@RoseHunter RoseHunter schrieb:Wobei es sich als verteufelt schwierig erweist, das angestrebte Transpersonale vernünftig zu definieren.
Ja. Ich selber habe nicht explizit danach gestrebt. Ich war auf der Suche nach mir Selbst, mit dem intuitiven Wissen, dass es etwas gibt das Größer (Gott) ist als ich. Diese innere Ausrichtung hat den Rest ergeben.
RoseHunter schrieb:Das schreibe ich vor dem Hintergrund einer großen und wohlmeinenden, aber kritischen Begleitung dieser Themen und Bereiche.
Hast du da eine brauchbare Definition gefunden, bzw. was kann ein Mensch, der im Bereich des Transpersonalen zu Hause ist, was ein anderer (noch) nicht kann?
Ohje.
:) Ich bin ein Frischling, und meine spirituelle Öffnung (dunkle Nacht) begann erst vor über 4 Jahren. Hm, habe noch keine Definierung, du? Schwierig zu beantworten.
Vielleicht kann man aber etwas anderes dazu sagen: Es gibt viele Menschen die glücklich und zufrieden leben. Diesen Menschen fehlt nichts und sie brauchen demnach nichts Transperonales. Bestimmte Umstände, die ihnen erspart bleiben, würden sie aus diesem Glücklichsein vorerst herauskatapultieren. Solange das nicht geschieht ist alles in Ordnung. Fertigkeiten die ein Transpersonaler zur Bewältigung des Lebens vermutlich hat sind hier ja gar nicht nötig. So leben viele glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende.
Es ist also nur für diejenigen interessant und entscheidend, die ihr Dasein so wie es ist als nicht zufriedenstellend erleben. ("Nur wer schlecht träumt, will aufwachen" ist ein bekannter Spruch.)
Obwohl auch das Unglücklichsein auf sehr viele andere Menschen zutrifft, kann man nicht sagen, dass Transpersonalität die Lösung dieser Zustände für diese Menschen ist, auch wenn es das letzlich ja tatsächlich wäre.
:)Viele sind auch nach einer gewöhnlichen Psychotherapie befreit, oder Änderungen im alltäglichen Leben wie Job oder Partner usw. reichen aus.
Es geht also weniger darum was der eine kann und der andere (noch) nicht, sondern WAS macht den Einzelnen glücklich, und vorallem was ist jeder bereit dafür (für sich selbst) zu tun oder zu geben?
RoseHunter schrieb:Der vermutlich beste Ansatz hier ist der integrale Ansatz der von Ken Wilber initiiert wurde und der sich in mehreren immer autonomeren Formen ausdifferenziert hat. Die Forschungsergebnisse werden immer breiter und eindeutiger, vermutlich muss man sie nur systematisch sammeln, aber was das angeht, ist die Haltung da inzwischen erfrischend unverkrampft.
Ja, aber ist es nicht eher ein retrospektives Erklärungsmodell, verglichen mit einer Landkarte die den Menschen sicherlich über einige Strecken auch anleiten kann? Letzlich kann ja ein spirituelles Erwachen nicht initiiert werden, oder siehst du das anders?
Wenn ein Mensch sich dafür öffnet, dann geschieht das doch realtiv unabhängig von allem zuvor Gelesenen, dass sicherlich mit auschlaggebend sein kann. Er muss doch sowieso alles hinter sich lassen, sei es die Bibel oder ein K.Wilber.
RoseHunter schrieb:Was verstehst du unter Heilung?
Ja, da wollte ich gestern schon etwas ergänzen. Ich erwähnte ja den kleinen Furz.
:) Keine großen Geschichten.
Also, ich glaube schon eine eine Heilung all dessen was den Menschen und sein Leben einschränkt oder belastet, aber nicht daran, dass wir irgendwann einmal fertig sind, dass uns nichts mehr berührt, dass wir nie wieder getriggert werden oder ein Problem mit Menschen oder Situationen haben werden, an denen wir weiter reifen und lernen können.
Ich gehe davon aus, dass die Brücke zu einem gefestigten Sein im Transpersonalen zum einen die Heilung der Persönlichkeit und die Aufhebung der SELBSTentfremdung (Identifikationen) ist, aber die Individuation nie abgeschlossen sein wird. Der Umgang mit „Problemen“ gleich welcher Art wird aber wesentlich geschmeidiger.
Ich weiß es aber nicht, es ist nur das was ich meine zu sehen, wenn ich Erwachte Menschen beobachte.
Das was den Menschen versklavt sind seine bewussten und unbewussten Ängste, und Angstfreiheit ist eine segensreiche Befreiuung die ich mit Heilung gleichsetzen würde.
Es läuft auf einen inneren unerschütterlichen Frieden und Angstfreiheit (=Heilung) hinaus.
C.G.Jung sagt dazu:
"Der Individuationsprozeß, als ein auf das ganze Leben verteiltes Geschehen, ist im Grunde niemals vollendet. Es ist, als ob er eine unendliche und stete Annäherung an ein ,fernes Ziel' wäre, für den der Tod die letzte Grenze bedeutet. Wenn daher der Ganzheit durch die Existenz des Menschen auch zeitlich Schranken gesetzt sind, so ist sie dem Umfang nach unbegrenzt, indem der Zuwachs an Persönlichkeitskomponenten aus einem unbewußten Bereich hervorgeht, dessen Grenzen nicht absteckbar sind" (a.a.O., S. 114). "Die großen Lebensprobleme sind nie auf immer gelöst [...]. Ihr Sinn und Zweck scheint nicht in ihrer Lösung zu liegen, sondern darin, daß wir unablässig daran arbeiten" (Jung 1931, S. 450).
http://www.dr-wischmann.privat.t-online.de/jung.htm#Heading15 (Archiv-Version vom 20.03.2015)