kleinundgrün schrieb:Denn es gibt nicht "die Gesellschaft" mit einer homogenen eigenen Willens- und Meinungsbildung.
Es gibt eine Hauptgesellschaft. Sie beinhaltet die allgemeinen, alteingesessenen Benimmregeln. Dieser Gesellschaft fühlen sich zum Glück immer weniger Menschen zugehörig.
Wenn sich jemand in dieser Hauptgesellschaft wohl fühlt, soll er selbstverständlich so leben.
kleinundgrün schrieb:Wir leben alle in verschiedenen "Gesellschaften"
Ja, das stimmt!
Gesellschaften, wo man sich nur kurzfristig anpassen muss, sind für die wenigsten ein Problem.
Im Supermarkt verweilt man meist kurz und muss sich an wenige Regeln halten.
kleinundgrün schrieb:Und ich kann mir kaum vorstellen, dass es einem Menschen gefällt, wenn er immer und überall nur aneckt, weil er immer und überall alles anders macht. Da ist man ja ständig in einem Stressmodus. An irgend einer Stelle möchte man vermutlich auch mal nicht kämpfen und anecken wollen. Oder?
Genau deswegen sucht man sich im privaten Bereichen (Familie, Freunde, Hobby) Menschen, die mit dem persönlichen Gesellschaftsmodell harmonieren.
Ursprungsfamilie kann man sich nicht aussuchen. Wenn man hier nicht harmoniert, muss man für sich selbst abwägen. Was ist wichtiger: dass ich wirtschaftlich unterstützt werde und kostenlose Dienstleistungshilfen (zB jemanden habe, der mir zeitweise auf meine Kids aufpasst) bekomme, dafür aber viel von meiner wenigen Freizeit mit Menschen verbringen muss, die ich nicht mag und wo ich mich nicht benehmen kann, wie ich will.
Das ist doch auch Stress.
Da löse ich mich doch lieber von dieser Gesellschaft, habe mit den Kids mehr Stress und muss mir alles selbst kaufen, dafür bleibt mir das (für mich) stressige "verstellen" bzw "schauspielen" erspart und kann meine wenige Freizeit so verbringen, wie es für mich angenehm ist.
Freunde und Partner wählt man selbst. Hier wählt man nur Personen, mit denen man harmoniert - da gibt es kein kämpfen oder anecken.
Jetzt bleibt nur mehr die Erwerbstätigkeit und das öffentliche Leben.
In diesen Bereichen wird kämpfen und anecken nicht ausbleiben. Die Batterien, die sich dabei entleeren, ladet man in den "Wohlfühlgesellschaften" (selbst gegründete Familie, Freunde, Hobby) wieder auf.
Nein, nur kämpfen und anecken hält (vermutlich) niemand aus.