Venice2009 schrieb:So wie es sich liest, hatte EH bei ihren Eltern ein behütetes und abwechslungsreiches Leben. Zumindest was man aus dem im Buch Geschilderten ableiten kann, sofern es so gewesen ist. Also kein abgewrackter Drogenjunkie, was ja zuerst deine Befürchtung gewesen ist.
Sie war wahrscheinlich, wie du richtig erkannt hast, rebellisch/durchgeknallt im negativen Sinne. Daher kam sie mit dem Leben ihrer "spießigen" Eltern nicht zurecht. Trotzdem glaube ich, dass sie ihnen selber nie etwas angetan hätte, höchstens in ihrer Phantasie. Das hat JS für sie letztendlich erledigt.
Ich weiß nicht , wie du mir immer wieder in EH den abgewrackten Drogenjunkie unterschieben willst . Es geht mir darum , wie sie ihre Probleme elterlicherseits zu bewältigen versuchte . Du nennst es ....ein behütetes und abwechslungsreiches Leben ......., ich sehe darin ein überbehütetes und instabiles Zuhause , weil es zu abwechslungsreich war , zudem dass sie meist in Internaten war.
Was Jens an ihr auffiel und nicht mal mit den Drogen in Verbindung brachte, war der Punkt , dass sie sich zeitweise äußerlich vernachlässigte ,dass für mich auf eine innerlich labile Person hinweist, sie aber für ihn äußerlich keineswegs so wirkte , eher dann aufgedreht..... nur eben in ihren Drogenphasen, ihrem Delirium,in dem er sie ja mal in ihrem Zimmer angetroffen habe, sie ihn wieder weggeschickt hat ....
Finde diese Stelle jetzt nicht mehr , an der sie sich beklagt hatte, dass sie für ihre Eltern , wenn sie dann mal frei hatte , zur Verfügung stehen musste , diese bei Einladungen begleiten sollte, immer schön dass Vorzeigepüppchen spielen und in dem Zusammenhang es auch zu ihren Missbräuchen gekommen sein soll mütterlicherseits.
Ich hatte es schon mal angedeutet, den Altersunterschied ihrer Eltern und hänge jetzt noch dran, dass sich ihre Mutter von ihrem Mann vernachlässigt gefühlt haben könnte , denn weshalb schrieb der Autor KE , für Derek N. wäre klar gewesen, dass seine Frau sofort wieder heiraten würde , kaum dass er unter dem Boden wäre........NH hätte sich so benommen , dass sie auch für andere Männer attraktiv wirkte, was DH nicht entgangen sein mag ......Ist das auch aus der Fantasie des Autor entsprungen ?
Ich sehe darin einfach eine Kette von Ereignissen , die bei EH zu diesem Ausmaß führen mussten .
Sie hatten , so weit mir bekannt war , erst ein Jahr in Lynchburg gewohnt , keine Kontakte zu den Nachbarn....und du kannst ja mal googeln , was du findest zu dem Thema "falsche Berufswahl" , welche Auswirkungen das mit sich bringen würde , an dessen Stelle ich EH sehe.
Dazu kommt, bei ihr wäre dass ja nicht nur eine vorübergehende Berufsausbildung gewesen ,
nach der sie sich hätte wieder ihren beruflichen Interessen widmen hätte können, sonach dem Motto" Lern erst mal was gescheites, dann kannst du immer noch dies und jenes machen '' , sondern es war die Rede davon ,dass sie diesen Beruf als Ingenieurin auch ausführen sollte.
Es gibt eben viele Wege , den sich die Kinderseele sucht , um damit zurecht zu kommen .
Google mal nach "Romana Leiss" , welchen Weg sie hinter sich hat , bis sie den Mut hatte, sich einzugestehen , was in ihrer Kindheit falsch gelaufen ist wie eine Überbehütung , womit ihr vieles verboten wurde..... was auch bei vielen Männern mit ihrer Homosexualität so abläuft , denn viele davon warten eben so lange , bis die Eltern nicht mehr am Leben sind , weil sie ihnen keine Vorwürfe machen wollen, doch hier bei EH muss der Knoten geplatzt sein durch eine massive Bevormundung .
Derek Haysom war dazu noch im Ruhestand , hatte ausgiebig Zeit ,sich mit Ihr und ihrer Zukunft zu befassen , vllt . war es dass, was sie nicht hoffen ließ, auf bessere Zeiten .
Und dann kommen da zwei junge , dynamische Ermittler an wie dieser Gardner und Updike , die nach beruflichen Erfolge geradezu lechzten, diesen Fall nach "Colombo-, Magnum- oder Dr. Mabuse" Manier gekürt sehen wollen , das amerikanische Justizsystem spielte ihnen ja in die Hände.
Ich kann es verstehen , dass Jens es heute noch betont , für EH gelogen zu haben , trotzdem dass sie ihn als Dank dafür zum Mörder machte , weil in diesem Gegensatz der Kern der Wahrheit steckt.
Es war eine geschickt ausgetüftelte Falle, in die sich Jens zwar selbst hinein manövert hatte, aber EH hätte ihn auch ohne dieses "über alles " Liebesopfer zum Mörder machen können , weil sie so eine wunderbare Lügnerin war..... auf Grund ihrer Erkrankung , möchte ich extra noch betonen ....!
Und dann macht man solche Menschen zu Kriminellen , die andere noch mitziehen !?
Im Volksmund sagt man ja von dieser Klientel Leuten , sie hätten schneller eine Ausrede wie die Maus ein Loch gefunden hat und das geht schon flott....
Mich interessiert jetzt vor allem , wann diese Wende dann bei dem Ermittler Gardner eintrat, wo er in England noch so auf der Seite von Jens stand , oder hat das der Autor KE auch beschönigt dargestellt und musste sich schlussendlich dann auf amerikanischem Boden dem Staatanwalt Updike "beugen" , sich dessen Meinung anschließen , denn er bestimmte doch , wohin die "Reise" für Jens ging, dass er nicht nach Deutschland ausgeliefert werden durfte ?