Was haltet ihr von Abtreibung?

Bin bei dem Thema zwiegespalten.
Auf jeden Fall bin ich dafür, das Abtreibungen im Falle von Vergewaltigung vorgenommen werden können oder auch wenn gesundheitliche Komplikationen für Mutter und Kind abzusehen sind (was ca 1% aller Abtreibungen entspricht, in Deutschland zumindest).

Wenn man allerdings den Grundsatz vertritt "My body, my choice", dann sollte dies auch rigoros in anderen Fällen zu trage kommen wie z.b. bei der Impfpflicht.

Desweiteren wäre es wünschenswert, wenn Abtreibungen durchgeführt werden weil die Schwangerschaft ein Unfall war oder die Frau sich nicht dazu bereit fühlt Mutter zu werden, eine ausgleichende Entscheidungsoption für Männer einzuführen.
Da es natürlich Unsinn ist das ein Mann darüber entscheidet ob eine Frau abtreibt, so sollte er zumindest die Möglichkeit haben die Vaterschaft abzulehnen, wenn er sich nicht dazu bereit fühlt.
Die werdende Mutter hat danach immer noch das Recht das Kind alleine großzuziehen oder aber doch abzutreiben, wenn sie der Meinung ist, das sie dies nicht schafft.


Zusatz: Ist in den USA Mord an einer Schwangeren nicht automatisch ein Doppelmord? Wenn ja, müßten dort auch Änderungen her, ist ja schließlich kein Leben im Bauch der Frau, sondern nur ein Zellhaufen.

Bottner29 schrieb:wie z.b. bei der Impfpflicht.

welche Personen gefährdet eine Schwangere bzw eine Mutter?

Bottner29 schrieb:Mord an einer Schwangeren nicht automatisch ein Doppelmord?

Zur Zeit ist es strafverschärfend:

In the U.S., 38 states have laws with more harsh penalties if the victim is murdered while pregnant.

Wikipedia: Murder of pregnant women#Laws and policies

Und es gibt Versuche, eine Abtreibung mit der Todesstrafe zu bestrafen:

Another Texas GOP lawmaker is attempting to make abortion punishable by the death penalty

Similar bills filed in the Texas Legislature in previous years have failed.

https://www.texastribune.org/2021/03/09/texas-legislature-abortion-criminalize-death-penalty/

Bishamon schrieb:welche Personen gefährdet eine Schwangere bzw eine Mutter?

Wen gefährdet denn ein Ungeimpfter?

Bishamon schrieb:Zur Zeit ist es strafverschärfend:

Demnach kein Zellhaufen im Bauch der Mutter wenn diese getötet wird. Wie siehst Du dies?
Oder einer Schwangeren wird so stark in den Bauch getreten, das sie den Zellhaufen verliert. Nur schwere Körperverletzung?

Bishamon schrieb:Und es gibt Versuche, eine Abtreibung mit der Todesstrafe zu bestrafen:

Bin ich absolut dagegen, auch wenn es konsequent wäre, wenn die Abtreibung ohne Notwendigkeit (Vergewaltigung, medizinische Komplikationen, etc) durchgeführt werden würde, wenn es bei dem oben genannten Beispiel mit dem Doppelmord bleibt.

Bottner29 schrieb:Wen gefährdet denn ein Ungeimpfter?

Schwangere, kleine Kinder, Kranke, Alte …

Bottner29 schrieb:Wen gefährdet denn ein Ungeimpfter?

🙄

Bottner29 schrieb:Demnach kein Zellhaufen

Das ist nicht die zwingende Schlussfolgerung.
Auch andere Faktoren können strafverschärfend sein, zB besondere Grausamkeit.

@Luminita

Luminita schrieb:Schwangere, kleine Kinder, Kranke, Alte …

Sind die nicht geimpft?
Na okay, dann...

Bishamon schrieb:welche Personen gefährdet eine Schwangere bzw eine Mutter?

Das Leben des Zellhaufens.

Bishamon schrieb:Das ist nicht die zwingende Schlussfolgerung.
Auch andere Faktoren können strafverschärfend sein, zB besondere Grausamkeit.

Antworte doch bitte einfach auf folgende Frage.
Ist es Mord an ein ungeborenes Kind, wenn die werdende Mutter getötet wird oder ihr so sehr körperlich geschadet wird das sie das Kind verliert? Da braucht es ja noch nicht einmal ein Tritt in den Bauch, diverse Medikamente können zum Abbruch führen, wenn diese der Frau unbemerkt oder unter Zwang gegeben werden.

Bishamon schrieb:Die jüngste Mutter ist 5 Jahre alt:
...
https://www.livescience.com/youngest-age-give-birth-pregnancy

Den Artikel sollte man vollständig lesen - da stehen diverse Gründe drin, warum Kinder nicht schwanger werden bzw. eine Schwangerschaft nicht austragen sollten. Da steht auch drin, dass die Geburt (wenig überraschend) nur mit einem Kaiserschnitt möglich war - also alles Andere als komplikationslos.

Bottner29 schrieb:Sind die nicht geimpft?
Na okay, dann...

Nein, nicht immer oder noch nicht gegen alles im Falle von Kindern.

Bottner29 schrieb:Das Leben des Zellhaufens.

Ja, das ist der Sinn der Abtreibung. Das Leben des Kindes bleibt gefährdet, wenn man Abtreibungen verbietet. Das ändert nichts.

O.G. schrieb:Ein zehnjähriges Mädchen wird Opfer einer Vergewaltigung und ist daraufhin schwanger. Doch in ihrer Heimat Ohio darf nach dem kürzlich entschiedenen Beschluss des Obersten Gerichtshof nicht mehr abgetrieben werden. Dort heißt es sogar, die Schwangerschaft der Kleinen sei eine „Chance“. Also macht sich das Mädchen auf nach Indiana.

Mein Beitrag würde gelöst weil ich es mal wieder falsch geschrieben habe.

Ich finde es sehr schlimm das sie das Mädchen und den Eltern das recht nehmen selbst zu entscheiden.

Bishamon schrieb:Und es gibt Versuche, eine Abtreibung mit der Todesstrafe zu bestrafen:

Ich kann sowass nicht glauben. Für mich unfassbar.

Wollen aber selber entscheiden über leben und tod wenn das in frage kommen sollte, das Frauen die abgetrieben haben, selber sterben müssen.

Nee unfassbar.

Es wurde auch schon weiter oben verlinkt.
Es geht nie nur um die Frauen, die abtreiben, sondern auch um diejenigen, die ihre Kinder einfach verlieren.

Wer untersucht die Ursache, warum ein 10 Wochen alter Embryo abgegangen ist?
In der entsprechenden Umgebung wird da nicht lange gefackelt.

Auch wenn das Kind während der Geburts stirbt, jetzt gibt es immer einen Grund, die Frauen zu kriminalisieren.
Das bedeutet zu der Trauer kommt noch die Angst vor Strafverfolgung. Es ist so unglaublich.

Ist das Afghanistan, sind das Taliban? 🤢🤢🤢

Das bedeutet für die Zukunft, dass es für Frauen immer eine hochriskante Sache ist, sich während der Schwangerschaft nach ärztlicher Hilfe umzusehen.

Auch für die Ärztinnen wird es schwierig werden, das gibt es auch hierzulande, allerdings nicht mit staatlicher Absegnung.

Ekelhafteste menschenverachtende Gesetze.

Bottner29 schrieb am 11.08.2022:Desweiteren wäre es wünschenswert, wenn Abtreibungen durchgeführt werden weil die Schwangerschaft ein Unfall war oder die Frau sich nicht dazu bereit fühlt Mutter zu werden, eine ausgleichende Entscheidungsoption für Männer einzuführen.
Da es natürlich Unsinn ist das ein Mann darüber entscheidet ob eine Frau abtreibt, so sollte er zumindest die Möglichkeit haben die Vaterschaft abzulehnen, wenn er sich nicht dazu bereit fühlt.
Die werdende Mutter hat danach immer noch das Recht das Kind alleine großzuziehen oder aber doch abzutreiben, wenn sie der Meinung ist, das sie dies nicht schafft.

Gibt es da eigentlich auch Beispiele bezüglich der Entscheidungsoptionen für Männer aus anderen Ländern wie das aussehen könnte? Oder würden wir da Neuland betreten?

anonymus88 schrieb:Gibt es da eigentlich auch Beispiele bezüglich der Entscheidungsoptionen für Männer aus anderen Ländern wie das aussehen könnte? Oder würden wir da Neuland betreten?

Wüßte ich nichts davon. Aber irgendein Land könnte ja den Anfang machen zur Gleichberechtigung diesbezüglich.

Weil ja hier öfter das Argument kommt, „man kann ja easy verhüten, niemand muss schwanger werden“ und ich grade zufällig die Liste an Nebenwirkungen für nur eines von vielen Verhütungsmitteln in die Hand bekommen habe, möchte ich mal kurz sagen, dass Verhütung insbesondere für die Frauen echt nicht einfach ist. Vor allem hormonelle Verhütungsmethoden sind teilweise brutal, was die mit dem Körper machen und wie viel Leid die verursachen.
„Aber Kondome“ können kaputtgehen, es kann Anwenderfehler geben etc., reichen also für einwandfreie Verhütung schlicht nicht aus.

Ein paar Erfahrungsberichte gefällig, die ich grad so durchgelesen hab?

Ich habe bereits nach dem 3 Tag extreme Gliederschmerzen bekommen. Ich dachte zu aller erst das ist bestimmt eine Grippe, bis ich unter anderem angefangen habe jeden Tag mehrmals zu weinen. Nach 2 Wochen waren die Gliederschmerzen besser jedoch hatte ich keine Kraft, war ständig und durchgehend müde. Extreme antriebslosigkeit. Ich konnte nicht einmal zur arbeit, geschweige denn zum Sport weil ich so fertig war.

Die vorletzte Nebenwirkung die ich hatte war Schwankschwindel und Drehschwindel und das dauerhaft, ohne Pause, im Sitzen, Liegen oder Stehen, ganz egal, ich habe mich immer wie auf einem schwankendem Boot gefühlt. Ich habe mich generell, bei der Anwendung vom Nuvaring viel ängstlicher und unruhig gefühlt. Und die letzte Nebenwirkung war ein komisches Druckgefühl auf den Ohren und ein Tinnitus. War auch beim HNO doch da wurde nichts gefunden. All diese Symptome sind mit dem Absetzen des Nuvarings verschwunden!!!

Nach etwa 5 bis 6 Tagen stellten sich Schlafprobleme und Stimmungsschwankungen ein

Quelle: https://www.meamedica.de/empfangnis-verhutung-andere-mittel/nuvaring/2

Alles easy …

Luminita schrieb:Weil ja hier öfter das Argument kommt, „man kann ja easy verhüten, niemand muss schwanger werden“ und ich grade zufällig die Liste an Nebenwirkungen für nur eines von vielen Verhütungsmitteln in die Hand bekommen habe, möchte ich mal kurz sagen, dass Verhütung insbesondere für die Frauen echt nicht einfach ist. Vor allem hormonelle Verhütungsmethoden sind teilweise brutal, was die mit dem Körper machen und wie viel Leid die verursachen.

Ein Eingriff in den Hormonhaushalt des Körpers ist nie ganz ohne, daher würde ich auch nie eine Frau zur Einnahme der Pille drängen. Die Pille steht ohnehin im Verdacht das Brustkrebsrisiko stark zu erhöhen.

Alle hormonellen Verhütungsmittel lassen das Brustkrebsrisiko für Frauen generell ansteigen – egal ob ältere oder neue Antibabypille, Hormonspirale, -pflaster oder -implantat.

Quelle: https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/krebs/symptome/bis-zu-38-prozent-mehr-risiko-pille-spirale-pflaster-hormonelle-verhuetung-kann-das-brustkrebsrisiko-drastisch-erhoehen_id_7957002.html

Ich habe mittlerweile ziemlichen Respekt vor solchen hormonellen Manipulationen des Körpers. Selbst bei Kuhmilch ist ein Zusammenhang zwischen den enthaltenen Hormonen und hormonell bedingten Krebsarten untersucht worden, mit beunruhigenden Ergebnissen. In diesem Fall betrifft es natürlich auch Männer.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass der Verzehr von Milch das Brustkrebsrisiko bei Frauen um bis zu 80% erhöht. Mögliche Ursachen sind Hormone und Viren in der Milch. Da Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen ist, sollte jede Frau den Risikofaktor Milch kennen und meiden. Pflanzliche Alternativen sind hier vielversprechend.

Quelle: https://www.presseportal.de/pm/113214/4741474 (Archiv-Version vom 20.05.2022)

anonymus88 schrieb:Ein Eingriff in den Hormonhaushalt des Körpers ist nie ganz ohne, daher würde ich auch nie eine Frau zur Einnahme der Pille drängen. Die Pille steht ohnehin im Verdacht das Brustkrebsrisiko stark zu erhöhen.

Jedes Mal, wenn ich diese Liste an Nebenwirkungen lese, find ich das so heftig. Nun haben ja viele Medis laaange Listen, aber hier kann man inzwischen so viele Erfahrungsberichte einlesen, und bei vielen Frauen treten mehrere oder sehr heftige Nebenwirkungen auf. Schon verrückt. Das alles nur für kein Kind - und wenn man sicher ist, keins haben zu wollen, lassen einen die Ärzte trotzdem ewig nicht zu Alternativen wie Sterilisation zu. Jahrzehnte unter Nebenwirkungen, Frauen erkennen sich selbst nicht wieder - ist doch Wahnsinn.

Luminita schrieb:Jedes Mal, wenn ich diese Liste an Nebenwirkungen lese, find ich das so heftig. Nun haben ja viele Medis laaange Listen, aber hier kann man inzwischen so viele Erfahrungsberichte einlesen, und bei vielen Frauen treten mehrere oder sehr heftige Nebenwirkungen auf. Schon verrückt. Das alles nur für kein Kind - und wenn man sicher ist, keins haben zu wollen, lassen einen die Ärzte trotzdem ewig nicht zu Alternativen wie Sterilisation zu. Jahrzehnte unter Nebenwirkungen, Frauen erkennen sich selbst nicht wieder - ist doch Wahnsinn.

Einfache Lösung: Lümmeltüte. Wenn die reißt, hast du immer noch die Möglichkeit der "Pille danach".

Ich hab in meinem Umfeld mehrere Frauen mit Krankheiten oder Beschwerden, bei denen die Ärzte eine hormonelle Ursache vermuten. Von Endometriose bis hin zu einem Desmoid-Tumor. Bei der Endometriose hat man das Gefühl, dass die Anzahl der Erkrankten stark zu nimmt, möglicherweise liegt das an einer bisher hohen Dunkelziffer und der zunehmenden Sensibilisierung der Ärzte. Die Krankheit ist alles andere als lustig. Desmoid-Tumore sind prinzipiell semi-maligne - bilden keine Metastasen aber infiltrieren umliegendes Gewebe. Das bedeutet, du kannst das Teil nur großflächig rausschneiden und beten, dass es nicht wieder kommt. Davon rät dir jedoch jeder seriöse Arzt ab, wenn die Lage nicht gefährlich ist. Je nach Lage kann es durch Penetration lebenswichtiger Organe lebensgefährlich werden, das ist aber nur in 1% der Erkrankungen der Fall. Da diese Tumore zwar extrem selten sind, aber oft in Verbindung mit Schwangerschaften auftreten, geht man da auch von einem hormonellen Hintergrund aus. Eine interessante Erkrankung ist es dennoch ... bisher wenig erforscht, in vielen Fällen verschwindet der Tumor wieder von alleine.

Dieses Risiko, auch wenn es noch so gering ist, würde ich für Sex nicht eingehen.

anonymus88 schrieb:Einfache Lösung: Lümmeltüte. Wenn die reißt, hast du immer noch die Möglichkeit der "Pille danach".

Nein, zu riskant, Pille danach ist außerdem ein Notfallmedikament. Dann merk ich nicht, dass was schiefgegangen ist, und dann? Hilfts auch nix. Nee …

Er- folgt die Einnahme in den ersten 24 Stunden, werden bis zu 95 Prozent der Schwangerschaften verhindert, nach 24 bis 48 Stunden sind es noch 85 Prozent. Danach sinkt die Quote auf 58 Prozent ab und nach 72 Stunden ist die Wirkung nur noch gering.1

Quelle: https://www.profamilia.de/fileadmin/profamilia/Fakten_Hintergruende_Pille_danach.pdf.pdf

Der verzögerte Eisprung erfolgt dann etwa fünf Tage später. Diese Verzögerung ist ausreichend, um das fruchtbare (fertile) Zeitfenster zu schließen, denn Spermien haben durchschnittlich eine Überlebensdauer von 3-5 Tagen. Beide hormonellen Methoden haben keinen Einfluss auf die Einnistung (Implantation) einer befruchteten Eizelle. Die „Pille danach“ führt daher zu keinem Schwangerschaftsabbruch. Sie kann nicht wirken, wenn der Eisprung bereits stattgefunden hat (1).

Quelle: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/familienplanung-verhuetung/die-pille-danach-notfallverhuetung/

Luminita schrieb:Nein, zu riskant,

Dann würde ich einfach ganz auf Sex verzichten.

Aniara schrieb:Dann würde ich einfach ganz auf Sex verzichten.

Hätte ich persönlich nicht so viel Probleme mit. Aber viele andere sehen das halt nicht so, was ich auch gut nachvollziehen kann.

anonymus88 schrieb:Möglichkeit der "Pille danach".

Die Pille danach bringt nur was, wenn 1) der Eisprung noch nicht war 2) dieser sich noch verschieben lässt.

Der Wirkstoff Ulipristalacetat ist Levonorgestrel überlegen. Levonorgestrel benötigt eine längere Vorlaufzeit (nicht zu kurzfristig vor dem Eisprung) und verschiebt auch nicht ganz so lange.

Vorteil der Spirale danach: Falls es doch zu einer Befruchtung kommen sollte, verhindert die Spirale die Einnistung der Eizelle in die Gebärmutter.