Depressionen

@Phoebia

ich denke da spielen viele faktoren eine rolle..

Can schrieb: menschen erleben schlimme sachen, allerdings identifizieren sich einige dann über ihre vergangenheit und rufen jene ständig im gedächntnis ab und wiederholen quasi das erlebte immer und immer wieder. dabei spielt das für die gegenwart keine rolle meh

Das ist jetzt ganz sicher nicht böse gemeint aber auch das klingt wieder nach: "8.Klasse-ich hab da mal was gelesen und ein bisschen was von behalten." Es klingt kindlich, einfach, schlicht. Das ist nicht schlimm aber du scheinst die Problematik in ihrer ganzen Tragweite nicht annähernd zu erfassen. Das allein ist auch nicht schlimm aber, wie soll ich sagen. Es nervt.

Natürlich spielt es faktisch keine Rolle mehr, wenn eine Person als Kind mißbraucht wurde. Vll ist der Täter sogar schon tot, es geht keinerlei Gefahr mehr von ihm aus. Aber all das ist irrelevant. Es wurde etwas zerstört. Für immer. Diese Person wird sich vll nie so entwickeln können, wie sie es hätte tun können, wäre nichts passiert. Ihr ganzes Leben kann dadurch nachhaltig negativ beeinflusst werden. Türen bleiben verschlossen. Der Faktor Zeit kann hier ohne Bedeutung sein. Den Zeit heilt eben nicht alle Wunden!

@Zerina

dagegen schreibt ja keiner was. klar ist das in dem beispiel schlimm was passiert worden ist, aber wozu ich mich jetzt ständig damit identifizieren?

Can schrieb:dagegen schreibt ja keiner was. klar ist das in dem beispiel schlimm was passiert worden ist, aber wozu ich mich jetzt ständig damit identifizieren?

Der Betroffene identifiziert sich damit nicht! Er steht nicht morgends auf und guckt in den Spiegel und denkt sich: " Ich bin ein Mißbrauchsopfer" Er IST es. Ob er es will oder nicht. Es ist etwas in der Psyche KAPUTT! So wie bei einem Unfallopfer, dass ein Bein verloren hat, physisch etwas kaputt ist. Dies Unfallopfer muss sich auch mit nix identifizieren. Und auch wenn der Unfall schon 50 Jahre her ist, das Bein ist verloren und es wird nicht wieder kommen.

@Can
Du denkst wahrscheinlich, dass eine positive Einstellung alles richten kann.
Das kann es leider nicht.
(Außer man wird vielleicht buddhistischer Mönch und erreicht das Nirvana oder wie auch immer)

ja ist ja schlimm wie gesagt was da passieren sein mag und das man aufgrunddessen auch falsche entscheidungen im leben getroffen hat. Und ich glaube auch dass was früher passiert ist, auch die menschen heute beeinflusst. Eig. führen wir menschen fast nur gewohnheiten aus. Mir geht es eher darum unc ich glaube wir verlassen den thread und meine aussage in eine komplett andere richtung, dass man nicht den ganzen tag schmollend zuhause sitzen sollte und jeden und alles für etwas beschuldigen.

@Areela
ne, eig. nicht. Eig. geht es nur darum zu akzeptieren und sehen dass früher nicht das jetzt beeinflusst. Es sei denn ich lasse es zu

Can schrieb:dagegen schreibt ja keiner was. klar ist das in dem beispiel schlimm was passiert worden ist, aber wozu ich mich jetzt ständig damit identifizieren?

Ich glaube dir fehlt wirklich die Erfahrung in diesem speziellen Punkt, was ich nicht böse meine. Du musst dir das in etwa so vorstellen.

Als Kind hast du Missbrauch erlebt, dir ist aber nie bewusst gewesen, das es Missbrauch war. Trotzdem ist in deinem Inneren eine Sache, welche dich mit zunehmendem Alter, irgendwie aus der Bahn wirft. Du hast keine Erkentnis warum, denn du fühlst dich gesund und hast auch keinerlei Erinnerung an viele Dinge. Dein Leben ist im Prinzip toll.

Doch auf einmal (meist wenn man eine Familie gründet), verändert sich alles. Du kannst nicht mehr richtig schlafen, du musst permanent etwas tun, deine sozialen Kontakte leiden und du hast keinerlei Erklärung warum es dir schlecht geht und warum du auf einmal überlegst ob es gut ist jetzt in den Supermarkt zu gehen oder erst eine Stunde später. Es begleitet dich die Angst zu versagen bei ganz alltäglichen Dingen und Verantwortung wie auch soziales sind eine Belastung.
Dein Leben wird quasi von etwas bestimmt ohne das du genau einen Grund hast. Das ist ja gerade das wirklich tragische an dieser Sache.

In solchen Fällen wird sehr oft erst durch eine lange Therapie überhaupt entdeckt, das es zu Missbrauch kam und das hieraus auch eine zum Teil lebensbedrohende Krankheit entstanden ist.

Deshalb brachte ich das Beispiel dieser Dokumentation, sie zeigt auf erschreckende Weise das, was viele Opfer erleben. Sie wachen auf und alles ist anders, aber das ohne ihr zutun. Sie haben keinerlei Erkentnisse über das was in ihrem Weg zum fröhlich sein steht.


Das ist aber nur ein Beispiel von Depressionen, wie sie im Fall von dramatischen Ereignissen in der Kindheit entstehen können. Hier hast du als Opfer, eigentlich keine wirkliche Chance etwas zu tun, außer diese Situation von einem Experten behandeln zu lassen. Ob dies mit Medikamenten oder verschiedenen Therapieansätzen geschieht ist sehr individuell, aber es gibt leider gute Gründe das diese Menschen oft ein Leben lang, mit diesem Krankheitsbild leben müssen und für einige nur der Tod wirklich Erlösung bringt.


Eine andere Form von Depressionen ist die aufgrund der Gesellschaft. Hier kann es in der Tat helfen, das man sein Leben selbst in die Hand nimmt, wobei ich hier betonen will, das ein Mensch der depressiv ist, das rein körperlich nicht kann, denn so Jemand liegt sprichwörtlich im Bett und kann sich nicht rühren. Ist es aber eine "kleinere" Phase, dann kann es z.B. helfen wenn man sein Umfeld wechselt, z.B. einen anderen Job aufnimmt oder im Fall von Arbeitslosigkeit, aus dem System genommen wird und gegebenenfalls später, in ein besser geeignetes Arbeitsumfed entlassen wird.

Hier ist es sehr wichtig, das es viele Krankheitsbilder gibt und nur sehr wenige kann man selbst so beeinflussen, das man keine fremde Hilfe benötigt.

@Can
Vielleicht ein anderes Beispiel, besser verständlich.

Ich hatte einmal ein Autounfall. Ich war schuld, es ging glücklicherweise glimpflich aus.

12 Jahre später zittere ich immer noch am ganzen Körper, wenn ich im Schnee fahren muss.
Ich fahre Auto, also sitze ich nicht schmollend zuhause, stelle mich meinen Ängsten, aber dennoch zittere ich minutenlang unkontrollierbar.

Egal was ich mache oder welche positive Einstellung ich habe, das Zittern kommt immer und immer wieder.

Diese Erfahrung hat mich geprägt und wird mich wahrscheinlich noch sehr lange begleiten.
So wie viele andere, schlimmere Erfahrungen.

@SashaG

ich habe doch geschrieben dass ich voll und ganz bei dir bin und ja das unterbewusstsein ist die schaltzentrale bei uns und klar kann auch eine therapie bei einigen helfen. vor allem bei fällen die du ansprichst.

@Areela
begleitet sie dich jetzt, also just in dem moment?

Can schrieb:Eig. geht es nur darum zu akzeptieren und sehen dass früher nicht das jetzt beeinflusst. Es sei denn ich lasse es zu

Du meinst also, ein Depressiver ist nur darum krank, weil er zulässt, dass ihn längst vergangene Ereignisse dauerhaft beeinflussen?

@Can

Can schrieb:dass man nicht den ganzen tag schmollend zuhause sitzen sollte und jeden und alles für etwas beschuldigen

Diese Bemerkung zeigt Deine völlige Unkenntnis und ist - mit Verlaub - unter aller Sau.

Kein einziger Depressiver sucht Schuldige oder schmollt.
Auch wenn Du keine Ahnung von der Thematik hast, wäre es schön, wenn Du Dich erstmal informieren würdest, z.B. in den diversen angebotenen Links, bevor Du so einen Mist raushaust.

@Can tut mir leid aber deine Meinung finde ich schon verletzend.

Habe keine Ahnung wie schlimm es für ein Missbrauchsopfer sein muss.

in meinem Fall werde ich jedesmal wenn ich Leute meines Alters mit ihren Eltern sehe daran erinerrt dass ich das nicht erleben kann

Es ist ja nicht so dass ich dauernd daran denken will oder mich damit identifizieren will, aber es ändert eben doch einfach alles.

Es bedeutet zum Beispiel ich werde sterben ohne je mit meinen beiden Elternteilen gleichzeitig an einem Tisch gesessen zu haben.

Es gibt Dinge, die hat man nicht unter Kontrolle , die schlechten Entscheidungen anderer die dein Leben beeinflussen oder schwere Krankheiten oder Verluste oder eben auch oben genanntes Beispiel Missbrauch gehören dazu.

Es ist natürlich einfach für jemanden von außen zu sagen "du musst einfach anders damit umgehen"

@amerasu

das war gar nicht meine absicht. jetzt wird halt vieles aus dem zusammenhang gerissen. Ich glaube ja an die krankheit, aber ich glaube auch daran dass man sich das leben einfach machen kann. Das tuen wir menschen halt.

@Zerina

nein, eigentlich nicht. Ehrlich gesagt keine ahnung, iwas stimmt da auf jeden fall nicht

@Augusta

mein beileid für dich..

@Can
Nein, im Moment schneit es glücklicherweise nicht und es war nur ein Beispiel, dass man nicht immer beeinflussen kann, wie man auf gewisse Erfahrungen reagiert.

Es gibt viel schlimmere Erlebnisse... Die vielleicht beim Wurstsemmelessen in der Kantine nicht hochkommen, aber in vielen anderen Situationen.

Jeder versucht ein normales Leben zu führen. Depressive müssen dafür sehr sehr sehr hart kämpfen. Das hat nichts mit Schmollen zu tun.

Man kann manche Narben nicht einfach weglächeln.

Areela schrieb:Jeder versucht ein normales Leben zu führen. Depressive müssen dafür sehr sehr sehr hart kämpfen. Das hat nichts mit Schmollen zu tun.

Das ist ein sehr wichtiger Satz. Man lebt damit ein ganzes Leben lang, du kämpfst quasi jeden Tag ums überleben, auch wenn sich das jetzt für Jemanden der das nicht erlebt hat, etwas extrem anhören mag. Eine Person die ich sehr schätze hat mir einst gesagt, das sie ein ganzes Leben lang, jeden Tag den gleichen Kampf führen muss, es ist nun ein Teil ihres Lebens, bis zum Ende.

Ich will es nicht direkt vergleichen, aber eine Gewisse Ähnlichkeit hat es mit der Abhängigkeit von Alkohol oder Drogen. Damit lebst du auch jeden Tag, es kostet enorm viel Kraft, weshalb ich vor diesen Menschen einen sehr großen Respekt habe.

Can schrieb:nein, eigentlich nicht. Ehrlich gesagt keine ahnung, iwas stimmt da auf jeden fall nicht

Nein, eigentlich nicht? Ähm, warum schreibst du es dann erst? Jetzt auf einmal zurück rudern?

Und ja, du hast tatsächlich keine Ahnung, da gebe ich dir absolut recht.

Es ist keine Schande, wenn man von einer Sache keine Ahnung hat. Es ist aber ein NoGo, bei einer hochsensiblen Thematik, seine unausgegorenen, dümmlichen Hirnfürze raus zu haun!

Ich kannte mal eine Dame, die war der festen Überzeugung, man könne jeden Krebs "gesund beten" wenn man nur wirklich daran glauben würde. Ich dachte damals, hoffentlich erzählt sie diesen verqueren Bullshit nicht noch einem Betroffenen.

Es gibt Situationen, da ist es angebracht, einfach nur zuzuhören, zu lernen und den Mund zu halten.

@Zerina

ich denke das jetzt vieles aus dem zusammenhang gerissen wird. Wie geschrieben glaube ich an die krankheit depression ich glaube auch daran das man sich das leben einfach gestalten kann haha

sorry aber so ist der mensch

Can schrieb:ich glaube auch daran das man sich das leben einfach gestalten kann haha

Haha?
Jetzt glaube ich, du trollst nur.

@Areela

nein, aber ich denke das thema wird jetzt hier sehr engstirnig betrachtet und ich bin jetzt iwie der buhmann :D

Can schrieb:haha

Areela schrieb:Haha?
Jetzt glaube ich, du trollst nur.

Das habe ich die ganze Zeit schon gedacht.

💩💩💩