Onlinehandel vs. Einzelhandel

MissMary schrieb:und an der Bequemlichkeit

Wie gesagt, ich persönlich finde und empfinde es so, dass ich der Bequemlichkeit nicht zu stark nachgeben will, weil ich sonst in eine Art Abwärtsspirale gerate. Generell entscheide ich mich häufig gegen zu viel Bequemlichkeit und nutze lieber die etwas weniger bequeme Variante, weil es mir am Ende gut tut und mir auch ein Gefühl von Lebendigkeit hält. Klingt wahrscheinlich seltsam, ist aber so (bei mir).

Einer mieiner Kollegen gibt sich ja voll und ganz der Bequemlichkeit hin, aber in meiner Wahrnehmung wirkt er inzwischen sehr träge und irgendwie dauermüde. Laut eigener Aussage bestellt er fast alles online und sein Alltag besteht fast nur noch aus Arbeit, Essen, TV und schlafen. Für mich wäre das kein erstrebenswertes Ziel und ich befürchte, dass ich in einen ähnlichen Zustand rutschen würde, wenn ich der Bequemlichkeit zu stark nachgeben würde.

Das ist einer meiner Gründe, warum ich weiterhin in die Geschäfte gehe: ich versuche, so weit wie möglich auch im Alltag aktiv zu bleiben, nicht auf dem Sofa zu sitzen, rauszugehen, vor Ort zu gehen und so weiter. (mein Orthopäde und meine Therapeuten haben mir übrigens dasselbe empfohlen).

@martenot

Man muss doch auch die Lebensumstände sehen. Als Single bin ich doch weitgehend mit der Arbeit fertig, wenn Dienstschluss ist. Hausarbeit fällt ja auch kaum an weil niemand was dreckig macht. Selbst das bisschen Einkauf ist schneller erledigt als würde man für eine Familie mit 3 Kindern kaufen müssen.

Ist doch klar, dass man dann nichts mehr mit sich anzufangen weiß. Ginge ich nicht 5 Mal pro Woche zum Sport und hätte am WE auch keine Termine, wäre mir daheim auch fad.

Bei Leuten wie @MissMary sieht das doch ganz anders aus.

gewitter32 schrieb:Man muss doch auch die Lebensumstände sehen.

Wobei ich das doch bereits weiß. Trotzdem bin ich der Ansicht, dass zu viel Streben nacfh Bequemlichkeit letztlich wahrscheinlich vielen Menschen eigentlich nicht gut tut.

Vielleicht bin ich auch davon geprägt, dass ich mehrere Menschen im Umfeld habe, die sich im etwas höheren Lebensalter in eine fortgeschrittene Trägheit manövriert haben, die nur noch aus Sofa, TV, Onlineshopping besteht. Das möchte ich für mich eben verhindern, weswegen ich anders handle als die anderen.

martenot schrieb:Vielleicht bin ich auch davon geprägt, dass ich mehrere Menschen im Umfeld habe, die sich im etwas höheren Lebensalter in eine fortgeschrittene Trägheit manövriert haben,

DAS kann natürlich sein! Ich kenne nur Aktive, die einen freiwillig, die anderen weil sie wegen Familie müssen. Wenn wir in die nächste Altersstufe kommen, können sportlich nicht mehr so viel, oder die Kinder sind groß, sieht das wahrscheinlich auch anders aus.

abbacbbc schrieb:Aber lass mir ollen Knartschkugel meine Grummel Gedanken ;)

haha, ja mache ich.

Hätte ich mehr Geld gehabt, wäre ich bestimmt öfters einkaufen gewesen ;-)

Aber uns hat nichts gefehlt. Wir waren viel im Wald, Rad fahren, wir haben immer trotzdem viel unternommen.
Habe oft Picknick gemacht vor uns alle. Kinder haben Holz geschnitzt.

Und wenn die Kinder extra was haben wollten mussten sie sich in die Ferien ein Job suchen.
Dies taten sie auch. Können mauern, Boden belegen, Fenster einbauen, Dach decken.

Eine ist bei Dachdecker geblieben weil der Chef so toll war und ein tolles Team hatten.
So empfindet es dies auch noch heute.

Der andere hat studiert und hat jetzt auch ein tollen Job. Sie haben viel gelernt und bedauern dies überhaupt nicht.
Also nichz zuviel Geld zu haben kann auch schön sein, Uns machte es total kreativ.

Eine unsere Kinder bestellen auch fast alles im Netz. Und jahrelang bekam ich dann eine Nachricht, sie haben ein Paket zu mir geschickt. Und wann es ankam. Ob ich dann zuhause sein kann. Ich habe dann gewartet. Dies tue ich aber nicht mehr.
Habe es irgendwann verweigert.

Wir fahren meist aber nicht in Großstädten, sondern sind in kleinere unterwegs. Kurorten oder so.

klompje1 schrieb:Ob ich dann zuhause sein kann. Ich habe dann gewartet. Dies tue ich aber nicht mehr.
Habe es irgendwann verweigert.

Ich habe keine Erfahrung mit Online-Bestellungen, daher mal meine Fragen: wie funktioniert das eigentlich mit der Lieferung? Wer bringt die Sachen? Wie lang dauert es, bis es da ist? Muss man zuhause sein? Zu welchen Uhrzeiten wird es geliefert? Wie funktioniert es mit der Vorankündigung, wann die Lieferung erfolgt? Was passiert, wenn man nicht anwesend ist?

@martenot

Sie schicken es nach hause, und wenn man nicht da ist kann man es abholen in irgendein Geschäft, oder bei der Packstation.
Dann liegt ein Zettel in dein Briefkasten mit Adresse drauf wo man es abholen kann.

Meist kann man es verfolgen auf Handy wann das Paket abgeschickt wird und wann es ankommt.

Sie schreiben dann, das Paket ist versendet worden. Ankunft ca so und soviel Uhr.
Wenn man nicht da ist kann man den Nachbar fragen ob sie bereit sind das Paket anzunehmen.

Auch ich tue dies nicht mehr. Hatte mein Flur voller Pakete. Kam kaum durch. Und jedesmal alle Nachbarn auf die Matte stehen.
Jeden Tag.

klompje1 schrieb:Auch ich tue dies nicht mehr. Hatte mein Flur voller Pakete. Kam kaum durch. Und jedesmal alle Nachbarn auf die Matte stehen.
Jeden Tag.

Vor einiger Zeit kam mal bei mir ein neuer WLAN-Router per Paketdienst an. Genaugenommen wurde er "bei den Nachbarn" abgegeben, aber irgendwie hatte ich darüber keine Mitteilung bekommen. Es hatte eine Weile gedauert, bis ich endlich an das Gerät ran kam.

Die Option, dass die Sachen bei irgendwelchen Nachbarn abgegeben werden, finde ich generell nicht so toll, weil ich nicht weiß, wann die zuhause sind, und ich womöglich tagelang warten muss, bis ich dran komme.

@martenot


Und ich mochte deswegen lange Paketdienst überhaupt nicht. Immer musste ich rücksicht nehmen auf Nachbarn und Kinder. Oder sie sagten es ist wichtig, bist du zuhause.

Jetzt sage ich nein, nehme von keine mehr ein Paket an.

klompje1 schrieb:Jetzt sage ich nein, nehme von keine mehr ein Paket an.

Für mich wäre Online-Bestellen vielleicht dann eine bessere Option, wenn ich einen Paketbriefkasten hätte, in dem auch größere Päckchen reinpassen, sodass man bei der Lieferung nicht zuhause sein muss.

Klar gibt es die Paketstationen, aber die nächste Paketstation ist relativ weit entfernt und bevor ich dorthin latsche, kann ich auch viele Geschäfte direkt erreichen.

klompje1 schrieb:Wir kommen aus einem Dorf, klein stadt. Wenn wir einkaufen fahren, müssen wir immer ein bisschen zeit mitnehmen. Und die nehmen wir uns dann auch.

So verbinde ich einkaufen immer mit was gemütliches zum Essen und trinken.

Das ist ja auch in Ordnung, wenn Du das so machst und es Dir gefällt. Ich verstehe nur nicht warum Du schriebst, dass Du es schade findest dass Leute die nicht in der Stadt bummeln gehen keine Cafes und keine Restaurants besuchen. Denn da besteht ja kein Zusammenhang. Ich muss nicht bummeln gehen, um ein Cafe oder Restaurant zu besuchen. Ich kann auch gezielt ein Cafe oder Restaurant aufsuchen.

klompje1 schrieb:Ich bummel gerne. Und finde meist auch was. Sei es nur eine kleinigkeit.

Genau aus dem Grund bummele ich z.B. nicht gerne. Ich würde auch immer Sachen finden, die mir gefallen und die ich vermeintlich brauchen könnte. Die Betonung liegt auf vermeintlich. Tatsächlich benötige ich weder den 30. Pullover, noch das 50. Dekoobjekt und auch nicht die 10. Duftkerze. Ich könnte es mir zum Glück problemlos leisten, alles mögliche spontan zu kaufen. Aber ich will mir das nicht leisten, weil es meiner Meinung nach Geldverschwendung ist. Das Geld das ich für solche Spontankäufe ausgeben würde, kann ich sinnvoller verwenden für Dinge an denen ich nachhaltig Freude habe. Dann fahre ich lieber 4 Mal im Jahr in den Urlaub, oder kaufe mir teure Möbel, usw. Das ist mir mehr Wert als durch die Stadt zu bummeln und irgendwelchen Kram zu kaufen, der nachher nur in der Ecke liegt.

Dwarf schrieb:Tatsächlich benötige ich weder den 30. Pullover, noch das 50. Dekoobjekt und auch nicht die 10. Duftkerze.

Da habe ich beispielsweise sowieso überhaupt kein Verlangen danach. Bei mir besteht eher manchmal das Problem, dass ich zu wenige Pullover habe statt zu viele. Dekoobjekte und Duftkerzen besitze ich überhaupt nicht. Da ist auch bei Schlendern und Stadtbummel bei mir keine Gefahr und ich muss mich nicht vor unüberlegten Käufen schützen.

Im Gegenteil, anscheinend schützt auch Onlineshopping nicht vor unüberlegten Spontankäufen. Jedenfalls erzählt mein Kollege immer wieder davon, dass er sich online etwas bestellt hätte, was er eigentlich gar nicht brauchen würde. Aber die Verlockung scheint zu groß zu sein beim Surfen im Netz.

martenot schrieb:Ich habe keine Erfahrung mit Online-Bestellungen, daher mal meine Fragen: wie funktioniert das eigentlich mit der Lieferung? Wer bringt die Sachen? Wie lang dauert es, bis es da ist? Muss man zuhause sein? Zu welchen Uhrzeiten wird es geliefert? Wie funktioniert es mit der Vorankündigung, wann die Lieferung erfolgt? Was passiert, wenn man nicht anwesend ist?

Bei uns liefert Amazon 12-24h nach der Bestellung abends von 17-19 Uhr und legt das Paket in unsere Paketholzbox neben der Haustür

DHL braucht bei normalen Bestellungen 48-72h und kommt um 14-15 Uhr.

Auch die kennen die Holzbox (Alte Werkzeugtruhe)

Ist man hinten im Garten, kommt trotz Abwesenheit eben:

Wir haben das bei uns im Mehrfamilienhaus untereinander geregelt, dass, wenn man selbst nicht Zuhause ist, es ein Nachbar entgegen nimmt, irgendjemand ist immer da, jedenfalls zu den Zeiten, wo ausgeliefert wird.
Und da keiner auf den Nachbarn selbst angewiesen sein soll, wenn man sein Paket abholen möchte oder dass es bei einem selbst abgeholt werden soll (ich gehe abends z.B. nicht mehr an die Tür) haben wir einen verschlossenen Gemeinschaftsraum, zu dem jeder einen Schlüssel hat, als Paketlager ausgesucht, wo dann die Pakete deponiert werden. Da hat ansonsten kein Fremder Zugang. Das funktioniert bei uns bestens, wie generell die Nachbarschaft an sich.

Groucho schrieb:Auf keinen Fall. Bartstoppeln bleiben im Reisverschluss hängen, ist recht unangenehm
Auch bei glatter Haut kratzt der Reißverschluss an der Haut, für mich wäre das keine Option.

Zwar ohne Bart (bin weiblich), aber: kratzt, und kann beim Gehen langsam aufgehen.
Bei "Wind und Wetter" (typischer Einsatzzweck solcher Kleidung für mich... kein Auto somit mehr draußen, sowie hobbymäßig viel wandern) hätte ich auch gerne dass der Kragen bündig schließt, anstatt halboffen wie ein Trichter für kalte Luft und Regen zu fungieren.

Ich hatte als Kind öfter Kleidung die nicht gut gepasst hat, etwas gekratzt hat, nicht gut saß - weil man nicht x-mal "in die Stadt" fuhr bis etwas passendes dabei war, und weil ich Orthesen trug die leider dafür sorgten dass Kleidung nicht gut drüberpasste. Oft war es auch gebrauche Kleidung (was ich grundsätzlich nicht schlecht finde), die aber aus Geldmangel oft sein musste (nach dem Motto "wenn's bisschen größer ist dann wächst du halt noch rein und die Hose reicht für zwei Jahre") anstatt sie nur zu nutzen wenn etwas Neuwertiges von jemand anderem gut passte.

Als Erwachsene - die seltener Kleidung braucht da sie nicht mehr wächst, gerne (!) gebraucht kauft (in der Tat hatte der Großteil meiner Oberbekleidung einen Vorbesitzer) aber auch das Geld hat wenn nötig Neuware zu kaufen - kaufe ich mir nur Kleidung mit der ich rundum zufrieden bin.
Wenn der Reißverschluss zu lang ist und kratzt kaufe ich die Jacke nicht. Es gibt so viele andere Jacken und zuallermeist muss ich nicht "heute" eine finden (Ausnahmefall wäre Jacke gestohlen oder so - noch nie vorgekommen) sondern merke dass ein Kleidungsstück langsam verschleißt und demnächst ersetzt gehört. Auch an den kratzigen Pullover werde ich mich nicht "schon noch gewöhnen". Auch nicht an die Hose bei der man auf dem Taschenknopf sitzt.
Wenn etwas nur eine kleine Änderung benötigt und ich weiß dass ich dann zufrieden bin, wie Hose kürzen, okay, dann kaufe ich das trotzdem.

martenot schrieb:Für mich wäre Online-Bestellen vielleicht dann eine bessere Option, wenn ich einen Paketbriefkasten hätte, in dem auch größere Päckchen reinpassen, sodass man bei der Lieferung nicht zuhause sein muss.

Zumindest bei DHL hat man allerdings auch die Möglichkeit, nach Erhalt der Vorankündigungsmail, anzugeben, an welchem Wochentag die Ware ausgeliefert werden soll.

Als Beispiel: Das Paket soll dienstags ankommen, da bin ich aber tagsüber wegen der Arbeit aus dem Haus. Also wähle ich aus, dass das Paket bis Samstag zwischengelagert werden soll.

Wenn man ein Kundenkonto hat und man z.B. unter der Woche tagsüber eh nie zu Hause ist, kann man den Samstag dann auch als festen Tag für Auslieferungen angeben, damit man das nicht jedes Mal einzeln auswählen muss

Da gibt es auch noch ein paar andere Optionen: Das Paket dann doch an eine Packstation weiterleiten lassen - mache ich gerne, wenn die Packstation bei der Bestellung nicht als Option aufgelistet war, ich mein Zeug aber eigentlich gerne da abholen wollen würde - die Festlegung eines bestimmten Ablageortes und wenn man mit Nachbarn Müller Dauerkrach hat, sich mit Nachbarin Schmidt aber gut versteht, kann man auch explizit festlegen, bei welchem Nachbarn geklingelt werden soll

Gibt bestimmt auch noch irgendwas, was ich jetzt vergessen habe.

Andere Dienstleister haben allerdings mit unter andere Bedingungen. Wobei ich mich da nicht soooo gut auskenne, ich bestelle eigentlich hauptsächlich in Onlineshops, die DHL oder Hermes nutzen und meine Hermesbestellungen hole ich sowieso am liebsten beim Kiosk neben meinem Arbeitsplatz ab.

Dwarf schrieb:Denn da besteht ja kein Zusammenhang. Ich muss nicht bummeln gehen, um ein Cafe oder Restaurant zu besuchen. Ich kann auch gezielt ein Cafe oder Restaurant aufsuchen.

Ich finde es schön wenn es bunter ist in der Stadt. Wäre traurig wenn es nur Restaurants geben würde.
Schaue gerne in ein Schaufenster. Bei unser letzter besuch, hatten sie nette Kunst, leckere Teeladen mit super Teetassen, Antik, und Kurioses, richtig was zum stöbern. Alleine die Schaufenster schon zum reinschauen.

klompje1 schrieb:Ich finde es schön wenn es bunter ist in der Stadt. Wäre traurig wenn es nur Restaurants geben würde.

Ja, finde ich auch. Hier in meiner Stadt machen leider in letzter Zeit immer mehr Läden und Geschäfte zu. Der Stadt tut das bislang nicht gut. Statt neuer Nutzungen bleiben Leerstände, leere Schaufenster, leere Gebäude, "Lost Places" mitten in der Stadt. Im übrigen erleiden immer mehr Restaurants in Deutschland ähnliche Schicksale - sie schließen.

martenot schrieb:Statt neuer Nutzungen bleiben Leerstände, leere Schaufenster, leere Gebäude, "Lost Places" mitten in der Stadt. Im übrigen erleiden immer mehr Restaurants in Deutschland ähnliche Schicksale - sie schließen.

Das ist ja kein Wunder die Restaurants haben die Preise erhöht wegen dem Stromkosten aber mittlerweile sind die Stromkosten gesunken und viele Restaurants habe ihre Preise eher erhöht anstatt sie zu senken.

Es ist halt ein Wandel, statt zu versuchen mit sinnlosen Kampagnen die Leerstände zu beseitigen sollte man eher Umbaumassnahmen vornehmen. Hier und da hab ich schon gesehen, dass Ladenlokale zu Wohnraum umgebaut wurden. Nach und nach muss man halt auch komplett Abreißen und neu bauen.

Es ist nicht mehr zu ändern, jüngere Generationen kaufen anders ein und das Geld bleibt knapper. Die Freizeitgestaltung hat sich auch geändert, statt in der Kneipe oder Disco trifft man sich im Park und bringt sich was mit.