran machst du das fest ? Wieso werde ich mit mir nicht fertig, wenn ich an mich heran getragene Ansprüche nun zu kritisieren wage ? Und wieso muss ich damit nun zufrieden und glücklich sein, wenn meine Alternative der Rückzug ist ? Für mich ist das eine Notlösung, mehr nicht.

Du willst also suggerieren, dass die von mir kritisierten Ansprüche entweder gar nicht existieren, meine Erfahrungen nur eingebildet sind, oder falls sie doch existieren, diese auch gerechtfertigt sind und ich mich dem zu unterwerfen habe, wenn ich selber die Frechheit besitze, nur den Hauch von Ansprüchen zu haben ?

Habe ich das richtig verstanden ?


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Der Mann von heute

07.10.2023 um 18:21
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Das ist ein Nachteil, den ich leider durch mein Tarnverhalten noch unterstütze.
Dann solltest Du offensiver damit umgehen, so sortieren sich die, die damit nicht zurecht kommen, von allein aus. Als Mann von heute: ehrlich, authentisch, mit einer Prise Selbstironie.

Du machst es so, wie Du es den Frauen anlastest:
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:vorgeben, anders zu sein
Da ist Ent-Täuschung doch vorprogrammiert.


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Der Mann von heute

07.10.2023 um 18:23
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Ich bin ehrlich gesagt nicht nur nicht sicher, dass es daran lag, sondern sehr sicher, dass es eigentlich gar nicht daran lag.
Fein, es lag also nicht an überbordenden Anforderungen der Frau. Was auch immer die Gründe waren (ich werde da jetzt nicht auf deine Spekulationen einsteigen, war ja nicht dabei), es waren andere. Warum machst du das dann zum Vorwurf, sogar zu einem allgemeinen Vorwurf?
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Ja, ist doch ok. Ich spreche dir gar nichts ab. Aber was ziehst du denn für Schlüsse daraus bezüglich mein Leben ? Ich kenn deinen Adoniskörper nicht.
Das war Ironie. Ich habe weder Adoniskörper, noch sonderlich viel Geld. Als ich richtig arm war, hatte ich die wenigsten Probleme mit Frauen.
Und was für Schlüsse ich ziehe? Dein Problem mit Beziehungen liegt weder an deinem Aussehen, noch an deinen sozioökonomischen Status. Ich hab ne begründete Vermutung woran es liegt, kommt gleich.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Nein, will ich eigentlich nicht. Du hast das in den Raum geworfen und ich habe darauf wahrheitsgemäß reagiert.
Nein, hab ich nicht. Ich sprach von deprimierenden Erfahrungen - bezogen auf Deine Frauenprobleme. Du hast das dann auf deine Kindheit usw. bezogen, ganz ohne meine Zutun.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Du willst also suggerieren, dass die von mir kritisierten Ansprüche entweder gar nicht existieren
Korrekt. Romantische Beziehungen funktionieren nicht rational und erst recht nicht so trivial dumpf sozialdarwinistisch. Jede halbwegs ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema zeigt das.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Also du bist dir 1. ganz sicher, dass es daran liegt, dass ich nicht mit mir selber fertig werde
Ja.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:2. dass ich nicht mit mir selber fertig werde ?
Ja. Und das ist das eigentliche Problem. Geh das an.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Woran machst du das fest ?
Das was du schreibst. Du hast hier in ziemlich kurzer Zeit ein großes Fass persönlicher Probleme aufgemacht Adoption, Kindheit, Gesundheit, gescheiterte Beziehungen. Das alles (und wahrscheinlich noch viel mehr) brennt dir auf der Seele. Und wenn mit soviel Ballast durch die Gegend läufst, hat das natürlich Konsequenzen. In Beziehungen ist das schon fast Garant für ein Scheitern, beim Kennenlernen wirkst du nur auf entsprechende Frauen anziehend. Du produzierst dein Leid selbst, die Frauen (in toto, nicht einzeln) sind da völlig unschuldig.
Weiter schiebst du deine ganzen Probleme auf alle anderen ab, nur nicht auf dich. Das verhindert nicht nur das du sie lösen könntest, es verzerrt auch völlig dein Blick auf die Realität. Okay - alles Küchenpsychologie. Aber es ist ein Verhaltensmuster das ich wirklich schon oft erlebt hab. Darum denke ich, dass das bei dir nicht anders ist.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Wieso werde ich mit mir nicht fertig, wenn ich an mich heran getragene Ansprüche nun zu kritisieren wage ?
Weil du das vorschiebst. Die einzigen Ansprüche denen du nicht genügst sind doch deine eigenen.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Und wieso muss ich damit nun zufrieden und glücklich sein, wenn meine Alternative der Rückzug ist ? Für mich ist das eine Notlösung, mehr nicht.
Wenn du eine vernünftige Beziehung führen willst, solltest du deine persönlichen Probleme halbwegs bearbeitet haben. Eine Beziehung hilft dir nicht die Bohne sie zu lösen, im Gegenteil. Sie raubt dir Zeit und Möglichkeiten dazu und schafft gerne mal ganze neue Probleme um die man sich kümmern muss.
Zitat von soomasooma schrieb:Als Mann von heute: ehrlich, authentisch, mit einer Prise Selbstironie.
👍


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Der Mann von heute

07.10.2023 um 18:57
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Ich würde eher Schlussfolgern und sagen, Du bist glücklicher allein. Jetzt nicht gerade der Typ Mann, der sagt, ich brauche keine Frau, oder Beziehung um glücklich zu sein. Aber trotzdem besser Solo, als in einer schlechten Beziehung. Trotzdem arrangieren sich andere und sind happy
Ich habe mich natürlich inzwischen mit dem Alleinleben weitgehend eingerichtet, aber mir blieb ja auch nichts anderes über. Aber es wäre ein Trugschluss zu behaupten, dass ich alleine lebe. Die Hilfe, die man sonst von Parner oder Familie bekommt, werden für mich dann halbwegs mit Hilfe des Sozialstaats übernommen. Natürlich auf eine sehr unpersönliche, distanzierte und meist auch sehr joviale Art. Für die bin ich nicht Mitglied ihrer Gemeinschaft, sondern Betreuungsobjekt und Arbeit, die man nicht mit nach Hause nehmen will nach Feierabend.

Glücklicher als vorher bin ich aber allemal, als ich noch der Illusion anhing, ich könnts auch noch zu was bringen, wenn ich mich genug anstrenge.
Zitat von YulianaYuliana schrieb:Von der Szene habe ich noch nie was gehört. Wo findet das statt? Online? Ist das eine Community in der man lernen kann wie man Frauen kennenlernt?
Das ist schon an die 15 Jahre her bei mir. Die Communities oder Webseiten gibt es wohl gar nicht mehr. Ich hab so vor 2 oder 3 Jahren erst wieder davon erfahren, weil mir das irgendwie auf Youtube erschien. Ich will da keine konkreten Adressen nennen, aber unter den Suchbegriffen Dating, Flirt, Coaching findet man das alles sehr schnell wieder. Empfehlen will ich das nicht, wenn man sich damit nicht gerade kritisch als soziologisches Phänomen befasst.
Zitat von YulianaYuliana schrieb:Du hast ja schon was drüber geschrieben, aber was meinst damit konkret mit diesen Ansprüchen? Was sollte sie von dir? Was hättest du ändern müssen?
Ich hätte mich über meine körperliche Gebrechlichkeit und gebrochene Berufsbiografie hinweg setzen müssen und einfach mal bewerben und arbeiten gehen sollen. Abgesehen davon, dass ich bis vor ca. 10 Jahren noch einen Minijob hatte, der mich an die Grenze meiner Belastung brachte, den ich dann aber auch aufgeben musste. Natürlich hab ich da nicht ausreichend verdient und musste mit ALG II aufstocken. Inzwischen bin ich aber Frührentner.
Zitat von YulianaYuliana schrieb:Glaubst du wirklich, dass das so ein schlechter Ratschlag ist? Wenn du dich oft so fühlst, dann wäre es doch nicht die schlechteste Idee das zu probieren.
Das ist in meinem Fall der falsche Ratschlag, weil die Annahme dieses Ratschlags verkauft wird als Voraussetzung zum Zugang zur Sympathie anderer Menschen. Klar wird man ein Stück anziehender, wenn man fröhlicher ist, statt mies gelaunt, aber man ist deswegen noch nicht anziehend oder kommt gar als Partner in Frage, wenn man ein fröhlicher Behinderter ist. Dann ist man höchstens der Quotenfreak.
Zitat von YulianaYuliana schrieb:Was mich stören würde wäre wahrscheinlich ein Mann der gar keine Interessen hat, keine Leidenschaften, keine Lust am Leben.
Ganz ehrlich möchte ich dir ja glauben was du sagst, aber vielleicht versuchst du auch mal mich zu verstehen, wenn ich deine Punkte als mögliche Umlenkung sehe, hinter der letztlich der gleiche ökonomische Faktor steckt. Interessen, Leidenschaften, Lust am Leben, das umzusetzen und zu verwirklichen, das muss man sich alles auch leisten können. Nur mal als Beispiel : Ich höre von Frauen immer wieder ihr Interesse am Reisen. Mich hat Reisen schon als Kind nicht sonderlich interessiert, weil ich das immer als stressig empfand. Das überwog das Interesse an anderen Orten und fremden Kulturen bei weitem. Ich begenüge mich damit, viel darüber zu lesen.
Nun bin ich sicher nicht frei von Interessen und Leidenschaften, nur diese zu verwirklichen, das steht noch mal auf einem anderen Blatt. Irgendwann, um nicht dauerhaft Frust darüber zu finden, redet man sich das entweder schlecht oder sucht sich leichter zugängliche Alternativen. Viele Interessen halte ich für reine Statussymbole, die man lieber verwerfen sollte. Tatsächlich kenne ich aber auch Frauen, die das so sehen.

Mein Vater war ein Mensch, der wirklich so ziemlich keinerlei Interessen hatte außer Fußball gucken und Feierabendbier. Sicher nicht, weil er zu wenig verdient hatte. Er war wahrscheinlich einfach zu kaputt von der Arbeit, um noch den Kopf für irgendwas frei zu haben.
Zitat von YulianaYuliana schrieb:Meinst du damit, dass sie heiraten wollte, eine Familie gründen und du der Hauptverdiener sein solltest?
Ja, in diese Richtung ging das auch, allerdings kam der Druck dahin nicht von mir obwohl ich grundsätzlich nicht abgeneigt gewesen wäre.
Zitat von YulianaYuliana schrieb:Möchtest du eine Familie mit Kindern?
Hätte ich gewollt. Jetzt nicht mehr. Ist nicht mein allerletztes Wort, aber ich denke darüber nicht mehr nach.
Zitat von YulianaYuliana schrieb:Ich falle aus dem Raster komplett raus, weil ich weder Heirat noch Kinder will. Damit kommen sehr viele Männer für mich gar nicht in Frage. Viele Männer wollen Familie und Kinder und das ist auch völlig ok. Diese Männer sind dann eben keine potentiellen Partner für mich. Das ist eben so. Das nehme ich auch niemanden übel. Ich lege immer Wert darauf in dieser Hinsicht ehrlich zu sein bevor Gefühle ins Spiel kommen.
Ich finde Treue und Loyalität wichtig. Das Rechtskonstrukt Ehe und das Ritual Hochzeit finde ich aber sehr fraglich. Im Zwefel schützt das sowieso niemanden. Man lädt sich damit nur sein Gewissen negativ auf.
Zitat von YulianaYuliana schrieb:Was meinst du mit anders? Wie anders geben die Frauen vor zu sein? Was meinst du konkret damit?
Dass sie nichts von den üblichen Rollenvorstellungen halten, ihnen der gesellschaftliche Status unwichtig ist, oder ganz allgemein sich als progressiv geben, dann aber doch reaktionär sind. Es gibt ja sicher Frauen die das auch ernst meinen, nur kenne ich keine, die mich dahingehend wirklich überzeugt. Ich bekomme da ja auch im Umfeld einiges mit. Welchen Status der Mann hat, ist der Frau immer dann egal, wenn er einen hohen Status hat. Solang der Strom aus der Steckdose kommt, brauchen wir keine Kraftwerke :D


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Der Mann von heute

07.10.2023 um 19:00
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Meine Vermutung hingegen ist, dass eigenes Fehlverhalten der Damen wiederum auf mich projiziert und so mir unterstellt wurde.
Habe nun alles von dir gelesen und komme zu dem Entschluss, dass du eher dein eigenes Fehlverhalten bzw deine eigenen Baustellen auf die Damen oder generell auf das Außen projezierst.
So bist du fein raus, alle anderen Schuld, so einfach kann es sein.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:wenn einem im Bett dann vor Schmerz und Anstrengung schnell die Puste ausgeht, schließt die im Umgang mit kranken Männern unerfahrene und ansonsten recht verwöhnte Frau : "Der findet mich wohl nicht attraktiv genug."
Bist du das mal angegangen? Immerhin spielt Sexualität in einer Partnerschaft eine nicht unwichtige Rolle.
Hast du das für dich klären können?
Oder erwartest du eher etwas von deinem Gegenüber?
Zitat von paxitopaxito schrieb:phenomena schrieb:
2. dass ich nicht mit mir selber fertig werde ?
Ja. Und das ist das eigentliche Problem. Geh das an.
Da schließe ich mich an.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Oder der ganze tolle Tipp : "Geh doch mal zur Therapie ! (damit du endlich weniger nervig für andere wirst)"
Auch hier schließe ich mich an, aber nicht, damit du weniger nervig für andere wirst, sondern damit du deine eigene Baustellen für dich aufarbeiten kannst und weniger deine eigenen Anteile auf andere Menschen projezieren musst.

Diese eigens auferlegte Opferhaltung kann man angehen, ganz ohne die Ursachen dafür stets bei anderen zu suchen.


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Der Mann von heute

07.10.2023 um 19:14
Zitat von soomasooma schrieb:Dann solltest Du offensiver damit umgehen, so sortieren sich die, die damit nicht zurecht kommen, von allein aus. Als Mann von heute: ehrlich, authentisch, mit einer Prise Selbstironie.
Wäre gut, wen das so einfach wäre. Ich habe als Kind und als Jugendlicher und auch später noch mitbekommen, wie man mit Behinderten umgegangen ist, denen man ihre Behinderung deutlich ansah. Heute gibt es vielfach etwas mehr Sensibilität dafür. Ich weiss nicht, ob das echt oder nur gespielt ist. Offene Anfeindungen gibt es aber auch immer noch. Hinzu kommt, dass Behinderte nicht trotz, sondern gerade im Sozialsystem noch strukturell benachteiligt werden, was ja letztlich auch der Wähler mit zu verantworten hat. Als behindert Geltender bin ich dauerhaft im Sozialsystem gefangen auf dem Leistungsniveau von ALG II. Bei ALG II kann man diese niedrige Leistung noch als Anreiz zur eigenen Befreiung daraus verstehen, auch wenn ich das da schon zynisch genug finde. Aber bei als erwerbsunfähig Anerkannten in der Sozialhilfe ist da von Anreiz zu sprechen schon ziemlich dreist. Das tut natürlich offiziell keiner. Die Regierungen haben diesen Fakt bisher immer totgeschwiegen. Auch die linken Oppositionen haben das so gut wie gar nicht auf dem Schirm

Vielleicht kannst du ein bisschen verstehen, dass ich in der Öffentlichkeit nicht all zu sehr auffallen will. Nicht nur, indem ich erhobenen Hauptes Schmerzen unterdrücke und die coole Mimik versuche, sondern vor allem dadurch, dass ich die Öffentlichkeit meide. Diese Kasperei halte ich nämlich auch nicht lange mental aus.


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Der Mann von heute

07.10.2023 um 20:34
Zitat von paxitopaxito schrieb:Fein, es lag also nicht an überbordenden Anforderungen der Frau.
Das ist aber nur eine Interpretation entgegen anders lautender sachlich rationaler Aussagen von Frauen. Soll ich diese nun gar nicht ernst nehmen und mich doch 100% aufs zwischen den Zeilen Interpretieren beschränken ? Ich mach das ja ganz gern, aber ich kann schon unterscheiden zwischen diesen beiden Ebenenen der Kommunikation.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Warum machst du das dann zum Vorwurf, sogar zu einem allgemeinen Vorwurf?
Jetzt reichts aber damit :D
Zitat von paxitopaxito schrieb:Dein Problem mit Beziehungen liegt weder an deinem Aussehen, noch an deinen sozioökonomischen Status.
Du hast meine Kritik gar nicht verstanden. Ob Aussehen, Status oder sonst was ist völlig egal. Es geht immer um ein ganzes Paket von Ansprüchen. Man kann den einen Mangel immer mit etwas anderem kompensieren. Ich halte mich sicher nicht für perfekt, aber ich halte mich auch nicht für einen mangelhaften Menschen. Ich find mich eigentlich ziemlich ok, irgendwas zwischen bescheiden aber nicht zu anspruchsvoll. Das wird mir aber gleich wieder als Arroganz angelastet. Ich hab ja schließlich noch nicht viel geleistet, noch nicht genug Steuern gezahlt. Jemand wie ich soll doch mal den Ball flach halten und sich gaaaaaaaaaaaaaaanz hinten anstellen.

Die Ablehnung, die ich erfahre, sind ganz konkrete Aussagen, auf die ich mich beziehe.
Wenn also der direkte Vorwurf kommt, dass ich, statt nur behindert "zu Hause rumzusitzen" doch lieber mal arbeiten gehen und mich selbst versorgen soll, soll ich diese Aussage nicht ernst nehmen ? Was hat das bitte mit meiner Selbstzufriedenheit bzw. -Unzufriedenheit zu tun ? Schwingt da etwa die Ansicht mit, dass wer keinen Job hat, zwangsläufig zum Miesepeter wird ? Ok, zum Glück sind alle die arbeiten gehen, die glücklichsten Leute, die jeden Tag mit einem Lächeln beginnen. Lächerlich :D
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nein, hab ich nicht. Ich sprach von deprimierenden Erfahrungen - bezogen auf Deine Frauenprobleme. Du hast das dann auf deine Kindheit usw. bezogen, ganz ohne meine Zutun.
Ich habe die mich prägenden Ereignisse geschildert. Nicht eine deprimierte oder deprimierende Haltung ist die Ursache für meine deprimierte Haltung (im Sinne von Unzufriedenheit), sondern die negativen Erfahrungen sind die Ursache. Du drehst den Spieß um, weil es für dich einfacher ist, deine argumentativen Waffen gegen mich zu feuern, anstatt gegen die komplexen Lebenszusammenhänge. Wenn du dich ein wenig mit Psychologie auskennen würdest, wüsstest du, dass zumindest im Diskurs die individualistische und individualisierende Sicht auf Probleme schon längst überholt ist. Da ich im Rahmen der Eingliederungshilfe mit diesen Themen zu tun habe, erlebe ich diesbezüglich aber auch, dass es in der Praxis angekommen ist. Meine Professionellen Hilfeleister sehen das überhaupt nicht wie du. Zum Glück. In den Behörden, die letztlich die Gelder dafür bereit stellen, ist man leider noch nicht ganz so weit und in etwa auf dem Stand der 80er bis 90er Jahre. Hat mit der damaligen Reformverwaltung zu tun, in der das neoliberale Menschenbild, das ja auch du zu vertreten scheinst, Einzug gehalten hat. Lesetipp : Ulrich Bröckling - Das unternehmerische Selbst.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Romantische Beziehungen funktionieren nicht rational und erst recht nicht so trivial dumpf sozialdarwinistisch. Jede halbwegs ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema zeigt das.
Was ist das für eine ernsthafte Auseinandersetzung, die explizite Botschaften ignoriert und stattdessen sich in Interpretation übt ? Ich sehe es wirklich nicht als meine Aufgabe, bei aller Liebe für Spekulation, mit meinen Vermutungen auch richtig liegen zu müssen. Ich hab doch nicht die Letzverantwortung Metapahern richtig zu deuten.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Du hast hier in ziemlich kurzer Zeit ein großes Fass persönlicher Probleme aufgemacht Adoption, Kindheit, Gesundheit, gescheiterte Beziehungen. Das alles (und wahrscheinlich noch viel mehr) brennt dir auf der Seele. Und wenn mit soviel Ballast durch die Gegend läufst, hat das natürlich Konsequenzen. In Beziehungen ist das schon fast Garant für ein Scheitern, beim Kennenlernen wirkst du nur auf entsprechende Frauen anziehend. Du produzierst dein Leid selbst, die Frauen (in toto, nicht einzeln) sind da völlig unschuldig.
Weiter schiebst du deine ganzen Probleme auf alle anderen ab, nur nicht auf dich. Das verhindert nicht nur das du sie lösen könntest, es verzerrt auch völlig dein Blick auf die Realität. Okay - alles Küchenpsychologie. Aber es ist ein Verhaltensmuster das ich wirklich schon oft erlebt hab. Darum denke ich, dass das bei dir nicht anders ist.
Ja verdammt. Dass das so ist, dass das Beziehungen belastet oder ein Zustandekommen sabotiert, das ist mir klar. Das musst du mir nicht beweisen. Von der Neigung her bin ich auch jemand, der anderen Menschen mit Problemem lieber aus dem Weg geht und sich lieber mit fröhlichen, gesunden, Reichen und zufriedenen Menschen abgibt. Aber vielleicht merkst du grad beim lesen dieser Worte was ? Genau das kritisiere ich. Man ist/gilt erst gesellschaftstauglich bzw. Beziehungstauglich, wenn man keine Probleme mehr hat, oder sie alleine lösen kann. Ich empfand es wirklich als Ironie, dass du das noch mal ziemlich genau bestätigt hast. Ich finde diese Haltung nicht nur falsch, sondern absolut erbärmlich. Wie gesagt, ich neige auch dazu, aber ich versuche schon dagegen anzukämpfen.

Ich schrieb weiter oben schon, dass ich mir lange genug die Schuld für mein vermeintliches Versagen zu eigen gemacht habe und erst vor wenigen Jahren begann, mich darüber zu erheben.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Die einzigen Ansprüche denen du nicht genügst sind doch deine eigenen.
Ja, der Anspruch, endlich komplett auf andere Ansprüche zu pfeiffen. Aber ich will auch nicht zum egoistischen Arschloch werden. Manch einer meint ja, dass ich das schon längst wäre, weil ich ausschlafen kann, während andere früh aufstehen müssen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Wenn du eine vernünftige Beziehung führen willst, solltest du deine persönlichen Probleme halbwegs bearbeitet haben. Eine Beziehung hilft dir nicht die Bohne sie zu lösen, im Gegenteil. Sie raubt dir Zeit und Möglichkeiten dazu und schafft gerne mal ganze neue Probleme um die man sich kümmern muss.
Das ist mir alles bewusst. Meine Einschränkungen lassen sich zwar nicht aus der Welt schaffen und werden mit fortschreitendem Alter sicher noch mehr, aber dafür bin ich ja von anderen Einschränkungen und Pflichten befreit, die als gesund Geltende so haben. Dafür hab ich das Stigma Sozialfall. Oder soll ich lügen und das verschweigen ? Und da wären wir auch gleich beim eigentlichen Problem.

Rede ich nicht darüber, bin ich der fiese Typ, der was verschweigt. Rede ich darüber, kommt entweder direkt Ignoranz oder ein penetrantes Nachfragen, das mich in Erklärungsnot bringt. Da ich es allein schon wegen Behörden und Medizinern gewohnt bin, die Geschichten x-fach zu wiederholen, kann ich das auch lang und ausführlich machen. Das wiederum wird dann als penetrante Informationslust und verzweifeltes Suchen nach Aufmerksamkeit begriffen.

Nun ja, eigentlich sind die Leute, die mich direkt ignorieren, dann doch deutlich ehrlicher, als dieses Nachbohrer, die letztlich nur ihre Abneigung gegen Behinderte ausschütten.


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Der Mann von heute

07.10.2023 um 20:52
Zitat von StumpfStumpf schrieb:Bist du das mal angegangen? Immerhin spielt Sexualität in einer Partnerschaft eine nicht unwichtige Rolle.
Hast du das für dich klären können?
Oder erwartest du eher etwas von deinem Gegenüber?
Ich hab keine Ahnung, ob das besser geworden ist. Ich bin nicht mehr so fit, wie vor 30 Jahren, aber vielleicht etwas besser als vor ca. 10 Jahren, weil sich im Vergleich zu damals meine Lebensumstände ja änderten und ich manche externen Belastungsfaktoren nicht mehr habe.

Dennoch sollte es ja nicht sein, dass mir mangelndes Interesse vorgeworfen wird, wenn der Körper nicht so kann bzw. erwartet wird, dass man bei genug Interesse (Erregtheit) schon Superkräfte entwickeln würde.

Ich habe ein neurologisches Leiden verbunden mit einer Art Muskelschwund. Optisch sehe ich dadurch nicht wirklich krank aus, aber irgendwie falsch, bzw. einfach nicht männlich nach stereotypen Vorstellungen. Meine Hände sind in der Regel schmaler als die von gleich großen Frauen. Natürlich find ich selbst das auch nicht besonders toll, weil ich als Kind immer mal groß und stark werden wollte, aber auch als ich begann, mich damit abzufinden, kamen doch in der Regel die negativen Rückmeldungen diesbezüglich. Vor allem wurd auch erst sehr spät fest gestellt, dass das pathologisch ist.

Wegen meiner Merkmale bin ich auch sensibilisiert, diesbezüglich bei anderen drauf zu achten.


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Der Mann von heute

07.10.2023 um 21:02
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Das ist aber nur eine Interpretation entgegen anders lautender sachlich rationaler Aussagen von Frauen.
Derartig „sachlich rational“ das es zum Abbruch von Beziehungen führt? Ja, Vorwürfe gegen den Beziehungspartner sind immer Ausfluss der Vernunft und sollten wortwörtlich genommen werden.
Es geht aber ohnehin nicht um die Frauen und was du denen glauben sollst oder interpretieren sollst. Es geht um dich.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Die Ablehnung, die ich erfahre, sind ganz konkrete Aussagen, auf die ich mich beziehe.
Wenn also der direkte Vorwurf kommt, dass ich, statt nur behindert "zu Hause rumzusitzen" doch lieber mal arbeiten gehen und mich selbst versorgen soll, soll ich diese Aussage nicht ernst nehmen ? Was hat das bitte mit meiner Selbstzufriedenheit bzw. -Unzufriedenheit zu tun ?
Ne ganze Menge. Liest sich jedenfalls absolut nicht so, als wärst du mit deiner Situation im Reinen.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Du drehst den Spieß um, weil es für dich einfacher ist, deine argumentativen Waffen gegen mich zu feuern, anstatt gegen die komplexen Lebenszusammenhänge.
Unsinn, ich bin hier nicht im Krieg mit dir und feuere auch keine Waffen ab. Ich sag dir was ich denke - weil du danach gefragt hast. Und klar, wenn du dich in der Rolle des Opfers „komplexer Lebenszusammenhänge“ eingerichtet hast und dich damit wohl fühlst ist das dein Bier. Wenn du da irgendwann mal raus willst, wirst an einer Auseinandersetzung mit dir selbst nicht vorbei kommen.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Was ist das für eine ernsthafte Auseinandersetzung, die explizite Botschaften ignoriert und stattdessen sich in Interpretation übt ?
Ich hab überhaupt nix interpretiert was irgendeine Frau zu dir gesagt hat und ich rate dir auch nicht dazu, auch nicht dazu irgendwen zu ignorieren. Ich schreib dir andauernd, dass das Problem bei dir liegt, bei deiner Haltung, Weltanschauung. Und das meine ich auch so.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Ja verdammt. Dass das so ist, dass das Beziehungen belastet oder ein Zustandekommen sabotiert, das ist mir klar. Das musst du mir nicht beweisen. Von der Neigung her bin ich auch jemand, der anderen Menschen mit Problemem lieber aus dem Weg geht und sich lieber mit fröhlichen, gesunden, Reichen und zufriedenen Menschen abgibt. Aber vielleicht merkst du grad beim lesen dieser Worte was ? Genau das kritisiere ich.
Großartig, du kritisierst das andere so sind wie du? So normale Menschen?
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Man ist/gilt erst gesellschaftstauglich bzw. Beziehungstauglich, wenn man keine Probleme mehr hat, oder sie alleine lösen kann. Ich empfand es wirklich als Ironie, dass du das noch mal ziemlich genau bestätigt hast.
Weil du der festen Überzeugung bist, dass du deine Probleme überhaupt nicht lösen kannst, weil alle anderen, die Lebensumstände, das System - whatever - es verhindern. Schon klar.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Ich schrieb weiter oben schon, dass ich mir lange genug die Schuld für mein vermeintliches Versagen zu eigen gemacht habe und erst vor wenigen Jahren begann, mich darüber zu erheben
Schuld bringt dich kein Stück weiter. Egal ob du die nu bei dir oder bei anderen verortest. Ich hab bisher noch nie erlebt, dass man ein Problem löst, indem man einen Schuldigen benennt.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Ja, der Anspruch, endlich komplett auf andere Ansprüche zu pfeiffen. Aber ich will auch nicht zum egoistischen Arschloch werden.
Als ob das Eine zum Anderen führt.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Wenn du dich ein wenig mit Psychologie auskennen würdest, wüsstest du
Hm, ich dachte meine jahrelange Arbeit in der Psychiatrie hätte da Früchte getragen.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Da ich im Rahmen der Eingliederungshilfe mit diesen Themen zu tun habe, erlebe ich diesbezüglich aber auch, dass es in der Praxis angekommen ist.
Und auch da war ich jahrelang. Um das deutlich zu sagen, ich wäre bei anderen Menschen bei weitem nicht so direkt und ungehobelt. Du hast dich aber derart gegen alle Einwände selbst immunisiert, dass ich die direkte Ansprache für den sinnvollen Weg halte. Das auch, weil du in deinen Texten klar als intelligenter Mensch zu erkennen bist. Kannste annehmen, kannste lassen. Du kannst dich natürlich auch auf Deibel komm raus rechtfertigen.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Das ist mir alles bewusst. Meine Einschränkungen lassen sich zwar nicht aus der Welt schaffen und werden mit fortschreitendem Alter sicher noch mehr, aber dafür bin ich ja von anderen Einschränkungen und Pflichten befreit, die als gesund Geltende so haben. Dafür hab ich das Stigma Sozialfall. Oder soll ich lügen und das verschweigen ? Und da wären wir auch gleich beim eigentlichen Problem.
Nein sind wir nicht, das ist nur das nächste Fass das du aufmachst. Jetzt ist eben die Behinderung daran schuld, dass es dir schlecht geht. Oder die Gesellschaft.
Weißte, mein Einstieg in die Pflegeberufe war ein Job für einen schwerbehinderten Mann. Spinale Muskeldystrophie, kontinuierlicher Abbau der Muskeln im Laufe der Zeit. Von Geburt an im Rollstuhl. Der Typ hatte es wirklich schwer, jeder Atemzug ein Kampf, konnte gerade noch die Hände bewegen.
Und was soll ich sagen, der hatte einen Job, der hatte eine Beziehung, der ist verreist, der war auf Konzerten. Ne echte Kämpfernatur. Also erzähl mir bitte nicht, dass es nicht daran läge wie man mit seiner Situation umginge. Das ist das einzige was zählt und das einzige was hilft.


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Der Mann von heute

07.10.2023 um 23:00
Puh; weiß gar nicht, wo ich einsteigen soll.

Erstmal fand ich es im Verlauf unmöglich, dass man @phenomena unterstellt hat, dass nur er Fehler gemacht haben soll und zwar in dem er seine eigenen Fehler auf andere wie seine Partnerin bspw. übertragen haben soll.

Könnt ihr nicht wissen. Auch gewinne ich durch seine ganzen Beiträge nicht diesen Eindruck. Zudem schrieb er selbst, dass sich auch er mit der Zeit reflektieren konnte und daher weiß, dass auch er nicht fehlerfrei ist. Wer ist das auch schon?

Auch kommt mir einiges von dem, was er so geschrieben hat, auch mir bekannt vor. Entweder weil selbst direkt so erlebt oder als Dritter und Außenstehender bei anderen so erlebt. Bspw. bei den Eltern einer meiner Exen, deren Vater offensichtlich der lieben Frau nicht genügt hatte und immer was an ihm auszusetzen hatte und es ihr auch gestunken hat, dass er nur LKW-Fahrer gewesen ist.

Des Weiteren viel durch Hörensagen von Arbeitskollegen oder auch nur dem Lesen in verschiedenen Hobby-Foren. Das werden sich all diese Männer garantiert weder nur ausgedacht noch jedes Mal falsch interpretiert haben.

Ich glaube ihnen, dass es Frauen gibt, Freundinnen oder Ehefrauen, die sich den Mann an ihrer Seite nur ganz nach ihren Vorstellungen zurechtbiegen und backen wollen würden. Und macht Mann dabei nicht mit und übt endlich mal Kritik, ist natürlich nur der Mann schuld, dass die Beziehung oder Ehe nicht gut läuft.

Selbst wurden mir in meinem Leben auch Sprüche wie dass man als Lebenspartner nicht genügen würde (da ging es um meinen Beruf) an Kopf geknallt oder einem auch nur so deutlich geschrieben.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ne echte Kämpfernatur. Also erzähl mir bitte nicht, dass es nicht daran läge wie man mit seiner Situation umginge. Das ist das einzige was zählt und das einzige was hilft.
Nicht jeder Mensch ist eine Kämpfernatur.

Ist man natürlich selbst unzufrieden mit einer oder mehreren Situationen - dann ist es tatsächlich ratsam und angebracht anfangen zu (für sich) zu kämpfen, um Verbesserungen zu erzielen. Immer so weit wie für einen selbst möglich/machbar.


Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, sei es nun bei Behörden und Arbeitgebern oder auch nur im sozialen Umfeld, in dem man sich innerhalb der Gesellschaft bewegt, dass man für diese nur wie Menschen zweiter Klasse angesehen wird, wenn man nicht so wie die Masse innerhalb einer neoliberalen Leistungsgesellschaft einfach nur funktioniert. Entweder weil wirklich nicht könnend und da sollte wirklich jeder Verständnis zeigen oder aber auch einfach nur weil man nicht so funktionieren will wie es andere gerne hätten.
Zu letztem zähle ich mich mehr denn je. Ich funktioniere nicht mehr länger wie andere mich gerne hätten. Ich bin Ich.

Und das macht für mich auch einen Teil des heutigen Mannes aus; Er funktioniert nicht mehr einfach nur gehorsamstreu, sondern hinterfragt und kritisiert und das bereits in Partnerschaften oder sogar noch früher beim Daten. Mögliche Konsequenzen seines Denkens und Handelns sind ihm dabei bewusst, aber es es nicht verwerflich, wenn man diese Konsequenzen dann ebenfalls wieder kritisiert oder zumindest schade oder traurig für sich findet.

Ps.
Selbstverständlich kann man nicht die Gesamtgesellschaft über einen Kamm scheren. Auch nicht alle Frauen innerhalb einer Gesellschaft.

Aber für bestimmte Menschen kann es schon zu einem Problem werden, wenn auch nur eine Mehrheit innerhalb einer Gesellschaft andere Ansichten, Vorstellungen und Erwartungen hat und stellt als man selber sie erfüllen kann oder bereit ist zu erfüllen.

Bspw. kann ich mir schon vorstellen, dass es da draußen Unmengen Frauen gibt, die zwar Respekt und Wertschätzung gegenüber Paketlieferanten oder auch privaten Sicherheitskräften (als Beispiel nur mal) haben/hätten und sich je nachdem auch noch sowas wie eine Freundschaft vorstellen könnten - aber für einen Beziehungspartner dann nicht mehr genügen würden.

Erst recht nicht und da würde es wohl noch mehr Ablehnung hageln, wenn diese an ihren Jobs festhalten wollen würden und keine beruflichen Aufstiegsziele mehr verfolgen, weil sie sich aus Karriere grundsätzlich nichts machen.


Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es da erst vielen arbeitslosen von Grundsicherung lebenden Singles gehen muss - noch dazu sogar gesundheitlich gehandicapt.

Klar ist natürlich, hoffe ich zumindest, dass zwar wenigstens diese Männer mehr auf Verständnis von verschiedenen Seiten treffen würden, aber in Sachen Beziehungspartnerwahl werden sie es dennoch sicherlich schwer haben, weil halt bei vielen bestimmt nicht ins Bild, nicht ins Gesamtbild wie ein männlicher Partner zu sein hätte passend.

@phenomena

Ich dachte zeitweilig, da spricht/schreibt mir einer aus der Seele. Auch dass du in deiner Partnerschaft deiner Partnerin nicht genügt hast und sie dir das auch immer wieder mal direkt als auch indirekt zu verstehen gegeben hat, kann ich zwar nicht wissen, ob wirklich so stimmt, aber zumindest kann ich es mir vorstellen und für sehr gut möglich haltend.

Trotzdem kann ich nicht mal im Ansatz behaupten deine gesamte Situation nachempfinden zu können, weil bei mir es wirklich nur der Wille, der Wille so zu sein und zu bleiben wie ich das für mich nur noch möchte ist und nicht das Können bzw. nicht alles zu können, da ich nicht körperlich beeinträchtigt bin.

Ich wünsche dir wirklich das Beste für deine Zukunft und nur nicht resignieren.

Wichtig ist auch, dass du dir immer treu bleibst!


Ps.
Und es kann wirklich beides gleichzeitig vorherrschen; Man kann zufrieden aber auch unzufrieden sein. Klar, mit der Zeit gewöhnt man sich ans Alleinsein und ja - lernt sogar die Vorteile zu schätzen. Das hat mich zufrieden und endlich frei im Kopf und Herzen werden lassen.
Dennoch fehlt einem natürlich etwas und das ist auch weit mehr als nur Sex.
Aber um das zu bekommen, wieder zu bekommen, werde ich mich nicht ändern. Ich bin ich und bleibe auch ich. Sollten dadurch meine Chancen schlechter stehen - dann ist das halt so und das darf ich dann trotzdem schade und traurig empfinden und seis nur für mich im Stillen.







Noch was kurz;

Will mir auch gar nicht ausmalen wie viele Männer sich in ihrem Leben schon Sätze wie stell dich mal nicht so an du bist doch ein Mann anhören durften. Und bei Kritik an diesem Spruch Männer dann gleich als Jammerlappen abgestempelt wurden.


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Der Mann von heute

07.10.2023 um 23:13
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Das ist in meinem Fall der falsche Ratschlag, weil die Annahme dieses Ratschlags verkauft wird als Voraussetzung zum Zugang zur Sympathie anderer Menschen. Klar wird man ein Stück anziehender, wenn man fröhlicher ist, statt mies gelaunt, aber man ist deswegen noch nicht anziehend oder kommt gar als Partner in Frage, wenn man ein fröhlicher Behinderter ist. Dann ist man höchstens der Quotenfreak.
Das hat doch mit dem Zugang zu anderen Menschen gar nichts zu tun. Wenn du dich in Therapie begibst, damit es dir einfach besser geht und du glücklicher bist dann machst du das für dich und für sonst niemanden. Wenn du daran arbeitest froher, gluecklicher, zufriedener zu sein dann ist das für dich und für dein eigenes Leben und nicht für irgendjemand anderen. Wie andere empfinden kann dir doch egal sein. Für dich sollte es wichtig sein, dass es dir gut geht.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Ganz ehrlich möchte ich dir ja glauben was du sagst, aber vielleicht versuchst du auch mal mich zu verstehen, wenn ich deine Punkte als mögliche Umlenkung sehe, hinter der letztlich der gleiche ökonomische Faktor steckt. Interessen, Leidenschaften, Lust am Leben, das umzusetzen und zu verwirklichen, das muss man sich alles auch leisten können. Nur mal als Beispiel : Ich höre von Frauen immer wieder ihr Interesse am Reisen. Mich hat Reisen schon als Kind nicht sonderlich interessiert, weil ich das immer als stressig empfand. Das überwog das Interesse an anderen Orten und fremden Kulturen bei weitem. Ich begenüge mich damit, viel darüber zu lesen.
Nun bin ich sicher nicht frei von Interessen und Leidenschaften, nur diese zu verwirklichen, das steht noch mal auf einem anderen Blatt. Irgendwann, um nicht dauerhaft Frust darüber zu finden, redet man sich das entweder schlecht oder sucht sich leichter zugängliche Alternativen. Viele Interessen halte ich für reine Statussymbole, die man lieber verwerfen sollte. Tatsächlich kenne ich aber auch Frauen, die das so sehen.
Nein, bei mir ist das nicht der Fall. Bei mir hat das nichts mit ökonomischen Faktoren zu tun. Ich habe ja schon geschrieben, ich verdiene mein eigenes Geld und werde das auch in Zukunft tun. Ich fände einen Mann der mit mir über existentielle Philosophie reden kann viel interessanter als einen der schon jedes Land der Erde bereist hat. Aber ich weiss auch, dass ich eher die Ausnahme bin. Sehr viele Frauen (und auch Männer) wollen eines Tages heiraten, Kinder, regelmäßige Reisen im Urlaub und all das. Das ist ja auch ok. Ich verüble das niemanden.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Dass sie nichts von den üblichen Rollenvorstellungen halten, ihnen der gesellschaftliche Status unwichtig ist, oder ganz allgemein sich als progressiv geben, dann aber doch reaktionär sind. Es gibt ja sicher Frauen die das auch ernst meinen, nur kenne ich keine, die mich dahingehend wirklich überzeugt. Ich bekomme da ja auch im Umfeld einiges mit. Welchen Status der Mann hat, ist der Frau immer dann egal, wenn er einen hohen Status hat. Solang der Strom aus der Steckdose kommt, brauchen wir keine Kraftwerke :D
Naja, progressiv und reaktionär….diese Worte würde ich da einfach stecken lassen. Das sind einfach verschiedene Lebensentwürfe und sind alle völlig valide. Ich glaube mit Status hat das wenig zu tun. Die meisten Menschen lernen sich doch kennen, verlieben sich und gehen deshalb eine Beziehung ein. Wenn diese Beziehung dann Bestand hat und etwas langfristiges darauf wird macht man als Paar das beste darauf, unterstützt sich gegenseitig usw. Ich kann auch Frauen verstehen, die nach einem Mann schauen der evtl. eine Familie ernähren kann, falls sie eine Familie will. Wenn sie dann einen Mann findet der auch eine Familie will dann müssen sie eben schauen, wie sie das am besten verwirklichen können. Dabei liegt es schon auch an der Biologie, dass Frauen etwas länger beruflich ausfallen, wenn sie ein Kind bekommen. Das heisst ja nicht, dass die Frau sich nun einfach für immer auf dem Gehalt des Mannes ausruhen will.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Ich habe ein neurologisches Leiden verbunden mit einer Art Muskelschwund. Optisch sehe ich dadurch nicht wirklich krank aus, aber irgendwie falsch, bzw. einfach nicht männlich nach stereotypen Vorstellungen. Meine Hände sind in der Regel schmaler als die von gleich großen Frauen. Natürlich find ich selbst das auch nicht besonders toll, weil ich als Kind immer mal groß und stark werden wollte, aber auch als ich begann, mich damit abzufinden, kamen doch in der Regel die negativen Rückmeldungen diesbezüglich. Vor allem wurd auch erst sehr spät fest gestellt, dass das pathologisch ist.
Das ist bestimmt nicht einfach und du hast ganz bestimmt schon sehr viel Ablehnung und Zurückweisung erlebt. Von Vorurteilen und schmerzhaften Urteilen die du immer wieder ertragen musst will ich gar nicht anfangen oder so tun, als könnte ich das nachempfinden. Es tut mir leid, dass unsere Gesellschaft leider immer noch so auf Menschen reagiert die nicht zu 100% in die Stereotypen passen. Das ist einfach nur traurig und es erklärt, warum du manchmal einfach auch bitter reagierst.


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Der Mann von heute

07.10.2023 um 23:55
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:gesellschaftstauglich bzw. Beziehungstauglich, wenn man keine Probleme mehr hat, oder sie alleine lösen kann. Ich empfand es wirklich als Ironie, dass du das noch mal ziemlich genau bestätigt hast. Ich finde diese Haltung nicht nur falsch, sondern absolut erbärmlich.
So viele Menschen stehen gemeinsam Krisen durch, oder sind alleinerziehend mit Kindern und finden wieder neuen Anschluss. Es ist doch überhaupt nicht angebracht, eigene Befindlichkeiten so zu verallgemeinern.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Weißte, mein Einstieg in die Pflegeberufe war ein Job für einen schwerbehinderten Mann. Spinale Muskeldystrophie, kontinuierlicher Abbau der Muskeln im Laufe der Zeit. Von Geburt an im Rollstuhl. Der Typ hatte es wirklich schwer, jeder Atemzug ein Kampf, konnte gerade noch die Hände bewegen.
Und was soll ich sagen, der hatte einen Job, der hatte eine Beziehung, der ist verreist, der war auf Konzerten. Ne echte Kämpfernatur. Also erzähl mir bitte nicht, dass es nicht daran läge wie man mit seiner Situation umginge. Das ist das einzige was zählt und das einzige was hilft.
Wow. Respekt.
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Aber es wäre ein Trugschluss zu behaupten, dass ich alleine lebe. Die Hilfe, die man sonst von Parner oder Familie bekommt, werden für mich dann halbwegs mit Hilfe des Sozialstaats übernommen. Natürlich
Du denkst, du lebst nicht allein, weil du eine Haushaltshilfe oder Pflegekraft hast, oder was ist gemeint? Sind das Frauen, die sich dann um dich kümmern, sozusagen?


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Der Mann von heute

08.10.2023 um 02:27
Zitat von paxitopaxito schrieb:Derartig „sachlich rational“ das es zum Abbruch von Beziehungen führt?
Ja wie gesagt, es gibt da zwei Versionen der Sichtweise. Nach ihrer Sicht ging die Trennung von mir aus, weil ich mich weigerte, meiner männlichen Verantwortung nachzukommen. Aus meiner Sicht hat sie sich getrennt, weil sie Unmögliches von mir verlangt, zudem Ansprüche geltend macht, zu denen sie keinerlei Berechtigung hat, weil ihr mein Zustand vorher bewusst war. Sie unterstellte mir zudem noch, ich hätte sie darüber getäuscht. Natürlich hat sie diese Lügen über mich in ihrem riesigen Bekanntenkreis verbreitet, die das auch offen aufgenommen, sie getröstet und sich mit ihr über mich empört und mich von nun an gemieden haben. Mein Bekanntenkreis war zum damaligen Zeitpunkt eher klein, und von diesen restlichen Leuten hat mir gerade mal einer überhaupt länger zugehört, der Rest wollte davon gar nichts wissen. Nein, nicht weil ich jeden einzeln damit belästigt hätte, sondern weil sie das über die sozialen Medien verbreitete, es dann aber entsprechend von den Leuten kommentiert wurde. Für die meisten Leute ist es halt völlig normal, zusammen zu kommen und sich einfach wieder zu trennen. Für mich sind Beziehungen eher Ausnahmephasen. Und jetzt kann man mir nach Belieben vorwerfen, dass ich entweder zu wählerisch bin, oder aber gleich jede Erstbeste nehme.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Liest sich jedenfalls absolut nicht so, als wärst du mit deiner Situation im Reinen.
Ist das ein Wunder ? Ich habe ja keinerlei empirische Beweise dafür, dass es auch anders sein könnte.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Unsinn, ich bin hier nicht im Krieg mit dir und feuere auch keine Waffen ab. Ich sag dir was ich denke - weil du danach gefragt hast.
Dass wir nicht einer Meinung sind, hast du aber schon gemerkt, oder ? Hier gehts aber auch um mehr, als um bloße Meinung. Hier gehts um Konflikte von verschiedenen Weltanschauungen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Und klar, wenn du dich in der Rolle des Opfers „komplexer Lebenszusammenhänge“ eingerichtet hast und dich damit wohl fühlst ist das dein Bier. Wenn du da irgendwann mal raus willst, wirst an einer Auseinandersetzung mit dir selbst nicht vorbei kommen.
Ich fühle mich nicht wohl, nur wohler. Die Rolle des Täters ist mir eine zu große Last, die ich nicht tragen kann. Ich bin auch zwei mal Opfer von Gewalt gewesen. Auch da wurde ich beschämt. Von Ärzten, Behörden, Männern und Frauen. Warum ich mich nicht gewehrt habe, wieso ich nicht weg gelaufen bin, wieso ich so dumm war. Und dann steht man da und weiß keine Antwort.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ich schreib dir andauernd, dass das Problem bei dir liegt, bei deiner Haltung, Weltanschauung. Und das meine ich auch so.
Davon ausgehend, dass die Haltung, die ich hier ausdrücke, auch schon immer die meine war. Ich habe aber bereits zwei mal gesagt, dass ich früher ganz anders dachte. Rückblickend kann ich sogar sagen, dass ich etwa seit Teenager bis Mitte 20 stark sozialdarwinistisch dachte. Man könne alles erreichen, wenn man sich nur anstrengt, und wer nicht versagt, der kommt zu Recht um. In diesem Lebensabschnitt ist man vielleicht noch sehr zuversichtlich, aber wenn man dann immer wieder merkt, dass die Kräfte nicht reichen, um mit den Besten mit zu halten, beginnt man so langsam, also wirklich langsam, daran zu zweifeln. Mit Ende 30 hab ich es dann wirklich begriffen. und so ab 40 konnte ich langsam anfangen, dies auch intellektuell zu reflektieren und mich darüber auszudrücken, wofür mir bisher die Worte fehlten.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Großartig, du kritisierst das andere so sind wie du? So normale Menschen?
Nein, ich kritisiere es, wenn dieses Sosein als Optimum dargestellt wird. Als einer der Kritik völlig erhabener Zustand. Es geht hier nicht um persönliche Vorwürfe, wenn jemand so ist. Kritik ist was anderes als ein Vorwurf. Es geht um die Infragestellung eines Ideals. Ich bin sicher, dass du genau weisst, wovon ich rede, aber davon nichts hören möchtest, weil du selber ja dieses Ideal vertritts, weil du es entweder schon erreicht zu haben meinst oder dich auf dem besten Wege dahin wähnst. Und jetzt kommt jemand wie ich daher, und versucht deine Karriere als nichtig zu erklären. Das geht natürlich nicht :)
Zitat von paxitopaxito schrieb:Weil du der festen Überzeugung bist, dass du deine Probleme überhaupt nicht lösen kannst, weil alle anderen, die Lebensumstände, das System - whatever - es verhindern. Schon klar.
Die Vorurteile andere Leute kann ich doch nicht auflösen. Jedenfalls müsste sich die Gegenseite schon darauf einlassen wollen. Meine Stigmata sieht man ja nicht auf Anhieb. Wenn ich sie verschweige, bin ich später der Lügner, wenn es raus kommt. Spreche ich sie möglichst schnell an, überfordere ich die Leute nur mit meinen Problemen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ich hab bisher noch nie erlebt, dass man ein Problem löst, indem man einen Schuldigen benennt.
Es wird aber auch nicht besser, wenn man aus Schuld Verantwortung macht. Das machts ja sogar noch schlimmer. Verantwortung wird aufgrund von Betroffenheit nicht nur herbei fantasiert, sondern es wird auch noch Kontrollillusion erzeugt. Verantwortung ist jedenfalls nicht die logische Schlussfolge, sondern pure Ideologie.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Als ob das Eine zum Anderen führt.
Kann, muss nicht. Und wie gesagt, laut manchen ist es ja schon passiert bei mir. Ich bin wirklich ein fieser Ausbeuter, der auf Kosten von Quandt und Klatten ein dekadentes Dasein auf Sozialhilfeniveau fristet.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Hm, ich dachte meine jahrelange Arbeit in der Psychiatrie hätte da Früchte getragen.
Was für Früchte ? Bezüglich deiner noch neoloberalen Weltanschauung ? Das trug sicher ensprechende Früchte, die schmecken aber 1. mir nicht und 2. ist wie gesagt, nicht mehr neuster Stand. Das Fachpersonal mit dem ich zu tun habe, ist dem Paritätischen Gesamtverband angeschlossen, also prinzipiell eher linkstheoretisch zu verorten. Diakonie und Caritas gehören meines Wissens nach nicht dazu. Dort vertritt man sicher ein noch konservatives Menschenbild, wozu das neoliberale ja wunderbar passt, auch wenn das begrifflich widersprüchlich scheint. Wenn es um Eingliederungsleistungen geht hat aber nun mal die immer noch neoliberale Stadtbürokratie und -verwaltung ihre Hand darüber und auch deswegen dominieren Diakonie und Caritas als Dienstleister. Man muss schon ziemlich tricksen, um diesen Neoliberalismus zu unterlaufen (doppeltes bzw. dreifaches Mandat der Sozialen Arbeit). Meine zuständigen Sachbearbeiter von der Stadt reden und schreiben nämlich nach deiner Art.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Um das deutlich zu sagen, ich wäre bei anderen Menschen bei weitem nicht so direkt und ungehobelt. Du hast dich aber derart gegen alle Einwände selbst immunisiert, dass ich die direkte Ansprache für den sinnvollen Weg halte.
Ich bin ja auch nicht dein Klient oder Patient und auch keine 20 mehr, als dass ich nicht oder kaum aus eigener Erfahrung berichten könnte. Neiliberale Lebenshilfe hatte ich mein Leben lang schon genug. Diese Methode macht nicht erfolgreich, sondern reklamiert Erfolge nur für sich. Die millionen "Versager" werden einfach ausgeblendet.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Du kannst dich natürlich auch auf Deibel komm raus rechtfertigen.
Ich hab auf Seite 75 selber mit einem Einwand begonnen, nicht mit einem Hilfegesuch. Ich erwarte hier auch keine Hilfe. Bestenfalls etwas Einfühlungsvermögen und Verständnis. Und das gibt es zu meiner Freude ja auch.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Weißte, mein Einstieg in die Pflegeberufe war ein Job für einen schwerbehinderten Mann. Spinale Muskeldystrophie, kontinuierlicher Abbau der Muskeln im Laufe der Zeit. Von Geburt an im Rollstuhl. Der Typ hatte es wirklich schwer, jeder Atemzug ein Kampf, konnte gerade noch die Hände bewegen.
Und was soll ich sagen, der hatte einen Job, der hatte eine Beziehung, der ist verreist, der war auf Konzerten. Ne echte Kämpfernatur. Also erzähl mir bitte nicht, dass es nicht daran läge wie man mit seiner Situation umginge. Das ist das einzige was zählt und das einzige was hilft.
Hast du schon oben gelesen, was ich dazu schrieb ? Was das Problem damit ist, dass man mir nichts ansieht oberflächlich ? Deswegen stellt man genrelll erst mal die Erwartung von Normalität an mich. Dieser Mann, von dem du da sprichst, von dem hat nie jemand irgendwas erwartet. Ich kenne durch die Eingliederungshilfe bedingt auch viele Menschen mit mehr oder weniger schweren Behinderungen. Die sind alle arm und Sozialfälle. Keiner davon machte Karriere, fast niemand von denen scheint einen Partner zu haben. Die positiven Beispiele, die ich kenne, kenne ich aus dem Fernsehen oder durch YT Videos. Alle aus gut bürgerlichem Elternhaus. Selbst ein Raul Krauthausen bekennt, dass er ohne seinen privilegierten familiären Hintergrund nicht dort wäre, wo er heute ist.

Und selbst wenn dieser Typ eine zähe Kämpfernatur ist, was sagt das denn bitte über unsere Gesellschaft aus ? Nur wer bis zum letzten Blutstropfen kämpft, hat auch nur ein Hauch von Glück verdient ?

Vielleicht kennt jemand den Film "Pursuit of Happiness" mit Will Smith. Der Film basiert auf dem wahren Leben von Chris Gardner. Dieser Mensch hat selber eine neoliberale Haltung, wie es aus Interviews deutlich wird. Den Film kann man natürlich verstehen als positives Beispiel, dass sich jemand aus dem Elend heraus gekämpft hat, aber man sollte ihn viel mehr verstehen, als Vorfürhung des abscheulichen Systems in dem er lebt, dass sowas den Menschen zumutet, obwohl es nicht nötig wäre. Menschen wie er sind Ausnahmen, deren Beispiel nicht generalisiert werden kann und sollte.


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Der Mann von heute

08.10.2023 um 02:46
Zitat von gruselichgruselich schrieb:So viele Menschen stehen gemeinsam Krisen durch, oder sind alleinerziehend mit Kindern und finden wieder neuen Anschluss. Es ist doch überhaupt nicht angebracht, eigene Befindlichkeiten so zu verallgemeinern.
Welche meiner Befindlichkeiten verallgemeiner ich ? Ich hab doch verallgemeinerte Ratschläge kritisiert. Dass dieser Ratschlag helfen kann, sich erst aus allen Problemen zu befreien, um dann mehr Erfolg in der Partnerschaft zu haben, das funktioniert ja nur, wenn das auch auch funktioniert. Aber nur weil etwas so funktioniert, also aus dem Sein, folgt ja daraus noch kein Sollen. Dieses Funktionieren wäre ja keine Mechanik, sondern ein soziales Phänomen.
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Du denkst, du lebst nicht allein, weil du eine Haushaltshilfe oder Pflegekraft hast, oder was ist gemeint? Sind das Frauen, die sich dann um dich kümmern, sozusagen?
Ich bestreite mein Leben nicht ohne Hilfe, das wollte ich sagen. Es gibt aber viele, die schämen sich, oder sind sich zu fein dafür, diese Hilfe in Anspruch zu nehmen, weil sie entweder dem Staat nicht noch mehr auf der Tasche liegen wollen, gar nichts davon wissen, oder sich selber die Bedürftigkeit nicht eingestehen wollen. Bei mir war das Anfangs eine Mischung aus allem. Inzwischen kann ich erhobenen Hauptes sagen, dass ich diese Hilfe in Anspruch nehme und gerne auch noch mehr hätte, als mir momentan gewährt wird. Wenn ich mich nicht dazu äußere, würde man mir irgendwann vorwerfen können, warum ich denn nicht eher was gesagt hätte. Ich habe inzwischen erkannt und anerkannt, dass niemand irgendwas ohne Hilfe kann. Wir sind alle nur Zwerge auf den Schultern von Riesen.


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08.10.2023 um 03:44
Zitat von YulianaYuliana schrieb:Wenn du daran arbeitest froher, gluecklicher, zufriedener zu sein dann ist das für dich und für dein eigenes Leben und nicht für irgendjemand anderen. Wie andere empfinden kann dir doch egal sein. Für dich sollte es wichtig sein, dass es dir gut geht.
Gute Beziehungen sind doch aber kein unwesentlicher Faktor für Lebensglück. Natürlich steigert es auch das Lebensglück, wenn man störende und destruktive Beziehungen möglichst meidet. An meiner Zufriedenheit arbeite ich so oder so, aber es macht mich eben auch zufriedener, wenn ich an mich heran getragene Vorwürfe entkräften oder an mich gestellte Ansprüche zurückweisen kann.

Die Therapie kommt auch deswegen für mich nicht in Frage, weil ich keine Diagnose bezüglich Depression habe. Selbst wenn ich diese hätte, so gilt die Depression als individuelle Störung entsprechend den Persönlichkeitsstörungen. Ich lehne das individualistische Konzept dahinter grundlegend ab. Siehe zum Artikel unter dem Abschnitt Kritik : Wikipedia: Persönlichkeitsstörung#Kritik

Das Konzept folgt nicht wissenschaftlichen Kriterien, sondern pragmatisch ideologischen. Was jemanden aus welchen Gründen wann und wie viel stört, das muss ja immer jemand beurteilen. Vorschnell sollte man sich so eine Diagnose nicht zu eigen machen. Die Frage : "Was stört dich an dir selbst" ist nicht selten ein zu Eigen gemachtes "Eigentlich störst du uns." Das ist es, was Anhänger der alten Schule hier verkaufen wollen.

Ich würde mich betreffend ungern von Störungen sprechen, sondern von Merkmalen, mit denen andere umzugehen haben. Ob sie aber meine Merkmale stören, müssten sie schon selber äußern. Wenn sie es aber äußern, müssten sie sich gemäß ihrer Haltung aber konsequenterweise Fragen, ob sie nicht an sich selber arbeiten müssten, so wie sie es ja anderen auch empfehlen, wenn diese sich an irgendwelchen externen Faktoren stören. Ansprüche setzen sich doch immer nur durch einen Machtvorteil durch, nicht wegen moralischer Substanz.
Zitat von YulianaYuliana schrieb:Das sind einfach verschiedene Lebensentwürfe und sind alle völlig valide.
Natürlich sind verschiedene Lebensentwürfe erst mal valide. Aber darum ging es ja gar nicht. Es ging um die Vortäuschung einer Haltung. In diesem Fall ging es aber wohl konkret vor allem auch um Selbsttäuschung. Sie hielt sich selber für progressiv, kam dann aber mit Bibelzitaten aus der Mottenkiste.
Zitat von YulianaYuliana schrieb:Das heisst ja nicht, dass die Frau sich nun einfach für immer auf dem Gehalt des Mannes ausruhen will.
Warum soll denn der Mann dafür aufkommen ? Wieso kommt nicht ihr Vater dafür auf ? Der profitiert doch ebenfalls davon, dass Stammhalter zur Welt kommen. Oder wieso wird das nicht geteilt ?
Zitat von YulianaYuliana schrieb:Es tut mir leid, dass unsere Gesellschaft leider immer noch so auf Menschen reagiert die nicht zu 100% in die Stereotypen passen. Das ist einfach nur traurig und es erklärt, warum du manchmal einfach auch bitter reagierst.
Danke, dass du diese Tatsachen anerkennst, und nicht leugnest, wie manch anderer hier es als Wahrnehmungsstörung hinstellen will.


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