Welches Buch lest ihr gerade?

@Narrenschiffer
das Buch kommt auf meine Liste :note:

bredulino schrieb am 29.02.2020:Schon a bissl komisch, wenn man in ein- und derselben Woche das vom Autor signierte

Buch zu Ende liest und dieser dann 2, 3 Tage später stirbt.

Also das mal völlig an mir vorbeigegangen. Musste eben auf Wikipedia gucken, ob's stimmt. ;) Nirgends von gelesen. Das ist der Corona-Effekt, also nicht sein Tod, sondern dass sowas derzeit kaum noch Erwähnung findet, andererseits gibt's auch berühmtere Herrschaften und bei uns ja sowieso. Wusste auch nicht, dass er schon 96 war. Aber davon ab auch nicht so mein Fall, um es an dieser Stelle charmant zu schreiben. Dass er dagegen hier Gefallen fand, sogar Autogrammjäger, ist weit weniger erstaunlich.

Ich lese Harley Hahn's Guide to Unix and Linux, etwas obskur, dickes Ding, fast 900 Seiten, obwohl nur etwa 2/3 davon Fließtext (auch Befehlslisten, Tabellen, ...), bin bald durch und bereue es fast, soviel Laune macht das. Habe etliche Unix-Bücher gelesen, dieses gehört definitiv zu den wenigen Highlights. Kein ganz altes (2008), kein ganz neues, aber wenig ist richtig veraltet. Eigentlich ein Buch für komplette Anfänger, aber da kann noch jeder was lernen - der Autor nutzt Unixen seit '77, bin grad mal 10 Jahre später geboren.^^ Und es ist so verdammt gut geschrieben, man merkt auf jeder Seite, dass da jemand großen Spaß hatte - zu teilen - und richtig Leidenschaft. Da kommen bei allem Respekt auch Kernighans "neue" Memoiren im Leben nicht dran. Aber ist auch'n Manual, ausdrücklich, obwohl selbst mit ganz viel Geschichte und Anekdoten gespickt. Wer sich für Unix interessiert und das nicht kennt: absolute Empfehlung.

scumspawn schrieb:Dass er dagegen hier Gefallen fand, sogar Autogrammjäger, ist weit weniger erstaunlich.

Warum du so persönlich wirst, ist mir unverständlich. Jemand wollte mir ein Geschenk machen, das war alles.

scumspawn schrieb:Aber davon ab auch nicht so mein Fall, um es an dieser Stelle charmant zu schreiben.

Was hast du gegen ihn?

bredulino schrieb:Warum du so persönlich wirst, ist mir unverständlich. Jemand wollte mir ein Geschenk machen, das war alles.

Das war doch nicht persönlich gemeint. Meinst du ich zitier das, um dich hier anzugehen? Immerhin hast du mich auf Stand gebracht. Meine nur, dass er als Querkopf hier wohl ganz gut in's Bild passt.

Was hast du gegen ihn?

Ich habe gar nichts gegen ihn und auch nur geschrieben, dass er nicht mein Fall ist. Und jetzt lassen wir ihn in Frieden ruhen.

Original anzeigen (0,3 MB)

Von mehreren empfohlen, nun lese ich das auch mal endlich. Ja, recht amüsant, schon ... aber irgendwie abgehackt. Überbewertet. Ich werde es nicht aufbewahren, sondern zurück in den öffentlichen Bücherschrank stellen. Gut, dass ich es nicht gekauft habe. ;)

@FlamingO
das ist als Hörbuch viel besser und witziger.
Die Stimmenimitation macht da die Unterhaltung...

@Agent_Elrond

Das kann ich mir sogar vorstellen. Beim Lesen kam das halt nicht sooo gut rüber, wie gehypt. Wenn mal irgendwann ein Hörbuch-Schrank in der Nähe eröffnet werden sollte und es dort jemand reinstellt, greife ich zu!

@FlamingO
kannst ja testweise mal n paar bei YT anhören...

Agent_Elrond schrieb:kannst ja testweise mal n paar bei YT anhören...

Zum Genuss beim Verzehren von Schnapspralinen :D

Danke, ggf. hör ich da wirklich mal rein.

FlamingO schrieb:Beim Lesen kam das halt nicht sooo gut rüber,

Ich kann darüber auch nicht lachen.
Auch nicht als Hörbuch - im Gegenteil, der Humor geht mir sogar eher auf den Sack

@Groucho

Na toll ...

Dieses wunderbare Werk hier:

James George Frazer: Der Goldene Zweig

"Frazer ist wilder als die meisten dieser Wilden" (Wittgenstein)

Frazers Werk ist eine monumentale Entwicklungsstudie der Mythen und des Volksglaubens. Einiges ist heutzutage überholt, aber die geballte Masse an Informationen über Riten, Mythen, Sitten und Kulturen der ganzen Welt ist unglaublich spannend. Vom Soziologen bis zum Religionsforscher bis zum Fantasyfan gilt hier uneingeschränkte Empfehlung. Das Werk beeinflusste Unmengen an Schriftstellern, Malern und Musikern... von Wittgenstein über T S. Eliott bis zu Jim Morrison (The Doors), dem surrealistischen Maler Wolfgang Paalen oder der Epic Metal Band Atlantean Kodex.

@abberline

Das Buch von Frazer habe ich vor 20 Jahren auf Englisch gelesen. Faszinierende Lektüre.

@Narrenschiffer
Manches ist, wie geschrieben, heutzutage überholt, aber ein vergleichbares "aktuelles" Werk ist mir zumindest nicht bekannt. Es ist auch bestimmt ein Buch zum später immer wieder drin stöbern.

Habe mal wieder die 10teilige Reihe von Sjöwall/Wahlöö rausgekramt.
Bin gerade bei Band 5 - Alarm in Sköldgatan

Gerade eben fertig gelesen und mit Bedauern zugeklappt, ich hätte noch hunderte von Seiten weiterlesen wollen. So eine eindrückliche Erzählung über längst vergangene Zeiten und versunkene Welten.

DAS PARADIES LIEGT IN POMMERN - Liselotte Schwiers

Liselotte Schwiers ist/war die Mutter der Schauspielerin Ellen Schwiers und die Grossmutter der Schauspielerin Katerina Jacob.

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Nach diesem liegen als nächstes auf dem Stapel :

Hilary Davidson - Im Namen der Schuld
und
Sidney Sheldon - Das Imperium

Original anzeigen (0,5 MB)

46 unheimliche Kurzgeschichten von Ambrose Bierce, die sich trotz Schachtelsätzen alter Schmiede recht flüssig lesen lassen. Durch den pointierten Schreibstil mit oftmals ironischem (bis hin zum sarkastischen) Unterton wird man als Leser schnell mitten in schaurig-eigenwillige Erzählungen des 19. Jahrhunderts gezogen, ohne sich mit lovecraftschem pathetischem Vokabular herumplagen zu müssen.


Auszug aus Der berühmte Gilson-Nachlaß:

"Und man muß einräumen, daß in einer gewissen, rein weltlichen Hinsicht, mit Mr. Gilson nicht alles zum besten stand. Er war an diesem Morgen von Mr. Brentshaw in die Stadt gebracht und öffentlich des Pferdediebstahls beschuldigt worden; inzwischen vertrieb der Sheriff sich die Zeit in der Nähe des Baums mit einem neuen Strick aus Manila-Hanf, und der Schreiner Pete war zwischen seinen Drinks heftig mit einer Kiste aus Kiefernholz beschäftigt, etwa in der Länge und Breite von Mr. Gilson. Nachdem die Gesellschaft ihr Urteil gefällt hatte, stand zwischen Gilson und der Ewigkeit nur noch die sittsame Formalität eines Verfahrens."

Olivia Wenzel - 1000 serpentinen angst




Die Ich-Erzählerin, eine junge Frau in ihren Zwanzigern, ist gleich dreifach marginalisiert, wie sie es selbst formuliert: Zoni, Schwarz und Lesbe. Und als wäre das noch nicht genug, verlässt sie ihre Geliebte und sie entwickelt eine Angststörung. Ungewöhnlich in der Form, der halbe Roman besteht aus Interviews (die andere Hälfte ist "normale" Prosa), ist der Roman ein sehr differenziertes Zeugnis über Rassismus und Identitätsfindung. Die DDR ist Vergangenheit, ihre geliebte (weiße) Großmutter kann ihre Rassismus-Erfahrungen nicht nachempfinden, und als Lesbe hat man es auch nicht immer leicht.