yasumi schrieb:Er hat sich als Doppelmörder selbst ins Spiel gebracht. Die Frage die ich mir stelle ist: Hat er sich ins Spiel gebracht, weil er es gerne gewesen wäre, oder weil er es tatsächlich war?
Dieses "Tun als ob" etwas weitergedacht: ich würde auch nicht ausschließen, dass er - nach der ganzen Planung und dem Rumfantasieren - im letzten Moment "gekniffen" hat, im Auto wartete ("jemand muss doch aufpassen, dass niemand kommt"), und erst dann, als alles vorbei war, ins Haus ging (in Socken, um die teuren Schuhe nicht zu ruinieren), um auch mitreden zu können. Um dennoch den Eindruck erwecken zu können, er wäre dabeigewesen, der Gefährliche, Gesetzlose. Um so tun zu können, als ob.
Und am Ende hat er sich womöglich mit seinem kalkulierten, prahlerischem Geständnis verkalkuliert.
So seh ich das momentan.
-Was möchtest Du damit andeuten? Vielleicht, dass JS zum Zeitpunkt der Morde nicht er
selber war. Möglicherweise hat er sich aus seinem Alltagsbewusstsein ausgeklinkt in dem
Moment als er sich zu den Morden entschlossen hat, weil es nicht seinem normalen
Bewusstseinszustand entsprach. Er hat sich selber als völlig außer sich empfunden und
konnte so auch die Morde begehen? In dem Moment kam der Wolf in ihm zum Vorschein,
sprich der soziopathische Anteil seiner selbst.
Seine sonstige Art lässt ja nicht unbedingt auf Soziopathie schließen. Jedenfalls nicht im
ersten Moment. Man muss bei JS hinter den Vorhang sehen können, um das zu erkennen.
Allerdings kann man das auch leicht so erkennen, wenn man etwas nachdenkt. Seine
Supporter wollen das aber nicht sehen, da sie an ihrer eigenen Sicht auf ihn festhalten, sie
würden sich sonst selber verraten. Sie würden das auch nicht tun, wenn sie nicht Vorteile
davon hätten. Z.B. in der Öffentlichkeit stehen und wahrgenommen zu werden.
Jetzt kommt es ihm so vor, als ob jemand anders die Morde begannen hat, da er sich nicht
(mehr) vorstellen kann, es selber gewesen zu sein.
Er hat also im Lauf der vielen Jahre diese Tat ganz von sich abgespalten und kann sie sich
selber nicht mehr zuordnen. Will es auch nicht, sonst würde er jetzt "offiziell" als Lügner
dastehen. Er ist also mindestens doppelt gehindert diese Tat einzugestehen. Er als
"Feingeist" (was er auch sein kann), würde so etwas niemals tun. Als Lügner dazustehen
geht auch nicht. Er würde sich damit in sich selber verraten und auch seine Unterstützer
verraten, derart, dass sie dann so enttäuscht wären über seine "Ehrlichkeit", dass sie nicht mehr
weitermachen würden. Er würde so viele "Freunde" verlieren. Ich denke, er empfindet sie
tatsächlich als Freunde, da sie ihn viel besser "verstehen können" als die anderen Leute
im Gefängnis.
Es ist also vorstellbar, dass er als "jemand anderer" die Morde begannen hat. Dann das Haus
verließ und sich ins Auto setzte. Jetzt, im Auto, zu sich kam, wieder die eigentliche Person
JS wurde, und das Blut an sich bemerkte. Das verwirrte ihn und er wollte nachsehen gehen.
Registrierte die Tat im Haus, machte sich einigermaßen sauber und fuhr zu EH zurück.
Es gab daher für ihn einige Zeit lang 2 Versionen seiner selber. Der eigentliche JS und die 2. Person, der Mörder. Deswegen hat er auch später gestanden. Aus bekannten Gründen
noch später diese Mörderpersönlichkeit in sich verleugnet und stellt sich jetzt als "unschuldig" dar und ist davon wohl auch überzeugt.
Es gibt ja durchaus die Möglichkeit, dass jemand 2 Persönlichkeiten in sich haben kann.
Ähnlich wie Dr. Jekyll and Mr. Hyde.
Ohne Therapie ist es für mich gut vorstellbar, dass, wenn er wieder in Freiheit wäre, der Wolf
ihn ihm wieder zum Vorschein kommen kann, unter bestimmten Bedingungen.
Das waren meine Ideen (Meinung) zu Deinem Kommentar.