Ich werde immer konservativer, oder: Änderungen der eigenen Ansichten

@Zippy


Bei mir war es umgekehrt. Zunächst als Christ aufgewachsen, in der Jugend Atheist geworden. Lange Zeit weit rechts gewesen und immer weiter nach links gedriftet, in der Mitte pausiert, bis ich mich vor gar nicht so langer Zeit weit links wiedergefunden habe.

Warhead schrieb:wer mit 20 nicht links ist, hat kein Herz
wer mit 40 noch links ist, hat kein Hirn

Ein alberner Spruch, den man immer wieder in zich Varianten hört. Nur leider ist er in sich selbst völlig HIRNLOS. Den Spruch kann man beliebig umformulieren und auf alles anwenden, wenn man seinen eigenen Standpunkt als besonders weise darstellen möchte.

Ich glaube die meisten von denen die konservativer werden im Laufe ihres Lebens, werden es aufgrund der täglichen Notwendigkeiten und der immer noch omnipräsenten Modellschablonen wie ein Mensch zu sein hat. Der Anpassungsdruck ist riesig in einer Gesellschaft die sich über Konsum definiert. Die Werte der Eltern werden mittlerweile oft einfach mitgetragen weil sich keine Zeit genommen wird um eigene Werte und Ideale zu bilden. Die aktuelle Jugend ist aller Häme zum Trotz eine der am wenigsten rebellierendesten angepasstesten und zukunftsorientiertesten seit Jahrzehnten..Auch das will was heißen..

Wenn sich im Laufe des Lebens ein Mensch immer mehr in sich zurückzieht und die Gesellschaft immer mehr als feindlich erlebt, zeigt sich darin dass das Gedankenkonstrukt vlt . geholfen hat das Leben zu meistern, also kurz und mittelfristig Erfolgserlebnisse erzeugt hat aber auf lange Sicht zu Abgestumftheit und innerer Leere führt.

Offen zu sein und zu bleiben für neue Einflüsse, seine Macht nicht ausspielen um rassistisch oder feindlich gegenüber andersartigem Gedankengut zu sein erfordert Courage, und es gibt verdammt viele Leute da draussen, die haben einfach keine.

@Zippy
Bei mir ist es genau umgekehrt... mit fortschreitendem Alter werde ich progressiver/revolutionärer. War ich anfangs noch gemässigt links, bin ich derweil radikal links und extrem antikapitalistisch

@collectivist
kannst ja vllt noch erläutern, was dich dazu motiviert so zu sein

@rockandroll
Die permanente Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft sowie der Ressourcen und der ubiquitäre Konsumterror

@collectivist
ist ein nachvollziehbarer grund, ja

@Zippy

wenn ich mich betrachte, haben sich meine grundwerte in keinster weise geändert.

freiheit
recht auf leben
körperliche unversehrtheit
alle menschen haben die gleichen rechte
das streben nach glück auf die eigene weise

was sich geändert hat, ist der weg, dieses zu erreichen und zu erhalten. ich bin duldsamer bzw nachsichtiger geworden und habe verstanden das es mehr als einen weg gibt, aber auch konsequenter, unnachgibiger in dingen die mir wichtig sind, bis hin zum versicht.

@collectivist
Du gefällst mir. Ich werd auch nie müde, gegen dieses Dreckssystem zu wettern und ihm Sand ins Getriebe zu streuen. Diese selbstzufriedenen Kapitalistenschweine kriegen von mir nicht einmal den Dreck unter den Fingernägeln.

Zeo schrieb:ihm Sand ins Getriebe zu streuen

Richtige Einstellung! Immer schön Sand im Getriebe der kapitalistischen Maschine sein... sabotieren wo es nur geht!

@collectivist
Das ist mein allerliebstes Hobby. :D
Denen das Leben schwer zu machen. Die meisten Leute lassen sich ohne zu murren ausbeuten und machen alles mit, weil sie Respekt oder Angst vor Autorität haben. Aber mich müssen sie schon zu jedem einzelnen Schritt zwingen, den ich machen soll. Und das kostet viele Nerven. :vv:

Zeo schrieb:Die meisten Leute lassen sich ohne zu murren ausbeuten und machen alles mit, weil sie Respekt oder Angst vor Autorität haben

Das sind halt devote Kleinbürger bzw. Lumpenproletarier... die können mir gestohlen bleiben
Meinereiner hat ein Klassenbewusstsein und ne revolutionäre Gesinnung

Ja, ist normal.
Wenn mir vor 15 Jahren jemand erzählt hätte, "X kifft", wär ich vor Entsetzen fast in Ohnmacht gefallen.
Heute bin ich so abgestumpft, dass ich nicht mal mehr mit den Schultern zucke.

Wenn du schreibst, du siehst Dinge realistischer, ich find, da tust du deinem "alten Ich" etwas Unrecht. Ich geh mal davon aus, dass du auch früher überzeugt warst, Dinge realistisch zu sehen. Inzwischen hast du mehr Erfahrungen gemacht und dein Verständnis von "etwas realistisch" sehen hat sich geändert, aber das ist auch völlig normal.

Und wenn du in 10 Jahren geschieden bist, weil deine Frau keinen Bock mehr auf Heimchen am Herd hat, siehst du vlt auch die Rollenverteilung nochmal ein Stück realistischer ^^

@hallo-ho
das stimmt aber schon, dass man in seiner jugend dinge noch idealistischer sieht, bis einem die lebenserfahrung irgendwann klar und deutlich zeigt, dass es DAS übergeordnete ideal gar nicht gibt, und es höchstens in seinem eigenen subjektiven empfinden existiert

@rockandroll
Ja, stimmt, tendentiell verabschiedet man sich (der eine mehr, der andere weniger) von gewissen Idealen im Laufe der Zeit.

@collectivist
@Zeo

Schade dass wir noch nicht soweit sind, Menschen, die das System sabotieren und es damit beabsichtigt schädigen und finanziellen Schaden zufügen, aus dem System auszuschließen. Ihnen alle Errungenschaften des kapitalistischen Systems in dem sie sich befinden verweigern um ihnen so ein befreiteres Leben zu ermöglichen

@_Themis_
Wie wärs mit der Todesstrafe für Saboteure? Würdest mir einen persönlichen Gefallen tun.

@_Themis_
Richtig! :)

Ich verstehe auch nicht, wie man immer und ständig auf das System schimpft und aber gleichzeitig alle Sozialleistungen in Anspruch nimmt, die arbeitende Bürger vorher eingezahlt haben.
Ich könnt mich jedes Mal aufs Neue darüber empören.
Tretet doch aus und lebt im Wald, aber hört auf andere auszubeuten!!!

@Zeo
@collectivist
ihr macht euch das Leben aber ganz schön schwer und anstrengend, mit soviel negativer Energie ;)

@Zippy
Ich bin fast genauso wie ich es früher schon war. Ich liebe es, manchmal Kind sein zu dürfen oder auch mal Dinge zu tun, die man als "Erwachsener" nicht mehr tut.
Aber es läuft alles doch einen Tick realistischer zu. Man beachtet sein Tun als realistischer, erkennt die Konsequenzen eher.
Aber alles in allem bin ich mit meinem jetzigen Werdegang zufrieden. Das sollte jeder sein.

@Bonnie
In diesem System hast du nur zwei Optionen. Entweder bist du der Ausbeuter, oder du lässt dich ausbeuten. Und ich bin kein kompletter Idiot... ich lass mich von niemandem ficken, kapiert?

@Zeo

Wieso Todesstrafe? Ich will doch niemanden töten aber wenn du den Wunsch nach dem Tod hast, so kannst du doch auch selbst deinen wünschenswerten Ziel näher kommen.
Ich würde es Leuten wie dir doch nur gönnen sich nicht an dem kapitalistischen System beteiligen zu müssen und dazu gehört eben auch der Ausschluss aus dem System. Dürfte doch eigentlich in deinem Sinne sein