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Was haltet ihr von Abtreibung?
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Was haltet ihr von Abtreibung?
30.05.2020 um 10:32Während meiner Ausbildung (lange,lange her) hatte ich einen Einsatz auf der Gynäkologie und dort wurden viele Abtreibungen durchgeführt.
Beim Eingriff selbst musste immer eine Schwester assistieren ( die Instrumente anreichen, danach alles säubern) und weil das Stammpersonal da keinen Bock drauf hatte wurden die Schülerinnen geschickt.
Die Schwestern und Ärzte damals haben sich über jede einzelne Patientin ein persönliches Urteil erlaubt und haben die Frauen verbal wie Dreck behandelt.
Das hat bei mir damals dazu geführt, mich lange mit dem Thema auseinander zu setzen.
Bei allen Pros und Contras kommt damals wie heute für mich unterm Strich immer raus, dass in erster und letzter Instanz wir Frauen ganz alleine die Entscheidungsgewalt darüber haben, ob wir ein Kind austragen oder nicht. Alleine schon deshalb weil erstens nur wir Frauen Schwanger werden können und zweitens weil wir uns diese körperliche Eigenschaft nicht ausgesucht haben.
Natürlich wäre es schöner, wenn ungewollte Schwangerschaften gar nicht erst entstehen. Und? Es gibt viele Möglichkeiten, warum es trotzdem passiert. Zum Glück kann man das heute sicher und sauber in Ordnung bringen, zumindest hier in D muss keine Frau sich von einem schmutzigen Engelmacher verstümmeln lassen.
Ja, auch ich habe in meinem persönlichen Umfeld Frauen erlebt, die mehrere Abtreibungen hatten. Die immer wieder Schwanger wurden weil sie meinten, die jeweiligen Kerle so an sich binden zu können und bei beiden war dauerhafter Drogenkonsum im Spiel.
Die eine hatte 4, eine andere 6 Abbrüche.
Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn diese Schwangerschaften gar nicht erst entstanden wären. Sind sie aber.
Und bei allen bin ich mir sicher dass es besser war, das diese Kinder nie zur Welt gekommen sind.
Beim Eingriff selbst musste immer eine Schwester assistieren ( die Instrumente anreichen, danach alles säubern) und weil das Stammpersonal da keinen Bock drauf hatte wurden die Schülerinnen geschickt.
Die Schwestern und Ärzte damals haben sich über jede einzelne Patientin ein persönliches Urteil erlaubt und haben die Frauen verbal wie Dreck behandelt.
Das hat bei mir damals dazu geführt, mich lange mit dem Thema auseinander zu setzen.
Bei allen Pros und Contras kommt damals wie heute für mich unterm Strich immer raus, dass in erster und letzter Instanz wir Frauen ganz alleine die Entscheidungsgewalt darüber haben, ob wir ein Kind austragen oder nicht. Alleine schon deshalb weil erstens nur wir Frauen Schwanger werden können und zweitens weil wir uns diese körperliche Eigenschaft nicht ausgesucht haben.
Natürlich wäre es schöner, wenn ungewollte Schwangerschaften gar nicht erst entstehen. Und? Es gibt viele Möglichkeiten, warum es trotzdem passiert. Zum Glück kann man das heute sicher und sauber in Ordnung bringen, zumindest hier in D muss keine Frau sich von einem schmutzigen Engelmacher verstümmeln lassen.
Ja, auch ich habe in meinem persönlichen Umfeld Frauen erlebt, die mehrere Abtreibungen hatten. Die immer wieder Schwanger wurden weil sie meinten, die jeweiligen Kerle so an sich binden zu können und bei beiden war dauerhafter Drogenkonsum im Spiel.
Die eine hatte 4, eine andere 6 Abbrüche.
Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn diese Schwangerschaften gar nicht erst entstanden wären. Sind sie aber.
Und bei allen bin ich mir sicher dass es besser war, das diese Kinder nie zur Welt gekommen sind.
Was haltet ihr von Abtreibung?
30.05.2020 um 14:24Was haltet ihr von Abtreibung?
30.05.2020 um 14:35Ich hatte Mal eine Bekannte die Schwanger wurde, und das Kind abgetrieben hat, einfach weil's grad nicht passt.
Jahr darauf wurde sie wieder Schwanger, und da mutierte sie direkt zur Suppermutti wie stolz sie ja ist etc. Schön auf Facebook Bilder Posten wie stolz man ja ist auf das Kind. Und n Jahr davor ein anderes abgetrieben (vom gleichen Mann)
Solche Fälle sind einfach nur ekelhaft.
Jahr darauf wurde sie wieder Schwanger, und da mutierte sie direkt zur Suppermutti wie stolz sie ja ist etc. Schön auf Facebook Bilder Posten wie stolz man ja ist auf das Kind. Und n Jahr davor ein anderes abgetrieben (vom gleichen Mann)
Solche Fälle sind einfach nur ekelhaft.
Was haltet ihr von Abtreibung?
30.05.2020 um 14:40@Apache205
Ich empfinde deine Aussage gegenüber deiner Bekannten ehrlich gesagt als sehr unangebracht. Du kannst nicht in andere Leute hinein schauen und weißt somit nicht, was in ihr vorgegangen ist. Auch hinter der Aussage "weils's grad nicht passt" (deine Worte oder ihre?) stecken Beweggründe, die für Außenstehende erstens oft nicht ersichtlich sind und sie zweitens auch gar nichts angehen. Eventuell hat sie die Abtreibung bereut und sich darum mit dem Mann zusammen für das Kind entschieden, als sie erneut schwanger wurde?
Edit: und Abtreibung hin oder her, warum darf sie denn auf ihr jetziges Kind bitte nicht stolz sein?
Ich empfinde deine Aussage gegenüber deiner Bekannten ehrlich gesagt als sehr unangebracht. Du kannst nicht in andere Leute hinein schauen und weißt somit nicht, was in ihr vorgegangen ist. Auch hinter der Aussage "weils's grad nicht passt" (deine Worte oder ihre?) stecken Beweggründe, die für Außenstehende erstens oft nicht ersichtlich sind und sie zweitens auch gar nichts angehen. Eventuell hat sie die Abtreibung bereut und sich darum mit dem Mann zusammen für das Kind entschieden, als sie erneut schwanger wurde?
Edit: und Abtreibung hin oder her, warum darf sie denn auf ihr jetziges Kind bitte nicht stolz sein?
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30.05.2020 um 14:47Hier sind eigentlich mehr Männer gegen die Abtreibung als Frauen, oder bilde ich mir da was ein?
Meine Vorposterin @Zyra hat da ein paar gute Ansätze gebracht denen eins zu eins zu.
Niemand kann in einen anderen Menschen hineinsehen und die Beweggründe verstehen. Manchmal kann man es auch nicht wirklich erklären
Warum ist es ekelhaft auf das geborene Kind dann stolz zu sein, nur weil man sich davor gegen das andere entschieden hat?
Meine Vorposterin @Zyra hat da ein paar gute Ansätze gebracht denen eins zu eins zu.
Niemand kann in einen anderen Menschen hineinsehen und die Beweggründe verstehen. Manchmal kann man es auch nicht wirklich erklären
Warum ist es ekelhaft auf das geborene Kind dann stolz zu sein, nur weil man sich davor gegen das andere entschieden hat?
Was haltet ihr von Abtreibung?
30.05.2020 um 14:56Meine Beobachtung zu diesem Thema, wenn es thematisiert wird, ist, es wird oft von Emotionen geleitet.
Ich finde es traurig, wenn ein Fötus abgetrieben wird.
Ich finde es für mich schwer , mich darein zu fühlen, solch eine Entscheidung treffen zu müssen.
Ich esse Fleisch.
Von meinem Mitgefühl her, dürften Abtreibungsgegner wenn sie m.E. konsequent fühlen, kein Fleisch essen.
Diesen Welpen zu ertränken, bräche mir das Herz.
Ich kann diesen Fisch nicht töten.
Ich kaufe mein Fleisch im Supermarkt.
Auf was ich hinweisen will: Auf die abstrakte politische Entscheidung nach rationalen Erwägungen und das konkrete Tun/Fühlen von mir selbst.
Ich finde es traurig, wenn ein Fötus abgetrieben wird.
Ich finde es für mich schwer , mich darein zu fühlen, solch eine Entscheidung treffen zu müssen.
Ich esse Fleisch.
Von meinem Mitgefühl her, dürften Abtreibungsgegner wenn sie m.E. konsequent fühlen, kein Fleisch essen.
Diesen Welpen zu ertränken, bräche mir das Herz.
Ich kann diesen Fisch nicht töten.
Ich kaufe mein Fleisch im Supermarkt.
Auf was ich hinweisen will: Auf die abstrakte politische Entscheidung nach rationalen Erwägungen und das konkrete Tun/Fühlen von mir selbst.
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30.05.2020 um 14:58Recht einfach. Eine Abtreibung sollte in einer Partnerschaft im Idealfall abgesprochen werden, jedoch ist es schlicht das Recht der Frau über ihren Körper zu bestimmen. Ihr Körper ihre Entscheidung, da hat mein Mann was zu Kamellen.
Tussinelda
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30.05.2020 um 15:02Apache205 schrieb:Solche Fälle sind einfach nur ekelhaft.oder es ist einfach nur ekelhaft, wenn man meint eine Frau könne nicht auf das Kind, das sie bekommen hat stolz sein und sich ehrlich darüber freuen und eine tolle Mama sein, nur weil sie auch schon abgetrieben hat.
Was haltet ihr von Abtreibung?
30.05.2020 um 15:17Bumfuzzle schrieb:oder bilde ich mir da was ein?auf allmy? keine Ahnung. Aber sonst sind Frauen oft sogar die Speerspitze von Pro-Life-Orgas.
Auch Feministinen:
Wikipedia: Anti-abortion feminism
kommt auch vor, dass mehr Frauen (als Männer) gegen Abtreibungsrechte sind:
poll finds that men and women hold similar views on abortion overall, but Republican women are more opposed to abortion rights than Republican men.
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30.05.2020 um 15:31@Bishamon
Danke für die ausführliche Antwort. :)
Wie schwer es doch für Frauen ist die abtreiben sieht man schön an diesem Thread.
Das 'mach mit deinem Körper was du willst' ist dann doch viel leichter gesagt als umgesetzt, sobald es dann um das Akzeptieren geht wird es dann doch schwer.
Der pro life feminism ist mir aus der Heimat leider recht gut bekannt. Ich stelle es mir nicht gerade leicht vor, für die Betroffenen, wenn dann aus den 'eigenen Reihen' sprich in diesem Fall von Abtreibungsgegnerinnen scharf geschossen wird. Das ganze Thema wird ja auch nicht zimperlich behandelt.
Es wird immer von Toleranz gepredigt, aber am Ende müssen wir immer wieder am Anfang starten und es vorleben.
Eigentlich war der Gedanke dumm, denn über dieses Thema habe ich noch nicht mit Frauen gesprochen. Darum kann ich gar keine Einschätzung treffen. Das haken wir einfach unter Gedankengang ab.
Edit @Bishamon bis auf mein Danke ist der Post allgemein geschrieben und nicht auf dich bezogen :)
Danke für die ausführliche Antwort. :)
Wie schwer es doch für Frauen ist die abtreiben sieht man schön an diesem Thread.
Das 'mach mit deinem Körper was du willst' ist dann doch viel leichter gesagt als umgesetzt, sobald es dann um das Akzeptieren geht wird es dann doch schwer.
Der pro life feminism ist mir aus der Heimat leider recht gut bekannt. Ich stelle es mir nicht gerade leicht vor, für die Betroffenen, wenn dann aus den 'eigenen Reihen' sprich in diesem Fall von Abtreibungsgegnerinnen scharf geschossen wird. Das ganze Thema wird ja auch nicht zimperlich behandelt.
Es wird immer von Toleranz gepredigt, aber am Ende müssen wir immer wieder am Anfang starten und es vorleben.
Bishamon schrieb:auf allmy? keine AhnungAch nein ist nicht auf Allmy bezogen, das kam mir nur in den Sinn, da ich vor längerer Zeit mit einer Männergruppe diese Diskussion hatte und da mehr gegen die Abtreibung waren und der Frau ihr Recht auf Eigenbestimmung abgesprochen haben.
Eigentlich war der Gedanke dumm, denn über dieses Thema habe ich noch nicht mit Frauen gesprochen. Darum kann ich gar keine Einschätzung treffen. Das haken wir einfach unter Gedankengang ab.
Edit @Bishamon bis auf mein Danke ist der Post allgemein geschrieben und nicht auf dich bezogen :)
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30.05.2020 um 15:51Tussinelda schrieb:oder es ist einfach nur ekelhaft, wenn man meint eine Frau könne nicht auf das Kind, das sie bekommen hat stolz sein und sich ehrlich darüber freuen und eine tolle Mama sein, nur weil sie auch schon abgetrieben hat.Genau das ist das Problem. Die Dame hat "nur" Mal eben abgetrieben, weil es ihr Grade nicht passt. N Jahr später soll das dann die Suppermutti sein? Lmfao no way
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30.05.2020 um 16:46@Apache205
Die wenigsten Frauen treiben "nur mal eben so" ab. Das unterstelle ich mal meinen Geschlechtsgenossinnen.
Ich selbst denke, das ich das nicht könnte. Aber das ist meine Denke, mein Körper. Eine andere Frau mag das anders sehen. Ich kann niemanden deswegen verurteilen, nur weil ich es mir nicht vorstellen kann.
Wer bin ich denn? Ich kann ja schlecht über andererleuts oder fraus Körper bestimmen. Ich kann es traurig finden. Klar. Aber die Entscheidung trifft jede Frau selbst. Ich hatte mal eine Fehlgeburt in der 9. Woche und das war sehr sehr schlimm für mich. Ich konnte jahrelang nicht darüber sprechen.
Danach habe ich oft gedacht, wie muss sich eine Frau nach einer Abtreibung fühlen? Der Körper weiß nämlich nicht direkt, dass er nicht mehr schwanger ist. Das dauert Wochen, bis alle Hormone "verflogen" sind.
Die wenigsten Frauen treiben "nur mal eben so" ab. Das unterstelle ich mal meinen Geschlechtsgenossinnen.
Ich selbst denke, das ich das nicht könnte. Aber das ist meine Denke, mein Körper. Eine andere Frau mag das anders sehen. Ich kann niemanden deswegen verurteilen, nur weil ich es mir nicht vorstellen kann.
Wer bin ich denn? Ich kann ja schlecht über andererleuts oder fraus Körper bestimmen. Ich kann es traurig finden. Klar. Aber die Entscheidung trifft jede Frau selbst. Ich hatte mal eine Fehlgeburt in der 9. Woche und das war sehr sehr schlimm für mich. Ich konnte jahrelang nicht darüber sprechen.
Danach habe ich oft gedacht, wie muss sich eine Frau nach einer Abtreibung fühlen? Der Körper weiß nämlich nicht direkt, dass er nicht mehr schwanger ist. Das dauert Wochen, bis alle Hormone "verflogen" sind.
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30.05.2020 um 17:13Allgoria schrieb:Die wenigsten Frauen treiben "nur mal eben so" ab. Das unterstelle ich mal meinen Geschlechtsgenossinnen.Das denke ich ist auch so. Die Frau über die ich rede ist nur ein Extremfall.
Tussinelda
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30.05.2020 um 17:43Apache205 schrieb:Genau das ist das Problem. Die Dame hat "nur" Mal eben abgetrieben, weil es ihr Grade nicht passt. N Jahr später soll das dann die Suppermutti sein? Lmfao no waykeiner treibt nur mal eben ab, das kann man nur sagen, wenn man a) nie in der Situation war und b) keine Ahnung hat, was alles so zum Abtreiben dazu gehört
aber klar, ein nicht nachzuprüfendes Anekdötchen muss ja sein.....zum Glück spielt es schlicht keine Rolle, wie Du die Abtreibung und die darauf folgende Elternschaft siehst.
Abahatschi
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30.05.2020 um 17:56grätchen schrieb:Alleine schon deshalb weil erstens nur wir Frauen Schwanger werden können und zweitens weil wir uns diese körperliche Eigenschaft nicht ausgesucht haben.Ziemlich merkwürdige Aussage - ohne einen Mann wird keine Frau schwanger...und der hat sich diese körperliche Eigenschaft auch nicht ausgesucht.
Was haltet ihr von Abtreibung?
30.05.2020 um 20:20Abahatschi schrieb:Ziemlich merkwürdige Aussage - ohne einen Mann wird keine Frau schwanger...und der hat sich diese körperliche Eigenschaft auch nicht ausgesucht.Das befruchten einer Eizelle geht denkbar schnell, alles was danach kommt spielt sich im Körper der Frau ab.
Abahatschi
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30.05.2020 um 20:22grätchen schrieb:Das befruchten einer Eizelle geht denkbar schnell, alles was danach kommt spielt sich im Körper der Frau ab.Wenn Du Männer so von ihren Rechten abschneidest und herabsetzt, brauche ich mich nicht wundern dass sie sich vom Acker machen und über Bezahlungen mosern.
Fraukie
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30.05.2020 um 22:48Apache205 schrieb:Aber so was zb ist meiner Meinung nach ein wenig abartig. (Das Video)Was genau findest Du denn daran "abartig"?
Eigentlich müsste das Video doch grade Abtreibungsgegnern sehr gut gefallen, denn es dreht sich doch darum sich Gedanken über das Thema zu machen, dazu zu stehen, wenn der persönliche Lebensentwurf kinderlos ist und entsprechend des eigenen Lebensentwurfes konsequent zu verhüten.
Wenn das auch nur einige Frauen (und Männer) so umsetzen, dann senkt sich die Anzahl ungewollter Schwangerschaften doch per Definition und somit auch fraglos die Menge vorgenommener Schwangerschaftsabbrüche.
hodon schrieb:Ich finde Abtreibung ist Mord und nicht von Gott gewollt.Wenn das Deine Meinung ist, dann ist das völlig ok, aber ebensowenig wie die "andere Seite" kannst Du erwarten, dass diese Meinung für Andere bindend ist.
hodon schrieb:In wenigen Fällen ist es vergewaltigung aber da bin ich eher dafür das Kind zur Welt zu geben und zur Adoption frei zu geben wenn man selbst keine Kraft hat.Und was ist wenn die Kraft fehlt (egal ob psychisch oder physisch) die Schwangerschaft durchzustehen und die Geburt eines Kindes demgegenüber die Gefühle fast zwangsläufig so gemischt sein werden, dass die hormonelle/psychische Belastung weit über der einer gewollten Schwangerschaft und Entbindung liegt?
Was ist wenn das Kind bei dem man bereits während der Schwangerschaft plant es zur Adoption freizugeben nicht gesund zur Welt kommt?
Bei einem gesunden, "perfektem" Säugling mag die Trefferquote hoch genug sein, so dass man davon ausgehen darf, dass die Chancen, dass das Kind in eine liebevolle Familie kommt sehr gut stehen.
Aber bei einem nicht gesunden Säugling stehen die Adoptionswilligen nicht grad Schlange.
Darüber hinaus sind die Gesetze in Deutschland so, dass auch bei Freigabe zur Adoption zum frühestmöglichstem Zeitpunkt im Normalfall erst eine Pflegefamilie kommt ehe der Zwerg in die Obhut seiner Adoptiveltern kommt. Ein Wechsel von Bezugspersonen kann nicht toll sein für einen Säugling.
Die meisten mir bekannten Adoptierten suchen früher oder später ihre leiblichen Eltern und selbst bei "offener Adoption" und gutem Kontakt ist das ein Päckchen das ein Kind tragen muss.
Die meisten Kinder erfahren dabei, dass es keineswegs so war, dass sie "einfach nicht gewollt" waren und trotzdem kommt es häufiger zu Depressionen und Suizid.
Was wird es mit einem Kind machen zu erfahren, dass es wirklich nicht gewollt war, weil Papa ein Vergewaltiger war und Mutti sich durch Schwangerschaft und Geburt saufen musste, weil ihr der Abbruch aus gesellschaftlichen oder schlimmer noch rechtlichen Gründen nicht möglich war?
Ich bin grundsätzlich ein "Fan" von dem Konzept Adoption, aber aus genannten Gründen denke ich, dass die Frage ob diese "Alternative" dazu gar nicht erst geboren zu werden wirklich so ganz ohne wenn und aber besser ist, selbst dann, wenn man nur mal aus der Sicht des Kindes schaut und vergessen könnte wie menschenverachtend und entmündigend es wäre eine Frau zu zwingen gegen ihren Willen ein Kind auszutragen und zu gebären.
Das ist meiner Meinung nach genauso übel wie eine Zwangsabtreibung.
hodon schrieb:Abtreibung kann auch psychische Folgen habenDas wird hier sicher niemand bestreiten.
Aber es ist ganz schlicht und ergreifend unsachlich, wenn man die psychischen Folgen einer Abtreibung hervorhebt und dabei komplett unter den Tisch fallen lässt, dass das Austragen und Gebären eines ungewollten Kindes und die Freigabe zur Adoption keines Wegs frei von derartigen psychischen Folgen sind.
Bishamon schrieb:Verbietet die Bibel das Morden oder das Töten?Wie viele Dinge in der Bibel darf man sich das aussuchen wie es einem passt.
Einerseits wird von "Du sollst nicht töten." gesprochen und dann wieder erwartet Gott das Abraham ganz selbstverständlich bereit ist auf Zuruf Gottes ein Menschenopfer an seinem eigenen Sohn zu vollziehen.
hodon schrieb:Du kannst auch nicht einfach eine falsche Tat tunDas kann jeder genauso, wie Du offensichtlich darüber befinden kannst, dass etwas das für Dich falsch ist auch für jeden anderen falsch zu sein hat.
hodon schrieb:es ist eindeutig Mord!Nope, nach deutschem Recht ganz zweifellos nicht.
hodon schrieb:Natürlich kann die Frau selbst entscheidenSo natürlich ist das eben nicht.
Diese Form frei über den eigenen Körper zu entscheiden gab es nicht immer. Das Recht eine Schwangerschaft unter gewissen Umständen zu beenden gehört zu den Rechten, das mit viel Leid und über eine ganz erhebliche Zeitspanne errungen wurde.
Rechte, deren Errungenschaft eine so vielfarbige Leidensgeschichte hat wie das Recht zum Schwangerschaftsabbruch, das Recht mit einem gleichgeschlechtlichen Partner glücklich zu werden, Frauenwahlrecht usw usf dann religiös und/oder moralisch abzustrafen ist stets etwas, das sehr heikel ist, denn es handelt sich hier um den Rückschritt von etwas das freie Menschen sich mühsam erkämpft haben.
Ob und wann es sinnvoll ist solche Rechte in Frage zu stellen sollte man sich stets sehr gut überlegen.
hodon schrieb:aber vor Gott ist dies klar Sünde
hodon schrieb:und vor Gott ist es definitiv falschSelbst wenn wir mal eben vergessen, dass Gott auch nur ein Mythos sein könnte.
Du sprichst hier von der Bibel.
Du sprichst also von dem "Willen Gottes".
Ein Gott der erst freien Willen verteilt und anschließend erst ganze Städte dem Erdboden gleich macht und zur Krönung praktisch die komplette Welt ersäuft, weil er schmollt, wenn zu viele Menschen diesen freien Willen anders nutzen als er es gut findet.
Ein Gott der kein Problem damit hat die unschuldigen Erstgeboren fieser Ägypter abzuschlachten, weil ihre Eltern gemein zu den Juden waren.
Ein Gott der von seinen Anhänger die Bereitschaft fordert auf Befehl die eigenen Kinder zu opfern.
Wenn Du die Bibel so gut kennst wie Du behauptest, dann wirst Du diese Liste endlos erweitern können.
Also ganz ehrlich:
Selbst wenn ich annähme, dass Gott existiert und Deine Mutmaßung er würde Abtreibung als etwas falsches ansehen korrekt wäre.
Was kümmert mich dann der offenbar ziemlich schwer defekte, moralische Kompass dieses sadistischen Psychopathen?
Ich denke ich treffe mit dem moralischen Kompass, den ich während ich heranwuchs geformt habe Entscheidungen, die ich besser vertreten kann als mich nach den Gesetzen von jemandem zu richten der mit Verlaub entweder eine gewaltige Macke hat oder das Trollen erfunden hat, denn warum steht der verbotene Baum überhaupt im Paradies?
Und dass ausgerechnet der "Baum der Erkenntnis" verboten war lässt ja auch ziemlich tief blicken.
Außerdem verschweigst Du hier irgendwie, dass Du nur annimmst Gott sei ein Abtreibungsgegner.
In der Bibel werden Schwangerschaftsabbrüche nicht einmal erwähnt.
Sicher kann dies daran liegen, dass dies zu den Zeiten in denen die Bibel entstanden ist noch kein Thema war (wir wissen folglich auch nicht ob Gott vielleicht Elektrizität hasst oder das Internet). Aber die Annahme, dass Gott Abtreibung gar nicht falsch findet oder sogar begrüßt ist mindestens genauso logisch.
Egal wie man es dreht oder wendet, die Behauptung Gott würde Abtreibung als etwas Negatives ansehen ist eine Behauptung die sich mit keiner einzigen Bibelstelle belegen lässt.
Anhand der Bibel belegen lässt sich aber u.A.
- der Mord an den unschuldigen Erstgeborenen fieser Ägypter
- die Forderung Gottes, dass Abraham ohne Rückfragen seinen eigenen Sohn (ein lang herbeigesehntes Wunschkind übrigens) abstechen und Gott als Opfer darbringen soll
- als er die Städte Sodom und Gomorrha eingeebnet und die Welt mit ner globalen Flut überzogen hat, hat er nicht etwa vorher die Kinder abgesammelt, nicht mal die, die ganz ohne wenn und aber gar nicht gesündigt hatten
- das Gott als "Friedensangebot" zwischen dem alten und dem neuen Testament die ziemlich schräge Entscheidung fasst den Menschen seinen eigenen Sohn zu schicken, damit sie ihn (und einige seiner Anhänger) foltern und hinrichten können.
Genau genommen enthält die Bibel also deutlich mehr Hinweise darauf, dass Gott an Infantizid großen Spaß hat als Hinweise darauf, dass er Schwangerschaftsabbrüche blöd findet.
Wer weiß, wenn man vorher ein Gebet spricht ist eine Abtreibung vielleicht etwas, das Gott als ganz besondere Ehre empfindet, denn dafür, dass Gott mit dem Töten unschuldiger Kinder so gar kein Problem hat gibt es in der Bibel zahlreiche und ganz vortreffliche Nachweise.
Streuselchen schrieb:UND im höchsten Maße Frauenverachtend.Na um fair zu sein:
Als wirklich bibeltreuer Christ ist das irgendwie Teil der "Berufsbeschreibung", denn die Bibel macht ja nu nicht grade Werbung für Frauenrechte.
grätchen schrieb:Natürlich wäre es schöner, wenn ungewollte Schwangerschaften gar nicht erst entstehen.Das dachte ich bisher auch, aber wenn ich nun hier so lese was ein Video, dass im Grunde genau dafür "wirbt", im Sinne von "traut Euch dazu zu stehen, wenn ihr keine Kinder möchtet und verhütet entsprechend" hier auch bei Vielen das absolute Entsetzen auslöst, dann stellt sich mir tatsächlich die Frage ob man sich mit durchdachter Verhütung wirklich weniger angreifbar macht als mit einer Abtreibung.
Apache205 schrieb:Ich hatte Mal eine Bekannte die Schwanger wurde, und das Kind abgetrieben hat, einfach weil's grad nicht passt.Was hätte denn das Kind davon, wenn es zu einem Zeitpunkt geboren wird zu dem den Eltern das Zurverfügungstellen eines stabilen, liebenden Umfeldes einfach mal nicht möglich ist?
Wäre ich während der Ausbildung schwanger geworden, dann hätte ich Selbige nicht abschließen können, weil ich ab dem Zeitpunkt der festgestellten Schwangerschaft bis mindestens 12 Wochen nach der Geburt meine Tätigkeit hätte vollständig aufgeben müssen. Eine Schwangerschaft während des Studiums hätte das Gleiche behauptet.
Da ich keinen Dukatenesel im Keller habe hätte das bedeutet, dass ich das Kind sobald es erlaubt ist (also mit 12 Wochen) in eine Krippe oder anderweitige Betreuung hätte stecken müssen um das Fundament zu erarbeiten mit dem ich mein Kind abzusichern gedenke.
Ich bin aber davon überzeugt, dass ein so kleiner Zwerg ganz und gar nicht davon profitiert herumgereicht zu werden und das so ein kleiner Mensch ein Recht darauf haben sollte, das seine "Hauptbezugspersonen" auch tatsächlich anwesend sind und eine Fremdbetreuung erst zur Gewohnheit werden sollte, wenn das Kind im Kindergartenalter ist und psychisch auch bereit für diesen neuen Lebensabschnitt.
Und das gilt nur für den Bestfall in dem alles gut geht und das Baby gesund auf die Welt kommt.
Tritt ein Kind in mein Leben das besondere Anforderungen hat, dann ist nicht nur das Abschieben in Fremdbetreuung mit 12 Wochen weit weg von meiner Vorstellung was ich so einem Kind schuldig bin, sondern möglicher Weise braucht es mindestens einen Elternteil auch über die Vollendung des dritten Lebensjahres hinaus rund um die Uhr.
Es gibt doch heute wirklich, wirklich genug Kinder die in Familiensituationen aufwachsen die alles andere als optimal sind.
Da kann meiner Ansicht nach von "einfach weil es grad nicht passt" nicht die Rede sein.
Ich begrüße es, wenn Eltern gewisse Mindestanforderungen was sie ihrem Kind bieten wollen haben und es nicht noch mehr vernachlässigte Kinder gibt deren Eltern sich gedacht haben "Ach wird schon irgendwie klappen."
Abahatschi schrieb:Wenn Du Männer so von ihren Rechten abschneidest und herabsetzt, brauche ich mich nicht wundern dass sie sich vom Acker machen und über Bezahlungen mosern.Ich denke nicht, dass es darum geht.
Die körperliche Belastung einer Schwangerschaft, der Geburt und während der Stillzeit liegt einfach mal bei der Frau.
Wenn es dann noch während der Schwangerschaft zu irgendwelchen Komplikationen kommt, dann ist es einfach mal die Frau die das Kind austrägt, die keine Wahl hat als zu akzeptieren, dass diese Komplikationen dann Alltag, Berufsausübung und Freizeitgestaltung für Wochen oder gar Monate vollständig dominieren könnten.
Bei aller Gleichstellung und jeder Achtung davor, dass es viele gute Männer gibt, die großartige Väter sein möchten und werden gibt es einfach nichts, aber auch gar nichts was etwas daran ändern kann das nicht mal der engagierteste, liebevollste und selbstlosteste Vater daran etwas ändern kann, ganz egal wie sehr er sich wünscht, dass es anders wäre.