Wo fängt für euch sexuelle Belästigung an?

@interrobang
Jetzt kommt er wieder mit irgendwelchen Strohargumenten....lol

interrobang schrieb:Da bin ich gespannt ob als beispiel dabei ist das es sexuelle belästigung ist wen jemand sagt das man schöne augen hat. :D
Das wurde nämlich auch gesagt.

Zitier mir das mal bitte. Ich hab das anders in Erinnerung. Nämlich, dass wiederholte ungewollte Anmachen als belästigend empfunden werden. Das ist nen Unterschied.

(Auch, wenn als Beispiel die berühmten schönen Augen kamen^^)

Obrien schrieb:Wenn das generell gemeint ist, dann ja. Wenn mein Büronachbar es als störend empfindet, das ich bei der Arbeit Musik höre, sehe ich das ein. Wenn hingegen keinen Milchreis essen soll, weil er den Geruch von Zimt nicht mag, dann ist wiederum ne Grenze erreicht wo ich mich zu sehr einschränken muss und dann auch keine Rücksicht nehme

Also es gibt einen Kollegen, den ich regelmaessig aus dem Buero werfe, wenn er am Vorabend mal wieder rohen Knoblauch aufm Brot hatte! Das ertrage ich naemlich nicht! :D

Obrien schrieb: Vertrautheiten sollte man sich nur erlauben, wenn man sich gut kennt.

Trotzdem kapieren manche hier anscheinend nicht, dass es moeglich ist, dass jemand es als sexuelle Belaestigung empfinden kann, wenn er ein Kompliment von jemandem bekommt, den er nicht gut kennt. :) Manche Leute finden Komplimente sogar insgesamt unangenehm.

Obrien schrieb: Ich möchte ja auch nicht, das man sich alles gefallen lässt, ich plädiere ja nur dafür, nicht jede negative Empfindung gleich unter Belästigung einzusortieren.

Und ich wiederhole: das ist nichts, was bewusst stattfindet. Fuehle ich mich belaestigt, dann ist das eben so.

Konkretes Beispiel:

Wie ich schon sagte bin ich eher locker drauf und mache mit vielen Kollegen staendig dumme Sprueche (daher sagen manche Kollegen auch direkt wenn sie mich anrufen "Du bist auf Lautsprecher!" - und selbst da ist es manchmal schon zu spaet! :D ). Nun gibt es Kollegen, mit denen ich das nicht machen kann, weil die naemlich ernst nehmen, was ich sage. So geschehen mit einem Kollegen, der ploetzlich meinte, mit mir wuerde er ja gern mal in den Keller gehen.

Ja - in dem Moment hab ich mich belaestigt gefuehlt! Obwohl ich vorher dumme Sprueche gemacht habe. Natuerlich wuerde ich jetzt nicht zum Chef rennen oder mich sonstwie wegen sexueller Belaestigung beschweren, weil mein Kollege offensichtlich meine Art falsch eingeordnet hat. TROTZDEM habe ich mich in diesem Moment belaestigt gefuehlt.

Ich habe natuerlich kommuniziert, dass mir das zu weit geht und dass ich das am Arbeitsplatz nicht haben will, aber bis heute kann ich mit dem Kollegen nicht voellig locker umgehen!

gardner schrieb:Jetzt kommt er wieder mit irgendwelchen Strohargumenten.

Das wurde im tread gesagt. Also hör mit dem trollen und spamen auf.

Becky schrieb:Zitier mir das mal bitte. Ich hab das anders in Erinnerung. Nämlich, dass wiederholte ungewollte Anmachen als belästigend empfunden werden. Das ist nen Unterschied.

Hier angedeutet:
Beitrag von LucyFee (Seite 115)
Hier auf nachfrage bestätigt das es sein kann
Beitrag von Alarmi (Seite 117)

Alarmi schrieb:Manche Leute finden Komplimente sogar insgesamt unangenehm.

Ob du es glaubst oder nicht, das geht mir sogar genauso (bis auf einige Ausnahmen), weil ich dann oft nie weiss wie ich darauf angemessen reagieren soll, aber nicht weil ich mich dann belästigt fühle. Und das stört mich oft an der Debatte, das dieses unangenehme Empfinden dann oft als sexuelle Belästigung deklariert wird. Darum geht es mir jedenfalls.

Alarmi schrieb:Also es gibt einen Kollegen, den ich regelmaessig aus dem Buero werfe, wenn er am Vorabend mal wieder rohen Knoblauch aufm Brot hatte! Das ertrage ich naemlich nicht!

Mimose :D Aber gut, wenn es nicht auch sein Büro ist, geht das klar :D

Obrien schrieb:Ob du es glaubst oder nicht, das geht mir sogar genauso (bis auf einige Ausnahmen), weil ich dann oft nie weiss wie ich darauf angemessen reagieren soll, aber nicht weil ich mich dann belästigt fühle. Und das stört mich oft an der Debatte, das dieses unangenehme Empfinden dann oft als sexuelle Belästigung deklariert wird. Darum geht es mir jedenfalls.

Na, es kann halt auch schon sexuelle Belaestigung sein, oder zumindest so empfunden werden. Und da sind wir wieder an der Stelle, dass manche Leute mehr als sexuelle Belaestigung empfinden als andere.

Obrien schrieb:Mimose :D Aber gut, wenn es nicht auch sein Büro ist, geht das klar :D

Waere es unser gemeinsames Buero, wuerde ich mich genoetigt sehen, ihn zu bitten, die Knoblauchfresserei aufs Wochenende zu beschraenken. Ohne Flachs, ich kann damit leben, dass ein Kollege mich Pueppchen nennt, solange er auch vertraegt, wenn ich ihn dafuer mit Zuckerschnabel anrede, aber ich kann nicht mit einem Knoblauchstinker das Buero teilen! :D

Alarmi schrieb:So geschehen mit einem Kollegen, der ploetzlich meinte, mit mir wuerde er ja gern mal in den Keller gehen.

Ja - in dem Moment hab ich mich belaestigt gefuehlt! Obwohl ich vorher dumme Sprueche gemacht habe. Natuerlich wuerde ich jetzt nicht zum Chef rennen oder mich sonstwie wegen sexueller Belaestigung beschweren, weil mein Kollege offensichtlich meine Art falsch eingeordnet hat. TROTZDEM habe ich mich in diesem Moment belaestigt gefuehlt.

Ich habe natuerlich kommuniziert, dass mir das zu weit geht und dass ich das am Arbeitsplatz nicht haben will, aber bis heute kann ich mit dem Kollegen nicht voellig locker umgehen!

Das kann ich sogar nachvollziehen, weil das Missverständnis, so wie du es darstellst, von ihm ausging. Du hast dich belästigt gefühlt, aber gerade hier ist die Intention entscheidend, er hat dich falsch verstanden und sein Penishirn ist ihm davongaloppiert. Wirklich bösartig war das nicht. Aber da du das Kind ja auf elegante Weise geschaukelt hast, ist es nochmal gut ausgegangen.

Alarmi schrieb:Ja - in dem Moment hab ich mich belaestigt gefuehlt! Obwohl ich vorher dumme Sprueche gemacht habe. Natuerlich wuerde ich jetzt nicht zum Chef rennen oder mich sonstwie wegen sexueller Belaestigung beschweren, weil mein Kollege offensichtlich meine Art falsch eingeordnet hat. TROTZDEM habe ich mich in diesem Moment belaestigt gefuehlt.

Wie soll man das verstehen? Du verteilst "dumme Sprüche" und wenn dann was zurück kommt, fühlst du dich belästigt?

Obrien schrieb:Aber da du das Kind ja auf elegante Weise geschaukelt hast, ist es nochmal gut ausgegangen.

Haette anders ausgesehen, wenn er mein Nein an dieser Stelle nicht akzeptiert haette.

Atrox schrieb:Wie soll man das verstehen? Du verteilst "dumme Sprüche" und wenn dann was zurück kommt, fühlst du dich belästigt?

Wenn ich mit jemandem rumalbere, und mehr ist es nicht, heisst das noch lange nicht, dass ich deshalb mit demjenigen voegeln will! Hat bisher auch jeder verstanden, eben mit dieser einen Ausnahme!

Dass ich mich an der Stelle belaestigt und unwohl gefuehlt habe, war eben so! Das ist es, was ich meine! Man kann das nicht kontrollieren!

Alarmi schrieb:Na, es kann halt auch schon sexuelle Belaestigung sein, oder zumindest so empfunden werden. Und da sind wir wieder an der Stelle, dass manche Leute mehr als sexuelle Belaestigung empfinden als andere.

Dem widerspreche ich nicht, das sind dann die Fälle die ich meinte, wo man sich halt auch selbst hinterfragen kann. "Boah hast du einen geilen Arsch" - zu viel, "Hübscher Blasmund" - eindeutig zu viel, "Du hast âber abgenommen, deine Figur ist jetzt richtig klasse."(gesagt mit erkennbar positiver Intention) - wenn man das als sexuelle Belästigung empfinden sollte, ist man imho etwas empfindlich. Was nicht bedeuten soll, das man da keine Grenzen ziehen darf, wie du schon sagtest Komplimente könnte man immer als unangenehm empfinden, aber das SB zu nennen, darf man schon kritisieren.

Soooo, das wars dann jetzt von mir hier.

Alari, iss mehr Knoblauch, ist gut fürs Herz und er stört dich auch nicht mehr. Ansonsten einfach nen Odol-Einlauf verpassen :D

Alarmi schrieb:Haette anders ausgesehen, wenn er mein Nein an dieser Stelle nicht akzeptiert haette.

Dann wäre es auch ne ganz andere Nummer, dann wäre das eindeutig SB und zwar nach nahezu jeder Definition die man hier so kennt.

Obrien schrieb:wenn man das als sexuelle Belästigung empfinden sollte, ist man imho etwas empfindlich. Was nicht bedeuten soll, das man da keine Grenzen ziehen darf, wie du schon sagtest Komplimente könnte man immer als unangenehm empfinden, aber das SB zu nennen, darf man schon kritisieren.

Man darf es kritisieren, muss es aber akzeptieren. Man kennt nicht immer den Hintergrund, WARUM jemand das jetzt als sexuelle Belaestigung empfindet. Eventuell steckt da eine Vorgeschichte dahinter, wo jemand schonmal Opfer extremer sexueller Belaestigung oder schlimmerem war.

Alarmi schrieb:Dass ich mich an der Stelle belaestigt und unwohl gefuehlt habe, war eben so! Das ist es, was ich meine! Man kann das nicht kontrollieren!

Ich versuche nur die Situation nachzuvollziehen. Ich denke aber, dass man die Maßstäbe, die man für sein Verhalten geltend macht eben auch auf das Verhalten von anderen anwenden sollte. Oder anders ausgedrückt: Wenn ich öfter mal einen flotten Spruch auf Lager habe, sollte ich auch damit klarkommen, wenn mir mal ein Spruch reingedrückt wird.

@Atrox
Du hast ja hoffentlich meinen Post ganz gelesen, oder? Ich dachte, ich haette auch klargemacht, dass ich verstanden habe, woher seine Reaktion kam und dass ich ihn deswegen nicht angegangen bin oder sexuelle Belaestigung gerufen habe. Aendert aber nichts daran, dass ich mich in dem Moment einfach unwohl gefuehlt habe - eben weil er da aus Spass Ernst gemacht hat. Es war in dem Moment naemlich eben kein Spruch, sondern einfach eine unbehagliche, bedrohliche Situation.

@Alarmi

Ja, klar habe ich das. Ich blicke die Argumentation nur nicht ganz, dass die Empfindung der ausschlaggebende Punkt ist. Wenn du ihn abweißt, ist das legitim. Wenn du dich belästigt fühlst, ist auch das legitim.

Denken wir es aber weiter und er fühlt sich durch deine Abweisung beleidigt: ist das legitim? Darf er sich gemobbt fühlen? 

Ich sehe das zwischenmenschliche einfach nur als deutlich komplexer an als „es ist Belästigung, wenn ich es als Belästigung empfinde“, ohne das jetzt 1:1 auf deine Story münzen zu wollen. 

@Atrox
Es kommt halt drauf an, von welchem Standpunkt aus Du es sieht. Wenn ich es als Belaestigung empfinde, dann ist es FUER MICH Belaestigung. Dass es damit noch nicht strafrechtlich zu Belaestigung wird, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Atrox schrieb:Denken wir es aber weiter und er fühlt sich durch deine Abweisung beleidigt: ist das legitim? Darf er sich gemobbt fühlen?

Klar darf er. Wie ich schon sagte, man kann niemandem vorschreiben, was er zu fuehlen hat. Darum geht's mir in der ganzen Diskussion doch.

Atrox schrieb:Denken wir es aber weiter und er fühlt sich durch deine Abweisung beleidigt: ist das legitim? Darf er sich gemobbt fühlen? 

Kann jeder empfinden wie er will. Wer sich von einer Anweisung jedoch beleidigt fühlt, ist nicht ganz dicht im Kopf. Sexuelle Belästigung ist etwas anderes als eine Abweisung. Ich darf abweisen, wen ich will, sich dann aber beleidigt zu fühlen, weil man nicht auf dumme Anmache eingeht? Das ist was anderes.

@Hatori

Kann man dann nicht genauso sagen, dass derjenige, der sich durch ein unverfängliches Kompliment belästigt fühlt, ebenfalls nicht ganz dicht im Kopf ist?

Ich versuche das ganze Prinzip nur zu abstrahieren. 

@Atrox
Was versteht du unter unverfänglich?