Warum denken depressive Menschen sie wären schlechter als andere?

@Dr.Thrax

Dr.Thrax schrieb:Fakt ist nunmal auch, dass dein Wesen als Mensch, was nichts anderes ist als die Art und Weise deines Gehirns auf bestimmte Situationen in deiner Umwelt zu reagieren, durch die Biochemie der Hormone modifiziert wird.

Und wer definiert unsere Umwelt? Sind es immer wir selbst oder doch öftter Meinungen, die in uns hineinprojeziert wurde. Wenn du die Meinung anderer Definieren könntest, hättest du dadurch nicht Gewalt über ihre Hormone / Biochemie?

Meiner Meinung nach, denken depressive Menschen in zu wenigen Möglichkeiten. Sie sind nicht ihrer Freiheit nicht mehr bewusst. Ihr Sicht wurde entwerder eingeschränkter vom Verlangen etwas zu werden obwohl sie schon sind, oder von schwerern Schicksalsschlägen die ihnen den Rückhalt (alle Liebe), im Leben gab. Sie vergessen sich selbst. Sie vergessen die wahre Liebe zu sich selbst.

@Zophael

Zophael schrieb:Meiner Meinung nach, denken depressive Menschen in zu wenigen Möglichkeiten. Sie sind nicht ihrer Freiheit nicht mehr bewusst. Ihr Sicht wurde entwerder eingeschränkter vom Verlangen etwas zu werden obwohl sie schon sind, oder von schwerern Schicksalsschlägen die ihnen den Rückhalt (alle Liebe), im Leben gab. Sie vergessen sich selbst. Sie vergessen die wahre Liebe zu sich selbst.

Perfekt. Unterschreib ich so.

@Draiiipunkt0
Ich seh das genaus so. Somit sind Menschen wie @MVirus doch im Vorteil, wenn Gefühlsregungen so wirklich nahe gar nicht an sie ran kommen.

@Zophael

Zophael schrieb:Sie vergessen die wahre Liebe zu sich selbst.

das ist die eine Möglichkeit und die andere wäre, sie haben die wahre Liebe zu sich noch nie wirklich richtig gekannt.

Truenes schrieb: sie haben die wahre Liebe zu sich noch nie wirklich richtig gekannt.

Es muss ja nicht gleich "Liebe" sein.
Selbstakzeptanz (mit sich selber zufrieden sein) würde schon reichen. :-)

@deja-vu.

deja-vu. schrieb:Selbstakzeptanz (mit sich selber zufrieden sein) würde schon reichen. :-)

oder so. Völlig richtig:)

@Truenes
@deja-vu.
Und genau das war ja der Punkt bei mir, als Transsexuelle konnte ich nicht mit meinem falschen Körper zufrieden sein. Ich litt unter meinem Äusseren, wie kann man da mit sich selbst zufrieden sein?

@Anja-Andrea
Was war deine Lösung?

@Anja-Andrea

Ich kann das bestens verstehen.

@Zophael
In dem ich mich als Transsexuelle geoutet habe, seit Dezember letzten Jahres als Frau lebe eine Psychotherapie begonnen habe und seit Februar eine Hormontherapie mache. Antrag auf Namens- und Personenstandsänderung gestellt habe.

@Anja-Andrea

Es ist schön, dass es die Möglichkeit gibt, das so umzusetzen, um mit sich ins Reine zu kommen. Wenn man auf diese Weise zu der Person werden kann, die man eigentlich in sich spürt, wenn man Körper und Seele in Übereinstimmung bringen kann. :-)

@Anja-Andrea

Und genau das war ja der Punkt bei mir, als Transsexuelle konnte ich nicht mit meinem falschen Körper zufrieden sein. Ich litt unter meinem Äusseren, wie kann man da mit sich selbst zufrieden sein?

tja, das ist nur allzu gut verständlich. Es ist wirklich richtig gut, dass du den richtigen Schritt gemacht hast und dich geoutet hast. Leider, leider, leider, gibt es so sehr viele Menschen, die obwohl sie sogar im richtigen Körper stecken trotzdem nicht mit sich zufrieden sind, obwohl sie es wirklich sein könnten. Diese Menschen haben dann leider zu hohe Ansprüche an sich selbst.

@Truenes
@deja-vu.
@Zophael

@Anja-Andrea
ja genau, das ist gut. Und das druckst du vergrößert aus und hängst es gut sichtbar in deine Wohnung, dass du es immer liest und schon geht es dir um einiges besser.

@Truenes
Das hat mir in einem anderen Forum jemand geschickt als ich mich dort auch geoutet habe. Und gerade dort wo ich es kaum erwartete, habe ich sehr viel Zuspruch und moralische Unterstützung erhalten.

@Anja-Andrea
es ist meist so, dassmana wo man es nicht erwartet dann am ehesten Zuspruch erhält.

Habe die Erfahrung gemacht, die, die das "knacksigste" ambivalente Selbstbild aufweisen, Menschen sind, die durch die Erwartungen von Familie und sozialem Umfeld zu sehr auf ein negatives Selbstbild konditioniert und mit anderen Personen abwetend verglichen wurden!

Ich habe nicht alles gelesen weil ich den Nerv nicht mehr aufbringen kann, ich schaffe es nicht mehr ein gutes Buch zu lesen oder einen Film anschauen.
Ja ich bin auch ein depressiver Mensch, ich weis es nicht genau doch eines ist sicher,ich habe in meinem ganzem Leben schon im Kindergarten und vorher schon (bedenkt das sehr viele Faktoren hier zusammenwirken und das ein Faktor den nächsten steigert usw.) immer nur negatives erlebt.
Zu erst schämte ich mich für einige Dinge, so wie das wir kein Bad oder eine Dusche in unserer Altbauwohnung hatten und meine Lehrerin mich wegen meiner Hygiene tadelte und fast kotzen musste.Ich war gerade mal 7 oder 8. Ab da fing ich an meine Zähne wie ein verrückter zu putzen und für 1 DM damals ins Hallenbad ging nur zum Duschen.Später irgendwann fragten alle wie ich das machte das ich so extrem weiße Zähne habe.
Na ja als das Problem aus der Welt war (jedenfalls nicht auf dauer) da kamen dann andere Dinge ...
ich weis nicht welches beispiel ich nennen soll, es sind so viele Dinge...

Ich weis jetzt ein krasses als ich mit meiner aller ersten Freundin etwas knutschen wollte kamen eine Horde Ausländer (ich bin selbst deutsch-türke,doch weil mein Deutsch ohne Akzent war und ich immer gute Noten hatte war ich für die anderen keiner von ihnen,ich war stets immer zwischen irgendwas, was auch immer ich war fehl am Platz) sie drängten sich auf meine Freundin und fassten ihr unter die Bluse,ich war nicht Manns genug,auch wenn die zu sechst waren,ich hätte etwas tun müssen...
Jedenfalls wollte sie nie wieder was mit mir zu tun haben ,als es dann die ganze Klasse wusste wurde ich immer unsicherer,ich konnte mich nicht leiden und das hat sich bis heut nicht geändert.

Ich habe sehr sehr vieles weg gelassen ich denke das sollte reichen,vielleicht sollte ich noch erwähnen das ich sehr früh mit Drogen angefangen habe,ich suchte ein weg aus dieser Unsicherheit und da kamen die Pillen und das Cannabis in mein Leben.
Ich bin nur noch ein Wrack,ich bin für nichts zu gebrauchen,wegen meiner Verletzungen also jetzt physische von einem Autounfall bin ich nach fünf Jahren Arbeit zum Rentner mutiert.
Könntet ihr euch selbst leiden wenn ihr an meiner stelle wäret?
Ich habe mehrmals versucht mir das Leben zu nehmen ,aber nicht so halbherzig wie so ein Hilfeschrei nein ich wollte mausetod sein. Auch da habe ich auf ganzer Linie versagt und mir das Leben zur Hölle gemacht,jetzt möchte ich erst recht nicht mehr leben doch ich habe nicht den Mut mehr,ein Musterbeispiel eines Versagers.

Sogar heute noch mit 37 Jahren fühl ich mich wie neunzig,ich bin ein Krüppel und sitze wie immer hier am PC und jeder Tag gleicht dem anderen.Es ist als würde man ewig den selben Tag erleben,ich weiß das ich wegen meiner Verletzungen ganz bestimmt nicht mein 60. Geburtstag erleben werde deswegen denke ich oft wie unter Zeitdruck ,hätte ich doch nur etwas Geld womit ich mir etwas gönnen könnte ich meine nicht so Nippes bei McGeiz oder so,ich meine wirklich viel Geld womit ich sogar anderen leidenden helfen könnte dann würde ich mich als nützlich fühlen... naja

Ich habe wirklich das meiste weggelassen,ich denke das reicht um sich zu hassen,wenn da nicht noch die anderen "Dinge" wären.

@Heijopei

Wenn's nach mir ginge sollte man offen raus reden können, ist aber in dieser Gesellschaft nicht möglich. Das hat auch nen Grund..Während es sich in einer Art verweiblichten Verständnisrethorik eingebürgert hat im Ausdrücken seiner Gefühle - gar im Weinen - eine Stärke zu sehen, existiert die immer schon vorherrschende Ansicht das Gefühle zeigen Schwäche zeigen bedeutet weiter. Dass man in der vermeidtlichen Schwäche eine Stärke sieht, kann ja ein Trost bedeuten, offenbahrt aber auch in gewisser Weise eine Moral des Verlierers, der sich seinen Zusammenbruch im Nachhinein quasi schönredet, oder daraus sogar eine allgemeine Handlungsanweisung konstruiert.

Wir sind aber zum Glück nicht in Nietzsches Welt deswegen würde ich schon sagen, Schwäche zeigen macht den Umgang miteinander einfacher und lockerer. Viel weniger Konfliktpotential, mehr Verständnis, weniger Kompensationen.

@lone

Tut mir leid, für das was Dir passiert ist. Das Leben hat Dir übel mitgespielt...Es sind sicher einige Sachen gelaufen die Du aufgrund deines niedrigen Selbstwertes falsch - zu deinem Nachteil - interpretiert hast. Freu dich daran, dass du TROTZ dem noch lebst, und versuche etwas für dich zu tun, du solltest es Dir Wert sein. Nur um eine kleine Geschichte rauszugreifen : die Sache mit den Jungs die deiner Freundin unter die Bluse gefasst haben, und du nichts tun konntest, weil du erstarrt vor Angst warst.. und hinterher hast du dich geschämt und könntest dich nicht erklären weil du deine Aufgabe darin sahst sie zu beschützen. Das ist nicht Deine Schuld gewesen!..Du musst Dir keine Vorwürfe machen..Ich bin mir sicher solche Ansichten dein Selbst betreffend ziehen sich wie ein roter Faden durch dein Leben. Sei fair zu Dir und gebe Dir eine Chance. Denkst du nicht du hast sie verdient, nach all dieser Zeit?

Truenes schrieb:das ist die eine Möglichkeit und die andere wäre, sie haben die wahre Liebe zu sich noch nie wirklich richtig gekannt.

Denke schon das sie jeder Mensch einst kannte/kennt. Wir werden schließlich damit geboren. Jedes Kind mag sich so wie es ist. Es ist glücklich und zufrieden mit seinem Sein. Es wird kein Kind depressiv auf die Welt kommen. Vielleicht finden wir deshalb Kinder so "süß", weil sie pure Liebe versprühen :D .
Erst durch äusere Einwirkung wird es verletzt. Im innern wie im Aussen. Plötzlich muss das Kind erst jemand werden bevor es weitere Liebe von den Eltern/anderen erfahren darf. Wir müssen zb brav sein damit Eltern uns liebe schenken. usw

Wenn das "müssen" plötzlich in mehreren Bereichen über der eigenen Liebe zu leben steht, dann fängt mMn die Depression langsam an. Denn ein "muss" lässt keine andere Möglichkeiten mehr zu.

@Anja-Andrea
Schön das du dir wieder vertraust :)