Bluelle schrieb:Ich habe nochmals eine Frage an Dich, wenn Du so nett bist, es geht um Parole.
Irgendwann die Jahre hatte ich gelesen, wenn man sich im Knast eines Deliktes ? strafbar macht, kann
es eine Sperre von drei Jahren geben, bis man wieder Parole einreichen kann.
Ist das richtig und was wären diese Verfehlungen?
Ist das unterschiedlich in den einzelnen Staaten und wenn wie sieht es da in Virginia aus?
Danke Dir schon einmal.
Ja, jeder Bundesstaat legt seine Regeln selbst fest. Virginia kann das also ganz anders regeln als New York usw.
Unterscheiden muss man bei der Frage zwei Dinge: Hat er sich im Gefängnis einer weiteren Straftat schuldig gemacht, kann diese natürlich zu einer neuen Strafe führen, die dann ebenfalls abzusitzen ist und damit die Strafaussetzung auf Bewährung (die beste deutsche Übersetzung für "parole") für die erste Straftat, für die er sitzt, irrelevant machen. Beispiel: Er ist originär zu 5 Jahren verurteilt worden, begeht nun eine Straftat, für die er lebenslang bekommt, dann ist die Frage ob er hinsichtlich der 5-Jahres-Strafe früher entlassen wird natürlich irrelevant geworden.
Ansonsten kann das gesamte Verhalten eines Gefangenen die Entscheidung über die Strafaussetzung extrem beeinflussen, positiv wie negativ. In Virginia gilt ausserdem die Regel, wenn solches Verhalten zu einer Verweigerung der Strafaussetzung geführt hat, kann das Parole Board entscheiden, die nächste Anhörung um bis zu 3 Jahre hinauszuzögern. Beispiel: eigentlich könnte der Gefangene jedes Jahr eine Anhörung haben, hat aber einen so groben Regelverstoss begangen, dass das Board der Meinung ist, er soll erst noch 3 Jahre absitzen. Das gilt aber nur, wenn sowieso noch mindestens 10 Jahre der Strafe im Normalfall (also ohne parole) abzusitzen wären. (§ 53.1-154)
Ausserdem verliert man natürlich in solchen Fällen auch meistens seinen "good conduct credit" was wieder Auswirkungen haben kann wie
@Sector7 eben beschreibt.
Die Verfehlungen können alles mögliche sein, von einer Straftat bis zu schweren Disziplinarverstössen. Beispiele: Angriff auf einen anderen Gefangenen, eine Wachperson, Drogenbesitz usw.