Onlinehandel vs. Einzelhandel

Abahatschi schrieb:Ich kenne es auch nicht anders, da bin ich der übertrieben witzig:
- Können Sie noch 12 Kassen aufmachen? (wenn 12 Kunden in der Schlange stehen zB)
- Mich interessiert das Ende der Geschichte auch, kann ich bis dahin auch was bestellen?
Ich werde dadurch erkannt, schon auf dem Weg zur Kasse angesprochen, wir machen schnell, und beim Metzger heißt es: wir bedienen zuerst den hungrigen jungen Mann. In einem 2000er Dorf geht das schon, in größeren Stadt ist es schon sehr wie Du das beschreibst.

Klar schätzen manche Leute den direkten Kundenkontakt, aber nicht in der Mittagspause ... seufz.
Ich habe auch keinen wirklichen Spaß am "Einkaufen". Ich mag Brettspiele, aber da schaue ich mir, wenn ich meine Sammlung erweitern will, erst mal einige Videos an und dann bestelle ich online, weil es keinen Spieleladen mehr gibt, der mehr als die 0815 Sachen hat (die besitze ich alle :-)).

Normalerweise bin ich wirklich kein Fan davon, Produkte, die ich problemlos im Laden um die Ecke bekomme, stattdessen online zu kaufen, aber aktuell überlege ich in einem höchst spezifischen Fall dann doch, ob es mir das noch Wert ist.

Konkret: Ich kaufe regelmäßig in einem Feinkostladen einen bestimmten Essig, der bei mir auch relativ schnell leer wird, weil ich mir abends gerne mal einen Salat mache. Da es die Geschmacksrichtung in Supermärkten nicht zu kaufen gibt, gestatte ich mir diesen Luxus, bezahle pro Flasche aber auch 11 €.

Nun war ich zuletzt auch auf der Suche nach einem bestimmten Öl und habe eher zufällig geguckt, ob der Hersteller meines Lieblingsessigs auch sowas im Sortiment hat. Hat er.

Nun war ich heute wieder in besagtem Feinkostladen, weil zu vermuten war, dass er auch das Öl im Sortiment hat. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Preise im Geschäft viel höher liegen als die im Onlineshop des Herstellers.

Also vergleichsweise zum Wert der Ware zumindest. Wir reden da von 3 € pro Flasche und ca. einmal pro Monat kaufe ich Nachschub. Selbst unter Berücksichtigung der Liefergebühren käme ich also wesentlich billiger davon, wenn ich das Zeug online kaufe und das einzige, was mich aktuell noch davon abhält ist das schlechte Gewissen gegenüber dem Ladeninhaber, der durchaus immer ganz freundlich ist, wenn ich dieses Geschäft aufsuche und der seinerzeit diesen bestimmten Essig überhaupt erst ins Sortiment aufgenommen hat, weil ich mal danach gefragt habe.

Sterntänzerin schrieb:Wir reden da von 3 € pro Flasche und ca. einmal pro Monat kaufe ich Nachschub. Selbst unter Berücksichtigung der Liefergebühren käme ich also wesentlich billiger davon, wenn ich das Zeug online kaufe und das einzige, was mich aktuell noch davon abhält ist das schlechte Gewissen gegenüber dem Ladeninhaber

Ich verstehe das Dilema, kann man aber gut lösen finde ich.
Da muss ich kurz ausholen -> gewohnt durch Jahresabrechnungen, reche ich privat immer mit dem Jahresbeitrag, wäre in deinem Fall 3x12=36€, das ist nicht wenig (weil es mehr so Sachen gibt die sich addieren).

Ich würde zum Händler gehen um ihm das sagen, vielleicht macht er Halbe Halbe und Du kaufst das Öl und dein Essig immer noch dort.
Er verliert 1,5€/Monat, hat aber immer noch Umsatz der hilft...ja und Du zahlst 18€/Jahr, dafür gehst Du um die Ecke, hast was Gutes getan...und hast mit Menschen zu tun.

Muss man wollen, ich mag solche Verhandlungen nicht. Sag mir den Preis und dann entscheide ich. Zumindest bei Konsumgütern im unteren bis mittleren Preisbereich.

Das Argument mit Menschen in Kontakt zu kommen höre ich immer wieder in diesem Zusammenhang. Mag für Leute sinnvoll sein, die Kontaktscheu, von Einsamkeit bedroht etc.sind. Als berufstätiger durchschnittsmensch hat man in der Regel genug soziale Kontakte, da spielt es aus meiner Sicht gar keine Rolle, ob man beim Einkauf mit Menschen (oberflächlich) agiert oder nicht.

Ich gebe zu, ich habe jetzt auch nicht unbedingt vor, in diesen Feinkostladen zu gehen und um den Preis der Waren zu feilschen. Das wäre mir dann doch zu peinlich. Ich gehe ja auch sonst nicht in Läden und erzähle denen bei Alltagsware, dass die im Laden XY aber gerade viel billiger ist und ich das Zeug jetzt bitte gerne zum dortigen Preis hätte.

Wie gesagt, mir tut es ein bisschen wegen des Ladeninhabers leid, weil der wirklich nett ist und auf Kundenwünsche reagiert. Das ist für mich persönlich nämlich eines der Hauptmerkmale, neben "hat qualitativ hochwertige Ware im Bestand" die ich so überhaupt erstmal recherchieren müsste, wenn ich sie online kaufen wollen würde". Den reinen Sozialkontakt um seiner selbst willen brauche ich jetzt nämlich auch nicht unbedingt, um glücklich zu sein. Aber das kenne ich nämlich auch anders.

Beispiel: Ich bin Fan einer ganz bestimmten Kleidungsmarke, die man hauptsächlich in kleineren Boutiquen vor Ort kaufen kann. Neben einem ehemaligen Arbeitsplatz befand sich ein solcher Laden. Weil solche kleinen Geschäfte nicht den Platz haben, um alle Modelle in allen Größen einer Kollektion vorrätig zu haben, hatte ich mit den Ladeninhaberinnen den Deal, das ich meine Wunschware über sie bestelle. Da ging dann auch nichts zurück, weil das entweder bekannte Modelle mit einem anderen Stoffmuster waren bzw. ich solche in der richtigen Größe, aber mit dem "falschen" Muster schon mal vorab im Laden probetragen konnte. Wir sprechen da von jährlichen Umsätzen im mittleren bis höheren dreistelligen Bereich und das war auch nie ein Problem. Außerdem, wenn man eh schon mal im Laden ist, probiert man ja manchmal auch andere Kleidung an...

Dann habe ich den Job gewechselt und mich auf die Suche nach einer entsprechenden Boutique in der Nähe meines neuen Arbeitsplatzes gemacht. Die gab es auch, man wollte dort aber keine extra Kleidung für mich bestellen. Sowas ginge grundsätzlich nicht.

Joah, was soll ich sagen. Ich bestelle jetzt grundsätzlich im Onlineshop des Herstellers und betrete den neuen Laden erst gar nicht.

Sterntänzerin schrieb:as wäre mir dann doch zu peinlich. Ich gehe ja auch sonst nicht in Läden und erzähle denen bei Alltagsware, dass die im Laden XY aber gerade viel billiger ist und ich das Zeug jetzt bitte gerne zum dortigen Preis hätte.

In USA ist das zB normal, habe ich öfters gemacht - wie gesagt, ein bißchen geringerer Umsatz ist besser als gar keinen.

Sterntänzerin schrieb:Dann habe ich den Job gewechselt und mich auf die Suche nach einer entsprechenden Boutique in der Nähe meines neuen Arbeitsplatzes gemacht. Die gab es auch, man wollte dort aber keine extra Kleidung für mich bestellen. Sowas ginge grundsätzlich nicht.

Ich möchte nicht ablenken, es kann aber tatsächlich sein. Manche Wiederverkäufer haben Zugriff auf das Lager des Herstellers, manche nicht...wenn die bestellen kriegen sie nicht billiger. Eine Bekannte von mir hat sogar drei Francise Läden einer sehr renommierten Marke, sie hat am 31.07 die Bestellung für ganz 2025 aufgeben müssen, Nachbestellen is nicht.

Sterntänzerin schrieb:Ich gehe ja auch sonst nicht in Läden und erzähle denen bei Alltagsware, dass die im Laden XY aber gerade viel billiger ist und ich das Zeug jetzt bitte gerne zum dortigen Preis hätte.

Das mache ich im Bauhaus immer. Tiefpreisgarantie. Bauhaus macht dann den Tiefpreis und geht nochmal 12 % runter. Allerdings geht es im Baumarkt meist um mehrere hundert Euro, im Edeka würde mir sowas nicht einfallen. Aber Bauhaus kann ich jedem empfehlen, 12% unter dem Preis des billigsten Ladengeschäfts.

Toxid schrieb:Das mache ich im Bauhaus immer. Tiefpreisgarantie. Bauhaus macht dann den Tiefpreis und geht nochmal 12 % runter. Allerdings geht es im Baumarkt meist um mehrere hundert Euro, im Edeka würde mir sowas nicht einfallen. Aber Bauhaus kann ich jedem empfehlen, 12% unter dem Preis des billigsten Ladengeschäfts.

Ein Kumpel hat das mal bei Media Markt gemacht - mit einem Onlinepreis als Vergleich.
Und die sind mitgegangen. Ist aber schon Jahre her, keine Ahnung ob das heute auch noch so ist.

Ilian schrieb:Ein Kumpel hat das mal bei Media Markt gemacht - mit einem Onlinepreis als Vergleich.
Und die sind mitgegangen. Ist aber schon Jahre her, keine Ahnung ob das heute auch noch so ist.

Bei Bauhaus muss es zwingend ein Ladengeschäft sein, aber man findet eigentlich immer was. Habe gerade vorgestern beim Hochdruckreiniger 90 Euro gespart.

Welchen Hochdruckreiniger haben die denn für über 800 Eur im Programm ??

Ich dachte das gilt nur für das VorOrt Programm

abbacbbc schrieb:Welchen Hochdruckreiniger haben die denn für über 800 Eur im Programm ??

Wer redet denn von 800 Euro? Der Kärcher K7 hat im Bauhaus 499 Euro gekostet, und bei Kaufland 473,99. Davon noch mal -12 % macht 417 Euro. Ok es waren nicht ganz 90 Euro, sondern nur 83. 😉

Ok,.wenn du es so rechnest.

Dich hatte ja keiner gezwungen beim Bauhaus zu kaufen. Übrigens nachdem ich 4 oder 5 Kärcher durchhabe besitze ich nun einen Kränzle.

Hier mal ein Rückschlagventil, da eine Dichtung.... Weiter geht's

abbacbbc schrieb:Ok,.wenn du es so rechnest.

Das habe nicht ich gerechnet, sondern Bauhaus.

Sollten Sie ein identisches Produkt innerhalb von 14 Tagen ab Kaufdatum woanders noch günstiger finden, so erhalten Sie bei BAUHAUS das Produkt zu einem 12 % günstigeren Preis als beim Wettbewerber.

Das geht übrigens auch direkt, bevor man kauft.

Quelle: https://www.bauhaus.info/garantie

abbacbbc schrieb:Dich hatte ja keiner gezwungen beim Bauhaus zu kaufen.

??? Warum sollte mich einer dazu zwingen müssen, den Tiefpreis -12% zu bezahlen?