Welches Buch lest ihr gerade?

Lektüre zur Walpurgisnacht

Karin Wahlberg: Tod in der Walpurgisnacht
Karoline Eisenschenk: Walpurgisnacht: Niederbayern-Krimi
Marie Kutschmann: Im Zauberbann des Harzgebirges. Harz-Sagen und Geschichten

Für Kinder: Daniela Drescher: Merlind und die Walpurgisnacht

@abberline

Wie wärs mit:

"Là-Bas" von Joris-Karl Huysmans?

Oder "Aradia: The Gospel of the Witches" von Charles Godfrey Leland?

Etwas flach, aber heute noch zu schaffen:

Gerald B. Gardener "Witchcraft today".

Mit mehr Tiefgang:

Carlo Ginzburg "I Benandanti. Stregoneria e culti agrari tra Cinquecento e Seicento"

Oder, vom gleichen Autor:

"Storia notturna: Una decifrazione del Sabba"

@KimByongsu
@Vibora
Vielen Dank Euch beiden. Sagen aus dem Harz und "La Bas" von Huysmans gehören unbedingt zu einem gepflegtem Leseabend in Corona vernebelter Walpurgisnacht. Man müsste für das kommende Jahr glatt einen literarischen Vorleseabend mit Auszügen machen. Am Kaminfeuer in der Stube einer alten Mühle im Harz. Leider etwas unrealistisch, ich weiß😊

@abberline
Ich allerdings lese heute Abend gar nicht, sondern genieße eine gute Flasche Rotwein und Robin Hardy's Film "The Wicker Man" mit dem unvergessenen Christopher Lee als Lord Summerisle und Edward Woodward als gestrengem Sergeant Howie... Nach einigem Hin und Her fand ich den Film passender für heute Abend als etwa "Rosemaries Baby" oder "Eye of the Devil", die ich auch in die engere Wahl gezogen hatte...;-)

abberline schrieb:Am Kaminfeuer in der Stube einer alten Mühle im Harz.

Hach 😍

"Das kleine Gespenst" auch von Preussler und "Die weiße Frau" von Wilky Collins. Letztere war gar kein Gespenst, was der Spannung aber keinen Abbruch tut.

@KimByongsu
Der "Wicker Man" ist eine sehr gute Wahl - und mit einem der schönsten Soundtracks überhaupt. "Willow's Song"...
@Rhea_Lee_Tate
Das kleine Gespenst ist natürlich ein Klassiker. Wilkie Collins ebenso, den Meister des frühen Detektivromans hab ich leider noch nie gelesen. Vergleichbar mit Doyle?

Ich hab mich für Kurzgeschichten von William Hope Hodgson und seinem Okkult Detektiv Carnacki entschieden 😊

abberline schrieb:Vergleichbar mit Doyle?

Durchaus, Collins gilt ja als Wegbereiter des Detektivromanes. Er hat aber auch immer eine recht romantische Ader einfließen lassen, vermutlich dem viktorianischem Zeitgeist und dem Geschmack der entsprechenden Leser*innen geschuldet.

W. Howard Baker - The Girl in Asses Milk



Ein 1967er Remake eines 1962er Noir, der als Film so ein richtig guter B-Movie wäre. Todesfälle bei einem Dreh eines Arche-Noah-Films am Rande von London entpuppen sich als Anschläge (Löwen attackieren Menschen, ein Kameratechniker (Grip) stirbt an einer Überdosis Tierbetäubungsmittel, Elefanten werden durch Mäuse aufgescheucht). Dahinter steckt eine konkurrierende Filmgesellschaft, welche ebenfalls einen Arche-Film drehen will. Die Tochter des Produzenten hilft der Konkurrenz. Am Schluss wird alles von der Polizei und einem Detektivbüro aufgedeckt.

Was das Buch witzig macht, sind die Spielereien mit Klischees über die Filmwelt. Die Königin von Saba muss natürlich in Eselsmilch baden (Titel), der unförmige Castingchef hätte heutzugae seine Freude mit #metoo, die Sekretärin des Detektivbüros ist eine durchtrainierte Superheldin (Kampf mit einer Anaconda, eingesperrt mit einem Gorilla, Wegtauchen vor einer Pistolenkugel).

Aber auch die Protestkultur bekommt ihr Fett ab. Einer der Hauptverdächtigen ist der Tierpfleger, der gleichzeitig mit seinem Bruder einen christlich-fundamentalischtischen Verband führt, der die Bibel verfälschende Filme verhindern will. Dieser ist mit anderen Protestbewegungen vernetzt, so kann es schon mal passieren, dass gleichzeitig Flugblätter gegen die Apartheid in Südafrika mit solchen verteilt werden, welche das weiße südafrikanische Regime unterstützen. Hauptsache Protest.

Am Ende gehen die Hauptverantwortlichen (der Chef des Konkurrenzunternehmens und seine Kumpanin) ins Untersuchungsgefängnis, und die glücklosen Pinetree Studios werden von den Sunbury Studios aufgekauft. Und die Sekretärin Julia? Sie möchte von ihrer Prämie dem Gorillamännchen ein Gorillaweibchen kaufen.

Verfilmung ist mir keine bekannt, wäre aber sicher lustig.

Friedrich Dürrenmatt - Der Richter und sein Henker



Da mir irgendwas am Nachfolgeroman Der Verdacht nicht passte, habe ich doch nochmal nachgelesen, und es ist doch eindeutig. Hier gibt es keinen moralisch Guten. Die Grundvoraussetzung ist vielleicht bekannt: Kommissar Bärlach und Gastmann kennen sich seit Istanbuler Tagen und einer Wette:

Bärlach: Wegen des Zufalls gibt es kein perfektes Verbrechen. Jedes kann aufgeklärt werden.
Gastmann: Wegen des Zufalls gibt es ein perfektes Verbrechen, das nicht aufgeklärt werden kann.

Gastmann stößt einen Passanten in den Bosporus und kann nicht verurteilt werden. Bärlach jagt ihn seit 40 Jahren. In der Gegend von Bern im November 1948 wird Bärlachs Assistent Schmied erschossen und Gastmann empfängt Schweizer Industrielle, Politiker und Repräsentanten einer "fremden Macht", um geheime Geschäfte auszuhandeln. Bärlach möchte den Mord an Schmied Gastmann anhängen, obwohl er ahnt, dass sein neuer Kollege Tschanz diesen Mord begangen hat, um sich eine Polizeikarriere freizuschießen. Somit haben Bärlach und Tschanz das gleiche Interesse, den Mord einem toten Gastmann anzudrehen. Bärlach fädelt es ein, dass es zum Schootdown kommt, Tschanz erschießt Gastmann und seine beiden Leibwächter, Bärlach hat seine Rache und in einem letzten Treffen in Bärlachs Wohnung wird Tschanz das Spiel Bärlachs offenbart und er soll verschwinden. Bärlach werde schweigen.

Es gibt keine Guten:

- Bärlach ist rachsüchtig
- Tschanz mordet für Karriere, Auto und Sex
- Gastmann geht (als Nihilist) sein Leben lang über Leichen
- Der Polizeichef ist der Politik unterwürfig
- Politiker und Industrielle sind korrupt

Im Verdacht wird dieses Setting relativiert, indem Bärlach gegen das ultimativ Böse ankämpft, einen Nazi-Folterarzt. In so einem Kontext wird auch Bärlach ein Guter.

Ich ziehe nach wie vor diesen Roman vor. Er ist immer wieder eine Freude zu lesen.

Frank Mußhoff - Mordsgifte


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Dieses Buch habe ich in den letzten Tagen auf meinen Fahrten im Bus zur/von der Arbeit gelesen.

Am Anfang des Buches berichtet ein Forensischer Toxikologe über historische Giftmorde und die Möglichkeiten zur Aufklärung der Selbigen. Danach werden aktuellere Fälle geschildert, an denen der Autor zum Teil zur Aufklärung mit beteiligt war.

Im Laufe des Buches erfährt man viel Wissenswertes über die unterschiedlichsten Giftstoffe.
Ein - aus meiner Sicht - recht kurzweilig und sehr informativ geschriebenes Buch über die Arbeit von Toxikologen.
Fazit: Giftmorde lohnen sich heutzutage nicht mehr, es lässt sich alles nachweisen 😉
Und: Buch zuhause nicht sichtbar rumliegen lassen, wenn man Besuch zu Mittag eingeladen hat.😁

Was ganz "geistig leichtes" , schwere Lektüre schaff ich grad nicht.




von Meredith Wild

Ein einziges Treffen hat ihr Leben für immer verändert Ericas und Blakes Beziehung war vom allerersten Augenblick an stürmischer, intensiver und leidenschaftlicher als alles, was die beiden je zuvor erlebt haben. Obwohl Blake eine dominante und kontrollierende Seite hat, ist es ihm gelungen, Ericas Vertrauen zu gewinnen. Endlich ist sie bereit, die hohen Mauern um sich herum einzureißen und sich Blake hinzugeben. Doch dann holen die Dämonen ihrer Vergangenheit sie erneut ein. Und Erica muss eine Entscheidung treffen, die ihre Liebe zu Blake für immer zerstören könnte.

Nun befasse ich mich mit einem Werk von Juli Zeh:

SirPleasant schrieb:Nun befasse ich mich mit einem Werk von Juli Zeh:

Viel Spaß damit.
Ich hatte ihn, ich fand den Roman großartig, einer ihrer Besten.

@SirPleasant

Vielen Dank!

Wollte ich schon seit Ewigkeiten lesen, jetzt ist die Zeit dafür, wie ich finde.

gardner schrieb:Wollte ich schon seit Ewigkeiten lesen,

Lass mal hören, wie es war.


ich hatte vor Jahren mal - weil man ja überall lesen konnte, was für ein großartiger Schriftsteller Wallace ist - mit "Der bleiche König" angefangen.
Ich konnte damit überhaupt nichts anfangen, habe die Lektüre abgebrochen.

Peter Gitzinger - Linus Höke - Roger Schmelzer

Das böse Buch für Zahnärzte


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Diese Büchlein ist bissige Satire vom Feinsten. Und gewiss nicht nur für Zahnärzte, sondern für alle, die mal wieder lachen wollen. Unter anderem gibt es ein Interview mit Graf Dracula, einen Schnelltest wie gut man sich mit der Zahnmedizin auskennt, eine kleine Geschichte der Zahnmedizin, Filmtipps, und und und.

Mir wurde dieses Buch ( so wie die anderen Bücher auch, die ich noch vorstellen werde) geschenkt, weil der Schenker hoffte, mich ärgern zu können und Ängste schüren zu wollen. Aber dieses Buch ist einfach nur witzig. Fast schon ein Must-have😉.

Arthur W. Dent und Cornelia Bohr

Und jetzt den Mund bitte schön weit aufmachen - Pannen und Kuriositäten rund um den Zahnarzt


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(Manche Dinge in diesem Buch hätte man lieber nicht gelesen.)
Dieses Buch berichtet von diversen Zahnarztpannen/Fehlern (teilweise Gänsehauteffekt), der Geschichte der Zahnmedizin (interessant!), lustige Aussprüche, etc.
Sollte man vielleicht nicht unbedingt kurz vor einem Zahnarzttermin lesen😖

Dr. Günter Arnolds
Vorsicht: Bissig!
Vom alltäglichen Wahnsinn im Leben eines Zahnarztes


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Ein recht gut und flüssig zu lesendes autobiografisches Buch, mit kleinen Begebenheiten aus einer Landzahnarztpraxis.
Nach jedem Kapitel gibt es kulinarische Rezepte, die durchaus zum Nachkochen anregen.
Ein kurzweiliger Lesespaß für einen Nachmittag oder auch im ÖPNV.

Dr. Z
Mundschrott
Bekenntnisse eines Zahnarztes


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Ein recht unterhaltsam geschriebenes Buch über einen Arbeitstag eines Zahnarztes an dem eigentlich alles schief geht. Zwischendurch berichtet der (hoffentlich fiktive?!) Doc in Rückblenden über sein bisheriges Leben. An einigen Stellen ist das Weiterlesen für empfindlichere / sensible Zeitgenossen vermutlich eine Herausforderung - Risiken und Nebenwirkungen eben🥴.