Habt ihr was gegen Katholiken?

@CosmicQueen
Du machst es Dir mal wieder sehr leicht. Ich argumentiere von einem theologischen Standpunkt aus, ein Gebiet mit dem ich mich zeitlebens intensiv befasst habe und von dem ich denke, dass ich es besser als die Theologen beherrsche, die an ihren Fakultäten mehr über die Auslegung des Korans und den Buddhismus lernen, als über die katholischen Dogmen.

Du klickst "copy" und "paste" und wähnst dich damit etwas auszusagen.

@Demandred
Danke, du hast geschrieben was ich gedacht habe. ;)

@Helenus
Na und? Das was da geschrieben wird, vertritt meine Meinung, also kann ich das auch ruhig kopieren und hier einstellen. Nur weil du dich angeblich so gut auskennst, heißt das noch lange nicht das es richtig ist und der katholischen Kirche mehr Glaubhaftigkeit einhauchst.

@Helenus

Habt ihr was gegen Katholiken?

Die Lehre von Jesus finde ich gut.

Die Institution, die sich katholische Kirche nennt, ist für mich allerdings eine kriminelle Organisation.
Ihre Dogmen und Glaubenssätze sowie auch die Bibel an sich, sind so gemischt mit einerseits sehr guten Ansätzen und wundervollen Dingen und andererseits einfach Müll, dass ich den katholischen Glauben auch nicht uneingeschränkt empfehlen kann.

Wenn man zusätzlich noch bedenkt, was ihre Führer alles verheimlichen. Muss ich zugeben, dass die Spitze dieser Vereinigung wohl nur aus egozentrischen Menschen besteht, was auch ein sehr schlechtes Licht auf die Gemeinschaft wirft, die eigentlich nichts dafür können.

Steuern nimmt die Kirche dankend an, aber verarschen uns durch Nichtveröffentlichung
ihrer Archive und teilweises verschweigen sie auch ihrer Besitzverhältnisse, was ich auch total daneben finde.

Die Menschen dieses Glaubens können da natürlich nichts dafür. Im Großen und Ganzen finde ich sie im Durchschnitt aber schon respektvoller und liebevoller als Atheisten.
Weiterhin ist für mich die christlische Religion abseits der Institution auch besser als die bestimmte andere Religionen. Manche Religonen und auch der Atheismus betonen mir zu wenig die Wichtigkeit von Liebe :lv:. Somit können und werden mMn diese Ideologien der Welt nicht wirklich helfen.

Um das noch auszuräumen:

Ich halte mich nicht für einen zweiten Ratzinger. Dafür bin zu konservativ.

Weder Laientheologen, Priester noch Päpste müssen sich mit revolutionären, neuen Konzepten profilieren. So funktionieren Kirche und Theologie nicht. Die Theologen sind Übersetzer und Kuratoren uralter Wahrheiten und es nicht ihre Aufgaben an diesen Wahrheiten zu rütteln und sie so lange umzumodeln, bis sie dem jeweiligen Zeitgeist angenehm erscheinen.

@Helenus

Bis auf da, wo die Bibel widerlegbar ist, dort wird dann doch umgemodelt. Das ist dann jeweils nur als Metapher zu verstehen.

Und auch sonst wird da sehr selektiv vorgegangen, was man nun befolgen müsse und was nicht.

Helenus schrieb:Weder Laientheologen, Priester noch Päpste müssen sich mit revolutionären, neuen Konzepten profilieren. So funktionieren Kirche und Theologie nicht. Die Theologen sind Übersetzer und Kuratoren uralter Wahrheiten und es nicht ihre Aufgaben an diesen Wahrheiten zu rütteln und sie so lange umzumodeln, bis sie dem jeweiligen Zeitgeist angenehm erscheinen.

schon alleine unter diesem aspekt ist dieses konstruckt für einen vernünftigen menschen zu verwerfen, denn das leben funktioniert ganz offensichtlich nicht so. es ist ein ständiger akt der veränderung und angleichung, und die uralten wahrheiten bedürfen auch keiner übersetzung, denn es sind in die kultur eingeprägte binsenweisheiten die ich bei bedarf von jedem lebenserfahrenen menschen auch bekommen kann

die kirche hat früher so gut funktioniert, weil sie auf die massenhafte unfähigkeit der menschen setzte, keine eigenen entscheidungen fällen zu können. wobei sie noch furchtbare angstbilder verbreitete und strafen dem androhte, der ihr nicht folgt. das funktionierte auch, denn der glaube daran war stark. was sollte man auch machen. man hatte sonst nichts als vergleichsweltbild. keine alternative

gott seis getrommelt hat sich das geändert, und der mensch kann wenigstens hierfür fei wählen

Helenus schrieb:Ich argumentiere von einem theologischen Standpunkt aus, ein Gebiet mit dem ich mich zeitlebens intensiv befasst habe und von dem ich denke, dass ich es besser als die Theologen beherrsche, die an ihren Fakultäten mehr über die Auslegung des Korans und den Buddhismus lernen, als über die katholischen Dogmen.

ich hoffe aber dennoch, dass dir bewusst ist, dass das dogma nur deshalb so gut für dich funktioniers, weil du es emotional für dich zulassen kannst.
woher die sympathie kommt, ist schwer zu sagen, nur teilt sie nicht jeder, denn viele hatten eben schon auch sehr unangenehme erlebnisse mit den vertretern der kirche, und da kann das wasserdichteste dogma nicht mehr helfen diese ungeschehen zu machen

_Themis_ schrieb:Wieso da besonders? Sind das besondere Menschen?
Wieso verachtet man dann nicht auch die großen alten Philosophen, die so gut wie alle kleine Knaben zum Vergnügen hatten?

es waren keine kleinen knaben sondern junge männer, und das war damals gesellschaftskonform. einfach sitte, dass schüler und lehrer ein besonderes (häufig auch sexuelles) verhältnis pflegten

kinderficken ist was anderes, und das wirft man den kirchenmitgliedern vor. nicht sittenkonformität, sondern ein verstoss gegen geltendes recht. da gibt es nichts zu relativieren

Helenus schrieb:Im Gegensatz zu Jihadisten und Marxisten halten wir uns an geltendes, staatliches Recht.

und hier biegst du deinen glauben unzulässig weit aus, denn die erfahrungen weltweit zeigen ein ganz anderes bild. katholiken sind auch nur menschen, und auch sie halten sich mal mehr mal weniger ans geltende gesetz. ich weiss, du meinst das übergeordnete päpstliche wort, das von der obrigkeit als quasie zeitgenössischer leitfaden ausgesprochen wird, aber das ist nicht wirklich verbindlich. die jahrtausende zeigen das doch deutlich, wie die katholoken alle möglichen hässlichkeiten mit trugen und sogar offen dazu aufriefen sie im namen christie zu begehen.

deshalb heisst es wohl heiliger stuhl. die assoziation zu religiöser exkrementensorgungseinheit fällt mir sehr leicht

rockandroll schrieb:ich weiss, du meinst das übergeordnete päpstliche wort, das von der obrigkeit als quasie zeitgenössischer leitfaden ausgesprochen wird,

Ich sprach von Martin Luther, der schrieb: "Jedermann sei Untertan der Obrigkeit." Damit werde ich wohl schwerlich den Papst gemeint haben, da Luther das Papsttum ablehnte. Luther meinte die weltliche Obrigkeit: Kaiser, Könige, Fürsten. Heute: Parlamente, Gerichte und den säkularen Staat.

Dadurch ist der kaum vorhandene Widerspruch der evangelischen Christen gegen Hitler und das Dritte Reich zu erklären. Hitler war für die Protestanten die von Gott eingesetzte Obrigkeit. Hätten die Protestanten auf die Schrift und auf Gott vertraut und nicht auf die weltliche Obrigkeit, so hätten sie kollektiv Hitler und den Krieg ablehnen und bekämpfen müssen.

rockandroll schrieb: es ist ein ständiger akt der veränderung und angleichung,

Die Kirche hat sich sehr wohl verändert. Sie ist durch verschiedene Krisen gegangen: Reformation, Aufklärung und Nationalsozialismus. Das hat nachhaltige Spuren hinterlassen. Doch ihre Lehre hat sie - zumindest bis zum Zweiten Vatikanum - rein und orthodox erhalten. Und genau das ist das Erfolgsrezept.

Die Kirche steht für Kontinuität in der Wahrheit. Sie ist - anders als andere Einrichtungen - nicht dem Meinungsdiktat des Zeitgeistes unterworfen, was es ihr erlaubt damals wie heute Fehlentwicklungen der Moderne zu benennen und kritisieren.

@Helenus

Helenus schrieb:Sie ist - anders als andere Einrichtungen - nicht dem Meinungsdiktat des Zeitgeistes unterworfen, was es ihr erlaubt damals wie heute Fehlentwicklungen der Moderne zu benennen und kritisieren.

Warum sollte Ewiggestrigkeit so viel lobenswerter sein als die 'modernen Fehlentwicklungen'?

@Thawra
Da die Kirche aus einer 2000 Jahre währenden Erfahrung mit Mensch und Gott schöpfen kann, ist sie in der Lage Aberrationen, die sich ja periodisch innerhalb der Geschichte wiederholen, zu erkennen, sie zu benennen und zu verurteilen.

Der durchschnittliche Mensch hat ja immer nur einen winzigen Ausschnitt der Geschichte vor Augen - und zwar seine eigene. Da kann es vorkommen, dass Dinge, die schlecht sind, aus subjektiver Überzeugung heraus, für gut befunden werden.

Daher die biblische Weisheit: "Prüfet alles! Was gut ist, behaltet!"

@Helenus

Helenus schrieb:Da die Kirche aus einer 2000 Jahre währenden Erfahrung mit Mensch und Gott schöpfen kann, ist sie in der Lage Aberrationen, die sich ja periodisch innerhalb der Geschichte wiederholen, zu erkennen, sie zu benennen und zu verurteilen.

Zum Beispiel die Verwendung von Kondomen. Weil ja in 2000 Jahren nicht klar genug wurde, dass Sex trotz aller Enthaltsamkeitsermahnungen stattfindet.

@Thawra
Die Verwendung von Kondomen ist - wie oben bereits gesagt - eine moderne Aberratio. Deshalb verurteilt die Kirche deren Gebrauch.

Allerdings bin ich der Meinung, dass auch ohne das kirchliche Lehramt für den kritischen Menschen klar wird, dass Kondome der Promiskuität und Perversion Vorschub leisten.

Und zu Afrika wurde ja bereits eingehend (Missionars-)Stellung bezogen.

@Helenus

Helenus schrieb:Die Verwendung von Kondomen ist - wie oben bereits gesagt - eine moderne Aberratio.

Bullshit, es ist gesunder Menschenverstand.

Und die katholische Kirche ist genau aufgrund der Verurteilung von Kondomen mitschuldig am Leiden und Tod von wohl Millionen Menschen, die sich z.B. mit Aids anstecken.

Bravo.

Helenus schrieb:Allerdings bin ich der Meinung, dass auch ohne das kirchliche Lehramt für den kritischen Menschen klar wird, dass Kondome der Promiskuität und Perversion Vorschub leisten.

Unbewiesene Behauptung. Und was hat das mit 'Perversion' zu tun?

Thawra schrieb:Und die katholische Kirche ist genau aufgrund der Verurteilung von Kondomen mitschuldig am Leiden und Tod von wohl Millionen Menschen, die sich z.B. mit Aids anstecken.

Ist sie nicht. Der Papst ruft ja bestimmt keine AIDS-Kranken dazu auf zu kopulieren. Wäre mir zumindest neu. Im Gegenteil er fordert sie zu Enthaltsamkeit auf.

Thawra schrieb:Unbewiesene Behauptung. Und was hat das mit 'Perversion' zu tun?

Kondome vereinfachen den vor- und außerehelichen Verkehr ungemein. Beides ist nach katholischer Aussage amoralisch und in diesem Sinne auch "pervers".

Ketzerische Frage:

Warum müssen AIDS-Infizierte überhaupt Sex haben?

Die Verwendung von Kondomen ist - wie oben bereits gesagt - eine moderne Aberratio. Deshalb verurteilt die Kirche deren Gebrauch.

Äh, wat? Sind rund 300 Jahre (was jetzt mal ne tolerante Schätzung ist) nicht ausreichend genug, um etabliert zu sein? @Helenus

Warum müssen AIDS-Infizierte überhaupt Sex haben?

Weil es Menschen und keine Aussätzigen sind.