Der Mensch Jens Söring

blorgempire schrieb:Fairerweise muss man sagen, dass Antiamerikanismus keine Spezialität der Eidgenossen ist, da können in Deutschland mehr als genug Eumel in dieses Lied einstimmen.

Allerdings, auf dieser Schiene ist der Doppelmörder ja schon jahrelang gefahren und hat auch einige deutsche Politiker etc. damit auf seine Seite gezogen, die heilige Mandela Kopie, die unter dem schrecklichen amerikanischen System so unschuldig leidet. Da findet man in Deutschland und Europa ja immer einige Idioten, die sofort mit einstimmen.

calligraphie schrieb:Besser für die Opfer oder deren Angehörige?

Ich meine das aus Sicht von Jens soering, da wäre ich lieber in De verurteilt worden und verstehe nicht warum er nicht in DE geblieben ist (auf der Flucht)

calligraphie schrieb:Dieses ewige „ US Justiz bashing“ durch die Brille eines Schweizer Eidgenossen ist so überflüssig wie der umkippende Sack Reis in China.

DIe Schweiz und USA sind Schwesterrepubliken, 1848 hat die Schweiz das komplette System übernommen (ausser Präsident)

Ich finde 15 Jahren zu wenig für ein Mord oder Mehrfachmord daher wäre das eher ein Schweizer Bashing und finde lebenslänglich MIT Möglichkeit zur Bewährung (USA) gerechter

blorgempire schrieb:In Deutschland hätte Söring als zerknirscht auftretender Schuldiger, der "aus Liebe" in die Sache "hineingeschlittert" ist und sie nun "bitter bereut", bessere Karten gehabt.

So ist es, man muss die Verhandlungstaktik am System anpassen. Deine Ausführungen haben Hand und Fuss

dwt schrieb:Ich meine das aus Sicht von Jens soering, da wäre ich lieber in De verurteilt worden und verstehe nicht warum er nicht in DE geblieben ist (auf der Flucht)

Ich verstehe auch nicht, wieso Kim Dotcom nicht nach Deutschland geflüchtet ist. Da wäre er sicher vor einer Auslieferung. Aber manche sind sich scheinbar ihrer Sache selbst zu sicher oder haben keine Ahnung. Vor Größenwahn...

dwt schrieb:Ich meine das aus Sicht von Jens soering, da wäre ich lieber in De verurteilt worden und verstehe nicht warum er nicht in DE geblieben ist (auf der Flucht)

Das ist übrigens auch so ein Ding, wo man wieder den Fehler in Sörings Logik sieht. Einerseits versucht er alles um nach Deutschland ausgeliefert zu werden, andererseits hat er aber die Gelegenheit nicht genutzt, wenn er schon auf der Flucht ist, nach Deutschland zu fliehen. Daran sieht man MMn auch, dass seine Story, dass er direkt am Morgen nach der Tat beschlossen hat den Helden zu spielen, keinen Sinn machen kann.
Er scheint zum Zeitpunkt der Tat ( und auch noch nicht zum Zeitpunkt der Flucht) keinen Schimmer gehabt zu haben, was ihn in Deutschland erwartet. Sonst wäre er doch direkt hierhin geflohen.

@LaBaLiLaDy
Ich behaupte einfach mal, seine (JS) urplötzlich aufkeimende Deutschlandliebe begann sowieso erst, nachdem er erfuhr, wie gnädig und einfühlsam die Justiz hier zu ihm gewesen wäre. Dieses ganze Gesäusel von Heimatliebe und Sehnsucht nach Bonn und womöglich deutschem Brot& Bulette war nur dem Umstand geschuldet, dass er lebenslang vor sich hatte. Das im Kontrast zu 10 lässigen Jahren mit Reha Programm und pädagogisch einfühlsamen deutschem Gefängnispersonal.
Der hätte auch Heimatliebe nach Bulgarien oder Tadschikistan entwickelt, wenn die einem Jugendlichen Mörder eine Dekade in angenehmer Atmosphäre in Aussicht gestellt hätten.
Ich bin überzeugt, dass er durch und durch gerne in den USA gelebt hat und sich auch heute noch ins Knie beißt, weil er da nie mehr hin darf. Alleine sein derzeitiges Showbusiness wäre in den USA bereits die große $ Kanone. Speakerkarriere, Rapperkarriere, Bücher, bei Dr. Phil als Dauergast.
Mit Frau Knox und dem US Autoren auf Lesereise usw. In Deutschland sind solche Karrieren schlicht unmöglich. Nun sitzt er hier fest und seine highlights sind Tik tok und die Erinnerung an seine ersten Monate hier, als man sich bei den ÖR um ihn gerissen hat. Nicht mal Anna S. will nach Deutschland, weil sie ein kluger Kopf ist. Wer würde ihr hier eine kl Zeichnung für 10000$ abkaufen, würden hier Reporter unter ihrem Fenster campieren, würden ihr hier millionenschwere Film Deals ins Haus trudeln?

@calligraphie

Er wäre vermutlich schon bei Oprah gewesen. Für die Kohle, die da drin gewesen wäre, muss er nun 482748173 Vorträge in Unis halten.

calligraphie schrieb:Dieses ganze Gesäusel von Heimatliebe und Sehnsucht nach Bonn und womöglich deutschem Brot& Bulette war nur dem Umstand geschuldet, dass er lebenslang vor sich hatte.

Zumal er mit 11 in die Staaten ist. In dem Alter hat man mit "Heimat" noch nicht viel am Hut. Da weiß man nur, dass man "da ist", gelinde gesagt.

@SomertonMan
Genau so ist es. Er hatte in den USA einen richtig guten Lauf . Eltern fest etabliert, er eine Karriere vor sich in irgendeiner Geisteswissenschaft. Evtl sogar eine Karriere im diplomatischen Dienst vor Augen. Dazu seine Sprachkenntnisse. Nochzumal mit den Privilegien eines elitären Kindes. Sowas tauscht man doch nicht freiwillig gegen eine irgendwie Karriere in der piefigen deutschen Provinz. Nochdazu in den Achtzigern.

@calligraphie

Es werden immer seine Sprachkenntnisse gelobt? Wie viele Sprachen spricht der denn?

@Scarbi
Im Studium in dem USA hat er Chinisisch belegt. Inwieweit er das irgendwie abgeschlossen hat bzw. ob er da einen signifikantes Sprachniveau erreicht hat, weiß ich nicht.

SomertonMan schrieb:Zumal er mit 11 in die Staaten ist. In dem Alter hat man mit "Heimat" noch nicht viel am Hut. Da weiß man nur, dass man "da ist", gelinde gesagt

Ich meine mal gelesen zu haben, dass er in seiner Kindheit insgesamt sogar nur 2 oder 3 Jahre in Deutschland gelebt hatte.

calligraphie schrieb:Ich behaupte einfach mal, seine (JS) urplötzlich aufkeimende Deutschlandliebe begann sowieso erst, nachdem er erfuhr, wie gnädig und einfühlsam die Justiz hier zu ihm gewesen wäre.

Jepp. Und wenn die USA ihn entlassen hätte ohne ein Einreiseverbot, wäre er mit Sicherheit immernoch dort. Denn dann bräuchte er seine deutschen Jünger ähhm äh Freunde ja nicht mehr. Und dann wären die USA auch das tollste Land der Welt, weil sie ihm noch eine Chance gegeben haben.

calligraphie schrieb:@dwt
Es geht mir gewaltig an f den Keks, wie du hier mit begriffen wie „ besser als“ um dich wirfst. Was bedeutet besser in deinen Augen? Besser für die Opfer oder deren Angehörige? Dieses ewige „ US Justiz bashing“ durch die Brille eines Schweizer Eidgenossen ist so überflüssig wie der umkippende Sack Reis in China.

Rick_Blaine schrieb:Wo Du Recht hast, hast Du wirklich Recht. Einfältig nachplappern, wie schrecklich doch unser Rechtswesen ist, ist ein Merkmal von... ja genau, den Doppelmörderjüngern.

@dwt
@Rick_Blaine

Meine Vorstellungskraft geht sogar soweit, dass ich mir die Brille des Schweizer Eidgenossen aus Horn und diesen mit angeklebtem Schnurrbart vorstellen könnte

@Scarbi
Dann frag mal@Rick_Blaine
was muttersprachlich deutsch als auch amerikanisches Englisch Kenntnisse ( so der Fachbegriff) bedeuten können, wenn man in den USA irgendeine Karriere macht.
Damit hat man Zugang zu zb deutschen Unternehmen in den USA, oder bei politischer Karriere Zugang zu ganz neuen Möglichkeiten. Es dürfte unbestritten sein, dass JS mit zumindest den Voraussetzungen alle Wege offen gestanden hätten. Wirtschaft, Politik, Juristerei.
Evtl sogar hier, wäre er Ende der Achtziger irgendwie hier gelandet. Wer zwei Systeme sprachlich beherrscht und dazu intellektuelle Fähigkeiten u Ambitionen hat plus unbedingter Ehrgeiz, why Not?
Stars in den USA mit deutschen oder österreichischen Wurzeln sind in den USA beliebt.

calligraphie schrieb:Stars in den USA mit deutschen oder österreichischen Wurzeln sind in den USA beliebt

Aber nur, weil die den Akzent so toll finden. So zumindest meine Erfahrungen. Aber gut, der Drops ist ja gelutscht. Hier steht ihm die Tür offen als Gebrauchtwagenexpoteur für Russland. Aber den lukrativen Job hat er ja abgelehnt.

blorgempire schrieb:In den USA war die Taktik "abstreiten und möglichst einen Geschworenen in der Jury zum Zweifeln bringen" durchaus sinnvoll. In Deutschland hätte Söring als zerknirscht auftretender Schuldiger, der "aus Liebe" in die Sache "hineingeschlittert" ist und sie nun "bitter bereut", bessere Karten gehabt.

Die Ausführung ist aber auch sehr allgemein gehalten. Wenn er als jugendlicher verurteilt worden wäre hätte ihm das vielleicht geholfen aber nicht als Erwachsener. Wäre aber auch gut möglich das man ihn hier überhaupt nicht verurteilt hätte. Aber letztendlich bringt diese Diskussion eh nicht viel. Er wurde verurteilt und saß seine Strafe ab. So einfach ist die Geschichte beendet. Was er jetzt noch treibt bremst ihn selbst aus. Vorträge über die Haft und die Zeit danach wären sinnvoller.

Ray. schrieb:Vorträge über die Haft und die Zeit danach wären sinnvoller.

Damit wäre aber der Markt rasch gesättigt. Diese Unschuldsnummer verkauft sich besser. Aber auch da geht seine Rechnung nicht auf. Wenn er nicht einmal damit "werben" kann, auf welcher Universität er gesprochen hat und sogar einen entsprechenden Beitrag löschen muss, dann zeigt das deutlich, dass das so nicht funktioniert.

Scarbi schrieb:Damit wäre aber der Markt rasch gesättigt.

Die Nachfrage dazu ist recht groß nur Geld lässt sich damit kaum verdienen.

ridgebackz schrieb:Meine Vorstellungskraft geht sogar soweit

Entweder hast du eine blühende Fantasie oder rauchst am Morgen schon Zeugs....

Scarbi schrieb:Damit wäre aber der Markt rasch gesättigt. Diese Unschuldsnummer verkauft sich besser. Aber auch da geht seine Rechnung nicht auf.

Mal abwarten ob die beiden Serien ein "Booster" sind für seine Medienkarriere oder der letzte Sargnagel... Wir werden es sehen

Das Problem bei JS wäre nicht das ein "Freund" ihm irgendein (einigermaßen angenehmes) Jöbchen besorgen könnte aber er hat eine Mission und Geltungsdrang..... Daher ist er inkompatibel, so ein Reputation Risiko geht keine Firma ein

@dwt

In Hamburg gibt es Jobs ohne Ende. Er kann doch gut reden. Die heisere, versoffene Stimme kommt auf dem Hamburger Kiez von ganz alleine.

Scarbi schrieb:In Hamburg gibt es Jobs ohne Ende

Er ist noch in der Findungsphase analog einem 20 jährigen und probiert ein wenig aus und merkt auch das die Bäume nicht in den Himmel wachsen

Der Medienzirkus braucht ja solche eloquente Menschen die sich um Kopf und Kragen reden, daher ist er immer eine Bereicherung und hat eine gute Anekdote bereit für ein unterbelichtenes Publikum

Und eben der heutige Medienzirkus hat viel mehr Manegen als früher..... ergo brauchen die auch mehr Pausenclowns