Was haltet ihr von Abtreibung?

@Heide_witzka
Wir reden über ein sich entwickelndes Leben und das sollte meiner Meinung nach das gleiche Recht auf Leben wie jeder andere Mensch auch haben. Nur weil sich das entsprechende Leben in einer Frau entwickelt, hat diese nicht das Recht, über die Beendigung des sich entwickelnden Lebens so entscheiden zu dürfen, wie sie will.

@Scott78
Du wiederholst einfach nur gebetsmuehlenartig Deine Meinung, gehst auf andere Argumente null ein und hast fuer Deine eigene Meinung keine Argumente. Da ist eine Diskussion wahrhaftig sinnbefreit.

@Scott78
Das ist zwar eine Antwort aber keine sinnvolle auf meine Frage.
Eigentlich wiederholst du hier nur ständig dein Mantra.

Scott78 schrieb:hat diese nicht das Recht, über die Beendigung des sich entwickelnden Lebens so entscheiden zu dürfen, wie sie will.

Und warum nicht? Ist man als Frau Sklave Deiner Einstellungen?

Vor Allem, ist hier der Indikativ ("diese hat nicht das Recht") fehl am Platz, denn sie hat es ja. Sie darf darüber entscheiden.

Eigentlich sollten Männer nie masturbieren dürfen, denn damit verhindern sie ja auch entstehendes Leben. Nur, weil es ihnen Spaß macht, hätten sie doch nicht das Recht, zu tun, was sie wollen.

@Heide_witzka
Auf die Frage bezüglich irgendeiner Religion? Da kann ich dir nur sagen, dass ich mit irgendwelchen Religionen nix anfangen kann. Meine Meinung beruht wohl auf dem Denken, das Leben eines Menschen an sich, also nicht, was sein Leben beinhaltet, als das absolut Kostbarste zu sehen. Und es gibt nahezu nix, was als Grund dienen könnte, dieses Leben zu beenden. Für MICH sind die hier gelegentlich genannten Gründe bei weitem nicht ausreichend, um ein Leben oder ein Leben in seiner Entwicklung beenden zu wollen. Und das würde ich auch ziemlich sicher als Frau so sehen. Diese Überzeugung wäre stark genug, um alle anderen Faktoren auszublenden und dann auch in Kauf zu nehmen, leiden zu müssen. In einer Situation, in der nur einer überleben könnte, also das Baby oder ich, dann würde ich mich wohl für mich entscheiden. Aber auch da wegen der Überzeugung und natürlich auch wegen etwas eigenem Überlebenswillen, dass ein Leben erhalten werden muss und aus ,,eigener Hand" nicht beendet werden darf. Mir wäre es dann wohl am liebsten, wenn das der Zufall, wenn es ihn denn geben soll, entscheiden würde.

off-peak schrieb:Eigentlich sollten Männer nie masturbieren dürfen, denn damit verhindern sie ja auch entstehendes Leben. Nur, weil es ihnen Spaß macht, hätten sie doch nicht das Recht, zu tun, was sie wollen.

Ja, sie verhindern ein mögliches Leben, aber sie beenden kein sich schon entwickelndes Leben. Und das ist doch das Entscheidende.

@Scott78
Du redest von sich entwickelndem Leben.
Wann ist die Entwicklung denn abgeschlossen, wann sagst du "es lebt"?
Wann wird aus der Zygote etc. der Mensch?
Welche Voraussetzung müssen bei dir erfüllt sein um von menschlichem Leben zu sprechen?

Scott78 schrieb:Ich würde es schon befremdlich finden, wenn die Tochter das Baby abtreiben will. Was kann das Baby für die Vergewaltigung? Da stellt man verdammt nochmal seine eigenen Rechte zurück und versucht dem Baby ein so gut wie mögliches Leben zu ermöglichen.

Wie furchtbar! Die Frau - im Zweifelsfall DEIN Kind - "kann" auch nichts für eine Vergewaltigung! Ich bin echt immer wieder entsetzt, was für Gedanken in manchen Köpfen spuken.

@Scott78
Du bist ja für Strafen - wie sollten die denn überhaupt Deiner Meinung aussehen?

Also ich bin definitiv nicht gegen Abtreibungen, muss aber sagen das ein Embryo in der bspw. 11. Woche definitiv kein bloßer Zellhaufen mehr ist. Da sieht man dann doch schon klar einen kleinen Menschen.

pattimay schrieb:Also ich bin definitiv nicht gegen Abtreibungen, muss aber sagen das ein Embryo in der bspw. 11. Woche definitiv kein bloßer Zellhaufen mehr ist.

In der 11 Woche ist es kein Embryo sondern ein Fötus.
Und du hast Recht, es ist kein blosser Zellhaufen.
Aber noch weit davon entfernt lebensfähig zu sein.

Heide_witzka schrieb:In der 11 Woche ist es kein Embryo sondern ein Fötus.
Und du hast Recht, es ist kein blosser Zellhaufen.
Aber noch weit davon entfernt lebensfähig zu sein.

Aber auch ein Fötus in der 13. Woche ist weit davon entfernt lebensfähig zu sein, darf aber trotzdem nicht abgetrieben werden in Deutschland.

Sollte man die Abtreibungsgrenze an der Lebensfähigkeit messen?

pattimay schrieb:Sollte man die Abtreibungsgrenze an der Lebensfähigkeit messen?

Das würde den Zeitrahnen natürlich erheblich erweitern. Man geht davon aus dass ein Fötus es etwa ab der 21. Woche schaffen kann, mit erheblicher Hilfe der Medizin, zu überleben.
Ich halte die Ausweitung des zeitlichen Rahmens nicht für notwendig.
Was hältst du für das entscheidende Kriterium einer Fristenlösung?

Scott78 schrieb:aber sie beenden kein sich schon entwickelndes Leben. Und das ist doch das Entscheidende.

Dann müsstest Du aber gegen Retorten Babys sein.

pattimay schrieb:Aber auch ein Fötus in der 13. Woche ist weit davon entfernt lebensfähig zu sein, darf aber trotzdem nicht abgetrieben werden in Deutschland.

Meine Güte, da war ich damals in meiner 12SSW ziemlich knapp dabei. Ich denke, hat man sich gegen ein Kind entschieden, und befindet sich noch in dem Rahmen, dass ein Abbruch möglich ist, dann befasst man sich wenig/garnicht damit ob es jetzt ein Zellhaufen, Embryo oder in dem Stadium ein Fötus ist. Ich war tatsächlich emotional und mental nur "bei mir selbst", ich hab keine Gefühle entwickeln können und wollen. Konsequenzen hatte die Entscheidung trotzdem, aber das stärkt die Persönlichkeit und verleiht ihr mehr Tiefe. Ist ja kein Zuckerschlecken sowas.

Ich wage die Behauptung dass gerade das Verbot, nicht über Abtreibung aufklären zu dürfen (das ich im Übrigens sehr bedenklich und unfair gegenüber dem Recht der Gegner, hemmungslos tatsächliche Lügen darüber verbreiten zu dürfen, ausgesprochen unfair und verantwortungslos empfinde), mit ein Grund ist, warum etliche Frauen doch relativ spät in der Entwicklung einer Schwangerschaft abtreiben lassen.
Sie finden eben nicht so schnell die richtigen Informationen oder Ärzte, die ihnen weiter Informationen geben würden. Nimmt man dann noch Bedenkzeiten hinzu, kann es es echt knapp werden.
Wären die richtigen Infos nicht so spärlich gesät, dann liefe auch der Entscheidungsprozess in vielen Fällen schneller ab.

Eigentlich sollte sich jede Frau bereits vor dem Eintritt einer möglichen Schwangerschaft überlegen, wie sie unter bestimmten Umständen in seiner solchen Situation zu reagieren gedenkt und ob ein eventueller Partner damit einverstanden wäre. Wenn das im Vorhinein klar ist, dann kann auch die eigentliche Handlung schneller und früher erfolgen.

@off-peak
Danke, das wär das einzige was mir in diesem Zusammenhang noch sehr wichtig gewesen wär zu erwähnen. Es ist wirklich so. :)

Ein Abbruch ist aufjedenfall nicht gleichzusetzen wie wenn einem bspw. der Blinddarm entfernt werden muss. Bei dem einen liegt ne medizinische Indikation vor, die mir "abgenommen" wird..beim anderen, naja, da is man als (heranwachsene) Frau von jetzt auf gleich gefragt...ich weiß nur eins, dass ich für pseudomoralisches und übersensibles und oberflächliches Geschnatter im Sinne von "das ist mein Baby, ich kanns nicht übers Herz bringen" nichts über hab. Das ist alles schön und gut, hat aber keine Substanz. Dafür fehlt es mir ganz klar an Sensibilität. Ich hab konkrete Vorstellungen davon wie ich Mutter sein möchte (wenn überhaupt) und das möcht ich definitiv nicht dem Zufall oder Schicksal überlassen. Ausrutscher können jedem passieren. Ein Embryo, Fötus, wie auch immer macht keinen ganzen Menschen.

Ich bin auch angewidert, sowas dem lieben "Gott" zu überlassen und permanent auf Vermehrung zu setzen, gibt ja viele die das so handhaben. Find ich persönlich nicht normal und verwerflich. Ich muss bereit sein für ein Kind. Die sind zerbrechlich. :)

off-peak schrieb:Ich wage die Behauptung dass gerade das Verbot, nicht über Abtreibung aufklären zu dürfen

Es gibt kein Verbot über eine Abtreibung aufzuklären. Was es gibt, das ist ein Werbeverbot. Geregelt in§ 219a StGB.

Erstens dürfen Beratungsstellen, Gesundheitsämter usw., aber auch die Medien über Abtreibungen aufklären und sie dürfen auch Ärzte und Einrichtungen nennen, die eine Abtreibung durchführen. Und zweitens dürfen Ärzte und Ärztinnen (seit kurzem) auf die Tatsache hinweisen, dass sie Schwangerschaftsabbrüche vornehmen.

off-peak schrieb:Sie finden eben nicht so schnell die richtigen Informationen oder Ärzte, die ihnen weiter Informationen geben würden.

Beratungsstellen wie Pro Familia dürften allgemein bekannt sein. Und heutzutage - in Zeiten des Internets - findet man Informationen recht schnell.

off-peak schrieb:Eigentlich sollte sich jede Frau bereits vor dem Eintritt einer möglichen Schwangerschaft überlegen, wie sie unter bestimmten Umständen in seiner solchen Situation zu reagieren gedenkt und ob ein eventueller Partner damit einverstanden wäre. Wenn das im Vorhinein klar ist, dann kann auch die eigentliche Handlung schneller und früher erfolgen.

Stimmt, es ist hilfreich, sich vor dem Eintritt einer Schwangerschaft Gedanken zu machen, wie man damit umgehen würde.

Scott78 schrieb:Ich habe doch mit noch keinem einzigen Wort erwähnt, dass Psychopathen getötet werden dürfen oder dass psychopathische Babys in der Gebärmutter abgetrieben werden dürfen. Viel wichtiger ist doch, das Leben dieser Babys an sich zu erhalten, aber sie so zu optimieren, dass sie irgendwann für die Allgemeinheit keine Gefahr mehr darstellen.

Eigentlich erstaunen mich deine Aussagen gar nicht, da du ja in fast jedem Thread mit deinen rückständigen Theorien ankommst. Menschen lebenslang wegsperren, ohne daß sie etwas gemacht haben, nur weil sie evt. Hirnanomalien aufweisen, Zwangsmedikationen und sogar Operationen am Gehirn, die einer Lobotomie gleichkommen, um zu optimieren... Menschen zu optimieren, natürlich nach deinen Vorstellungen, scheint sowieso dein Ding zu sein. Hier wird nun das Recht der Frauen beschnitten, bzw komplett ausgehebelt, sogar nach einer Vergewaltigung sollen sie gezwungen werden das Kind auszutragen. Wie es den Frauen dabei geht, interessiert dich nicht, genauso wenig wie es dich interessiert, wie sich Menschen wohl fühlen, die du zwanginternieren und "behandeln" willst. Das ist Menschenverachtung pur, hier unter dem Deckmantel von - jedes entstehende Leben ist wertvoll. Dir geht es nicht um die Babies, die zu diesem Zeitpunkt noch gar keine sind und nicht lebensfähig sind, dir geht es um dein Weltbild, was geprägt ist von Zwang. Den ein oder anderen Abtreibungsgegner kann ich verstehen, weil sie argumentieren. Diese Argumente muß ich nicht teilen, aber ich kann sie zur Kenntnis nehmen und darüber nachdenken. Permanenter Zwang, Strafen, das absprechen von jeglichen Rechten (in diesem Fall den Rechten der Frau, im anderen Fall den Rechten von Menschen mit Hirnanomalien) sind etwas ganz anderes. Das ist kein Einsatz für entstehendes Leben oder eine bessere Gesellschaft, das ist der Wunsch danach Menschen zu beherrschen und ihnen vorschreiben zu können, wie sie handeln und agieren.

Man muß Abtreibungen nicht gutheißen, vergewaltigten Frauen aber ihre Gefühle, Traumata usw abzusprechen, was auch mißbrauchte und dadurch schwanger gewordene Kinder einschließt, schließlich ist ja JEDE Abtreibung Mord, nach deinem Denken, ist einfach nur widerlich.

Heide_witzka schrieb:Was hältst du für das entscheidende Kriterium einer Fristenlösung?

Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Die 12. Woche in Deutschland erscheint mir allerdings irgendwie relativ willkürlich.

Eintagsfliegin schrieb:Konsequenzen hatte die Entscheidung trotzdem, aber das stärkt die Persönlichkeit und verleiht ihr mehr Tiefe. Ist ja kein Zuckerschlecken sowas.

Naja, ich bin kein Freund von "was einen nicht umbringt, macht einen nur stärker.

Gleichen Satz könnte man auch bringen, wenn man ein ungewolltes Kind zur Welt bringt.

off-peak schrieb:Ich wage die Behauptung dass gerade das Verbot, nicht über Abtreibung aufklären zu dürfen (das ich im Übrigens sehr bedenklich und unfair gegenüber dem Recht der Gegner, hemmungslos tatsächliche Lügen darüber verbreiten zu dürfen, ausgesprochen unfair und verantwortungslos empfinde), mit ein Grund ist, warum etliche Frauen doch relativ spät in der Entwicklung einer Schwangerschaft abtreiben lassen.
Sie finden eben nicht so schnell die richtigen Informationen oder Ärzte, die ihnen weiter Informationen geben würden.

Aber ist das in Deutschland wirklich so? Es gibt ja kein Verbot zur Information oder Aufklärung, es gibt soweit ich das spontan weiss, lediglich ein Verbot für Ärzte damit zu werben.
Wenn Frau in Deutschland abtreiben möchte, dann bekommt man doch recht schnell alle Infos an die Hand, die man so braucht. Das Netz an Beratungsstellen ist doch recht groß und dort wird man dann ja auch an Ärzte weiter vermittelt, die diese Eingriffe durchführen.

Ich sehe da eigentlich hier in Deutschland kein Problem.

Eintagsfliegin schrieb:Ich hab konkrete Vorstellungen davon wie ich Mutter sein möchte (wenn überhaupt) und das möcht ich definitiv nicht dem Zufall oder Schicksal überlassen. Ausrutscher können jedem passieren. Ein Embryo, Fötus, wie auch immer macht keinen ganzen Menschen.

Naja...klar, ein Ausrutscher kann jedem passieren. Aber wer wirklich absolut kein Kind will, der schafft das auch sicher zu verhüten ohne Abtreibung. Eine Abtreibung als eine Art Vergütungsmittel empfinde ich schon irgendwie als verwerflich. Das sollte nicht die Lösung sein.