Emanzipation = falscher Sieg für Frauen?

Hat sich die Emanzipation für Frauen nicht zu einem Pyrrhussieg entwickelt?

Seien wir doch mal ehrlich, es sind immer noch die Frauen, auf deren Schultern hauptsächlich Haushalt und Erziehung lastet. Dazu gehen sie jetzt noch Vollzeit arbeiten. Wenn der Mann mal den Müll wegbringt, mal die Spülmaschine ausräumt und mal mit den Kindern auf den Spielplatz geht, ist das noch keine gerechte Aufteilung der Familienarbeit.

Für die Männer hat sich also im Grunde wenig geändert, nur die Frauen haben jetzt eine Doppelbelastung.

Eure Meinung?

@Zippy

Ein Punkt der Emanzipation ist ja auch, dass Frauen eben nicht mehr gottgegeben für den haushalt allein verantwortlich sind.

Dass das de facto immernoch so ist ist nach feministischer ansicht etwas, wasman ändern möchte.

Eine Frau MUSS ja auch nicht arbeiten, es geht darum, dass sie darf und kann wenn sie es will und dazu befähigt ist.

Es muss ja auch niemand kinder bekommen.

shionoro schrieb:Eine Frau MUSS ja auch nicht arbeiten, es geht darum, dass sie darf und kann wenn sie es will und dazu befähigt ist.

Ja, in der Theorie vielleicht. Praktisch werden doch Frauen mittlerweile schief angesehen, wenn sie "nur" Hausfrau und Mutter sind.

@Zippy

und auch das ist eine sache, gegen die feministen sich stellen.

Die vrherige Situation der frau, das wollen wir nicht vergessen, war aber vielproblematischer.

Nicht arbeiten dürfen hat faktisch abhängigkeit vom mann, sei es vater oder ehemann, bedeutet

@Zippy
Wenn sich die Frau heutzutage nicht gegen ihren Mann/Partner durchsetzen kann, ist sie halt einfach zu schwach/dumm und hat selbst schuld. Wenn ich als Frau später nicht arbeiten will, sondern mich um Haushalt und Kind(er) kümmern möchte, dann mache ich das auch, solange es möglich ist.

Wenn wir aber nichts zu fressen hätten, müsste ich eben beides machen - Vollzeit arbeiten und Haushalt und Kind versorgen. So einfach ist das.

Sowas wie "Feminismus" im großen Stil ist gar nicht nötig, wenn man als Frau nicht nur rumjammert, sondern im Privaten einfach mal seinen eigenen Willen durchsetzt. Wenn man an Schlägertypen oder Patriarchisten gerät, kann man die Polizei rufen.

@Crusi

Schwäche oder dummheit kann aber keine Rechtfertigung für Ausnutzung sein.

@shionoro
Wir stimmen wohl beide überein, wenn wir die rechtliche Situation der Frauen in der Vergangenheit ablehnen.

@shionoro
Und warum lässt man sich Ausnutzen? Aus gutem Willen? Das ist für mich auch eine Schwäche, wenn man nicht selbst einschätzen kann, dass man gerade nur ausgebeutet wird... das merkt man doch bei gesundem Menschenverstand. Ich war früher auch so eine Altruistische. Irgendwann hat es mir gereicht und ich wurde egoistischer. Jetzt bin ich glücklich und trotzdem noch nett zu den Menschen :)

@Crusi

Aber du kannst nicht daraus folgern, dass du das geschafft hat, dass das für andere auch funktioniert und die quasi selbst schuld wenn sie ausgenutzt werden.

Es gibt strukturelle Probleme die ausnutzung und Marginalisierung von Frauen betreffend, und darum ist Feminismus notwendig.

Zippy schrieb:Wir stimmen wohl beide überein, wenn wir die rechtliche Situation der Frauen in der Vergangenheit ablehnen.

Jepp.
Wir wollen mal nicht vergessen, daß Frauen früher nicht wählen durften,
nicht Pfarrer werden durften,
nicht ohne Erlaubnis ihres Mannes arbeiten gehen durften,
als "gefallenes Mädchen" nicht die Vormundschaft über ihr Kind hatten,
und vermutlich noch anderes.
Gruß,
sandra

Früher, früher! ;)

Emanzipation im gesunden Maße finde ich ok und muss auch so sein, aber es kann auch sehr übertrieben werden damit. Dann wirkt Frau fast nicht mehr weiblich und protzt vor starker Männlichkeit :D

Es gibt halt immer Dinge, die kann eine Frau besser und es gibt welche die kann ein Mann besser.

sinti schrieb:Dann wirkt Frau fast nicht mehr weiblich und protzt vor starker Männlichkeit

Wenn es jemandem gefällt, warum nicht?
Selbstbestimmung statt Zuschreibung würd ich mal sagen.

@paranomal

Ich finde man kann das auch sehr übertreiben und sieht bei Frauen auch meist unnatürlich aufgesetzt aus.

Das Frauen stärker als Männer sind erkennt man spätestens, wenn man mal bei einer Geburt dabei war.

Sie sind stark, schlau, Multidasking-Fähig usw., aber ich brauche "kein" :D Von Der Leyen als Verteidigungsministerin, was nicht heißt, das ich Frauen in Führungspositionen scheiße finde, es ist nur die Art wie sich manche dann benehmen und wiedergeben.

@Zippy

Auch beim Mann hat sich etwas geändert.
Die Frauen erwarten vom heutigen Partner immer mehr Hausarbeit und Kindererziehung, bzw. Betreuung, dennoch halten viele Frauen immer noch an den Alleinverdiener Mann fest, bzw. halten es für selbstverständlich das der Mann Vollzeit arbeitet
Somit ergibt sich eine Doppelbelastung auch für den Mann. Das sah vor Jahrzehnten noch ganz anders aus.

warum kann eigentlich niemand diese Veränderungen auch als Chance begreifen? Für ALLE Beteiligten?

Emanzipation ist nie falsch und hat mit Siegen über etwas nichts zu tun. Es gibt Emanzipation auch nicht nur bei Frauen. Ich denke, hier liegt eher ein Definitionsirrtum zugrunde.

Aus Wiki:
Emanzipation stammt von dem lateinischen emancipare: einen „Sklaven oder erwachsenen Sohn“ aus der mancipatio, der „feiererlichen Eigentumserwerbung durch Handauflegen“, in die Eigenständigkeit zu entlassen.

Synonyme (Quelle: Duden):
Ablösung, Befreiung, Loslösung, Verselbstständigung
Chancengleichheit, Gleichberechtigung, Gleichheit, Gleichrangigkeit, Gleichstellung, Gleichwertigkeit, Selbstbestimmung, Unabhängigkeit

Vor Jahrzehnten hat der Mann auch genug Geld verdient um seine Familie alleine zu ernähren.
Heutzutage reicht das Geld kaum wenn beide arbeiten gehen.

traurig traurig.....

Immerhin dürfen sie nun genauso lange arbeiten, wie Männer. Keine Bevorzugung mehr, von wegen schon mit 60 in Rente gehen zu können. Das ist in der Tat ein Pyrrhussieg gewesen.
Ob sie das so wollten?

Zippy schrieb:Seien wir doch mal ehrlich, es sind immer noch die Frauen, auf deren Schultern hauptsächlich Haushalt und Erziehung lastet. Dazu gehen sie jetzt noch Vollzeit arbeiten.

War es jemals anders?
Hier kommt schon wieder das schöne Märchen zum Vorschein das Frauen früher nicht gearbeitet hätten....
Meine Großmütter waren voll Berufstätig und meine eine Urgroßmutter hat sogar ihre Familie während der Weltwirtschaftskrise ernährt, während ihr Mann arbeitslos war.
Was sich geändert hat ,ist die steigende Bereitschaft der Männer sich Aufgaben zu teilen und das Frauen vor dem Gesetz inzwischen auch die gleichen rechte wie Männer haben. Man überlege sich mal es sind noch keine 100 Jahre in denen Frauen wählen dürfen, keine 50 in denen sie selbstbestimmt einen Arbeitsplatz annehmen können. Seit wann werden Frauen an Universitäten zugelassen? sind doch auch erst etwas rund um die 100 Jahre

Jetzt Frage ich mich: Wo ist da ein falscher Sieg?
Ich denke da hat sich schon viel bewegt,was aber nicht heißt das man aufhören soll dafür zu kämpfen das Männer und Frauen in allen Belangen gleichberechtigt sind.

Kinder? Welche Kinder? Wir haben doch keine Kinder mehr. :>