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Onlinehandel vs. Einzelhandel

1.355 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Internet, Amazon, Ebay ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Onlinehandel vs. Einzelhandel

26.08.2021 um 12:17
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Ausbeutung von Mitarbeitern hat doch nicht nur was mit Online zu tun
Nein, aber auch.
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Ich glaube, man verkennt da die breite Masse. Klar bestellt die Masse keine hochstromfähigen 18650er Akkus mit Lötfahnen aber im Vergleich zur breiten Masse von vor 20-30 Jahren wissen die Leute im Schnitt schon deutlich genauer, was sie wollen und was nicht.
Das ist natürlich richtig. Ich bestelle ja auch Dinge übers Netz, aber ich versuche es mit "Verstand" zu machen. Da ich selber mal bei der Post Pakete sortiert habe weß ich, dass jedes Paket mehr, u.A. auf die Knochen der unterbezahleten Paketboten geht. Das versucht ich in meinem Rahmen einzudämmen, so wit ich es kann.
Leider scheren sich viele Besteller ja leider nicht...
Zitat von telefonistintelefonistin schrieb:Online kaufe ich meistens nur Gewand. dafür möchte ich nicht durch die Geschäfte bummeln, wo sowieso so viele andere Leute unterwegs sind und man ewig warten muss bei den Umkleidekabinen. da ist es definitiv komfortabler sich das nach Hause liefern zu lassen.
Und wenn es nicht passt?
Wird zurückgeschickt, nicht wahr?
Wieder ein Kartom, eine Tüte, wieder Porto zahen, wieder Paketträger das Teil schleppen lassen, wieder der ganze Transportweg und... und... und...
Nicht sehr ökonomisch, wie ich finde.

Gucky


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Onlinehandel vs. Einzelhandel

26.08.2021 um 12:32
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb:Kaninchen und den Hund solange, wie der "Unkrautvernichter" (übrigens autonom und ohne Strom/Sprit) arbeitet, in den Zwinger sperren oder beide aneinander gewöhnen (Lach).
Kaninchen hab ich keine und der Hund wäre glaub ich im Zwinger nicht gaaaaanz so glücklich :D


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Onlinehandel vs. Einzelhandel

26.08.2021 um 12:36
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb:Da ich selber mal bei der Post Pakete sortiert habe weß ich, dass jedes Paket mehr, u.A. auf die Knochen der unterbezahleten Paketboten geht. Das versucht ich in meinem Rahmen einzudämmen, so wit ich es kann.
Leider scheren sich viele Besteller ja leider nicht...
Ist doch auch der falsche Ansatz. Es müssen nicht weniger Pakete werden, sondern die Paketlogistik muss optimiert werden. Anfangen kann man gerne bei den unterbezahlten Jobs. Da ist auch die Politik gefragt, die einer Ausbeutung einen Riegel vorschieben muss.

Ich glaube wirklich, dass ich keine Ausnahme bin und dass viele Leute einen sehr großen Mehrwert bei Onlinebestellungen sehen und grundsätzlich auch bereit sind, dafür zu bezahlen. Ich glaube auch nicht, dass wir hier Service nicht gerne in Anspruch nehmen und nicht gerne bezahlen. Was wir in DE nicht gerne haben ist unnötiger Service, Tüten einpacken im Supermarkt z.B. oder Verkäufer die uns bestätigen, wie wunderbar gut wir in diese Kleidung passen.

Ich spare mir massenhaft Zeit und zum Teil spare ich mir damit auch ein Auto. Schwierig, das in Zahlen zu fassen, aber vierstellig pro Jahr ist mir das bestimmt wert, ich bezahle aber nur 69€ für Prime und noch die im Preis versteckten Versandkosten und vielleicht noch 50€ für Bestellungen bei Händlern mit extra Versandkosten. Theoretisch habe ich also 1-2 Tsd. Mehrwert, den ich für diesen Service eigentlich bereit sein sollte zu zahlen.
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb:Nicht sehr ökonomisch, wie ich finde.
Kleidung, mit geringer Größentrefferquote bestelle ich auch eher nicht online, aber die Gesamtökonomierechnung scheint mir noch nicht ganz eindeutig zu sein. Ich komme da immer wieder aufs Auto zurück. Wenn ich 10km in die Stadt und 10km zurück fahre mit meinem eigenen Auto um ein Kleidungsstück zu kaufen, dann verbrate ich eine Menge an Ressourcen, mindestens mal 10 Euro bei vermutlich noch zu niedrig angesetzten 50 Cent pro Kilometer. Der Aufwand, ein Ladengeschäft in der Stadt zu betreiben ist da noch nicht mal eingerechnet. Man kann das reduzieren, in dem man mit den Öffis fährt und mehrere Besorgungen verbindet, bei dem alltäglichen Autowahnsinn glaube ich aber, dass das eher die Ausnahme ist.

Ich kenne die Zahlen auch nicht, das ist ja auch alles andere als einfach, so was genau auszurechnen, aber ob der Einzelhandel immer deutlich ressourcensparender ist als der Versandhandel, da wäre ich mir nicht so sicher.


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Onlinehandel vs. Einzelhandel

26.08.2021 um 12:44
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Wenn ich 10km in die Stadt und 10km zurück fahre mit meinem eigenen Auto um ein Kleidungsstück zu kaufen, dann verbrate ich eine Menge an Ressourcen, mindestens mal 10 Euro bei vermutlich noch zu niedrig angesetzten 50 Cent pro Kilometer.
Die Rechnung stimmt, solange Du es nicht umtauschen musst.
Im laden probierst Du es an und wenn es passt, ist der Weg nur 1x nötig.

Das hast Du im Internet natürlich nicht.

Ich trag vor einger Zeit einen meiner ehemaligen Postkollegen und er sgte mir, dass der Paketdurchsatz im Gegensatz zu damals um das knapp 3 fache angestiegen ist, seit es ambay & Co gibt.
Diese Zahlen finde ich schon etwas bedenklich.

Gucky


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Onlinehandel vs. Einzelhandel

26.08.2021 um 13:13
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb:Die Rechnung stimmt, solange Du es nicht umtauschen musst.
Im laden probierst Du es an und wenn es passt, ist der Weg nur 1x nötig.
Ob die Rechnung stimmt, will ich ja gar nicht behaupten, weil es sehr schwer ist, alle Effekte zusammenzuzählen.

Klar ist der Aufwand sehr hoch, wenn ich was nach Hause bestelle und wieder zurückschicke.
Aber im Einzelhandel werden eben auch sehr viele Ressourcen verbraten, die uns vielleicht nur nicht so sehr auffallen. In der Textilhandel werden riesige Mengen hin- und her gekarrt und was unverkäuflich ist (weil sich lokal kein Kunde gefunden hat), wird vernichtet oder verramscht.
Hier wird zu Recht gerne ein Blick auf die Versender gerichtet, wenn die was vernichten, aber was im Einzelhandel an Abfall anfällt, scheinen wir gerne mal auszublenden. Ich sehe hier in Papier- und Glascontainern immer wieder Kistenweise Obst und sogar Fisch, vermutlich von kleinen Krautern, die sich eine ordnungsgemäße Entsorgung nicht leisten können und das Zeug irgendwie kostenlos aber illegal loswerden müssen.
Die Postenshops und Sonderflächenverkäufe sind aus meiner Sicht nichts anderes als Müllverklappung unter dem Deckmantel Handel. Was wir da für ein paar Euro an Schrott nach Hause tragen, den wir niemals zu regulären Preis gekauft hätten, das ist per Definition Müll. Stammt zum größten Teil aus dem Einzelhandel.
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb:Diese Zahlen finde ich schon etwas bedenklich.
Ich will sie nicht hochjubeln, aber wie schon gesagt, meine teilweise >100 Bestellungen pro Jahr machen im Gegenzug große Teile eines Autos für mich verzichtbar. Ohne Bestellmöglichkeit hätte ich sehr wahrscheinlich ein Auto.

Da ich mir alles in die Packstation um die Ecke schicken lasse, ist meine Rechnung auch noch mal stärker pro Versandhandel. Statt dass ich mit meinem Auto in die Stadt fahre und dort in großen beheizten Ladengeschäften Ware für mich bereitgehalten wird, lasse ich das mit großen Transportern an eine zentrale Stelle fahren.

Problematisch ist natürlich die sehr schnellen Veränderung und die damit obsolet werdenden Jobs und die Flächen.
Auf der anderen Seite wird immer über fehlende Fachkräfte und Fläche für Wohnraum berichtet. Da müssen wir Lösungen finden, wie wir Menschen umschulen und Innenstädte wieder zu Wohnstädten machen. Das muss ein gesamtgesellschaftlicher Wandel sein, weg von der Fixierung auf die Jugend.
Es muss normal werden bzw. hoch angesehen, dass man auch mit 40-50 noch mal eine Ausbildung durchläuft, das darf nicht weiterhin diesen faden Beigeschmack "Arbeitsbeschaffungsmaßnahme" haben. Auf der anderen Seite müssen wir alle bereit sein, auch im Alter noch mal was neues zu lernen.


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Onlinehandel vs. Einzelhandel

26.08.2021 um 22:27
Zitat von alibertalibert schrieb: Zudem gibt es den "geilen Scheiß", zumindest im Hobbybereich, in der Regel eh nur online und nicht beim Händler in der Stadt.
Das Problem bei vielen Hobbygeschäften ist, dass sie riesig sind und versuchen, den gesamten Hobbymarkt abzudecken. Wenn du dann aber was Bestimmtes suchst, ist die Auswahl sehr gering. Wenn sich das Personal dann nicht noch selbst sehr für Trends interessiert ... wir haben hier ein kleines Wollgeschäft - die Inhaberin strickt und häkelt den gesamten Tag, hilft bei Problemen, berät kompetent, hält selbst Workshops ab ... ich denke, sie macht einen guten Umsatz - ist wirklich oft was los.

A propos Häkeln: Meine Freundin (anderer Teil Deutschlands) wollte bei Corona auch gezielt das lokale Wollgeschäft unterstützen. Rief also an und hinterließ eine Nachricht auf dem AB. Kam nie ein Rückruf. Versuchte es dann nochmals ... es wurde behauptet, sie hätte nie angerufen. Gut. Wollte drei Probeknäuel kaufen, um sich dann zu entscheiden und eben wissen, welche Farben vorrätig waren. Konnten sie per Whatsapp ein Bild verschicken? Nee ... ging nicht. Die drei Probeknäuel wurden ausgeliefert - fast eine Woche später, als man "ohnehin in der Gegend war" (Luftlinie zum Laden weniger als 1km). Meine Freundin sich einen ausgesucht, angerufen, wollte für fast 150€ bestellen - so viel hatte man aber nicht vorrätig und die "nächste Lieferung käme nach Corona". Aufgegeben und im Internet bestellt.
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:In einem Fahrradgeschäft mit angeschlossener Werkstatt konnte man z.B. kein Industriekugellager für eine Felge bestellen und einbauen, in einem Fachgeschäft für Haushaltswaren und Küchengeräte konnte man keinen Dichtgummi für einen älteren Schnellkochtopf bestellen, bei einem Schuster konnte dieser kein passendes Lederband (Abmessungen und Farbe und Lederqualität) für eine Tasche bestellen.
Das Problem ist, dass niemand Interesse an Reparaturen hat. Oft kaufen Leute halt auch neu, wenn man ihnen erzählt, dass man das nicht reparieren könnte. Wir hatten mal einen Fernseher, der ging zwei Tage nach Garantieende kaputt. Erst hieß es, man schaue, wegen Kulanz, dann rief man an, der sei kaputt kaputt, da ginge nichts mehr. Auf die Nachfrage, was denn kaputt sei, konnte man keine Antwort geben.
Den dann zu einem Hobbybastler ein Dorf weiter gebracht - der Anschalter war hinüber. Für 30€ bzw. zwei gute Flaschen Wein repariert, lief noch weitere acht Jahre.
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb: Ausbeutung von Mitarbeitern hat doch nicht nur was mit Online zu tun, das findet man im Einzelhandel auch. Fällt halt nicht so auf, wenn die Kids des kleinen Lebensmitteleinzelhändlers am Samstag an der Kasse sitzen.
Das Problem ist die Anspruchshaltung und das Preisbewusstsein. Mr Mary arbeitet u.a. in einem Gastrobetrieb, wo samstags oft Hochzeiten sind. Da kommt es nun immer häufiger vor, dass der Fotograf (der von morgens 8 bis spät in die Nacht Bilder macht) eiskalt gesagt bekommt, er soll seine eigene Verpflegung organisieren und bezahlen. Das gibt wohl auch oft Zoff, wenn der sagt, er arbeitet von 8 - Mitternacht zu einem Festpreis, die Kirche wird zu zweit fotografiert - Megarumgeheule, ob er nicht doch ohne Extrazahlung noch zwei, drei Stunden bleibt ....

Das Gleiche mit der Band. Da wird schon probiert, zu ködern mit Onkel X aus der Musikindustrie, der vielleicht einen Deal machen könnte ... geht es vielleicht umsonst? Oder mit einem Discount?

Oder die Hochzeitsgesellschaft, die im Hotel übernachtet: Normalerweise ist Check-out 11 Uhr am Sonntag. Immer häufiger wird gleich ein "late check out" gegen 13 Uhr verhandelt, immerhin feiert man ja auch lange. Oft auch Diskussion mit dem Frühstück - ab 12 Uhr laufen halt parallel die Mittagessen. Oft steht um 15 Uhr schon eine Reisegruppe da und will die Zimmer. Bedeutet für den Hotelbesitzer, dass er in der Zeit von 13 Uhr - 15 Uhr alle Zimmermädchen antreten lassen muss, die er hat, um die Zimmer möglichst sofort wieder bezugsfertig zu haben, ohne dass die eine Gruppe klagt, sie musste zu früh raus oder die andere, dass die Zimmer nicht fertig waren (und daraufhin das Hotel wechseln - also längerfristig, bei der nächsten Gruppenreise). Da werden ein Haufen Leute für zwei Stunden einbestellt, was sich für niemanden rechnet.


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Onlinehandel vs. Einzelhandel

27.08.2021 um 08:38
Zitat von chrisebachriseba schrieb am 17.08.2021:Jedwege steigende Kosten trägt der Endkunde mit. Gebe ich mehr Geld für Infrastruktur, Betriebskosten und Personalkosten aus, zahle ich das nicht aus meiner privaten Sparbüchse, sondern lege das auf den Endkunden um.
Und dann kommt der Endkunde und fragt sich: Warum soll ich hier kaufen, wenn es beim Direktvertriebler ohne Ladenlokal im Internet 30% günstiger ist, ich dafür gar nicht erst vor die Tür muss, und mir das Zeug quasi bis ins Wohnzimmer geliefert wird?
Wenn ich da mal was einwerfen darf: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Beratung im Einzelhandel weitaus besser ist, als jede online-Warenkorb-Buchung.

Nur ein Beispiel: Man will sich ein Buch kaufen. Bei Amazon kriegt man es zwar günstiger, aber der stationäre Einzelhandel sagt mir, wenn ich das neuste Statistik Jahrbuch bestelle: "Das Neuste kommt im September, warten sie noch eine paar Wochen." Bei Amazon ploppt kein Fenster auf mit diesem Hinweis und ich habe evtl. dann auch schon wieder zu viel Geld rausgehauen für veraltete Daten.

Dieses Beispiel zeigt auch auf, dass der Einzelhandel um mehr Ehrlichkeit bemüht ist. Ich finde, das sollte man belohnen. Ich habe mehr davon, wenn der Einzelhandel bestehen bleibt.

Kleiner Nebeneffekt:
Allerdings scheint es so zu sein, dass viele Käufer sich während der Lockdowns daran gewöhnt haben, online zu bestellen und beschweren sich dann in den öffentlichen Medien, dass sie während des Lockdowns an Gewicht zugenommen haben, weil untätig am Computer bestellt, obwohl beim stationären Einkauf mehr Kalorien verbrannt werden, wenn man laufen muss.


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27.08.2021 um 08:56
Zitat von BauliBauli schrieb:Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Beratung im Einzelhandel weitaus besser ist, als jede online-Warenkorb-Buchung.
Als "jede"? Den Aktualisierungszeitpunkt eines jährlich erscheinenden Buches sollte man leicht selbst herausfinden können.
Ich denke auch, dass man schon hier und da gut beraten wird, aber der Bedarf nimmt doch eindeutig ab.

Im Lockdown zugenommen haben die Leute wohl eher, weil sie viele andere Aktivitäten nicht mehr ausführen konnten. Der Einkauf (in den Supermarkt ist man ja weiterhin gegangen) wird wohl nur einen sehr kleinen Teil davon ausmachen.


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27.08.2021 um 14:59
Zitat von BauliBauli schrieb:Nur ein Beispiel: Man will sich ein Buch kaufen
Also so viel ich weiß, ist auch Amazon an Buchpreise gebunden. Es sei denn, es handelt sich um ältere Bücher, die haben keine Preisbindung.


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Onlinehandel vs. Einzelhandel

27.08.2021 um 15:39
Zitat von BauliBauli schrieb:Nur ein Beispiel: Man will sich ein Buch kaufen. Bei Amazon kriegt man es zwar günstiger,
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Also so viel ich weiß, ist auch Amazon an Buchpreise gebunden.
Aber natürlich. Preis gebundene Bücher kosten bei jedem Händler exakt dasselbe (zusätzliches Porto natürlich nicht mit gerechnet).


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Onlinehandel vs. Einzelhandel

27.08.2021 um 19:49
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Preis gebundene Bücher kosten bei jedem Händler exakt dasselbe (zusätzliches Porto natürlich nicht mit gerechnet).
Wenn die Bücher also nicht portofrei geliefert werden, hätte man hier sogar den Fall, dass der Onlinekauf teurer ist. Sehr interessant. Da wo ich online einkaufe, gibt es auf Bücher kein Porto.


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28.08.2021 um 18:11
Zitat von WissbegierWissbegier schrieb am 25.08.2021:Und wenn der CHef mit der neuen S-Klasse vorfährt, sein Personal Minijobber sind, aber der CHef dann jammert und die Preise erhöht, um seinen Luxus zu finanzieren, habe ich auch keinen Bock! Solange sich der CHef Autos leisten kann und fette Wohnungen besitzt, kann es nicht so "schlecht" ausschauen. Das sind Tatsachen!
Aus welchem Grund sollte ein Chef, der je nach Rechtsform seines Gewerbes nicht privat haftet, sein Hab und Gut verkaufen? Er hat es sich erarbeitet und verdient, also sei es ihm gegönnt.
Ein Geschäftsführer oder -inhaber, der bei einem Geschäftstermin mit einem Lieferanten aus einem Dacia steigt, wird halt nicht ernst genommen. Das sehen auch regelmäßig Gerichte so, die über den Sinn und Zweck von "Standesgemäßen Ersatzfahrzeugen" entscheiden müssen, wenn nach einem Autounfall jemand nicht einsieht, die Kosten für einen gemieteten Benz zu zahlen, weil der Polo viel billiger sei.
Zudem: Wenn du eine schön eingerichtete Wohnung hast, kann es dir trotzdem finanziell auch mal schlecht gehen. Du als Arbeitnehmer verkaufst dein Zeug ja auch nicht, nur weil du arbeitslos wirst.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Ganz ehrlich? Mit solchen Läden hab ich dann auch nicht sonderlich viel Mitleid, wenn die pleite gehen. Ein wenig Engagement muss man schon zeigen. Ich würde ja net mal was sagen, wenn die auf die Ware dann noch ein paar Euro drauf schlagen, aber einfach abwinken und sagen, gibt es nicht, kann ich nicht bestellen? Man müsste sich da fast schon die Mühe machen und mit dem Teil, wenn man es dann hat, zurück in den Laden gehen und denen das zeigen. Von wegen, kann man nicht bestellen.....
Wenn der Einzelhändler die Ware nicht bei seinen Lieferanten bestellen kann, dann ist das eben so. Natürlich könnte er recherchieren, und dann bei irgendeiner kleinen Klitsche in irgendeinem Kuhdorf bestellen. Das kostet ihn Zeit. Zeit, die bezahlt werden will. Wenn man bedenkt, das eine Techniker-Arbeitsstunde mittlerweile bei irgendwas um die 70 Euro liegt, so hat auch der Einzelhändler einen Wert für seine Arbeitsstunde. Wie die bemessen ist, weiß ich nicht. Aber der Einzelhändler wäre ein schlechter Geschäftsmann, wenn er mit 45 Minuten Recherche, Bestellung, Warenprüfung etc. eine Marge von 5 Euro erzielt. Das ist auf Dauer dann kein "Service", sondern aktive Misswirtschaft.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Naja, zu sagen: "Ich könnte das da und da bestellen, kann aber nicht genau sagen, wann es kommt" würde ihm Spielraum bieten, die Ware (soweit möglich) zu prüfen, wenn sie kommt, ehe er sie weiter gibt. Ich nehme an, dass viele Kunden dann eh drauf verzichten, aber zumindest war der gute Wille da, den Kunden zufrieden zu stellen.
Der "Gute Wille" hat im Zweifel aber rechtliche Konsequenzen für den, der da diesen guten Willen zeigt. Denn er ist derjenige, gegenüber dem DU dann Ansprüche eröffnen kannst - nicht der Lieferant, bei dem er aus "gutem Willen" bestellt hat. Im Schadens- oder Regressfall ist der Einzelhändler dein Vertragspartner.
Mit seinen Lieferanten hat er entsprechende Verträge, die ihn da nur als Mittelmann stehen lassen, was er ersetzt, bekommt er im Nachgang vom Lieferanten wieder.
Bei einer Bestellung die er bei einem Nicht-Lieferanten tätigt, hat er dieses Fallnetz nicht. Da haftet nur er. Würde ich persönlich auch nicht machen wollen, ich bin ja nicht bescheuert.


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Onlinehandel vs. Einzelhandel

28.08.2021 um 18:17
Zitat von chrisebachriseba schrieb:Aus welchem Grund sollte ein Chef, der je nach Rechtsform seines Gewerbes nicht privat haftet, sein Hab und Gut verkaufen?
Ich glaube, du hast den zitierten post falsch verstanden.
Es ging nicht darum, dass er sein Hab und gut verkaufen soll, sondern, dass Gejammer über die schlechten Geschäfte und Mini JObber statt Vollzeitkräfte einzustellen, ein wenig unglaubwürdig ist, wenn er privat in Saus und Braus lebt


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Onlinehandel vs. Einzelhandel

28.08.2021 um 18:25
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ich glaube, du hast den zitierten post falsch verstanden.
Es ging nicht darum, dass er sein Hab und gut verkaufen soll, sondern, dass Gejammer über die schlechten Geschäfte und Mini JObber statt Vollzeitkräfte einzustellen, ein wenig unglaubwürdig ist, wenn er privat in Saus und Braus lebt
Nö, warum? Es gibt einen Bedarf an Minijobs, und auf der anderen Seite einen Bedarf an Minijobbern.
Die Öffnungszeiten der meisten Geschäfte haben sich ja geändert. Früher war von 10-18 Uhr offen, heute oft von 8-20 Uhr. Das sind 12 Stunden, dazu kommen Rüstzeit etc. Das lässt sich wohl mit 1 Vollzeitkraft + 1 Minijobber gut bewerkstelligen. Wenn sich 2 Vollzeitkräfte da nicht lohnen wäre es unternehmerisch völliger Unsinn, diese dann trotzdem einzustellen.
Als Selbständiger bezahle ich doch nix, was ich nicht brauche. Das war vor 50 Jahren auch schon nicht anders. Man kalkuliert sein Personal so, dass es möglichst kosteneffizient ist. Zu verschenken hast du als Privatperson nix, und der Unternehmer eben auch nicht.

Und trotzdem gestehe ich denen zu, über schlechter gewordene Geschäfte zu jammern - sonst wäre der Thread hier ja auch unnötig. Dem Einzelhandel geht es nunmal erwiesenermaßen schlechter als "früher".
Richtig schlimm wäre es ja, wenn die Einzelhändler das eben gar nicht realisieren würden.


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Onlinehandel vs. Einzelhandel

28.08.2021 um 19:18
Zitat von chrisebachriseba schrieb:Nö, warum?
Äh, habe ich dir doch erklärt wo du ihn falsch verstanden hast.
Zitat von chrisebachriseba schrieb:Zu verschenken hast du als Privatperson nix, und der Unternehmer eben auch nicht.
:D Ja, die Aussage kenne ich.

Solche Unternehmer bauen darauf, dass Arbeitnehmer etwas (mehr oder weniger) zu verschenken haben: Nämlich ihre Arbeitskraft.
Zitat von chrisebachriseba schrieb:Wenn sich 2 Vollzeitkräfte da nicht lohnen wäre es unternehmerisch völliger Unsinn, diese dann trotzdem einzustellen.
Klar, man kann sich auch dumm stellen (sowohl als Privatperson, als auch als Unternehmer).

Es gibt genug Läden, wo diverse (!) Minijobber die Vollzeitkräfte ersetzt haben.
Ich denke von solchen ist hier die Rede


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Onlinehandel vs. Einzelhandel

28.08.2021 um 19:21
Zitat von chrisebachriseba schrieb:Mit seinen Lieferanten hat er entsprechende Verträge, die ihn da nur als Mittelmann stehen lassen, was er ersetzt, bekommt er im Nachgang vom Lieferanten wieder.
Bist du dir da jetzt sicher was diese Verträge betrifft? Ich bin jetzt nicht im Einzelhandel aber wir verkaufen dennoch Produkte und ich bin ebenfalls auf Zulieferfirmen angewiesen. Aber ich hab mit keiner einen Vertrag. Und wenn ich ein Produkt nicht da bekomme, wo ich immer kaufe, muss ich mir einen anderen Händler suchen, wenn ich den Kunde nicht verlieren will.


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28.08.2021 um 21:19
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Äh, habe ich dir doch erklärt wo du ihn falsch verstanden hast.
Da gibts nichts falsch zu verstehen. Wenn ein Unternehmer über schlechtere Geschäfte jammert, dann weil der Einzelhandel eben damit zu kämpfen hat. Und da macht es keinen Unterschied, ob der Unternehmer Porsche oder Fahrrad fährt, oder ob er Vollzeitkräfte oder Praktikantendullis beschäftigt.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Solche Unternehmer bauen darauf, dass Arbeitnehmer etwas (mehr oder weniger) zu verschenken haben: Nämlich ihre Arbeitskraft.
Jau. Und für die, die sie nicht verschenken wollen, gilt das Recht auf freie Wahl des Arbeitsplatzes.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Es gibt genug Läden, wo diverse (!) Minijobber die Vollzeitkräfte ersetzt haben.
Kann aber nicht vor dem Hintergrund Kostenersparnis geschehen, die Lohnnebenkosten für Vollzeitkräfte fallen für den Arbeitgeber geringer aus als für Minijobber. Davon unberührt bleibt die Tatsache, dass immer mehr Bedarf für Minijobs besteht. Mutti bleibt eben nicht mehr zuhause und kümmert sich um Haushalt und Kinder, wie noch vor 50 Jahren.

Wenn in Summe Minijobber "günstiger" sind, muss man sich zudem erst recht die Frage stellen, warum bei geringeren Gesamtkosten das Geschäft trotzdem nicht einträglich genug ist. Die Läden in den Fußgängerzonen stehen bestimmt nicht leer, nur weil die Inhaber keine Minijobber eingestellt haben.


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30.08.2021 um 09:18
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb am 26.08.2021:Im laden probierst Du es an und wenn es passt, ist der Weg nur 1x nötig.
Das ist für mich auch ein Hauptvorteil des Einkaufens im Ladengeschäft. Ich spare mir den ganzen Wirrwarr mit dem Hin- und Herschicken. Im Laden kann ich gleich mehrere Sachen anprobieren und mir das am besten passende Teil aussuchen. Das kann ich dann gleich mitnehmen, und fertig. Die Sache mit dem Zu- und wieder Zurückschicken ist mir persönlich zu umständlich (wobei ich den Vorteil habe, dass ich in einer Stadt wohne, wo es immer noch genügend Geschäfte gibt).


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31.08.2021 um 15:28
Zitat von BauliBauli schrieb am 27.08.2021:Wenn ich da mal was einwerfen darf: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Beratung im Einzelhandel weitaus besser ist, als jede online-Warenkorb-Buchung.
Stimmt!
Nur dass es viele Leute gibt, die sich im Fachhandel beraten lassen, dann "überlegen" müssen und später doch online oder im Billigmarkt kaufen. Geiz ist eben offenbar geil...

Nur werden dann fachlich kompetente Berater weniger und weniger und irgendwann berät Euch keiner mehr.


Gucky.


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31.08.2021 um 15:48
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb:Geiz ist eben offenbar geil...
Wenn wir hier von 5 Euro sprechen, kann ich das auch nicht nachvollziehen. Sprechen wir aber von 30 Euro oder mehr, dann verstehe ich die Leute schon ein wenig. Wobei ich an der Stelle gestehen muss, dass ich wohl zu faul wäre, dann extra in einen anderen Laden zu gehen, nur weil es dort billiger ist... Wenn ich schon mal da bin, dann kaufe ich auch da.


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