Der Mensch Jens Söring

Das mit den DNA-Tests scheint ihm übrigen doch sehr wichtig zu sein: Er hat auf auf seinem YT-Kanal auch eine englischsprachige Version eingestellt:
https://www.youtube.com/watch?v=Azx6Oxd2HO8 (Video: Jens Soering - Am I refusing new DNA tests?)
Wass'n da los?

Und Andrew Hammel so:

Jens Söring has posted a brand-new video in which he claims he requested DNA testing in 2017, but the District Attorney of Bedford County, Wes Nance, refused. He also gives his reasons for refusing to sign the new petition for DNA testing developed by the podcasters behind “Small Town, Big Crime”. Söring has even posted a long chain of emails between himself and Wes Nance in English here on his website. Basically, Söring is spinning these emails as saying: “See, Wes Nance agrees with me that DNA testing would be pointless, which is why he refuses to request it even though he could make it happen with the stroke of a pen.”

This is all quite interesting. I am fairly busy with real work right now, but I am doing a bit of research and investigation for a response to Söring’s claims. I’ll try to have something by next week, but I’ll need to do some digging first, so please be patient.

Quelle: https://thesoeringcase.substack.com/p/jens-sorings-new-dna-video

@alianus
Bezüglich der Frage, warum Jens so hartnäckig bei seiner Darstellung bleibt, kann ich nur Vermutungen anstellen.

Vielleicht glaubt er nach 37 Jahren selbst daran.

@Rick_Blaine
Aber die Krux scheint ja hier zu sein, dass Söring von Nance die Bestätigung hat, dass die Verwahrkette nicht eingehalten wurde und die DNA-Tests seine Unschuld nicht beweisen würden. Das heißt, dass er Kenntnis von den Umständen hat und das jetzt nicht mehr bezeugen kann, oder ?

LaBaLiLaDy schrieb:Aber die Krux scheint ja hier zu sein, dass Söring von Nance die Bestätigung hat, dass die Verwahrkette nicht eingehalten wurde und die DNA-Tests seine Unschuld nicht beweisen würden. Das heißt, dass er Kenntnis von den Umständen hat und das jetzt nicht mehr bezeugen kann, oder ?

Da ich den Quark, den der Doppelmörder von sich gibt, nicht verfolge, kenne ich die Details nicht. Aber es geht hier eben nicht darum, dass er "unschuldig" sein "muss," wenn es keine DNA von ihm am Tatort gibt. Das ist etwas anderes, wenn es z.B. um eine Vergewaltigung geht und eindeutige Spuren im oder am Opfer gesichert wurden. Stellt sich dann heraus, dass es sich nicht um die DNA des Tatverdächtigen handelt, ist seine Unschuld meist naheliegend.

Hier geht es aber nicht um einen so klaren Fall. Es geht hier um die Frage, ob das am Tatort gefundene Blut seine DNA enthält. Selbst wenn nicht, heisst das aber keineswegs, dass all die anderen Beweise, welche damals das Gericht überzeugten, damit vom Tisch gewischt sind.

Aus den Ausführungen von Rick_Blaine schließe ich, dass JS durchaus einen sorgfältig abgewogenen Antrag stellen könnte, ohne sich des Meineids strafbar zu machen. Ich schließe aus den Ausführungen aber auch, dass es sehr unwahrscheinlich wäre, dass das Gericht einem solchen Antrag zustimmen würde. Jetzt bildet sich bei mir jedenfalls eine Vermutung, warum Söring mit seinen Mails an den Staatsanwalt so in die "Offensive" gegangen ist und sich als derjenige darzustellen versucht, der ja immer DNA-Tests wollte ;-)

Rick_Blaine schrieb:Hier geht es aber nicht um einen so klaren Fall. Es geht hier um die Frage, ob das am Tatort gefundene Blut seine DNA enthält. Selbst wenn nicht, heisst das aber keineswegs, dass all die anderen Beweise, welche damals das Gericht überzeugten, damit vom Tisch gewischt sind.

Das ist mir schon klar. Aber das Problem ist ja, dass er sich genau darauf beruft. Er ist jetzt der Ansicht, dass er als armes unschuldiges Opfer in einen Meineid gedrängt werden soll von bösen Menschen, die von ihm erwarten neue DNA-Tests zu beantragen, die basierend auf den Recherchen der Podcaster von STBC, durch neue Technologie aussagekräftige Ergebnisse erzielen würden.
Die Frage ist jetzt: Verweigert Söring seine Zustimmung, weil er Angst hat, dass DNA gefunden wird wo keine sein soll, oder hat er ( leider) mal ausnahmsweise Recht und würde sich strafbar machen, wenn er unter diesen Umständen neue Tests beantragt?

Das Thema hatten wir hier vor ewigen Zeiten schon einmal.
Zuerst muss man mal die Frage stellen, warum er nicht schon vor Jahren so einen Antrag gestellt hat.

Dann geht es darum:

(ii) the evidence is subject to a chain of
custody sufficient to establish that the evidence has not been altered, tampered with, or substituted in
any way; (iii) the testing is materially relevant, noncumulative, and necessary and may prove the actual
innocence of the convicted person or the person adjudicated delinquent;

Quelle: siehe oben

Kann mir jemand eine wirkliche Quelle - nicht das Jensilein - nennen, warum die Blutspuren nicht mehr verlässlich sein sollen?

@Rick_Blaine

Leider gibt es da tatsächlich Hinweise, dass das so ist. Im Report von Wright wird explizit darauf eingegangen, dass die Blutspuren verbraucht sind und die DNA-Analysen aus 2009 auf Resten aus dem Sicherungsmaterial basieren.
Hinzu kommt noch die Stellungnahme von Nance.

Mist. Der Jensi scheint damit durchzukommen.

Rick_Blaine schrieb:Zuerst muss man mal die Frage stellen, warum er nicht schon vor Jahren so einen Antrag gestellt hat.

Sehr richtig !
Da sitzt jemand schon mehr als 10 Jahre im Knast mit der Aussicht dort für immer zu bleiben und nun gibt es eine neue Untersuchungsmethode, die seine Unschuld beweisen könnte (denn damals waren die Proben noch nicht so degradiert wie heute).

Viele Häftlinge haben damals von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, einen Antrag auf DNA Testung zu stellen. Einer nicht: Jens Söring. Warum wohl ?

LaBaLiLaDy schrieb:Mist. Der Jensi scheint damit durchzukommen

Mann sollte sich von DNA Tests nicht viel versprechen: Jens und Elizabeth waren schon vor dem 30.03.85 in dem Haus gewesen, angeblich einmal sogar mehrere Tage, als ihre Eltern verreist waren.

Selbst wenn man jetzt die DNA von Jens irgendwo finden würde, könnte er behaupten, diese stammten von einem der Besuche zuvor. Selbst bei Blutspuren könnte er sagen: ich habe mich beim Frühstück mit dem Messer geschnitten ...

Offen gesagt, die Schuldfrage in diesem Fall ist geklärt.